Oing Lou Ji of Xia Tingzhi (Xia Xuesuo)

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Übersetzung des Qing Lou Ji und Untersuchung der Situation von Singmädchen in der Yuan Zeit

Verfaßt von

Oliver A. Fischer


青樓集

Qing Lou Ji

Inhaltsverzeichnis: I.

Vorwort ................................................................................

Seite 2

II.

Die Singmädchen im alten China ........................................

Seite 5

A. B. C. D. E. III.

Die Freudenhäuser ........................................................ Die Singmädchen ........................................................... Das Gewerbe .................................................................. Kultur und Einfluß ......................................................... Die Quellen ………........................................................

Seite Seite Seite Seite Seite

6 12 19 24 28

Das Werk Qing Lou Ji .........................................................

Seite 34

Textanalyse des Qing Lou Ji ................................................ Die Singmädchen im Qing Lou Ji ........................................ Bemerkungen ........................................................................

Seite 34 Seite 42 Seite 44

Übersetzung des Qing Lou Ji ...............................................

Seite 55

Vorwort ................................................................................ Biographien ..........................................................................

Seite 55 Seite 60

V.

Glossar / Index ......................................................................

Seite 132

VI.

Bibliographie .........................................................................

Seite 152

VII. Appendizes, Zeittafel, Originaltext ........................................

Seite 162

IV.

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青樓集

I.

Qing Lou Ji

Vorwort:

Infolge meiner großen Liebe zu den zärtlich lieblichen schlanken chinesischen Schönheiten, aber auch weil die Mädchen und Kommilitoninnen meines Begehrens schon vergeben waren und ich somit, während meines China Aufenthaltes, ab und zu (Betonung liegt auf ab und zu) durch meine Libido verleitet ward mir ein / zwei chinesische Freudenmädchen zu mieten, sah ich mich etwas im chinesischen Rotlichtmilieu um. Demzufolge entschloß ich mich später, mit Scheu, das Qing Lou Ji [青樓集] zu übersetzen und zu meinem Magister auszuarbeiten. Als Grundlage benütze ich den Qing Lou Ji Text, wie er im zweiten Band der Textsammlung über das alte chinesische Theater und die Oper [中國古典戲曲論著集成] erscheint. Jene bearbeitete Textausgabe ist demzufolge Referenz und Übersetzungsgrundlage dieser Arbeit. Der Text des Qing Lou Ji ist vergleichsweise kurz, er umfaßt Seite 1 bis 84 des zweiten Bandes. Davon sind viele Seiten, nämlich Seite 41 bis 84, Fußnoten und Vergleichsdaten des Herausgebers. Die ersten zwei Seiten wurden für den Titel verwendet, die Seiten 3 bis 13 enthalten kritische Bemerkungen über das Werk [青樓集提要]. Das Vorwort steht auf den Seiten 15 bis 16. Auf den Seiten 17 bis 40 folgen schließlich die Biographien der einzelnen Damen. Auf Seite 77 bis 84 wurde eine Tabelle angefügt, in der drei verschiedene Ausgaben des Qing Lou Ji’s verglichen werden um aufzuzeichnen, welche Ausgabe welche Biographien enthält, da zwei Ausgaben nicht alle Biographien beinhalten, was für die Übersetzung aber irrelevant ist. Den Redakteur konnte ich leider nicht eruieren, da nirgends ein Name angegeben wurde. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um eine ganze Arbeitsgruppe bzw. Redaktion oder er bzw. sie wurden in einem der anderen Bände vorgestellt, welche mir aber z.Z. nicht zugänglich sind. Einige Biographien wurden früher schon von Idema und West übersetzt, andere von Waley. Auch diese habe ich hier alle wieder neu übersetzt. Die vorliegende Abhandlung ist zwar eine wissenschaftliche Arbeit, doch würde es diesem sinnlichen und prickelnden Thema nicht abträglich sein, ihm mit etwas Humor zu begegnen. Die Frage, wieso meine Wahl auf den im Qing Lou Ji thematisierten Lebensbereich fiel, ist, neben meiner persönliche Vorliebe für die Schönheiten (♀ ♀) Chinas, mit jener Antwort des 1 Herrn Yu [余] aus seinem Vorwort zum Ban Qiao Za Ji [板橋雜記序]2 beantwortet:

或問 余曰:『 板橋雜記 何為而作 也?』余 應之曰: 『有為而 作 也。』 或者又曰:『一代之興衰,千秋之感概,其可歌可錄者何限,而子 惟狹斜之是述,艷冶之是傳,不已荒乎?』余乃聽然而笑曰:『此 即一代之興衰,千秋之感概所係也!』

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余懷 曼持 福建

字 曼翁

澹心

無懷

Yu Huai ( ) hatte die Anredenamen ( ) Dan Xin ( ) und Wu Huai ( ). Seine Noms de Plume ( ) waren Man Chi ( ), Man Weng ( ) und Guang Xia ( ). Er lebte von 1616 – 1696 n.Chr., stammte aus Fujian ( ), lebte jedoch die meiste Zeit in Nanking ( ). Er war ein wohlhabender Poet und Schriftsteller. Siehe dazu Hummel, Seite 942 und Levy I, Seiten 1 ff. 2 Verfaßt vom Herrn Yu Huai ( ), dem Autor des Werks. Übersetzt von Levy (I). Siehe auch Yu, Seite 45.

余懷

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廣霞 南京


青樓集

Qing Lou Ji

Übersetzung: Jemand fragte (einmal) Herrn Yu [余]3: “Wieso verfaßten Sie (Die verschiedenen Aufzeichnungen aus dem Holzbrücken-Viertel = ) das Ban Qiao Za Ji [板橋雜記]?” Herr Yu erwiderte: “Eben darum!4” Dieser Jemand meinte ferner: “Vom Blühen und Vergehen einer ganzen Generation, den tiefen Empfindungen von (über) tausend Jahren, (den Geschichten und Anekdoten darin), welche man besingen oder aufzeichnen könnte, wie sollte man die eingrenzen (es sind so viele)? Aber Sie, mein Herr, erzählen allein von den Beispielen des Vergnügungsgewerbes, tradieren die Beispiele der Verführung. (Ist das) nicht etwa abstrus?” Nachdem Yu sich das angehört hatte, da lachte (er) und sagte: “Dies sind doch gerade die Launen des Schicksals einer Generation und die schmerzlichen Erinnerungen von tausend Jahren!” Wie nicht anders zu erwarten, gab es in China verschiedene Kategorien von Freudenmädchen: welche die billig waren, einige davon auf den Straßen, andere warteten in bestimmten Etablissements auf schnelle Kundschaft, aber es gab ebenso besser Situierte, welche Kunden ablehnen konnten bis hin zu den Damen, denen man nur nach vielen Silber- und GoldOfferten begegnen konnte. Sie waren die ungekrönten Königinnen in diesem Unterhaltungsgewerbe, (wie aus den Biographien leicht zu entnehmen ist). Aber selbst die besten Schauspielerinnen 5 konnten und mußten manchmal, oder sogar öfter, sich anderen Kundenwünschen hingeben. Trotz ihrer zuweilen hohen und großartigen Kunst gehörten sie nicht zu den etablierten vier Gesellschaftsklassen6, also den Shi [士], Nong [農], Gong [工] und den Shang [商] –– etwas ambivalent im Grunde, da alle Klassen sich an ihnen erfreuten und ergötzten. Unter anderem gerade deswegen ist es schwer, im alten China zwischen Freudenmädchen und Schauspielerin zu unterscheiden, sie gehörten zur selben Kategorie. Noch heute ist der Ausdruck Qing Lou Nüzi [青樓女子] ein allgemeiner Begriff für Prostituierte schlechthin. Doch gab es unter ihnen sehr große Unterschiede. Gewiß empfanden eminente Persönlichkeiten wie Zhao Mengfu [ 趙 孟 頫 ] 7 es nicht als verwerflich oder unter ihrem Niveau, sich in Teehäusern bzw. Freudenhäusern mit anderen Gelehrten zu treffen. Dies war nicht unüblich, eher die Regel. Diese Örtlichkeiten hatten in mancherlei Hinsicht ähnliche Funktion wie unsere literarischen Salons im 18. Jhd. und 19. Jhd. Man ergötzte sich an schönen Frauen und deren Gesang, genoß das Theater und Opernvorstellungen, wobei man auch erlesene Speisen zu sich nahm. Dies waren durchaus bedeutende Momente, gekrönt vom Verfassen von Gedichten für die schönen Damen. Und wer weiß, was noch alles geschah? Schöne Frauen und eine exzellente, kultivierte Unterhaltung standen in keinem moralistischen Widerspruch.

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余懷

Hier ist Herr Yu Huai ( ), der Autor gemeint. Oder: Es gibt (Gründe) warum (ich) es tat! Levy: I have my reasons. Siehe Levy I, Seite 33. 5 So ist Chang ( ) = Dirne etymologisch verwandt mit Chang ( ) = singen. Zwischen Schauspielerinnen und Freudenmädchen wurde in der Gesellschaft kein großer Unterschied gemacht. Dazu siehe Idema, Seite 143. 6 Siehe dazu auch Hansson, Seiten 19 ff. 7 Zu Zhao Mengfu ( ), 1254 - 1322 n.Chr., siehe insbesondere weiter unten, Fußnote Nr. 363. 4

趙孟頫

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青樓集

Qing Lou Ji

Auch die vorliegende Untersuchung des Qing Lou Ji zeigt, daß es zur damaligen Zeit nicht anrüchig und unschicklich war, sich mit solchen Damen zu befassen, welche ihren Günstlingen mitunter eine Liebe zu geben vermochten, von der die meisten Männer nur träumten (siehe z.B. weiter unten den Eintrag zu Fan Shizhen [樊事真]). Es ist zu bemerken, daß die meisten Mädchen bzw. Damen im Qing Lou Ji unter ihrem Künstlernamen bzw. Pseudonym oder Spitznamen verzeichnet sind. Damals war es für Freudenmädchen üblich einen Decknamen, also ein Pseudonym zu benützen, denn so sehr sie und ihre Dienstleistungen auch geschätzt wurden, so war ihre Arbeit im sozialen Prestige wenig angesehen8. Die Funktion dieses Pseudonym ist dem Nom de Plume, Hao [號], der chinesischen Scholaren, ähnlich. Jedermann wußte, welcher Nom de Plume zu welchem Schriftsteller oder Gelehrten gehörte. Gleiches galt auch für die Singmädchen, ihre Pseudonyme sind in diesem Sinne „Markenzeichen“, welche oft die Damen charakterisieren. Sie sind oft phantasievoll oder einprägsam markant, manchmal scherzhaft komisch, manchmal sogar ziemlich keck und einige beinhalten deren echten Familiennamen. Bei der Übersetzung versuchte ich mich so weit wie möglich an den chinesischen Text und seine Syntax zu halten, um dadurch den Charakter weitestgehend original zu belassen. Die Eigennamen von Personen und Büchern sind kursiv geschrieben, nicht aber die der geographischen Orte. Die entsprechenden chinesischen Termini (Zeichen) sind dabei mindestens einmal in eckigen Klammern angefügt. Wichtige Worte oder Spezialausdrücke sind gleichfalls kursiv gekennzeichnet. Beamtentitel wurden, mich an Herrn Hucker anlehnend, sinngemäß ins Deutsche übertragen. In den Fußnoten sind die chinesischen Zeichen in Klammern hinter der Pin Yin Umschrift angefügt.

Weinhaus.

張擇端 清明上 北宋

Detail aus: Zhang Zeduan [ ] Bild Qingming Shanghe Tu [ ] (Qingming-Fest am Fluß), aus der Nördliche Song Dynastie [ ]; 9 Malerei auf Seide .

河圖

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只許用樂名,不能也不願用本名

會覺得羞辱難忍

So steht bei Yan: ..... = ... (es war ihnen) nur gestattet ihren Künstlernamen zu benützen. Sie konnten und wollten auch nicht ihren richtigen Namen benützen ..... was mit sich gebracht hätte, daß sie entsetzlich Scham empfunden hätten. Siehe Yan, Seite 84. 9 Bildquelle: Eigenes Faksimile. Original: Palastmuseum Peking. Vergleiche dazu Kölla, Seite 144.

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青樓集

II.

Qing Lou Ji

Die Singmädchen im alten China:

Das Ziel der nachfolgenden Arbeit ist als eine Einführung in die Thematik der Prostitution im alten China, hier mit der Yuan Dynastie als Schwerpunkt10 gedacht. Hierbei ist Prostitution breit gefaßt, insofern hiermit mehr oder weniger das Unterhaltungsgewerbe des alten Chinas als Ganzes in Verbindung gebracht wird. D.h. insbesondere die Freudenhäuser und die Weinhäuser, aber auch das Theater, Tanzdarbietungen oder überhaupt jegliche Art von Vergnügungen, was naturgemäß neben Tänzerinnen und Sängerinnen vor allem Kurtisanen und Straßendirnen einschließt. Für die Yuan Dynastie [元代] ist es nicht möglich jegliche Formen höherer Unterhaltung (vergleichbar mit unserer Oper, Theater, Konzertvorstellungen oder ähnliches) von der Prostitution zu trennen, da dies in den damaligen „Vergnügungszentren“ fest miteinander verwobene Institutionen waren. Diese Zusammenhänge verdeutlicht in besonderem Maße das Werk Qing Lou Ji [青樓集], dessen Gesamtübersetzung den zweiten Teil der Arbeit ausmacht. Es wird offensichtlich, daß sich seit der Song Dynastie die Situation der Frau drastisch verschlechterte, wobei sich andererseits im Vergnügungsbereich (was die Prostitution einschließt) eine gewisse Emanzipation der Frau abzeichnete. Dies wird deutlich in der zunehmenden Professionalisierung der Ausbildung, nun nicht nur als Sängerin und Tänzerin, sondern zusätzlich auch als Schauspielerin und Liebesdienerin. Dies stellt einen Bruch zu vorhergehenden Zeiten dar, z.B. der Tang Zeit [唐代], in der die sexuellen Dienste nicht im Vordergrund standen. Dessen ungeachtet findet die künstlerische und literarische Tradition ihre Fortsetzung, wie z.B. der Austausch von Gedichten zwischen Wang Xianzhi [王獻之]11 und seiner Favoritin zeigt oder auch zwischen der begnadeten Kurtisane Xue Tao [薛濤]12 und ihren Verehrern in der Kulturstadt Chengdu [成都], in Sichuan [四川省]. Ein derartiger kulturell literarischer Austausch zwischen den Kurtisanen und ihren gelehrten Klienten fand in den alten chinesischen Freudenhausvierteln nicht selten statt und war Teil des Lebens der Elite, wovon beispielsweise die Biographie der Banban Chou [般般醜] Zeugnis ablegt. Vor allem das Qing Lou Ji macht deutlich, daß die Damen verschiedene, doch dabei immer überragende Qualitäten besaßen. So gab es standhafte Singmädchen, hoch gebildete Freudenmädchen, Schauspielerinnen mit enormem Erinnerungsvermögen und begnadete Sängerinnen. Sie bildeten die Elite der damaligen Kurtisanen. Sie geben ein elysäisches Bild des Vergnügungsgewerbes unter der Yuan Dynastie wieder; damit bilden sie zwar nur eine Minderheit, doch vermittelt es das Bild von Frauen, die eine gewisse Bildung besaßen und zudem über künstlerische Fähigkeiten verfügten, die ihr Publikum erstaunten. So scheint es bemerkenswert, daß keine einzige der erwähnten Damen ausschließlich ihrer Schönheit wegen im Qing Lou Ji verzeichnet ist.

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Naturgemäß kann diese Arbeit nur oberflächlich oder gar nicht alle Aspekte dieser Problematik berühren. Weiterführende Literatur bieten neben meiner Bibliographie u.a. die Werke: Women in China: Bibliography of Available English Language Materials und Women in Modern Chinese History: Publications in Chinese. 11 Wang Xianzhi ( ), lebte 344 - 388 n.Chr. Er war der Sohn von Wang Xizhi ( ) und selbst ein großartiger Kalligraph und Scholar. Siehe dazu Giles; Nr. 2174 und 2176, Seiten 821 ff. 12 Zu Xue Tao ( ), lebte 770 - 832 n.Chr., siehe Yin, Seiten 145 - 156; Zhu, Seiten 78 - 90, und siehe ferner Gulik I, Seiten 175 ff und Ruan, Seite 71.

王獻之 薛濤

王羲之

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Qing Lou Ji

Läßt man ferner die handwerklichen Berufe beiseite, lag in diesem Bereich, dem Beruf des Singmädchens bzw. der Tänzerin, der nach westlichen Maßstäben wohl eher als „halbseiden“ empfunden wird, die einzige „Karrieremöglichkeit“ damaliger Frauen, abseits der sozialen Elite zu einem höheren sozialen Status, paradoxerweise dem zugleich geringen Ansehen der Frauen zum Trotz. Hier drängen sich mannigfache Parallelen zu europäischen Verhältnissen bis ins 19. Jhd. auf, denen nachzugehen hier jedoch nicht möglich war. Wie die Biographien des Qing Lou Ji zeigen, entspricht das Konkubinat generell der Traumvorstellung dieser Frauen von sozialem Glück und Aufstieg. Im Gegensatz zur anfänglichen Vermutung gewährte das Konkubinat, in dem wirklich manche der Frauen „endeten“, tatsächlich diese soziale Sicherheit (und Seriosität?). Diese findet anderseits ihre Entsprechung darin, daß das Qing Lou Ji einige Fälle aufführen kann, in denen die als Frau (d.h. die Konkubine) angenommenen Singmädchen bzw. Freudenmädchen ihre Treue über den Tod des Ehemannes hinaus bezeugen, wie z.B. der Eintrag Liu Poxi [劉婆惜] zeigt. Hierbei werden gleichzeitig exemplarische Beispiele (konfuzianischer) Ethik gegeben. Auch drängen sich Vergleiche zu europäischen Klischees auf (die „geläuterte“ Hure), vor allem in der Literatur des späten 19. Jhd. und frühen 20 Jhd. auf, die aber nicht weiter verfolgt werden konnten.

Freudenhäuser gab es in China schon relativ früh, einige wollen sie sogar schon für die Zhou Zeit [周代] im 7. Jhd. v.Chr.13 belegt wissen, unzweifelhaft sind sie allerdings erst seit der Han Dynastie [漢朝]. Kaiser Han Wu Di [漢武帝]14 richtete für seine Soldaten sogenannte „Frauencamps“, Ying Ji [營妓]15, ein, was nicht mit richtigen Freudenhäusern verwechselt werden darf. Das Aufkommen einer wohlhabenden, Vergnügung suchenden mittleren Beamten- und Kaufmannsschicht im Zusammenspiel mit zahlreichen durch soziale Umbrüche freigesetzten (jungen) Frauen der Bauernschicht, die aufgrund der veränderten sozialen Situation nun eine eigene Existenz bzw. Arbeit suchten, förderte die Entstehung von kommerziellen, privaten Bordellen.16 Man ging dorthin um zu speisen und Wein zu trinken. Zugleich ließ man die gewerblichen Damen für sich singen und tanzen. Je nach Wunsch blieb man dort und verbrachte die Nacht mit einer Dame seiner Wahl. Der gewöhnliche sexuelle Akt war nicht verpönt oder gar anstößig. Im Gegenteil, es herrschte der feste Glaube vor, eine Kultivierung des Geschlechtsakts sei gesundheitsfördernd und bringe viele Vorteile, wie z.B. die Regulierung des Blutkreislaufes; diese Auffassung reicht bis ins zwanzigste Jahrhundert17. 13

Yan, 10 ff; Wang Shunu, 25 ff und Gulik I, Seite 65 (Fußnote 2). Kaiser Han Wu Di ( ) hieß mit richtigen Namen Liu Che ( ), lebte von 157 - 87 v.Chr. und regierte von 140 - 87 v.Chr. Er war einer der mächtigsten Kaiser der Han Dynastie und dazu bisexuell (!), wie van Gulik und Lo Duca bemerken. Siehe Gulik I, Seite 62 und Lo, Seite 86. 15 Wang Shunu, Seite 41; Humana, Seite 120; Jiang, Seite 219 und Gulik I, Seite 65. 16 Zur Entstehung der Bordelle in China siehe: Gulik I, Seiten 65f; Ruan, Seiten 69f; Wang Shunu, Seiten 41ff. 17 Es gibt viele Handbücher der Kategorie Bettgemach, Fang Nei ( ), welche sich ausschließlich mit dem Geschlechtsakt und der damit verbundenen Gesundheitsförderung beschäftigten. Gulik beschreibt diesen 14

漢武帝

劉徹

房内

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Qing Lou Ji

Pekinger Freudenhaus zu Beginn des 20 Jahrhundert. Text zur Illustration18: Es gab im alten Beijing drei Klassen von Bordellen. Die erste hieß Kleine Singtruppe [ ], die zweite Teestube [ ] und die dritte Untere Stelle [ ]. Sie waren ] verteilt auf einige Hutongs [ außerhalb des Stadttors Qianmen [ ]. Das Bild illustriert die Außenansicht eines Etablissements vom Typ „Kleine Singtruppe“.

清吟小班 茶室 下處

前門外

胡同

Bordelle oder Freudenhäuser hießen zur Han Zeit Chang Jia [倡家] auch Chang Jia [娼家] oder Chang Lou [娼樓]. Sie wurden wegen ihrer luxuriösen, auffallend schwarzen Lackierung der Tore und des Fachwerks, wie es gleichfalls bei edlen Herrenhäusern üblich war, oft auch Qing Lou [青樓] genannt, was van Gulik, Waley und Idema als Green Bowers (grüne Laube) übersetzen19. Darüber hinaus gab es noch viele andere Bezeichnungen, wie Blumenladen Hua Dian [花店] oder Platz der Verführung, Fengyue Chang [風月場]20. Jede größere Stadt im alten China hatte solche Freudenhäuser21, und dieser Usus wird z.Z. in der Volksrepublik China „revitalisiert“, u.a. in Form von Karaoke-Bars [卡拉OK]. In Taiwan [臺灣] lebte die Prostitution, zumeist verdeckt im Untergrund, kontinuierlich bis heute weiter. Wie van Gulik in seinem Werk schildert, stand das Gewerbe der Freudenmädchen während der Tang Dynastie [唐代] in voller Blüte, in einer Zeit der Toleranz und des kosmopolitischen Friedens, (wenigstens für die erste Hälfte der Tang Zeit). Diese Blüte beschreibt van Gulik folgendermaßen: „The city (= Ch’ang-An /

長安) had to cater for this mixed, pleasure-loving crowd. Wine-

shops and brothels thrived as never before, and morality in general was at a low ebb. It was

Punkt, wie z.B. die taoistische Praktiken, ausführlich und gibt eine ganze Reihe solcher Büchertitel an. Siehe u.a. Gulik I, Seiten 69ff und Ruan, Seiten 1 - 68. 18 Bildquelle: Sheng Xishan, Seite 171. 19 Xu meint dagegen, weil die Tore der Bordelle (folglich auch die der noblen Häuser) schwarz lackiert waren. Qing ( ) hier = schwarz! Also Black Bowers? Schwarz und Rot lackierte Türen waren üblich, grüne habe ich jedoch noch nie in China gesehen. Übersetzungsfehler von Gulik und Waley? Dem entgegen übersetzt Levy den Titel: The Assemblage of Blue Houses. Bei Humana steht als Bezeichnung ferner: Beauties of the Blue Chambers, aufgrund der angeblichen blauen Fensterläden, doch sind leider keine Zeichen angegeben. Ob auch hier Qing gemeint ist? Siehe Gulik I, Seite 65; Levy I, Seite 21; Humana, Seite 117 und Xu, Seite 102. 20 Im Appendix ist eine lange Liste vieler solcher Bezeichnungen aufgeführt. Feng Yue ( ) bedeutet übersetzt ) = Platz der Verführung. Siehe weibliche Verführung (Wind und Mond). Daraus Feng Yue Chang ( dazu auch Xu, Seiten 102f. 21 Siehe weiter unten, Xia Tingzhi’s ( ) eigenen Kommentar ( ), darin steht: = (Ob) innerhalb, in der Hauptstadt oder außerhalb, in den Bezirksstädten, alle haben das, was man Freudenhausviertel (oder auch Theaterviertel), Gou Lan ( ), nennen kann. Zur großen Verbreitung von Bordellen siehe ferner Levy I, Seite 4 und Wang Shunu, Seite 198.

邑,皆有所謂构欄者

風月場 青樓記誌 构欄

夏庭芝

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風月

内而京師,外而郡


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Qing Lou Ji

the young scholars who set the tone of this world of sensual pleasure. ........ Contemporary literature paints a vivid picture of that demi-monde, composed of types familiar also in the west: the eternal student, the pawnbroker, the sponger, the wealthy country bumpkin, the bully, the pimp and the procurer. The girls in the ‘Northern Quarter’ ranged from illiterate prostitutes to accomplished courtesans skilled in music and dancing, and with a smattering 22 of the literary language. “

Aus dieser Passage ist ersichtlich, daß „das Rotlichtmilieu“ nicht verpönt war. Es war, wie es uns heute schriftlich belegt erscheint, ein Teil des Lebens der geistigen Elite, Teil der Kultur und Inspiration für die Literatur. Von den Schattenseiten dieses Gewerbes berichtet die Literatur erwartungsgemäß wenig. Doch auch während der Yuan Dynastie [元代] muß das Geschäft mit der Lust geblüht haben. Als Messer Marco Polo die Hauptstadt Dadu [大都] beschrieb, war er bezüglich der Freudenmädchen sehr erstaunt. Nicht wegen des Vorhandenseins von Straßenmädchen, welche auch in Venedig existierten. Jedoch wegen ihrer großen Anzahl. So notierte Herr Polo:

大都

„In Canbaluc (= Dadu / ) gibt es unvorstellbar viele Menschen und Häuser, ..... auch die Vorstädte sind dicht besiedelt. ..... Und noch etwas: in der Stadt dürfen keine sündigen Weiber leben, keine, die sich ihre Liebesdienste bezahlen lassen. Sie wohnen daher in den Vororten, und zwar unglaublich viele. Es sind sicher zwanzigtausend Freudenmädchen, und alle finden ihre Kunden, denn täglich kommen und gehen unzählige Händler und Fremde. Anhand der außergewöhnlich vielen käuflichen Weiber mögt ihr euch die Größe der Stadtbevölkerung ausrechnen.“23

Nun erscheinen die im Qing Lou Ji beschriebenen Damen, mit heutigen Augen betrachtet, meistens als Künstlerinnen. Doch auch sie mußten sich wegen ihres Nebenverdienstes als Liebesdienerinnen zumeist in den Vororten aufhalten, falls sie nicht dem Gefolge des Hofes oder hohen Beamten angehörten. Die Freudenmädchen konnten nicht willkürlich ihre Wohnquartiere verlassen, darob achtete die Hausmutter. Nur wenn sie für Bankette gemietet, als Auserlesene zum kaiserlichen Hof gerufen wurden oder zu religiösen Zeremonien zum Tempel sollten, durften die Mädchen ihre Wohngegend verlassen.24 Die Platzierung der Bordelle variierte. Bei Polo sind sie in den Vorstädten untergebracht. In dem Traum von Hua in der Östlichen Hauptstadt [東京夢華錄], einer Beschreibung der Hauptstadt während der Nord Song Periode [北宋], sind die Bordelle hingegen auf viele Viertel verteilt25, oft neben öffentliche Einrichtungen wie Weinstuben, Restaurants und sogar Tempeln und das in nicht geringer Zahl. In aller Regel lebten die Kurtisanen in besonderen Stadtbezirken, die meist als Ping Kang Li [ 平 康 里 ] bezeichnet wurden, was unserem Rotlichtviertel entspricht26.

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Gulik I, Seiten 170f. Bei Knust steht dazu: „Die Zahl der Dirnen, die nur in den Vorstädten wohnen dürfen, beträgt wie schon angegeben, über 25 000; doch ist diese Zahl nicht größer als notwendig für die ungeheure Schar von Kaufleuten und anderen Fremden“. Polo wird bezüglich der Anzahl der Prostituierten von fast allen Autoren zitiert. Siehe dazu bei Polo, Seiten 152f, ferner siehe Knust, Seiten 163f; Gernet, Seite 96 und Xu, Seiten 69f. 24 Gulik I, Seite 171. 25 Siehe dazu Kuhn, Seiten 267 ff und Gernet, Seite 96. 26 Benannt nach dem Kurtisanenviertel der Hauptstadt Chang An ( ) der Tang Dynastie ( ). Siehe dazu Gulik I, Seite 233 und Lo, Seite 245. 23

長安

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唐朝


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Qing Lou Ji

Für die Song Zeit, und durchaus vergleichbar mit der Yuan Zeit, kann man die Vergnügungsstätten, in denen Freudenmädchen arbeiteten, klar in drei Kategorien unterteilen27: • Die unterste Klasse, Dachziegelfreudenhaus Wazi Gou Lan [瓦子勾欄] oder Ziegelschuppen Wa She [瓦舍] genannt, waren die ordinären Bordelle für den gemeinen Bürger, Soldaten und den Armen. Sie waren vor allem sehr billig und schäbig und hatten großen Zulauf. Zumeist waren sie wegen der Soldaten staatlich subventioniert und teilweise den Garnisonen angegliedert. Die Freudenmädchen setzten sich aus professionellen Dirnen, die auf der Basis von Monatsgehältern entlohnt wurden, aus Verurteilten oder Kriegsgefangenen zusammen. • Die zweite Klasse bildeten die Weinstuben oder Weinhäuser mit Gelegenheit zur Prostitution, Jiu Lou [酒樓], für die Mittelklasse, bourgeoisieartige Gentry, sowie wohlhabende Händler. Es gab zum einen staatliche Jiu Lou, die Guan Ku [官庫]. Darin arbeiteten zumeist sehr schön gekleidete Guan Ji [官妓] und sie waren zumeist nur Beamten vorbehalten, welche dort aus Weingeschirr aus Gold und Silber alkoholische Getränke genossen. Die privaten Jiu Lou zum anderen waren richtige luxuriöse Restaurants, wo man die ausgefallensten Delikatessen bestellen konnte, inklusive weiblicher Begleitung, und oft auch mehr.28 • Die höchste Klasse aber bildeten die Freudenhäuser der Kurtisanen 29 , die als Singmädchenhäuser Ge Guan [歌館] oder Teehäuser Cha Fang [茶坊] bezeichnet werden. Dort arbeiteten die schönsten und talentiertesten Singmädchen, ausgebildet unter anderem in Gesang, Tanz und Dichtkunst. Ihre Gäste waren Adlige, hohe Minister und Beamte, reiche Kaufleute, Dichter und Künstler, welche selbst reich waren oder reiche Gönner hatten. Ein Besuch in einen solchen Etablissement war ein sehr teures Vergnügen; es waren Stätten puren Luxus, die mitunter sogar über „Klimaanlagen“ verfügten30! Diese drei Kategorien von Freudenhäusern bedienten das Spektrum der städtischen Bevölkerung, aufgeteilt entsprechend der Einkommensverhältnisse, also die Armen, die Wohlhabenderen und zu bester Letzt die Reichen. Die Kunden und deren Benehmen waren dementsprechend. Die Bordelle der niedrigsten Stufe waren nach unseren Vorstellungen menschlich entwürdigend, für die armen Dirnen wie auch deren Klientel. Sie müssen unvorstellbar schmutzig gewesen sein, und das bei großem Zulauf. Van Gulik erwähnt, daß dorthin gelegentlich sogar Mitglieder der Gentry gingen, die es wohl als besonderen Reiz empfanden. Eine Beschreibung solcher „Low-End“-Bordelle für die Ming Zeit liefert Lo Duca: „Gegen Zahlung von ein paar Silbermünzen31 konnte man durch ein Loch in der Wand das Treiben im Bordell beobachten: die Dirnen in einem Raum, eine neben der anderen liegend, während die Kunden Schlange standen und, wenn die Reihe an sie kam, vor den Augen der 27

武林舊事

Aus dem Wulin Jiushi ( ). Siehe Gulik I, Seiten 230 ff und Lo, Seiten 245f. Siehe dazu auch die kurze Beschreibung der Weinhäuser bei Kuhn, Seite 262; Gernet, Seiten 49f und 97 und siehe ferner Hansson, Seite 57. 29 Eine Beschreibung derselben in der Novelle Der Ölverkäufer und die Kurtisane ( ). Siehe Übersetzung Sichrovsky, Seiten 244 - 297. 30 Im Sommer gab es in den Salons Bassins, die mit Eisblöcken gefüllt waren. Gulik I, Seite 234. 31 Silbermünzen (Tael) ist hier wahrscheinlich ein Mißverständnis für Kupfermünzen (Cash). 28

賣油郎獨占花魁

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anderen ihre Begierde befriedigten. Da der Besuch dieser Bordelle nicht viel kostete, waren sie nur ein einträgliches Geschäft, wenn der Strom der Besucher nicht abriß. ..... die Prostituierten, um keine Zeit zu verlieren, aßen und tranken, während sie gleichzeitig ihren 32 Besuchern zu Diensten sein mußten.“

In den Weinstuben ging es gesitteter zu. In manchen speziellen kleinen Weinhäusern, welche am Eingang eine rote Laterne aufgehängt hatten, bedienten Singmädchen, um somit den Weinverkauf anzukurbeln. Diese Kneipen sahen Betten in ihrem Seitenräumen vor, wo sich der Kunde mit den Freudenmädchen jederzeit bei Bedarf schnell vergnügen konnte33. In den besseren und größeren Weinhäusern konnte man die Damen zuerst genau beäugen. Die Singmädchen leisteten den Gästen Gesellschaft und unterhielten sich oder flirteten mit ihnen. Falls man sie attraktiv genug fand und ihre Dienste kaufen wollte, dann arrangierte man ein Treffen und ging gewöhnlich zu ihnen nach Hause34. Diese doppelte Beschäftigung wurde staatlich gefördert, um mehr Steuereinnahmen zu erzielen. Als Singmädchen wurde man offiziell in der Steuerliste registriert, und zwar sobald der Verlust der Jungfernschaft durch einen Kunden eingetreten war, weil dies die Haupteinahmequelle der Singmädchen war35. Im Süden gab es auf den Flüssen und Seen auch „Blumenboote“ zu mieten, auf welche man dann Freudenmädchen bestellte, um an Gesellschaften teilzunehmen oder dort die Nacht zu verbringen.

Szene vor einem Freudenhaus.

chinesischen

Nach einer chinesischen Malerei aus dem 18. Jh.36.

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Lo, Seiten 245f. Vergleiche mit Beurdeley, Seiten 144f (es scheint Beurdeley kopiert hier Lo Duca). Siehe Kölla 149, Gulik I, Seite 233, Kuhn, Seite 262 und Idema, Seite 143. 34 Einen sehr guten Einblick in das Leben und Treiben in solchen Weinstuben gibt Kölla auf den Seiten 141 ff. 35 Idema, Seite 143 und Hansson, Seiten 56f. Die Jungfräulichkeit eines Singmädchen war oft ein sehr teures Souvenir. Vergleiche dazu auch Tüllmann, Seite 277. 36 Bildquelle: Tüllmann, Seite 36. 33

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Die Kurtisanen in den Luxusfreudenhäusern hatten meist eine ausgezeichnete Erziehung genossen, bevor sie Besucher empfangen durften. Diese beinhaltete, wie bereits erwähnt, Musik, Tanz und Dichtkunst, aber auch Schachspiel, Malerei und das Vortragen von Versen. Diese Kurtisanenhäuser der oberen Kategorie wurden von hohen Beamten, Literaten und der Jeunesse dorée bevorzugt, welche mehr als nur die Befriedigung physischer Bedürfnisse erwarteten und sich dies auch leisten konnten. Man wollte plaudern, Schach spielen und sich entspannen. Dies waren, neben den Theatern, wohl die Etablissements welche unser Autor Xia Tingzhi [夏庭芝] besuchte und über die er dann schrieb. Auch für Bankette und Landpartien unter Freunden mietete man sich Kurtisanen, denn es war unschicklich, die eigenen Frauen mitzunehmen. Stätten leiblicher und geistiger käuflicher Freuden waren also keinesfalls nur Bordelle. Vermutlich waren bei den meisten Gelegenheiten und Orten öffentlicher Unterhaltung Freudenmädchen involviert37. Sie spielten insgesamt eine aktive Rolle im gesellschaftlichen Leben, standen beispielsweise dem Gastgeber zur Seite und nahmen einen Platz ein, der heutzutage von der Ehefrau wahrgenommen wird. Diese waren zur damaligen Zeit aber in die Frauengemächer verbannt38.

Weinbude. Detail aus: Zhang Zeduan [ ] Bild Qingming Shanghe Tu [ ] (Qingming-Fest am Fluß), auf Seide aus der Nördliche Song Dynastie [ ]39.

張擇端

清明上河圖 北宋

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Hansson, Seite 55 und Ruan, Seite 71. Gulik I, Seite 179 und Lo, Seite 245. 39 Bildquelle: Eigenes Faksimile. Original: Palastmuseum Peking. Vergleiche dazu Kölla, Seite 144. 38

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Qing Lou Ji

Die Singmädchen, Ji [妓], ursprünglich auch als Ji [伎], Ji [技] oder Chang [娼], Chang [倡] und Chang Ji [ 娼 妓 ] bezeichnet 40 , waren vor allem „Unterhalterinnen“. Wie aus den Schriftzeichen offensichtlich ist, hängen sie mit dem Zeichen Ji [技] = kunstfertig und Chang [唱] = singen zusammen. Darum wird Ji [妓] erwartungsgemäß auch als Nü Yue [女樂]41 definiert, als Unterhalterin. Dem steht der Begriff Yue Ren [樂人]42 = Unterhalter zur Seite, welcher auch im Qing Lou Ji vorkommt. So wurden die Singmädchen während der Yuan Dynastie in den Listen der Yue Hu [樂戶]43 registriert. Daneben gab es weitere, manchmal auch blumigere Bezeichnungen für Freudenmädchen, wie z.B. Hua Niang [花娘]44. Es soll hier aber nicht näher darauf eingegangen werden. Begrifflich gab es keine klare Differenzierung zwischen Künstlerinnen und der Straßendirne. Da deren Arbeit in der grundlegenden Hinsicht darauf, was sie taten, ungeachtet dessen, wie sie es taten, als käuflich und damit gleichgeartet betrachtet wurde, bezeichnete man Singmädchen höchster Klasse wie auch einfachste Huren gleichermaßen als Ji [妓], und somit wurden sie alle der untersten Gesellschaftsschicht zugeordnet, gemeinsam mit Spielern, Zuhältern und Ganoven45. Woher aber kamen diese Singmädchen und wer waren sie? Prostituierte gab es schon sehr früh im alten China46. Zur Shang und Zhou Zeit [商周時代] waren es zumeist Frauen und Töchter der Kriegsgefangenen, die als Beute nach China verschleppt wurden. Diese Frauen und Töchter besiegter Feinde (oder Verbrecher) hatten während der Zhou Dynastie [周代] den Status von Regierungssklaven (Guan Nuli [ 官 奴 隸 ]) inne. Daraus rekrutierte man staatliche Freudenmädchen, Guan Ji [官妓], für die Soldaten der Zhou47. Dies hatte für die staatliche Seite mehrere Vorteile: Einnahmen für die Staats- bzw. Kriegskasse; „Gelegenheit“ für frauenlose Männer und Nutzung hinzugewonnener menschlicher Ressourcen bzw. Arbeitsbeschaffung für Sklavinnen48. Dagegen ist das Aufkommen echter kommerzieller Freudenmädchen bzw. Singmädchen als sozial etablierte Einrichtung aber eher in die Han Dynastie [漢代] zu platzieren, als die Neureichen sich zur Unterhaltung mit Musikerinnen bzw. Singmädchen, Yue Nü Ge Ji [樂女歌妓], umgaben und eine Nachfrage bürgerlicherseits vorhanden war49. 40

Zhang Gongchang, Seiten 12f und Xu, Seite 2 Dan, Seiten 51f. 42 Zu Yue Ren ( ) schreibt Hansson, daß es sich hierbei um Musiker handelt. Neben Yue Ren werden auch ) und Yue Gong ( ) verwendet. Die weiblichen Mitglieder wurden zumeist als Ji die Begriffe Yue Ji ( ( ) oder Chang ( ) bezeichnet. Hansson emphatisiert die Wichtigkeit der Musik im Leben und während der Riten im alten China. Ferner bemerkt er deren verschiedene Aufgaben und Tätigkeiten, welche sich nicht nur auf das Musizieren beschränkten (z.B. Liebesdienste). Idema übersetzt Yue Ren mit Entertainer. Siehe Hansson, Seiten 55 ff; siehe auch Idema, Seiten 161 und 500 und Liu Dalin III, Seite 306 (Abbildungen dazu, Seiten 308f). 43 Hansson, Seite 55. 44 Im Appendix ist eine lange Liste solcher Bezeichnungen angefügt. 45 Idema, Seite 143 und Hansson, Seite 55. 46 Lo, Seiten 245f und Wang Shunu, Seiten 9 ff. 47 Guan Ji ( ) waren staatliche Prostituierte mit verschiedenen Aufgaben. Diese staatliche Einrichtung hielt sich über die Yuan Dynastie hinaus. Siehe dazu Hansson, Seiten 56; Wang Shunu, Seiten 173f; Yan, Seiten 12f; Dan, Seiten 55 ff und Liu Dalin III, Seite 307. 48 Yan, Seite 13, Dan, Seite 56 und Xu, Seite 31, Gulik I, Seite 183. 49 Vergleiche dazu die Entstehung der Bordelle, Seite 8 und Fußnote 15. 41

樂人 樂伎 娼

樂工

官妓

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Qing Lou Ji

Die Kunst der Singmädchen kam um diese Zeit auf, leider sind uns jedoch keine echten Namen dieser Künstlerinnen aus jener Zeit erhalten geblieben 50. Nachdem eine Nachfrage etabliert war, mußte dieses Unterhaltungsgewerbe versorgt werden: Oft waren es Töchter von Singmädchen, die von den Eltern schon von klein auf zum Freudenmädchen erzogen wurden. Andere, ebenso in großer Zahl, kamen aus verarmten Verhältnissen, Frauen, die keine andere Möglichkeit hatten, Essen und Unterkunft zu finden. Junge Mädchen wurden aus demselben Grund von den Eltern verkauft51. Für eigentlich alle Frauen, die, obgleich mittellos und ohne soziale Absicherung, weder Selbstmord in Betracht zogen, noch als Magd arbeiten wollten, dürfte es in jener Gesellschaft eines der naheliegendsten Betätigungs- und Erwerbsfelder gewesen sein, sich selbst zu verkaufen. Infolge von Kriegswirren und dem daraus resultierenden Flüchtlingselend, was allzu oft vorkam, kamen viele Frauen mehr oder weniger freiwillig in die Freudenhäuser oder verdienten ihr Brot in Zusammenarbeit mit solchen. Des Weiteren kamen viele aus den Familien verurteilter Verbrecher oder waren selbst Verurteilte52. Einige wenige kamen aus besseren Familien, sogenannte Liang Jia [良家]53. Diese hatten ursprünglich einen höheren Status inne und waren frei54. Wieder andere waren ursprünglich Konkubinen in guten, bessergestellten Familien. Doch weil sie, aus welchem Grund auch immer, verstoßen bzw. geschieden waren und weil sie zumeist verarme Eltern hatten, zu denen sie nicht zurückkehren konnten, blieb ihnen der Beruf des Singmädchens als einziger Ausweg, um ihr weiteres Leben zu bestreiten. Schließlich gab es noch einige arme Seelen, welche als Kinder entführt und dann an Freudenhäuser verkauft worden waren.55 Die meisten Singmädchen zur Yuan Zeit waren wohl Chinesinnen; die Namen sind fast sämtlich chinesischer Natur, auch wenn es sich hierbei meist um Pseudonyme oder Künstlernamen handelt56. Aber besonders an der Peripherie des Reiches gab es auch viele Prostituierte, die sich aus Mädchen und Frauen der dort ansässigen Minoritäten rekrutierten. Während der Yuan Zeit war die Bevölkerung in Mongolen, Ausländer, Nord- und Südchinesen unterteilt, jedoch nimmt das Qing Lou Ji darauf keinen Bezug und gibt darüber keine klare Auskunft. Nur beim Eintrag Mi Li Ha [米里哈] steht zu vermuten, daß es sich um eine muslimische Uigurin handelt. Es gab viele verschiedene „Sorten“ von Freudenmädchen, so wurden zur Ming Zeit [明代] u.a. Schlanke [瘦妓], Dicke [肥妓], Bucklige [駝妓], Tänzerinnen [舞妓], Alte [老妓], Schwangere [孕妓], Häßliche [丑妓], Perverse [淫妓] und sonstige, insgesamt über 40 Arten von Freudenmädchen notiert, meist nach ihren Fähigkeiten oder ihrem Erscheinungsbild. Die Dienstleistungen waren demnach sehr verschieden und viele spezialisierten sich. So waren viele von ihnen Musikerinnen, andere Schauspielerinnen, Trinkmädchen, KonversationsPartnerinnen, Begleiterinnen. Es gab wohl kaum etwas was es nicht gab, je nach Anspruch und Wünschen der Kundschaft bzw. entsprechend der Nachfrage, und sie alle wurden, wie oben bemerkt, generell als Ji [妓] bezeichnet.57 50

Yan, Seiten 21 ff. Vergleiche dazu auch Tüllmann, Seite 277. 52 Liu Dalin III, Seite 332. 53 Siehe hierzu unten in der Übersetzung, Eintrag Gu Shanshan ( ). 54 Siehe dazu Yan, Seite 84 und Liu Dalin III, Seite 332. 55 Gulik I, Seiten 108 und 171 und Xu, Seiten 99 ff. 56 Yan, Seite 84. 57 Xu bezieht sich hier auf eine lange Liste aus dem Ming Werk Huang Yinger ( ) von Feng Menglong ( ). Darin werden auch die Dienste der verschiedenen Mädchen etwas erklärt. Siehe Xu, Seiten 8 ff. 51

顧山山

黃屜兒

夢龍

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Sexueller Sadismus bzw. Masochismus als Teil des Liebesspiels war praktisch unbekannt, obschon die damaligen Strafen für kleinere Vergehen oft (sehr) sadistisch anmuten und man darin die Grundhaltung des chinesischen Volkes (und derer Tradition) bezüglich Gewalt ersehen kann58. Die sado-masochistischen Praktiken wie in unserem modernen Rotlichtmilieu scheinen im alten China so nicht existent gewesen zu sein, nichtsdestoweniger sind sie nachweisbar59. Es sei erwähnt, daß es auch männliche Prostituierte für homophil veranlagte Männer gab, und zwar recht früh, seit der Han Zeit, und weiter bis zum Ende der Qing Zeit [清代]60. Zur Nord Song Zeit [北宋] war diese Form der Prostitution zwar unter Strafandrohung verboten, doch existierte sie in den Städten weiter. Diese „Transvestiten“ liefen als Damen gekleidet und geschminkt durch die Straßen. Während der Süd Song Zeit [南宋] waren diese sogar in einer Innung organisiert. Dies war auch die Blütezeit der männlichen Prostitution. Ansonsten ist Homophilie in China als untergeordnet und in einem „normalen Maß“ vorkommend anzusehen. 61 Im berühmten Roman Rulin Waishi [ 儒林外史] 62 von 1750 n.Chr. dessen Handlung in der Ming Zeit spielt, werden solcherart Begegnungen zwischen einem Literat und Schauspielerknaben weiblicher Rollen beschrieben und als damals ganz normale homophile Päderastie selbstverständlich dargestellt 63 . Sapphismus war indessen allgemein toleriert und in den Frauengemächer weit verbreitet64. Die Paralysierung der chinesischen Beamtenschaft nach dem Mongolensturm ließ unter der chinesischen Elite geistige Frustration Oberhand gewinnen, d.h. hauptsächlich in Kreisen aus dem Jiangnan Gebiet [江南]. Diese Hoffnungslosigkeit favorisierte und entfesselte andererseits ein riesiges Interesse an der (neuen) Theaterkunst, Za Ju [雜劇]65, an Komödien und Dramen, welche u.a. verkappte Kritiken an der Regierung waren. Diese neue Form der Unterhaltungskunst florierte unter der Yuan Dynastie wie nie zuvor. War anfänglich Gesang, Dichtkunst und Tanz wichtig, so kam nun unter der Yuan Dynastie zur Ausbildung eines Singmädchens die Theaterkunst hinzu. Folglich gediehen die Theatergruppen, und der Unterschied zwischen Freudenmädchen und Schauspielerinnen vermischte sich vollends. Im Qing Lou Ji sind demgemäß viele der Damen besonders wegen ihres schauspielerischen Könnens berühmt. Zur Tang Zeit, einer Blütezeit dieses Milieus, hatten die Freudenmädchen noch eine rechtlich gesicherte und anerkannte Position inne. Ihre Dienstleistung wurde als eine legitime Arbeit angesehen, und, abgesehen von den drittklassigen Straßenhuren (für den schnellen Liebesvollzug), wurden sie nicht verachtet. 58

Tüllmann, Seite 255. Siehe dazu Beurdeley, Seiten 150 und Etiemble, Seiten 92f, ferner Humana, Seiten 104 - 114 und Gulik I, Seiten 160f. Ferner siehe Liu Dalin II, Seite 72 (Abbildung 3 -5). 60 Es sollte sich dabei aber keine Parallele zur Homophilie der griechischen Antike aufdrängen. Siehe dazu auch Yan, Seiten 33f; Lo, Seiten 257 ff; Beurdeley, Seiten 163 ff und Liu Dalin III, Seiten 266 ff. 61 Weiterführende Informationen sind bei Gernet, Seiten 98f; Ruan, Seiten 107 ff und Seiten 145 ff (bezüglich Transvestiten) und bei Bret Hinsch nachzulesen, Seiten 77 - 138; ferner siehe auch Gulik I, Seite 163. 62 Rulin Waishi ( ) wurde von Wu Jingzi ( ) verfaßt. Er lebte während der Qing Dynastie, von 1701 - 1754 n.Chr., doch verlegte er seinen Roman in die Ming Zeit. Siehe dazu Nienhauser, Seiten 461 ff. 63 Wu; Kapitel 30, Seiten 332 ff und vergleiche dazu Byron, Seiten 34f. 64 Gulik I, Seiten 163 ff. 65 Feifel übersetzt Za Ju ( ) mit Gemischtes Drama. Es sind Stücke, die „gemischt“ waren, also alle Aspekte des täglichen Lebens beinhalteten, voller Gefühl und Witz. Siehe dazu Feifel, Seiten 402 ff und Idema II, Seiten 19 ff. Ferner siehe unten, Fußnote 384. 59

儒林外史

吳敬梓

雜劇

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Erst im Zuge der puritanischen neokonfuzianischen Bewegung der Süd-Song wurden sie aus ideologischen Gründen aus dem gesellschaftlichen Leben verbannt und, gewiß zu Unrecht, deklassiert66. Unter den Yuan hatten sie einen den Sklaven ähnlichen Status inne, aber ähnlich erging es auch der restlichen Bevölkerung am Anfang der mongolischen Besatzung67. Strenge Gesetze galten schon immer für die unterste Klasse der Freudenmädchen, welche aufgrund ihrer Verbrechen (oder der ihrer Verwandten) — oder weil sie Kriegsbeute waren — zur Prostitution in billigen staatlichen Bordellen verurteilt worden waren. Sie waren nahezu rechtlose Gefangene, und dies zu allen Zeiten. Sie arbeiteten demgemäß in der untersten Kategorie der Freudenhäuser, wo die Prostituierten nicht selten pejorativ als Piao [嫖] = Nutte bezeichnet wurden68. Selbstverständlich gab es auch innerhalb der lizensierten Freudenhäuser unterschiedliche „Klassen“ von Freudenmädchen: diejenigen, welche nur aufgrund ihrer Schönheit (körperlich) arbeiteten, gehörten der unteren Klasse an, lebten in Gemeinschaftszimmern und waren unter strenger Kontrolle. Diejenigen, welche Talent in Musik, Tanz und Gesang besaßen, gehörten der oberen Klasse an. Je nach Talent lebten sie in Einzelzimmern, manche sogar mit Salon, und hatten größere Bewegungsfreiheit. Darüber gab es noch diejenigen mit literarischen Fähigkeiten, welche auch talentiert im Dichten waren oder noch weitere herausragende Talente besaßen. Sie waren der Schatz jedes Etablissements, bewohnten mitunter ganze Suiten und hatten dementsprechend die meiste Bewegungs- und Entscheidungsfreiheit: Sie konnten bzw. durften Klienten ablehnen, was ihren Preis und Ruf indirekt steigerte, weil es folglich eine Ehre war, einen so seltenen „Gast“ einladen zu dürfen. Diese „Spitzengruppe“ der Singmädchen hatte dementsprechend die besten Chancen einen Mäzen zu finden oder im besten Falle sogar als Nebenfrau freigekauft zu werden.69 Während der Yuan Dynastie gab es, wie bereits angesprochen, viele professionelle Schauspielertruppen im Reich, und die Oper wurde sehr populär. Die Schauspielertruppen bestanden meist aus Familienbetrieben: Eltern, Söhne und Töchter, auch Schwiegersöhne oder Schwiegertöchter, aber oft auch adoptierte Töchter. In diesen kleinen sozialen Gemeinschaften sorgte man sich gegenseitig füreinander und trat als Familie auf. Die Mädchen hatten somit ein besseres Los als die alleinstehenden Prostituierten der Bordelle. Doch gleichfalls war das Leben der Schauspieltruppen sehr hart. Ihre Mitglieder hatten zwar keine „sklavische Existenz“ zu erdulden und waren in diesem Sinne „freier“. Es war jedoch schwer, nur von den Auftritten und ihrer Kunst zu überleben und oft mußten die Schauspielerinnen oder deren Töchter die Klientel auch die Nacht über (hindurch) unterhalten.70

66

Ein Beleg hierfür ist z.B. die immer größer werdende Bedeutung der Jungfräulichkeit und damit einhergehend die Restriktion der Bewegungsfreiheit der Frau auf den häuslichen inneren Bereich, was eine stärkere Bevormundung derselben als Ergebnis hatte, zumindest wenn man die Tang Zeit mit der Song oder späteren Dynastien vergleicht. 67 Wang Shunu, Seiten 181 ff. 68 Gulik I, Seiten 183 und 231f. Sie waren die Unglückseligen unter den Prostituierten. Der Spruch: = Von tausend (Männern) besprungen, von Zehntausend beschimpft, zeigt wie gering ihr Ansehen und wie hart ihr Schicksal waren. Siehe Liu Dalin III, Seite 306.. 69 Gulik I, Seite 180. 70 Idema, Seiten 149f und Hansson, Seite 55.

千人騎,萬

人罵

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Mongole mit Chinesin. Text zur Illustration71: Ein mongolischer Eroberer mit seinem „Gewinn“. Doch sein Gesichtsausdruck gibt zu verstehen, daß er im „BlumenKampf“ dem Yin der chinesischen Seite zu unterliegen droht.

Das Wunschziel und Traum der meisten Freudenmädchen, wie auch das Qing Lou Ji nahelegt, dürfte es zu nahezu allen Zeiten gewesen sein, einen Ehemann zu finden, jemanden, der sie freikauft. Meistens bedeutete dies für den Käufer eine erhebliche Investition. Ob dabei immer die Liebe ausschlaggebend war, ist anzuzweifeln. Oft dürfte Sicherheit und Geborgenheit von Seite der Mädchen im Spiel gewesen sein und Libido oder Prestigesucht von Seiten der Männer. Natürlich gab es darunter auch Episoden „großer Liebe“, wie sie vom Autor unseres Textes belegt werden. Doch wurde es im Lauf der Zeit immer schwieriger, zuweilen sogar illegal, einen gutsituierten Mann oder gar einen Beamten für sich zu gewinnen. Wie Waley bemerkte, nahmen die Ehen zwischen Beamten und Singmädchen ein für die Regierung der Yuan besorgniserregendes Ausmaß an. Die Gründe für die Besorgnis waren vielschichtig, unter anderem z.B. weil man talentierte Schauspielerinnen der kaiserlichen Musikakademie nicht verlieren oder die Oberschicht „rein“ halten wollte. Wie auch immer, die kaiserliche Regierung erließ mehrere Edikte zur Bewältigung dieses Problems, 1278 n.Chr. noch beschränkt auf die kaiserliche Musikakademie. Doch ab 1311 n.Chr. war es unter Androhung der Todesstrafe nur noch Unterhaltern, also ihrerseits Yue Ren [ 樂 人 ] 72 erlaubt, eine Unterhalterin zu ehelichen. Ob darin auch Nebenfrauen bzw. Konkubinen eingeschlossen waren, deren Kinder nicht als legitime Nachfolger galten, ist ungeklärt 73 . Unumstritten ist, daß die Singmädchen eine gewichtige Rolle im gesellschaftlichen Leben spielten. So wird bei Lo Duca folgendes romantische Bild beschrieben, wobei es leider unklar bleibt, über welche Zeit er sich ausläßt74: „..... Dieselbe Rolle spielten in China die Bordelle, sie waren die Stätte der Erholung, der Ort der Begegnung, an dem die Schranken der Konvention fielen. Freunde trafen sich und tranken miteinander; die Frauen mußten erobert werden, sie waren nicht einfach für Geld zu haben. Man verbrachte hier die Abende und die Nächte, denn wie dem Tag die Arbeit und der Ernst gewidmet ist, so ist die Nacht die Zeit der Entspannung, der Freiheit vom Zwang des Interdikts. Von der Orthodoxie verfemt, war das Bordell frei von den Schranken bürgerlicher Konvention. Es ist ein Paradox der chinesischen Gesellschaft, daß sie diese 75 Stätten unbürgerlicher Freiheit mit vielen Privilegien ausstattete.“ 71

Bildquelle: Humana, Seite 28. Zu Yue Ren ( ) siehe oben, Anfang des Unterkapitels B, Seite 14. 73 Idema gibt das Jahr 1312 n.Chr. an. Siehe dazu Waley, Seiten 91f; Sun, Seiten 134f und Idema, Seite 147. 74 Aber seine Beschreibungen scheinen sowohl für die Song und Yuan wie auch die Ming Zeit zutreffend zu sein. 75 Lo, Seiten 254 . 72

樂人

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Dieses Bild wird durch die Episode des Herrn Quan Ziren [全子仁] im Eintrag Liu Poxi [劉 婆惜] des Qing Lou Ji treffend illustriert. Doch den zahlreichen z.B. im Qing Lou Ji oder Bei Li Zhi tradierten glücklichen Schicksalen, dürfte in der Realität eine ungleichmäßig höhere Zahl an unglücklichen oder gar elenden Schicksalsepisoden der Freudenmädchen gegenüber gestanden haben, die in der selektiven elitären Literatur gerne ausgeblendet wurden76. Worin bestand (nun) der Unterschied zwischen dem, was wir mit Singmädchen bezeichnen können, und den normalen Prostituierten? Die Singmädchen waren professionelle Unterhalterinnen mit vielen Talenten, die besten unter ihnen wurden sogar zum kaiserlichen Hof eingeladen, um dort Vorstellungen zu geben. Obschon man genau unterschied zwischen Freudenmädchen, welche Künstlerinnen waren, und normalen Dirnen, war die übliche Bezeichnung für beide Klassen gleich, nämlich in der Regel Ji [妓]77. Dies tat aus heutiger Sicht den Künstlerinnen Unrecht, es diskriminierte sie und ließ ihnen kaum soziale Aufstiegschancen, vor allem unter den strengeren Gesetzen der Yuan Dynastie (1311 n.Chr.) und auch später unter den nachfolgenden Ming und Qing Dynastien. Im Unterschied zur Tang Zeit war später eine der Hauptaufgaben und Haupteinahmequellen dieser staatlich registrierten Singmädchen die nächtliche Unterhaltung ihrer Kunden, vor allem der Liebesvollzug78. Über das Leben der Singmädchen während der Yuan Dynastie verzeichnet Idema: „ (Her life as a performer) ..... clearly indicate that no longer were prostitution and geisha-like duties for the public an ancillary activity, but the primary function of the sing-song girls in the 79 Bureau.“

Nur die Schönsten und Besten hatten ein kleine Chance am Hof aufzutreten, dem Kaiser zu gefallen und so ihre Existenz sichern zu können. Weiter, wie schon oben erwähnt, bestand die Möglichkeit, einen reichen Gönner, vielleicht sogar eine Anstellung bei einem hohen Beamten zu finden oder gar Nebenfrau eines Regierungsmitglieds zu werden80. Tatsächlich jedoch war das Leben eines Singmädchens nur wenig besser als das einer normalen Straßendirne. Wahre Liebe konnte kaum eine erhoffen. Sie hatten ferner keine Freiheiten und waren vollkommen den Launen ihrer Besitzer ausgeliefert. Auch als Nebenfrau hatten sie ein derart schweres Los81. Abgesehen von einer Heirat in eine gute oder reiche Familie als Konkubine, waren die Zukunftsaussichten der Freudenmädchen nicht gerade blendend, vor allem, wenn deren Ausstrahlung verblaßte. Eine staatliche soziale Absicherung für alte Menschen war zu jener Zeit (natürlich) nicht vorhanden. Man konnte sich aus der Registrierung freikaufen und somit wieder „ehrbar“ werden. Dies war eine verlockende Perspektive für Angehörige von Verurteilten aus den Liang Jia Familien82. Die begabtesten und fähigsten Schauspielerinnen konnten noch bis ins hohe Alter ihr Leben in der Schauspielerei verbringen, ansonsten wurden 76

So wurden z.B. früher Singmädchen aus nichtigen Gründen erschlagen. Siehe Xiao, Seiten 78f und 346f. Siehe dazu auch Kuhn, Seite 232 und Hansson, Seite 55. 78 Bei Gulik wird der Geschlechtsverkehr mit (zumeist angesehenen) Kurtisanen zur Tang Zeit als zweitrangig beschrieben. Wichtiger war die Kunst, die Unterhaltung, das Vergnügen. Während der Yuan Zeit dagegen mußten die Ehefrauen und Töchter oft als Prostituierte arbeiten. Siehe Gulik I, Seiten 181f und 252. 79 Idema, Seite 106. 80 Vergleiche dazu Tüllmann, Seite 289. 81 Siehe dazu auch Idema, Seiten 108 und 163. 82 Dies hieß Cong Liang ( ) = „Wieder ehrbar werden“. Siehe Xu, Seite 243 und Liu Dalin III, Seite 333. Siehe auch unten, Fußnote 604. 77

從良

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viele auch Lehrerinnen für junge Singmädchen. Falls sie genügend Geldmittel und einen guten Geschäftssinn besaßen, konnten sie selbst ein Freudenhaus oder ein Teehaus eröffnen bzw. leiten 83 . Doch von solchen seltenen Glücksfällen abgesehen, herrschten recht unbarmherzige Sitten: Waren die Singmädchen schon zu alt, um Kunden zu empfangen und hatten sonst keine weiteren Fähigkeiten als Musikerin oder Schauspielerin, wurden viele einfach auf die Straße gesetzt und waren auf sich gestellt. Wenn sie hingegen Glück hatten, konnten sie als Dienerinnen oder Magd bleiben.84 Eine weitere Zukunftsalternative war Nonne zu werden, buddhistische oder taoistische85. Es kam zuweilen vor, daß man sie, falls sie noch attraktiv waren, auch dann noch begehrte86, wie wir aus Beispielen im Qing Lou Ji erfahren. Ferner konnte man auch versuchen, der Gesellschaft zu entfliehen und sich für immer zu verstecken, doch war dies gewiß keine einfache Alternative87. Falls die Singmädchen finanzielle Rücklagen gebildet hatten, konnten sie eventuell mit einem kleinen Straßenverkaufsstand eine erträgliche Existenz führen. Als Bettlerin oder Vagabund zu enden, war schließlich das traurigste Ende für SingmädchenKarrieren. Wie gerade hingewiesen, spielte Religion im Leben der Singmädchen durchaus eine Rolle. Sie hingen dem Buddhismus oder auch dem Taoismus an und nahmen vielfach an den Zeremonien teil88. In den Augen der strengen Konfuzianer galten sie als religiös verwerflich. Im Buddhismus hingegen waren sie gleichberechtigt, weswegen sich viele dem Buddhismus zuwandten, um ihr seelisches Leiden zu lindern. Auch war die Theorie der Wiedergeburt ansprechend, gab es doch für die Aufrichtigen unter ihnen einen Hoffnungsschimmer, im nächsten Leben dieser leidigen Existenz zu entkommen und vielleicht in eine sehr gute Familie hineingeboren zu werden. Mehr noch, das buddhistische Pantheon gab ihnen ein Vorbild, in dem die armen Freudenmädchen Verständnis und Mitleid fanden: Guan Yin [觀 音]. Vor langer Zeit, als Guan Yin sah, daß die Welt in Unordnung war, soll sie in der Gestalt eines wunderschönen Mädchens auf die Erde gekommen sein und sich als Hure in einem Bordell niedergelassen haben. Und dort wurde sie von den vornehmen jungen Männern umschwärmt, welche ihr aufgrund ihres Liebreizes verfallen waren. Guan Yin konnte sie so zum besseren bekehren. Danach starb sie ohne ersichtlichen Grund. Einige Zeit später identifizierte ein weiser Mönch jenes Freudenmädchen als die Inkarnation des Bodhisattwa Avalokitešvara, Guanshiyin Pusa [ 觀 世 音 菩 薩 ], und als man ihren Sarg ausgrub, da schimmerte ihr Leichnam gelbgold89. Daher rührt wohl die Weisheit, daß wer innerlich rein ist, durch äußere Umstände nicht beschmutzt werden kann, was die Chinesen naturpoetisch so ausdrückten: Qingjing Lianhua Wuni Bu Ran [清淨蓮花,污泥不染] 90 = Schlamm kann keine „reine“ Lotusblüte beschmutzen. Doch nicht zu vergessen: Der Buddhismus propagierte Keuschheit und sah die Freudenhäuser als eschatologisch nicht vorteilhaft an.

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So waren die meisten der Mama-San selbst ehemalige Freudenmädchen. Siehe Humana, Seite 118. Xu, Seiten 249f. 85 Siehe unser Text. Siehe ferner Wang Shunu, Seiten 158 ff und 175f. 86 Siehe dazu Xu, Seiten 250f. 87 Xu, Seiten 252 ff. 88 Natürlich nicht mit boshafter Absicht. Siehe dazu unten die Betrugsfälle, Unterkapitel C. 89 Die Novelle lautet Yue Ming Heshang Du Liu Cui ( ). Sie findet sich bei Feng Menglong, Juan ( ) 29, Seiten 476 - 491. Die zitierte Begebenheit findet sich auf Seite 487. Siehe auch Xu, Seite 182. Eine ähnliche Geschichte findet sich auch bei Gulik I, Seite 114. 90 Xu, Seite 182. 84

月明和尚度柳翠

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Der Taoismus war ebenfalls populär91. Er propagierte u.a. ja auch den „Genuß des Lebens“, ein Bild, in welches das Rotlichtmilieu gut hinein paßte, ganz zu schweigen von den speziellen taoistischen Sexualpraktiken 92 . Überdies besaßen die Freudenmädchen ihren eigenen Schutzheiligen, den Gott Lü Dong Bin [呂洞賓]93. Im Qing Lou Ji gibt es hierzu einige Beispiele von Singmädchen, welche zeitweise oder permanent taoistische Nonne geworden sind.

Das „älteste Gewerbe der Welt“ war natürlich auch im alten China vertreten, schon früh gab es dort staatliche wie auch private Prostitutionshäuser 94 . Freudenmädchen, Ji [妓], waren vielerorts anzutreffen: so gab es häusliche, Jia Ji [家妓], welche im Dienste von Ministern in deren Residenz standen; militärische, Ying Ji [營妓], welche die Soldaten in den Garnisonen und wahrscheinlich auch auf Feldzügen eher als Dirnen bedienen mußten95; öffentliche bzw. kommerzielle, Shi Ji [市妓] auch Shang Ji [商妓] oder Si Ji [私妓], welche in den Städten, auf den Marktplätzen oder in den Vergnügungsvierteln wohnten, privaten Freudenhäusern angehörten und dort jegliche Art der Unterhaltung lieferten, echte Freudenhäuser also; staatliche, Guan Ji [官妓], die in den staatlichen Freudenhäusern oder Weinstuben arbeiteten, registriert waren und manchmal sogar bei Hofe (in der Hauptstadt) dienen mußten96; man hört sogar von klösterlichen, Seng Ji [ 僧 妓 ]. Mir ist jedoch unklar geblieben, was das für Etablissements gewesen sein sollten 97 . Den Großteil der Kurtisanen in den städtischen Vergnügungsvierteln machten die staatlichen Freudenmädchen, Guan Ji [官妓], und die privaten Freudenmädchen, Si Ji [ 私 妓 ], aus. Zu verschiedenen Zeiten und unter den verschiedenen Dynastien war das quantitative Verhältnis zwischen diesen beiden Gruppen aufgrund der staatlichen (oder politischen) Einstellung gegenüber den Freudenmädchen sehr unterschiedlich. Während der Yuan Dynastie [元代] war das Verhältnis Guan Ji zu Si Ji ungefähr zwei zu eins (ca. 2:1)98. In der Tang Zeit waren die hochklassigen Freudenhäuser gut organisiert und schlossen sich in Handelsorganisationen bzw. Zünfte zusammen. Sie waren registriert, zahlten Steuern und unterstanden somit auch dem Schutz der Regierung99. Die Unterhalter, vor allem Musiker konnten als einige der wenigen Untertanen des Reiches (auf Einladung) in den inneren Palast gelangen. Es herrschte also eine Art Austausch zwischen dem Hof und dem Volk, weil diese Singmädchen und ihre Darbietungen innerhalb wie auch außerhalb des Palastes zum Besten 91

Siehe dazu Kohn, Seite 399. Gulik I, Seiten 121 ff und Levy IV, Seite 5. 93 Kohn, Seiten 397, 399 und 469 und Xu, Seite 183. Siehe auch Idema II; Seiten 90f und Beurdeley, Seite 40. 94 Yan, Seite 3 und Xu, Seite 8. Vergleiche auch oben, Unterkapiteln A und B. 95 Liu Dalin III, Seiten 307 ff und Xu, Seiten 8f. 96 Zu Guan Ji ( ) siehe auch Wang Shunu, Seiten 173f und oben, Fußnote Nr. 44. 97 Vielleicht sollte man an Vorkommnisse denken wie sie bei Rummel verzeichnet sind oder der Beschreibung bei Etiemble (Seiten 112f). Vergleiche auch unten, mit Eintrag Li Zhentong ( ) und Wang Lianlian ( ). Siehe ferner Gulik I, Seite 175; siehe Xu, Seiten 8f und siehe Idema, Seite 119. 98 Liu Dalin III, Seite 318. 99 Gulik I, Seite 179. 92

官妓

李真童

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汪憐


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gaben und den restlichen Landeskindern somit auch einen kleinen Einblick in die Kunst zeigten, wie sie ebenso in höfischen Kreisen beliebt war. In der Song und später auch in der Yuan Zeit (die auf die Jin Dynastie [金朝] folgte, welche wiederum im kulturellen Austausch mit der Nord Song Dynastie stand 100 und somit auch sinisiert war) wurde unterschieden zwischen Musikanten und Unterhaltern (inbegriffen ihrer männlichen Vertreter). Gleichwohl flaute unter der Yuan Dynastie das Geschäft mit den Freudenmädchen ab und erreichte nie wieder den Umfang seiner Blütezeiten während der Tang oder Song Periode.101 Im Jahre 1262 n.Chr., als sich die Yuan Dynastie bereits im Norden etabliert hatte, wurde das Büro für Hofunterhaltung [教坊司] 102 geschaffen, welches dem Xuan Hui Hof [宣徽院] unterstand, so wie unter der Song Dynastie103. Im Jahre 1284 n.Chr. wurde ein weiteres Büro, das Yi Feng Si [儀鳳司], gegründet. Das Yi Feng Si kontrollierte die Musiker, während der Xuan Hui Hof die restlichen Unterhalter behandelte, welche keine musikalischen Fähigkeiten hatten. Es gab strenge Gesetze für die Singmädchen. Abgesehen vom oben erwähnten Heiratsgesetz und dem vorgeschriebenen Wohnort, gab es überdies eine Kleiderordnung und weitere Verordnungen, wie z.B. das Verbot, in Pferdewagen zu fahren104. Ferner mußten alle Unterhalter, von den Sängern, Musikern und Akrobaten bis hin zu den Prostituierten damals registriert sein. Lediglich die fahrenden Theatergruppen und Gaukler waren dem nicht unterworfen. So konnte man u.a. die Steuern besser eintreiben. Je nach Bedarf konnte der Hof auch auf diese registrierten Singmädchen zurückgreifen 105; sie spielten in den auswärtigen Beziehungen des Staates eine Rolle, denn den hochrangigen Mitgliedern eines wichtigen diplomatischen Korps wurden Singmädchen zur Unterhaltung und für die Nacht offeriert. Jeden Tag wurden sie ausgewechselt, was die Gesandten sicherlich sehr erfreute. Solches galt selbstverständlich als Frondienst für den Staat und wurde nicht vergütet.106 Dagegen waren die staatlichen Singmädchen angehalten, nicht mit den örtlichen Beamten zu verkehren. Sie sollten nur für die Unterhaltung bei Banketten und Feiern zuständig sein 107 . Dies war wahrscheinlich einer der Gründe für die Verurteilung des Jia Bojian [賈伯堅], wie sie im Eintrag zu Jin Yinger [金鶯兒] im unserem Qing Lou Ji beschrieben wird. Die Herrin im Freudenhause, die Hausmutter und Zuhälterin in einer Person, hieß „Unechte Mutter“, Jia Mu [假母], auch „Trappenmutter“, Bao Mu [鴇母] genannt, Vorläuferin der modernen Mama-San. Sie leitete die Mädchen in ihrer Obhut und schreckte dabei vor der Peitsche und Gewalt nicht zurück108. Oft wird die Bao Mu in der chinesischen Literatur als eine „Unperson“, als eine geldgierige Xanthippe ohne Herz dargestellt. Zwar hatte die Mama-San die Verantwortung für ihre Schützlinge, nahm diese aber so gut es ging aus und herrschte mit Strenge. Züchtigungen und Unterdrückung waren an der Tagesordnung 109 . Eine sehr gute Beschreibung der Atmosphäre und des Lebens in einem Song-zeitlichen Freudenhaus erster Klasse, mit der gierigen Mama-San, dem unschuldig 100

Zhang Gongchang, Seite 150. Idema, Seiten 103f. 102 Court Entertainment Bureau = Jiao Fang Si ( ). Idema, Seiten 98f und 104 und Hansson, Seite 57. 103 Idema, Seite 104. 104 Yan, Seite 84. 105 Yan, Seite 84; Xu, Seiten 70f und Humana, Seite 121. 106 Dan, Seite 70; Xu, Seite 71 und Etiemble, Seite 158. 107 Dan, Seite 70 und Xu, Seite 71 und Hansson, Seiten 55f. 108 Gulik I, Seite 171. 109 Siehe dazu Humana, Seite 118. 101

教坊司

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verkauften romantischen Singmädchen und den alltäglichen Schwierigkeiten auf deren langem Weg zur Befreiung, schildert die Geschichte Der Ölverkäufer und die Kurtisane [賣 油郎獨占花魁], das siebte Juan [第七卷] des Werks Jin Gu Qi Guan [今古奇觀]110. Dieser Ansicht ist übrigens auch van Gulik 111 . In dieser Erzählung steht das Geld allzeit im Mittelpunkt, Liebe gehört nicht zum Geschäft. Ausschlaggebend für Erfolg und Mißerfolg im Unterhaltungsgewerbe war dessen „Anziehungskraft“, Verlockung war demnach lebenswichtig. Wie Xu Jun [徐君] in seinem Buch schreibt, war die Verführung, Mei [媚], das wichtigste Instrument der Freudenmädchen. Die verschiedensten Techniken wurden ihnen von erfahrenen, älteren Singmädchen oder von deren Bao Mu [鴇母] beigebracht, mit dem Ziel dem Kunden den Kopf zu verdrehen und ihn zu finanziellen Aufwendungen zu verleiten112. Sie mußten diese Techniken zunächst vor dem Spiegel einstudieren, z.B. wie man einem Gast verstohlen sinnliche Blicke zuwirft, wie man gewinnend lächelt und ähnliches113. Zur Verführung gehörte manchmal auch die (gespielte) Liebesbezeugung, das Heulen oder Flehen oder daß man kleine Lotusfüße besaß, alles Teile einer Strategie zur Umgarnung. Wie perfekt die Verführungskünste der Kurtisanen während der Yuan Dynastie waren und wie luxuriös die Wohnstätten der begehrten Singmädchen ausgestattet wurden, ersehen wir aus der hoch lobenden und bewundernden Beschreibung Marco Polo’s über die Kurtisanen der Stadt Hangzhou [杭州]114.

Werben eines begüterten Beamten um eine Kurtisane in einem Luxusbordell.

清朝

]; Malerei und Goldfolie Qing Dynastie [ 115 auf Schwarzlack .

110

Diese Geschichte ist bei Rogosky nachzulesen. Ferner wurde sie von Sichrovsky ins Deutsche übersetzt. Siehe Rogosky, Seiten 7 - 63 und siehe auch Sichrovsky, Seiten 244 - 297. 111 Gulik I, Seite 287. Siehe dazu ferner Yan, Seite 204 und Xu, Seiten 171 und 244. 112 Beispiele dazu siehe bei Humana, Seite 123. 113 Xu, Seiten 140 ff. 114 Siehe bei Knust, Seite 234. Diese Textstelle ist bei Polo (Manesse Verlag, S. 244 ff) nicht enthalten. Auch Etiemble und Tüllmann sehen in dieser Beschreibung Marco Polo’s den Nachweis für die exquisiten Verführungskünste der chinesischen Kurtisanen und deren große Beliebtheit. Siehe dazu Etiemble, Seiten 158f und Tüllmann, Seite 13. 115 Bildquelle: Viebahn, Seite 130.

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Darüber hinaus, schreibt Xu, war der Geschlechtsverkehr ein Teil der Tätigkeit den Klienten Zufrieden zu stellen, jedoch nicht zum eigenen Vergnügen. Auch hierin wurden sie von der Bao Mu oder erfahreneren Kolleginnen unterwiesen. Ziel der Techniken war es, den Kunden sexuell hörig zu machen, sein Verlangen zu steigern, ihn solchermaßen als einen Dauergast zu gewinnen und dabei gleichzeitig den eigenen Körper und die Gesundheit zu schonen116. In den Vergnügungsvierteln und auf den Marktplätzen tummelten sich zudem viele Schausteller, wie Jongleure oder Schwertkämpfer, die ihre Kunst zur Schau stellten, auch Zauberer und ähnliches. Auch dieses fahrende Volk wurde als Yue Ren [樂人]117 bezeichnet. Somit ist aufgrund der gleichen Begriffe festzustellen, daß in China bezüglich des Unterhaltungsgewerbes relative Undifferenziertheit herrschte. Es existierten Hofmusiker, urbane Schauspieler, registrierte Freudenmädchen und Schausteller, und alle konnte man als Unterhalter bezeichnen, die des weiblichen Geschlechts sogar als Ji [ 妓 ]. Eine grobe Unterteilung dieser großen Masse an Unterhaltern könnte aus folgenden beiden Gruppen bestehen: diejenigen die Steuern zahlten, (wie alle registrierten Unterhalter in der Stadt, ob sie nun ihre Steuer in Geld oder durch Dienst vergüteten) und die, welche keine bezahlten (das fahrende Volk). Bezüglich der Singmädchen gab es diejenigen, welche registriert waren, Guan Ming Ji [官名妓], und jene, welche „privaten Status“ hatten, Si Ming Ji [私名妓]118. Unter dem fahrenden Volk gab es außerdem nicht registrierte Singmädchen, welche (uneingeladen) in die Teehäuser, Weinstuben oder Restaurants gingen und dort vorsangen, Wein oder Tee einschenkten und dann am Ende Trinkgeld erhielten119. Obendrein gab es viele fahrende Schauspielertruppen, Lu Qi [路岐] oder auch San Yue [散樂], welche auf Tournee durchs Land tingelten. Sie galten als untergeordnet und minderwertig gegenüber den hochklassigen, lokal ansässigen Schauspieleinrichtungen, doch waren sie für das Volk, die einfache Bevölkerung das, was die registrierten erstklassigen Singmädchen für den Hof waren. Als solche waren sie oft Teil der religiösen oder privaten Zeremonien und Feiern der „kleineren Leute“ 120 . Ihnen gehörte ein Großteil der Schauspieler an. Wie oben bereits erwähnt, war das Einkommen im Theater oft nicht ausreichend, um davon leben zu können, weshalb die Singmädchen sich „nebenbei“ noch prostituieren mußten. Doch auch bei den registrierten Singmädchen in den staatlichen Weinstuben und Theatern stammten die Haupteinnahmen aus der Prostitution, wobei deren Eltern oder Ehemänner als Zuhälter fungierten121. Jene wurden in die Steuerlisten eingetragen, sobald sie ihren ersten bezahlenden Kunden gehabt hatten und defloriert worden waren122. Man versteht nun, wie undifferenziert die Begriffe Yue Ren [樂人] und Ji [妓]123 waren und wieso der Berufstand, auch der Ruf künstlerisch begabter Singmädchen, darunter leiden mußte. Zu diesem Verständnis mag beitragen, daß sie über historisch weite Strecken in einer Grauzone lebten, die nicht gut angesehen war und infolgedessen Menschen zweifelhaften Charakters anzog. Es entstand das Bild einer auf materielle Äußerlichkeiten ausgerichteten Kurtisane, einer „Geschäftsfrau“ eben, die den alten ausgenommenen Kunden wegschickt und

116

Eine treffende Beschreibung hierzu liefert Ruan, Seiten 73 ff. Siehe dazu auch Xu, Seiten 146 ff. Zu Yue Ren ( ) vergleiche auch oben, Anfang des Unterkapitels B, Seite 14. 118 Idema, Seite 119 und Wang Shunu, Seite 174. Das Verhältnis war ca. 2: 1 (siehe oben). 119 Kölla, Seite 145 und Gulik I, Seite 232. 120 Das sollte nicht verwechselt werden mit den oben erwähnten Tempelbordellen. 121 Siehe dazu auch Idema II, Seite 154. 122 Gulik I, Seite 252 und Idema, Seiten 119 und 149f. 123 Zu Yue Ren ( ) und Ji ( ) siehe oben, Anfang des Unterkapitels B, Seite 14. 117

樂人 樂人

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den neuen, reichen willkommen heißt, wie aus vielen Gedichten herauszulesen ist124. Sehr viele Betrügereien wurden mithilfe der Singmädchen durchgeführt. So heuerte man beispielsweise Singmädchen an, um die Rolle einer frivolen Ehefrau zu spielen. Dann verführten diese unvorsichtig liebeshungrigen wohlhabenden Bürger, um sie während des Liebesspiels vom vermeintlichen Ehemann in flagranti „ertappen“ zu lassen und in eine fingierte prekäre Situation zu bringen. Da Ehebruch ein sehr schweres Verbrechen war, schien dem überrumpelten Liebhaber oft kein anderer Ausweg, als eine große Summe Geld oder andere Schätze heranzuschaffen, um sich aus der Situation freizukaufen. Es gab noch viele andere Variationen des Betrugs, bei denen Schauspieler oder Singmädchen eine Rolle spielten, z.B. bei religiösen Zeremonien, wo sie im Anschluß mit den goldenen und silbernen Opfergeräten verschwanden. Zum anderen hatten viele Singmädchen eine vulgäre Attitüde, waren frech und in dreister Weise materialistisch. Darüber hinaus waren auch die Kunden der zweit- und drittklassigen Etablissements oft aus niederer Schicht, ungebildet, gar ihrerseits Diebsgesindel oder andere unehrenwerte Mitglieder der Gesellschaft. So stand in einem frühen Ming Stück ein Ausspruch aus dem Text der Schauspielerin der Hauptrolle, daß es „Gute“ und „Schlechte“ Mitglieder in dieser Zunft gäbe, doch seien die „Schlechten“ in der Mehrheit 125 . Das Qing Lou Ji vermittelt uns hingegen ein davon unberührtes, eklektisch bereinigtes Bild der Oberklasse des unterhaltenden Gewerbes.

Festszene.

顧閎中] Bild Die nächtlichen Orgien des (Staatsmannes) Han Xizai [韓熙載], 10.Jh.;

Gu Hongzhong [ Malerei auf Seide126.

124

Ein solche Passage ist bei Idema, Seite 144, übersetzt. Idema, Seiten 145. Zitat von Seite 168. 126 Bildquelle: Barnhart, Seite 113. Original: Palastmuseum Peking. 125

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Singen und Tanzen, später auch Auftritte anderer Art wie Theaterstücke, waren in China ein eminent wichtiger traditioneller Bestandteil der Unterhaltung und des Vergnügens, auch beim Besuch der Freudenhäuser127. Einige gingen nur wegen dieser Form der Kurzweil hin. So bescheinigt gleichfalls die Tatsache, daß bis ins neunzehnte und sogar zwanzigste Jahrhundert hinein nur sehr selten kultivierte Chinesen, bzw. die wohlhabende Gelehrte, ausschließlich wegen des Liebesvollzugs in Freudenhäuser gingen, ein gewisses Niveau des „guten Geschmacks“ der Oberschicht128. Im Unterschied zu den Mädchen und Frauen in den guten Familien, bei denen Ungebildetheit und Analphabetismus als Zierde galt 129 , gehörte zu den besseren Kurtisanen eine gute Grundkenntnis im Schreiben, Lesen, auch im Dichten und Malen130. Die (gebildete) Kurtisane war zur Tang Zeit eine „soziale Institution“, und viele hohe Beamte wie Literaten hielten sich, neben ihren Frauen und Nebenfrauen, temporäre Kurtisanen, als Bedienung oder Begleiterin, mit denen sie auf Exkursionen oder Reisen gingen. Li Tai-Bo [李太白]131 unterhielt zwei solcher Damen, und sogar der Konfuzianer Han Yu [韓愈]132 hatte eine ständige „Muse“. Diese Begleiterinnen waren sehr Zechfest, konnten viele Alkoholische Getränke vertragen, was zur Tang Zeit sehr wichtig war133. Überhaupt waren Wein, Frauen und die Literatenkultur im alten China aufs engste verbunden und eine ständige Quelle der Inspiration für die Belletristik. Die Rolle der Kurtisane war nach van Gulik zumeist eine soziale, wohingegen der sexuelle Aspekt dagegen offenbar zurücktrat. Wie oben bereits erwähnt, spielten sie eine sehr wichtige Rolle im täglichen Leben der mittleren und oberen Schicht. Auch die alltäglichen Kontakte, Beziehungen und Geschäfte wurden außer Haus gepflegt, in Tempeln, Restaurants, Freudenhäusern oder an Ausflugsorten, wo die dienstbaren Damen zugegen waren, um bei solchen Treffen die Gäste zu bewirten oder auch zu umschmeicheln134. Der Gastgeber konnte seine Gäste dadurch günstig stimmen, und das Freudenmädchen konnte zuweilen auf einen 127

Siehe dazu Xiao, Seiten 106f. Hier drängt sich ein Vergleich mit den traditionellen japanischen Geishas auf. Siehe dazu auch Tüllmann, Seiten 294 ff und weiterführend das Buch von Qiu Xuling. 128 Gulik I, Seite 66. 129 So hieß es: (siehe Zhang Gongchang, Seite 156). Dies drückt aber nur die ideale (theoretische) neokonfuzianische Regel bzw. Wunsch aus, ebenso wie das San Cong Si De ( ). Dennoch, viele Ehemänner wie u.a. Zhao Mengfu schätzten kluge und gebildete Frauen, welche es ohne Zweifel auch zahlreich (wenngleich als Minderheit) gab. Zum tugendhaften bescheidenen Dasein einer Ehefrau siehe auch Humana, Seite 116. Dagegen als Beispiel für kluge, gebildete und erfolgreiche Frauen im alten China siehe ) und Cai Diqiu ( ). u.a. die Bücher von Zhu Danwen ( 130 Gulik I, Seiten 97 und 112. 131 So hatte Li Bai ( ) zeitweilig zwei Kurtisanen, welche ihn permanent begleiteten. Li Bai hatte den Anredenamen ( ) Tai Bo ( ) und den Nom de Plume ( ) Qing Lian ( ), er lebte von 705 - 762 n.Chr und stammte aus Ba Xi ( ) aus der Provinz Sichuan ( ). Er war einer, wenn nicht der bedeutendste Poet Chinas und ein großer Liebhaber des Weins. Siehe dazu Gulik I, Seite 178 und Giles; No. 1181, Seiten 455f. 132 Es heißt, Han Yu ( ) und seine Tänzerin wären unzertrennlich gewesen. Dennoch konnte ich bei Hartmann nur eine Stelle finden, in der über Konkubinen gesprochen wird. Han Yu hatte den Anredenamen ( ) Tui Zhi ( ) und den Nom de Plume ( ) Chang Li ( ), er lebte von 768 - 824 n.Chr und stammte aus der Provinz Henan ( ). Er war der eminenteste Verfechter des Konfuzianismus in der Tang Zeit und großer Literat und Gelehrter. Siehe Gulik I, Seite 178; Hartman, Seite 109 und Giles; No. 632, Seiten 254 ff. 133 Gulik I, Seite 178. 134 Hansson, Seite 55 und Gulik I, Seite 178.

女子無才便是德

李白

退之

三從四德

朱淡文

蔡狄秋

太白 巴西

韓愈

河南

號 四川

昌黎

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青蓮


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neuen guten Gönner oder eine spätere Position als Nebenfrau hoffen. Die Atmosphäre war locker und feuchtfröhlich, doch sind uns kaum orgiastische Eskapaden überliefert. Dazu war die konfuzianische Sittsamkeit zu dominant. Der Kleidung wurde größte Aufmerksamkeit geschenkt; die Kurtisanen sollten immer adrett, verführerisch und sauber gekleidet erscheinen, um den Klienten schon optisch attraktiv zu erscheinen. Auf dem Stande neuster Mode zu sein, war in erster Linie für die edleren Singmädchen unerlässlich 135 . Es gab sogar gesetzlich vorgeschriebene Kleiderordnungen (vermutlich galten sie aber nur in der Öffentlichkeit), welche die Freudenmädchen kenntlich machen sollte, so z.B. das Tragen eines schwarzen Oberkleids und eines Schals136. Am kaiserlichen Hof traten nicht nur kaiserliche Unterhalter auf. Vor allem seit der Song Zeit gehörte der Großteil der Unterhalter und Musiker freien, privaten Truppen bzw. Gesellschaften an, welche zu bestimmten Anlässen oder Festen auch im kaiserlichen Palast auftreten mußten bzw. durften. Es entstanden ein gewisser Austausch und Beziehungen zwischen der höfischen Welt und der Welt außerhalb des Palastes, was einem imaginativen Kulturaustausch gleichkam. Es verwundert daher nicht, daß wir im Qing Lou Ji zwei der wichtigsten, international anerkannten, großen Kulturvertreter der Yuan Zeit antreffen: Zhao Mengfu [超孟頫] und Ni Zan [倪瓚]137. Singmädchen waren gesellschaftsfähig (im Rahmen ihrer Kunst und Kultur) und allgemein akzeptiert 138 . Zhao Mengfu selbst war lebenslustig genug, um berühmten Kurtisanen persönlich Besuch abzustatten. Gemäß späterer Überlieferung hatte er mehrere Liebschaften 139 . Wahrscheinlich war er insgesamt kein Kostverächter, und einmal stritt er sogar mit seiner Ehegattin, weil er sich eine Nebenfrau (ein talentiertes Singmädchen?) in sein Haus holen wollte. Auch wird ihm zugeschrieben, daß er einst eine Serie von 36 erotischen Bildern malte140. Selbstredend wurden dabei Klassenunterschiede gemacht, und die kulturelle reiche Oberschicht bevorzugte die lukrativen Kreise der berühmtesten und talentiertesten Singmädchen.

Festszene.

顧閎

Detail aus: Gu Hongzhong [ ] Bild: Die nächtlichen Orgien des (Staatsmannes) Han Xizai [ ]. Detail: Eine Kurtisane entblößt zum Nachweis ihrer Jungfräulichkeit die Siegelmarke auf ihren Pobacken. 10. Jh.; Malerei auf Seide141.

中 韓熙載

135

Siehe dazu Yan, Seiten 115f und Xu, Seiten 159 ff. Die Verordnung schrieb u.a. vor: . Siehe Xu, Seite 161. 137 Zu Zhao Mengfu ( ) und Ni Zan ( ) siehe unten, Fußnoten im Übersetzungstext. 138 Siehe dazu als Beispiel die Beschreibung eines reichen Singmädchens bei Gernet, Seiten 97f. 139 Gulik I, Seite 257. 140 Xie, Seite 184 und Gulik I, Seite 257. 141 Bildquelle: Liu Dalin II, Seite 78. Original: Palastmuseum Peking. Siehe dazu auch Wang Shunu, Seite 106. 136

超孟頫

娼妓穿皂衫戴角巾 倪瓚

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Um es noch einmal festzuhalten: Singmädchen und Prostituierte waren nicht verpönt oder gar illegal. Neben der Arbeit und in der Freizeit trafen sich die Literaten, Beamten, Scholaren und sonstige Kulturvertreter selbstverständlich auf Festen, Ausflugszielen, Restaurants, Freudenhäusern oder Theatern. Dabei wäre es unsittlich gewesen, die eigene Ehefrau zu solchen Orten mitzunehmen, waren sie ja nach der Ehe meist in den inneren Gemächern „gefangen“. Umso wichtiger waren die Singmädchen, welche bedienten, Wein einschenkten, unterhielten, verführten und unterhaltsame Darstellungen boten. Das Unterhaltungsviertel wurde ein Treffpunkt der Elite. Je hochrangiger und talentierter man als Unterhalterin war, umso besser lebte man. In gewisser Hinsicht ging es den edleren Singmädchen sogar besser als den „braven“ Bürgerstöchtern. Bei Lo Duca ist deren Situation folgendermaßen dargestellt: „Die Luxuskurtisanen, die nur wenige auserwählte Besucher empfingen, waren angesehen und geachtet. Es galt als Ehre, von ihnen empfangen zu werden und ihre Gunst zu gewinnen. Man schmeichelte ihrer Schönheit und ihrer Bildung. Sie besaßen unvergleichlich größere Freiheiten als die jungen Mädchen aus guter Familie, die unter strenger Aufsicht ihrer Eltern in der Enge der Frauengemächer aufwuchsen, und auch als die Ehefrauen und Konkubinen, die im unterwürfigen Gehorsam gegen den Gatten und Herrn ihre Lebensaufgabe sahen. Eine sorgfältige Erziehung und der zwanglose Umgang mit Gelehrten und bedeutenden Männer gaben ihnen eine Sicherheit des Geschmacks und des Urteils, wie man sie selbst bei Damen vornehmer Familien nur selten fand. ..... In einer Gesellschaft, deren Konventionen den ungezwungenen, auf der Gleichberechtigung basierenden Verkehr zwischen den Geschlechtern unmöglich machte, konnten die Männer eine liebenswürdige und geistig anregende Unterhaltung nur in der Gesellschaft der Kurtisanen finden. Man kann die Luxusbordelle der chinesischen Gesellschaft mit den 142 Salons der Preziösen in der klassischen Epoche der französischen Régence vergleichen.“

Wollten die Freudenmädchen sich einen guten Ehemann „angeln“, waren sie bemüht auf ihn einen sehr guten Eindruck zu machen, weshalb im Qing Lou Ji unser Autor Herr Xia Tingzhi [夏庭芝] die Dichtkunst, Gesangskunst oder literarischen Fähigkeiten der Damen hoch lobte. Die weniger talentierte Mehrheit der Freudenmädchen existierte zwar auch, doch wurden deren Klientel und Ruf von der literaturtragenden Schicht der Gelehrten offenbar weniger beachtet. Trotzdem sollte man nicht vergessen, daß die Hierarchien im Freudenmilieu nicht festgesetzt oder gar erblich waren. Jede Frau konnte mit ein wenig Glück, Ehrgeiz, Talent und attraktiver Erscheinung bis in die höchsten Ränge aufsteigen, eine Parallele zum konfuzianischen freien Zugang zu Beamtenposten, die wenigstens theoretisch jedermann erlangen konnte bzw. durfte. Nichtsdestoweniger, dieses Verhältnis zwischen Literaten und Singmädchen war im Übrigen mehrschichtig und zwiespältig. Das Schreiben von (Theater-) Literatur war ein hoch angesehenes Steckenpferd der kulturellen Oberschicht. Die Autoren der Stücke, oft aus den besten Familien, fühlten sich den normalen Schauspielern überlegen. Sie waren die Experten und die Schauspieler nur Werkzeuge, um deren Kreationen vorzuführen. In den Köpfen der Oberschicht herrschte eine gewisse „Arroganz“, die es ihnen erlaubte sich unter die Schauspieler zu mischen, um deren bzw. ihre Werke zu genießen, und die sie dennoch über das Milieu hinaus hob, ohne daß sie um ihren Ruf fürchten müßten. So sagte einst Zhao Mengfu [超孟頫] über die Komödien, Za Ju [雜劇]: „Comedies come from the pens of learned scholars and refined literary men, who are all people of good standing. Were it not for our compositions, how could sing-song girls and common actors perform? When one goes into the matter, one realizes the nature of things 142

Lo, Seiten 251f.

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and that is why they are considered ‘amateurs’. “

143

Zhao Mengfu zählt sich und die Autoren der Stücke hier zur kulturellen Oberschicht Chinas. Im gleichen Ton meinte der Opernautor Guan Hanqing [關漢卿]144, welcher zuweilen sogar höchstpersönlich auf der Bühne auftrat und seine Stücke zum besten gab: „It is not their professional skill – it is all our trade. They merely perform the services of slaves, providing amusement and striving to please the likes of us. And the playboys’ 145 performances all consist of our loves and romances.“

Daraus wird eine Abwertung der Singmädchen und Theaterdarsteller und eine Distanzierung der Oberschicht von denselben deutlich146, wenngleich sie auch hoch gelobt wurden, wie aus dem Qing Lou Ji ersichtlich ist. Vereinzelt gab es auch Literaten unter den Schauspielern, welche eigene Stücke schrieben. Aus historischer Sicht betrachtet herrschte in China aber die Ansicht vor, daß ein Buch zu verfassen „adelt“, und man damit Teil der kulturellen Elite war.

Vereinigung in freier Natur.

馬相舜

]. Eine außergewöhnliche Verbindung von pornographischer Szenen mit einer Ma Xiangshun [ Landschaft im Geist und Stil der Literatenmalerei. Qing Dynastie [ ]; Tuschemalerei auf Papier147.

143

清朝

太和正音譜

Übersetzung von Idema (siehe Idema, Seite 129). Aus dem Tai He Zhengyin Pu ( ) des Zhu Quan ), ein kaiserlicher Prinz, welcher von 1378 - 1448 n.Chr. lebte. Vergleiche mit Wang Shunu, Seite 184, ( und siehe dazu auch Idema II, Seiten 178f. 144 Guan Hanqing ( ) war sein Anredename ( ), sein Nom de Plume ( ) war Yi Sou Zhai ( ), sein persönlicher Name ist unbekannt. Er lebte 1240 - 1320 n.Chr., stammte aus Dadu ( ), dem heutigen Beijing ( ), und war der eminenteste Opernautor der Yuan Zeit. Siehe dazu Nienhauser, Seiten 507 ff. 145 Übersetzung von Idema. Siehe Idema, Seite 129. Vergleiche mit Wang Shunu, Seite 184. Ferner siehe dazu Idema II, Seiten 178f und 207. 146 Idema II, Seiten 178f. 147 Bildquelle: Liu Dalin II, Seite 199.

朱權

關漢卿

北京

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大都

已叟齋


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Es gibt nicht viele akademische Arbeiten über den Aspekt der Prostitution und die diesbezüglichen Sitten im alten China. Zu den grundlegenden Werken sekundärer Art gehören die Forschungen von van Gulik (teilweise aber schon überholt), Idema und Waley, sowie eine Anzahl chinesischer Forschungsarbeiten über Prostitution oder Teilaspekte derselben, wie z.B. Wang Shunu [王書奴] oder Yan Ming [嚴明]. Zahlreicher sind westliche und chinesische Arbeiten über Sex, Erotik, Pornographie oder sonstige venerische Aspekte. Die chinesischen Arbeiten stammen zum größten Teil aus der Kategorie Fang Nei [房内] = Bettgemach oder Xing Shi [性史] = Liebesleben. Dennoch, der Großteil der letztgenannten Literatur streift die Prostitution nur am Rande oder oberflächlich. Sie konzentrieren sich eher auf das Liebesspiel selbst, was zweifellos einer der Grundinstrumente jedes Freudenmädchens war, und erörtern dabei zumeist den medizinischen und technischen Aspekt des Beischlafs in Bezug zur Gesundheit. Andere fokussieren die erotische Kunst, darunter Bilder, Photos, Statuetten und andere Kunstwerke erotischen Charakters, wobei die Forschung eher kunstgeschichtlicher Natur ist. In der Konsequenz basiert diese Arbeit, welche als Einführung in die Prostitution des alten Chinas mit der Yuan Dynastie als Schwerpunkt gedacht ist, auf den Arbeiten von van Gulik, Idema, Wang Shunu [王書奴], Xu Jun [徐君] und Yan Ming [嚴明]. Die für mein Thema relevanten Primärquellen erschließen sich zum großen Teil aus diesen Werken. Ich habe nachfolgend die wichtigsten (und prominentesten) Primärquellen zusammengestellt: • • • • • • • • • •

Das Bei Li Zhi Das Jiao Fang Ji Das Dongjing Menghua Lu Das Wulin Jiushi Das Meng Liang Lu Das Du Cheng Ji Sheng Das Qing Lou Ji Das Lu Gui Bu Das Chuo Geng Lu Das Ban Qiao Za Ji

[北里志] [教坊記] [東京夢華錄] [武林舊事] [夢粱錄] [都城紀勝] [青樓集] [錄鬼簿] [輟耕錄] [板橋雜記]

Tang Zeit Tang Zeit Song Zeit Song Zeit Yuan Zeit Yuan Zeit Yuan Zeit Yuan Zeit Ming Zeit Qing Zeit

[唐代]. [唐代]. [宋代]. [宋代]. [元代]. [元代]. [元代]. [元代]. [明代]. [清代].

Das Bei Li Zhi [北里志] stammt aus der Tang Zeit [唐朝], was als gesichert gilt. Es wurde von einem kleinen Beamten, Sun Qi [孫棨], um 880 n.Chr. verfaßt 148 . Das Werk handelt von dem Freudenhausviertel Ping Kang [平康里] in der Hauptstadt Chang An [長安] während der Tang Dynastie. Es zeichnet ein lebendiges Bild des damaligen Rotlichtmilieus, gibt viele Anekdoten über die Freudenmädchen und deren Umfeld und deren tägliches Leben, erklärt die damaligen Zustände in diesem Milieu und beschreibt die (rauen) Sitten des Gewerbes. Daneben porträtiert Sun einige Singmädchen in ihren Biographien, und auch er erwähnt die Scholaren bzw. Beamten, welche sie frequentierten. Das Bei Li Zhi ist u.a. in den 148

Siehe dazu Nienhauser, Seite 650 und siehe Gulik I, Seite 171.

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Sammelwerken Shuo Fu San Zhong [說郛三種]149 des Tao Zongyi [陶宗儀] (Seiten 3610 3622) und im Xiangyan Congshu [香艷叢書] (Seiten 2 - 12) enthalten. Idema benützt diese Quelle zur Darstellung der Aufgaben von Singmädchen, ihrer Kunden und den Beziehungen zum Hof, welchem die Unterhalter unterstanden und von welchem sie auch kontrolliert wurden 150 . Für van Gulik ist dies eine der wichtigsten Quellen zur Beschreibung des Rotlichtmilieus151. Wang Shunu152, Yan Ming153 und Xu Jun154 stützen sich ebenfalls auf diese eminent wichtige Quelle für die Geschichte und Situation der Freudenmädchen zur Tang Zeit, die zugleich die Basis für die Situation der Freudenmädchen in der Song Dynastie bildet. Das Jiao Fang Ji [教坊記] wurde nach 756 n.Chr. in der Tang Dynastie von Cui Lingqin [崔令欽], einem kleinen Hofbeamten, verfaßt 155 . Auch dieses Werk ist historisch gesichert. Es ist ein Werk über das Büro für Hofunterhaltung, das Jiao Fang Si [教坊司], welches 714 n.Chr. ins Leben gerufen wurde. Es beschreibt die Unterhaltung am Hofe und erklärt den Bruch zwischen klassischer Musik (für Riten und Zeremonien) und vulgärer Unterhaltungsmusik. Die Arbeit ist kurz und enthält nur wenige kurze Biographien und LiedTitel, gibt jedoch einen Einblick in die Arten von Unterhaltung am Hofe und die historische Entwicklung der Musik und des zuständigen Büros. Es umfaßt sogar Anekdoten über die kaiserliche Familie. Auch das Jiao Fang Ji ist wie das Bei Li Zhi in den zwei Sammelwerken Shuo Fu San Zhong [說郛三種] (Seiten 3622 - 3627) und im Xiangyan Congshu [香艷叢書] (Seiten 13 - 18) enthalten. Idema zieht diese Quelle heran, um den Aufbau der Organisation der Unterhalter zu beschreiben, welche noch in der Song Zeit existierte.156 Es gibt sogar eine Beschreibung des Aufbaus und der Aufgaben des Jiao Fang Büros in der offiziellen Song Geschichte [宋史]157. Van Gulik erwähnt das Werk Jiao Fang Ji nicht direkt als seine Quelle, es steht aber zu vermuten, daß er es gekannt hat. Er gibt an, daß das Jiao Fang als ein Trainingscenter für Unterhalter wie z.B. Artisten dem Hof angeschlossen war 158 . Wang Shunu159, Yan Ming160 und Xu Jun161 beziehen sich umso mehr auf diese Quelle. Das Dongjing Menghua Lu [東京夢華錄] stammt aus dem Anfang der südlichen Song Zeit [南宋] und wurde von Meng Yuanlao [孟元老] im Jahr 1147 n.Chr. verfaßt162. Seine Entstehung ist allgemein bestätigt. Dieses Werk ist ein Abgesang auf die alte Hauptstadt Kaifeng [開封] der Nördlichen Song Dynastie [北宋], welche damals Bian Liang [汴梁] hieß 149

說郛三種 元明代 號 元人傳記資料索引

陶宗儀

Das Werk Shuo Fu ( ) wurde von Tao Zongyi ( ) während des Übergangs von der Yuan zur Ming Dynastie ( ) verfaßt. Tao lebte 1316 - 1403 n.Chr., sein Anredename ( ) war Jiucheng ( ), sein Nom de Plume ( ) Nan Cun ( ). Er war ein Mann aus Huang Yan, Provinz Zhejiang ( ). Zongyi widmete sein Leben dem Studium und dem Schreiben. Siehe dazu Nienhauser, Seiten 769f und siehe ferner ; Band 2, Seite 1346ff und ; Seite 563. 150 Siehe Idema, Seite 98. 151 Siehe Gulik I, Seite 171. 152 Siehe Wang Shunu, u.a. Seiten 3, 73, 75 ff, 102 und 106. 153 Siehe Yan, u.a. Seiten 55f, 77 und 293 ff. 154 Siehe Xu, u.a. Seiten 13, 49, 52 und 55. 155 Siehe dazu Nienhauser, Seiten 268f. 156 Siehe dazu Idema, Seiten 95 ff und 177. 157 Siehe Idema, Seiten 98f. 158 Siehe Gulik I, Seiten 184 und 189. 159 Siehe Wang Shunu, u.a. Seiten 3 und 72. 160 Siehe Yan, u.a. Seiten 54f, 77 und 269. 161 Siehe Xu, u.a. Seiten 46, 161 und 205. 162 Die ersten drei Juan ( ) des 10 Juan umfassenden Dongjing Menghua Lu ( ) sind von Kölla kommentiert und übersetzt worden. Siehe dazu Nienhauser, Seiten 832f und siehe Buch Kölla.

南村

明人傳記資料索引

東京夢華錄

29

九成 浙江黃巖


青樓集

Qing Lou Ji

und nach der Invasion der Jin [金] geräumt werden mußte. Es beschreibt die Stadt und das tägliche Leben um die Zeit um 1120 n.Chr., vor der Invasion, und gibt somit ein lebendiges Beispiel von der Pracht und vom Reichtum der Song Dynastie. Darin erfaßt es u.a. auch die Freudenhausviertel. Dies macht es zu einer der wichtigsten Quellen für die Song Zeit. Van Gulik erwähnt dieses wichtige Werk seltsamerweise nicht. Dafür Idema umso mehr. In dieselbe Kategorie fallen das Meng Liang Lu [夢粱錄]163 und das Du Cheng Ji Sheng [都城紀勝]164, die im Dongjing Menghua Lu ihr Vorbild haben. Das Meng Liang Lu entstand um 1300 n.Chr., verfaßt von Wu Zimei [吳自枚]. Es beschreibt die Hauptstadt der Südlichen Song Dynastie, Lin An [臨安], das heutige Hangzhou [杭州]. Zeitlich ähnlich gelegen, beschreibt das Du Cheng Ji Sheng165 seinerseits gleichfalls die Stadt Lin An. Beide sind die Hauptquellen van Guliks für die Song Zeit 166 . Auch für Idema bilden diese drei Stadtportraits eine eminent wichtige Basis, aus der er zahlreich zitiert und teilweise auch viel übersetzt167. Ebenso galt dies für Wang Shunu168, Yan Ming169 und Xu Jun170. Das Wulin Jiushi [武林舊事]171 stammt aus der Übergangszeit zwischen Südsong und Yuan [南宋元代], und war um 1280 n.Chr. abgeschlossen. Es wurde von einem Liebhaber der Antike, dem Poeten Zhou Mi [周密]172 geschrieben. Das Werk behandelt die Stadt Wulin [武林], ein weiterer Name für das heutige Hangzhou [杭州], während der Song Dynastie [宋 朝]. Es zeichnet ein lebendiges Bild der damaligen Stadt, konzentriert sich aber auf den Hof und dessen Riten, Sitte und Protokollverordnungen. Ferner gibt es viele Informationen zu Theater, Musik und Unterhaltung der damaligen Zeit, dabei auch zu Prostitution und Freudenhäusern. Für Idema war auch dieses Werk eine sehr wichtige Primärquelle, ähnlich wie die des Dongjing Menghua Lu, aus denen Idema ausführlich zitiert173. Ähnlicher Meinung war wohl auch van Gulik174. Ebenso galt dies für Wang Shunu175, Yan Ming176 und Xu Jun177. Das Lu Gui Bu [ 錄 鬼 簿 ] 178 stammt aus der Yuan Zeit [ 元 朝 ]. Es wurde vom 163

Siehe dazu Nienhauser, Seite 833. Ebenda. 165 Es ist unklar, wer der Autor des Du Cheng Ji Sheng ( ) war; wir haben nur sein Hao ( ): Guanyuan Naide Weng ( ). Siehe dazu Nienhauser, Seite 833. 166 Siehe Gulik I, Seiten 231, 233f und 254. 167 Siehe Idema, Seiten 10 - 100 und weiter. 168 Siehe Wang Shunu, u.a. Seiten 3, 107f, 116, 121, 142 und 145f. 169 Siehe Yan, u.a. Seiten 60f, 63, 75f und 81. 170 Siehe Xu, u.a. Seiten 6, 13, 59, 64, 68, 103f und 129. 171 Siehe dazu Nienhauser, Seite 325f und siehe Gulik I, Seite 230. 172 Zhou Mi ( ) hatte den Anredenamen ( ) Gong Jin ( ), die Noms de Plume ( ) Cao Chuang ( ), Sishui Qianfu ( ) und Bianyang Laoren ( ). Seine Familie stammte ursprünglich aus Jinan ( ), der Hauptstadt der heutigen Provinz Shandong ( ). Mi lebte aber zumeist in Hangzhou ( ). Er lebte 1232 - 1298 n.Chr. und war ein berühmter Kalligraph, Poet, Chronist und Liebhaber der Antike. Seine Mutter war Dichterin. Der Vater Zhou Jin ( ) war ein kleiner Beamter, besaß aber eine große Bibliothek mit über 40.000 Büchern und 1500 Abreibungen. Siehe dazu ; Band 2, Seiten 1446f und ; Band 2, Seiten 620 ff; siehe ferner Nienhauser, Seite 325. 173 Siehe Idema, Seiten 10 - 140 und weiter. 174 Siehe Gulik I, Seiten 230 und 232. 175 Siehe Wang Shunu, u.a. Seiten 108, 110 ff, 118, 122 und 173. 176 Siehe Yan, u.a. Seiten 60, 63 und 291. 177 Siehe Xu, u.a. Seiten 62f, 128, 131 und 158. 178 Siehe dazu Nienhauser, Seite 606. 164

都城紀勝

管園耐德翁

周密

濟南

四水潛夫

周晉

公謹 弁陽老人 山東

宋人傳記資料索引

元人傳記資料索引

30

草窗 杭州


青樓集

Qing Lou Ji

Opernautor Zhong Sicheng [鐘嗣成] 179 1330 n.Chr. vollendet. Auch dieses Werk ist, wie unser Qing Lou Ji, im zweiten Band der Textsammlung über das alte chinesische Theater und die Oper [中國古典戲曲著集成] erschienen. Es enthält 152 kurze Biographien über LiederSchreiber und Opernautoren aus der Jin- [金朝] und Yuan Dynastie [元朝]. Es möchte das Goldene Zeitalter der Komödie [雜劇] beschreiben. Van Gulik benützte diese Sammlung nicht als Quelle. Idema gebrauchte dafür dieses Werk in größerem Maße180. Wang Shunu und Xu Jun haben diese Quelle überhaupt nicht erwähnt181. Dagegen benützten Yan Ming182 es, aber als eine eher irrelevante Quelle. Das Chuo Geng Lu [輟耕錄]183 stammt aus der Übergangszeit von Yuan zu Ming [元 明代] und wurde vom großen Gelehrten Tao Zongyi [陶宗儀]184 um 1366 n.Chr. verfaßt. Es ist ein Sammelwerk in 30 Juan [卷], welches man auch dem Genre Bi Ji [筆記] zurechnen kann. Es beinhaltet die verschiedensten Themen und ist demzufolge eine sehr wichtige Primärquelle für die gesamte Geschichte der Yuan. Diese Quelle war vor allem van Gulik für seine Besprechung der Yuan Zeit sehr wichtig185. Idema schien es ebenfalls eine reichhaltige Quelle zu sein186. Auch Wang Shunu187, Yan Ming188 und Xu Jun189 benützten es als Quelle, aber nur spärlich. Das Ban Qiao Za Ji [板橋雜集]190 stammt vom Anfang der Qing Zeit [清朝初] aus der Hand des Autors Yu Huai [余懷]191. Dieses Werk behandelt das Freudenhausviertel in Nanjing [南京] im 17. Jhd., am Ende der Ming Dynastie [明朝末]. Die Anekdoten darin sind länger und lebendiger als im Qing Lou Ji, auch beschreiben einige Geschehnisse, welche sich während und nach der Eroberung durch die Mandschuren [满人] ereigneten, wie z.B. die Geschichte des Freudenmädchens Yan Shun [燕順], die sich für etwas Besseres hielt. Als die Mandschuren in ihren Ort einfielen, plünderten sie in brutaler Weise und nahmen alle Freudenmädchen gefangen. Nur Yan allein wehrte sich und verfluchte die Invasoren, worauf sie mit Schwerthieben erschlagen wurde192. Idema erwähnt dieses Werk nicht, weil es kaum Informationen über das Theater der Yuan Zeit gibt. Umso wichtiger war es van Gulik, welcher sich im Kapitel über die Ming Zeit bezüglich der Freudenmädchen darauf stützte193. Dies galt ebenso für Wang Shunu194, Yan Ming195 und Xu Jun196. 179

鐘嗣成

Nienhauser schreibt dagegen Zhong Sicheng ( ), was aber nur eine kleine Fehlschreibung ist. Zu Zhong Sicheng siehe im das , Seiten 87 ff, siehe , Seite 281 und siehe im ; Band 4, Seite 2034. 180 Siehe Idema, Seiten 128 ff. 181 Oder ich habe sie übersehen. 182 Siehe Yan, u.a. Seiten 89. 183 Zu Tao Zongyi ( ) siehe unten, in der Übersetzung des . Siehe dazu auch Nienhauser, Seite 769 und siehe Gulik I, Seiten 253f. 184 Siehe im ; Band 2, Seite 1346ff und ferner im ; Seite 563. 185 Siehe Gulik I, Seiten 163, 207, 227 und 253f. 186 Siehe T’ao Tsung-i und Ch’o-keng-lu bei Idema, Seiten 20, 83, 86 und 157. 187 Siehe Wang Shunu, u.a. Seiten 3, 175 und 249. 188 Siehe Yan, u.a. Seiten 315 ff und 322. 189 Siehe Xu, u.a. Seiten 6 und 136. 190 Das Ban Qiao Za Ji ( ) wurde von Yu Huai ( ) verfaßt (siehe Fußnote Nr. 1) und von Levy vollständig kommentiert übersetzt. Siehe dazu Levy I, Seiten 1 ff und siehe Gulik I, Seite 308. 191 Siehe dazu oben, Vorwort und Fußnote Nr. 1, ferner Levy I, Seiten 1 ff. 192 Siehe Levy I, Seite 100. 193 Siehe Gulik I, Seite 308. 194 Er erwähnt für die Ming das Ban Qiao Za Ji ( ) oft. Siehe Wang Shunu, Seiten 201, 204 und 209 ff.

記資料索引

錄鬼簿

錄鬼簿提要

陶宗儀 元人傳記資料索引

錄鬼簿續編

青樓集提要 明人傳記資料索引

板橋雜記

余懷

板橋雜記 31

元人傳


青樓集

Qing Lou Ji

Die Forschungsarbeit des Wang Shunu ist aus chinesischer Sicht, vor allem für viele Autoren (u.a. Idema), welche über die Geschichte des Sex in China schrieben und dabei die Prostitution streiften, eine Standardquelle, welche oft von anderen Autoren zitiert wurde oder in deren Bibliographie erscheint. Neben den eben beschriebenen hauptsächlichen Quellen, finden sich verstreute Informationen zum Thema selbstredend auch in den Dynastiegeschichten, wie dem Xin Tang Shu [新唐書] und dem Jiu Tang Shu [舊唐書], überdies dem Song Shi [宋史], dem Jin Shi [金史] oder dem Yuan Shi [元史] und dem Zizhi Tongjian [資治通鑑] 197 , vor allem aber in zahlreichen zeitgeschichtlichen Gedichten und Romanen der jeweiligen Epoche. Doch sind diese zur Erforschung der Prostitution im alten China und damit für diese Arbeit nur von geringer und bedingter Relevanz. Das Qing Lou Ji aber gilt fast allen Autoren des Themas als wichtige, wenn nicht wichtigste Primärquelle für die Yuan Zeit.

Freudenhausszene. Aus dem Lie Nü Zhuan [ ]; Holzdruck198.

列女傳

195

Siehe Yan, u.a. Seiten 98 ff, 256 und 274. Siehe Xu, u.a. Seiten 73, 162, 218, 220 und 244. 197 Zi Zhi Tong Jian ( ) = Comprehensive Mirror for Aid in Government. Dieses fast 10.000 Seiten lange Geschichtswerk wurde von Sima Guang ( ), welcher von 1019 - 1089 n.Chr. lebte, verfaßt. Es erzählt die Geschichte Chinas von 403 v.Chr. bis 959 n.Chr. und war ein großer Fortschritt in der Methodik der chinesischen Historiographie. Siehe dazu Wilkinson, Seiten 488 ff und Nienhauser, Seiten 110. 198 Bildquelle: Gulik I, Seite 309. 196

資治通鑑

司馬光 32


青樓集

Qing Lou Ji

Am Morgen danach.

金蓮足].

Schuhfetischismus als ein Aspekt des Kults um die Goldenen Lotus - Füße, Jin Lian Zu [ 17. Jh.; Malerei auf Seide199.

199

Bildquelle: Etiemble, Seite 78.

33


青樓集

III.

Qing Lou Ji

Das Werk Qing Lou Ji:

Das Qing Lou Ji [青樓集] wurde für eine breite gebildete Leserschaft geschrieben, welche größtenteils zur kulturellen Elite zählte. Allzu frivole Kommentare oder sexuell anstößige, wenn nicht gar pornographische Anekdoten durften bzw. sollten aus moralischen Gründen nicht darin enthalten sein. Daran hielt sich der Autor Xia Tingzhi [夏庭芝], und obschon allein der Titel so vielversprechend anrüchig war und es hier um Singmädchen bzw. Freudenmädchen ging, wurde das Werk schlußendlich doch veröffentlicht. Diesen Kontext müssen wir beim Betrachten dieses Werks berücksichtigen. Sicherlich gäbe es weitaus pikantere Geschichten zu erzählen, amouröse Abenteuer und heiße Liebesnächte, doch wollte und konnte man diese nicht in das vorliegenden Werk aufnehmen. Es zeigt eine für die Oberschicht bereinigte „Bestandsaufnahme“ des Lebens der berühmtesten Singmädchen der Yuan Dynastie. Idema meint dazu: „So, we must be careful of the sing-song girls of the Green Bower (= Qing Lou Ji / ) – they no more reflect a real picture of the acting world than Hsia’s (= Xia ) opinions express a popular or public view.“200 Tingzhi /

青樓集

夏庭芝

Auch andere Sinologen hegen ähnliche Gedanken. Nach Levy’s Ansicht waren die chinesischen Autoren von Werken über die Kurtisanen durch ihren eigenen Enthusiasmus motiviert, sie waren Afficionados des Rotlichtmilieus und zumeist in eigener Person Klienten und Liebhaber von Freudenmädchen bzw. Genießer deren Künste. Das Ziel ihrer Schriften war wohl, die Atmosphäre und die verflossenen „Guten alten Zeiten“ für die Nachwelt zu bewahren. Und unter diesem Aspekt sollte man deren Arbeiten begreifen, weniger nach ihrem literarischen Wert. Dabei ließen sie oft die negativen Aspekte des Gewerbes, wie z.B. venerische Krankheiten, wegfallen. Es waren Werke des Lobes und Dankes.201

Gleichob, es ist deutlich zu ersehen, daß das Freudenhausmilieu im alten China ein unwiderstehlicher Magnet für die Literaten und Kulturgrößen ihrer Zeit war, wie aus den vielen Erwähnungen berühmter Persönlichkeiten in solchen Werken klar hervorgeht. Unter den Kunden waren auch erstaunlich viele Prüfungskandidaten, welche dort studierten und feierten202. Die besten Freudenhäuser spiegelten fast eine literatische Wunschwelt wider, mit Gedichten, Büchern, Wein und einer guten Unterhaltung203.

200

Idema, Seite 161. Levy I, Seiten 3 ff. 202 Siehe Levy I, Seiten 25, 43 und 83f. 203 Levy I, Seite 21. 201

34


青樓集

Qing Lou Ji

Yuan typische Merkmale: Das Qing Lou Ji ist, wie bekannt, ein Werk aus der Yuan Dynastie [元朝], geschrieben von einem Autor aus jener Zeit204. Ich möchte nun den zeitgeschichtlichen Aspekt des Qing Lou Ji beleuchten. Welche Aussagen oder Merkmale des Textes geben uns Aufschluß über eine Yuan-zeitliche Situation (u.a. der Prostitution)? Allgemein bekannt ist, daß während der Yuan Dynastie das Theater, sprich die Komödie, Za Ju [雜劇], ihre Blütezeit hatte und eine zuvor nicht gekannte Popularität besaß205. Das Qing Lou Ji beinhaltet nun über 120 hochrangige Singmädchen. Man sollte annehmen, daß ein Großteil von ihnen Za Ju Schauspielerinnen gewesen sind, was der damalig zeitgenössischen Mode entsprechen würde. Folgend sind daher sämtliche in den Biographien des Qing Lou Ji mit dem Za Ju assoziierten Schauspielerinnen extrahiert: • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • 204 205

Zhulian Xiu Shunshi Xiu Nan Chun Yan Zhou Ren Ai Si Yannu Ban Zhenzhen Cheng Qiaoer Li Zhaonu Tianran Xiu Guo Yudi Wei Daodao Tian Xixiu Tian Shengxiu Si Enshen Zhang Xin’ge Wang Bener Pingyang Nu Guo Cixiang Han Shoutou Zhao Pianxi Wang Yumei Li Zhixiu Zhu Jinxiu

[珠簾秀] [順時秀] [南春宴] [周人愛] [司燕奴] [班真真] [程巧兒] [李趙奴] [天然秀] [國玉第] [魏道道] [天錫秀] [天生秀] [賜恩深] [張心哥] [王奔兒] [平陽奴] [郭次香] [韓獸頭] [趙偏惜] [王玉梅] [李芝秀] [朱錦繡]

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Siehe dazu u.a. Nienhauser, Seiten 320f. Siehe dazu Gulik II; Seiten 98f.

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雜劇為當今步. 雜劇為閨怨最高. 長於駕頭雜劇. 京師旦色. 精雜劇. 亦擅一時之妙. 亦擅一時之妙. 亦擅一時之妙. 閨怨雜劇,為當時第一手. 長於綠林雜劇. 妝旦色,有不及焉. 善綠林雜劇. 稍不逮焉. 謂之『邦老趙家』. 亦馳名淮浙. 長於雜劇. 精於綠林雜劇. 亦善雜劇. 亦善雜劇. 旦末雙全. 雜劇亦精致. 記雜劇三百餘段. 雜劇旦末雙全.


青樓集

• • • • • • • • • • • • • • • • • • •

Bian Bian Bao Bao Zhao Zhenzhen Xixia Xiu Li Jiaoer Zhang Bener Furong Xiu Cui Hexiu Wang Lianlian Mi Li Ha Tong Tong Dadu Xiu Xiao Chunyan Sun Xiuxiu Lianqian Xiu Yanshan Xiu Jing Jianjian Wang Xinqi Li Dingnu

Qing Lou Ji

[匾匾] [寶寶] [趙真真] [西夏秀] [李嬌兒] [張奔兒] [芙蓉秀] [翠荷秀] [汪憐憐] [米里哈] [童童] [大都秀] [小春宴] [孫秀秀] [簾前秀] [燕山秀] [荊堅堅] [王心奇] [李定奴]

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雜劇能迭生按之. 藝則不逮其母. 善雜劇. 亦得名淮浙間. 花旦雜劇,特妙. 善花旦雜劇. 且能雜劇. 雜劇為當時所推. 善雜劇. 回回旦色. 兼雜劇. 善雜劇. 記性最高. 都下小旦色. 雜劇甚妙. 旦末雙全,雜劇無比. 工於花旦雜劇. 善花旦,雜劇尤妙. 善雜劇.

Viele Einträge sind ohne genauere Angaben, (z.B. „Ihre Kunst war überragend“ [藝絕]), bei denen man nicht eindeutig weiß, ob die Biographierte Sängerin, Musikerin, Dichterin oder Schauspielerin war, oder fehlten vollends. Auch konnten viele schauspielern, doch wird es nicht angegeben, weil sie vielleicht prominenter als Sängerinnen oder Musikerinnen waren. Man bedenke auch, daß damals sehr viele Za Ju [雜劇] Schauspieler bzw. Schauspielerinnen Wandertruppen angehörten. Die Freudenmädchen im Qing Lou Ji waren zwar zumeist Künstlerinnen, doch gehörten sie nicht einer Wandertruppe an 206 , sondern hielten sich im Vergnügungsviertel auf. Auch waren die Schauspielerinnen in diesen herumziehenden Schauspieltruppen weniger gut ausgebildet als die hohen Kurtisanen in den Städten, auf die sich unser Qing Lou Ji konzentriert. Zieht man allein dies in Betracht, bleibt doch zu bemerken, daß die Anzahl bezeichneter Za Ju Schauspielerinnen (insgesamt 42 Singmädchen) schon beachtlich ist. Dies belegt die These von der großen Za Ju - Popularität in der Yuan Zeit und wäre also durchaus ein spezifischer Yuan - zeitliches Merkmal. Das Yuan Reich bzw. die Yuan Dynastie wurde von den Mongolen aus dem Norden gegründet. Es war für die Chinesen eine Zeit der Fremdherrschaft. Die Mongolen eroberten China in verschiedenen Etappen. Der Süden leistete am meisten Widerstand und wurde erst 1279 n.Chr. vollständig unterworfen. In der Folge wurde die unterworfene Bevölkerung in ethnische Klassen und Ränge eingeteilt207: An der Spitze standen die Mongolen [蒙古人]. Die zweite Klasse bildeten all jene Ausländer aus dem Westen vom damaligen „China“, wie 206 207

Ich zumindestens habe überhaupt keinen Hinweis darauf gefunden. Diese Einteilung ist in ihrem Wesen nach dem römischen System ähnlich, wo die Römer alle Bürgerrechte, d.h. Privilegien hatten und die Sklaven überhaupt keine. Dazwischen befanden sich, graduiert, die Völker der beherrschten Gebiete.

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青樓集

Qing Lou Ji

Europa, Arabien oder Zentralasien, sie waren die mit farbigen Augen [色目人]. Als dritte Klasse kamen die Bewohner der Anfang des 13. Jhd. eroberten nordchinesischen Gebiete, das vormalige Jin Reich [金國], darunter auch die Nürchen [女真], Vorfahren der Mandschuren [滿人]. Darauf folgten die Han [漢人], die letzte und unterste Klasse, welche am wenigsten Rechte hatte, die von den Mongolen am meisten schikaniert und verachtet wurde, waren die Südchinesen aus dem vormaligen Südsong Reich [南宋] und andere Minoritäten, welche im Süden wohnhaft waren und Süd Leute [南人] genannt wurden. Es war also eine ethnisch plurale Gesellschaft. Vor diesem Hintergrund sollten demnach viele Ausländer im Qing Lou Ji erscheinen, gerade innerhalb der oberen Schichten der Gesellschaft. Auch Idema bemerkt dazu, daß die Involvierung von Ausländern in der Verwaltung und Regierung, auch in der Unterhaltung wie dem Theater, typisch für die Yuan Zeit sei, doch gibt er an, daß im Qing Lou Ji lediglich eine uigurische Schauspielerin ( > Mi Li Ha) namentlich erwähnt wurde208 — tatsächlich werden jedoch auffallend viele ausländische Namen aufgeführt: • • • • • • • • • • •

Im Eintrag Im Eintrag Im Eintrag Im Eintrag Im Eintrag Im Eintrag Im Eintrag Im Eintrag Im Eintrag Im Eintrag Im Eintrag

Wang Jin Dai Shunshi Xiu Wang Lianlian Wang Qiaoer Gu Shanshan Yu Lianer Jieyu Hua Jin Shoutou Jin Shoutou Mi Li Ha Liu Poxi

[王金帶] [順時秀] [汪憐憐] [王巧兒] [顧山山] [玉蓮兒] [解語花] [金獸頭] [金獸頭] [米里哈] [劉婆惜]

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Mongole Bo Yan [伯顏]. Mongole Alu Wen [阿魯溫]. Mongole Nie Gubo [涅古伯]. Mongole Tiemu Dieer [鐵木迭兒]. Mongole Hala Buhua [哈剌不花]. Khan Shide Baci [碩德八刺]. Uigure Lian Yeyun [廉野雲]. Uigure Guan Zhige [貫只歌]. Uigure Guan Yunshi [貫雲石]. Uigurin Mi Li Ha [米里哈]. Türke Quan Pu An Boli [全普菴撥里].

In unserem Text erscheinen demzufolge sechs Persönlichkeiten, darunter ein Kaiser der Yuan Dynastie, welche der mongolischen Rasse angehörten. Vier Angehörige der uigurischen Rasse, darunter ein Singmädchen, und noch ein Angehöriger türkischer Ethnie. Es sind insgesamt elf „Ausländer“ auszumachen. Wir sehen hieraus, daß eine Vielzahl historisch dokumentierter Persönlichkeiten nicht der chinesischen Han Rasse [漢族] angehörten, was ein weiterer kaum überraschender Hinweis auf die spezifische Situation der Yuan Zeit wäre. Etwas schwieriger bzw. weniger eindeutig ist die Untersuchung der Beamtentitel. Viele Bezeichnungen für die Staatsdiener waren über verschiedene Dynastien hinweg dieselben, einige waren bis zu zweitausend Jahre in Gebrauch. Dennoch lassen sich in unserem Text typische Yuan-zeitliche Beamtentitel ausmachen, welche nicht oder nicht in dieser Form unter anderen Dynastien existierten: So kommt im Eintrag Zhulian Xiu [珠簾秀] der Titel Xuan Wei Si [宣慰司] vor. Nach Hucker kam dieser Titel unter den Yuan auf und war dort gebräuchlich. Später, unter den Ming und Qing, wurde er nur an Häuptlinge von eingeborenen Stämmen im Süden Chinas verliehen, was uns aber kaum in Konflikt mit dem Yuanzeitlichen Titel bringt209. Ferner taucht im Eintrag Zhou Ren Ai [周人愛] der Titel Zong Guan 208 209

Idema, Seite 104. Siehe Hucker; No. 2682, Seite 251.

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青樓集

Qing Lou Ji

[總管] auf. Dieser ist für die Song, Jin oder Ming Dynastie nicht nachweisbar. Hucker gibt für die Yuan Dynastie sogar zwei verschiedene Übersetzungen an. Er war offenbar sehr gebräuchlich. In der Qing Zeit kommt der Titel erneut auf, u.a. innerhalb der mongolischen Truppenverbände, was ein weiterer guter Hinweis auf seinen Yuan-zeitlichen Charakter wäre. Auch der Titel Schatzkammermeister, Jin Yu Fu Zong Guan [金玉府總管], aus dem Eintrag Wang Bener [王奔兒], ist klar zuzuordnen. Nach Hucker kam er nur während der Yuan Regierung vor210. Gleiches gilt für den Titel des Brigade-Kommandanten, Wan Hu [萬戶]211 aus dem Eintrag Cui Hexiu [翠荷秀]. Insgesamt kommen bei dieser Untersuchung vier für die Yuan Dynastie spezifische Titel hervor. Ein weiteres formales Merkmal erscheint im Eintrag Wang Qiaoer [王巧兒]. Darin kam Chen Yunqiao [陳雲嶠] mit mehreren Hula Hanchi [忽剌罕赤], welche auf mongolisch Ulaghachi hießen, zur Rettung seiner Angebeteten. Diese Ulaghachi oder auch Ulaghachin trugen offiziell die chinesische Bezeichnung Wulachi [兀剌赤] und waren Relay Horse Managers bei den Poststationen innerhalb des mongolischen Kommunikationssystems. Sie unterstanden deshalb dem Büro für Kommunikationsdienste, Tong Zheng Yuan [通政院] 212 . Außerdem kann Ulaghachi aber auch einfach nur Pferdehirte bedeuten, wie Farquhar vermerkt 213 . Waley bezeichnet sie als „Mongol Grooms“ und erklärt, es handelt sich um eine Art mongolischer Leibwächter 214 . Nichtsdestoweniger, solche Informationen bzw. typisch mongolische Bezeichnungen dürften während z.B. der Ming Zeit kaum anzutreffen sein.

Erotische Szene. Aus einer Serie von 4 Blättern, die ursprünglich vermutlich eine Laterne in einem „Blumenhof“ schmückten. Späte Yuan-Zeit; Malerei auf Fötushaut oder Ölpapier215. 210

Siehe Idema, Seite 166 und siehe Hucker; No. 1170 und 1171, Seite 169. Siehe Hucker; No. 7621, Seite 562. 212 Farquhar, Seiten 119f. 213 Farquhar; Seiten 238f (Fußnote Nr. 335). 214 Waley I, Seite 100. 215 Bildquelle: Beurdeley, Seite 37. Original: Sammlung Charles Ratton, Paris. 211

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Qing Lou Ji

Gegenüberstellung zum Ban Qiao Za Ji: Wieso bietet sich ein Vergleich des Qing Lou Ji mit dem Ban Qiao Za Ji [板橋雜記]216 an und was sind deren Parallelen? Zum ersten, beide behandeln das Thema Freudenmädchen; zum zweiten, beide Autoren schrieben in einer Zeit der Transition von einer Dynastie zur anderen, was beide als schmerzlich und unerwünscht empfanden; und zum dritten, beide verherrlichten das Freudenviertel in der vorhergehenden Friedenszeit, als Teil ihres ehedem sorglosen Lebens. Stellt man das Qing Lou Ji dem Ban Qiao Za Ji [板橋雜記] gegenüber, bemerkt man, daß das Ban Qiao Za Ji strukturierter ist. Ferner ist es prosaischer geschrieben und besitzt einen klaren Anfang und ein klares Ende. Zeitlich liegt eine ganze Dynastie zwischen beiden Werken, gut mehr als 250 Jahre. Ob Yu Huai [余懷]217 das Qing Lou Ji kannte, wissen wir nicht. Sein Werk könnte aber als eine Weiterentwicklung des Qing Lou Ji gelten. Die Botschaft ist ähnlich: Glorifizierung des Rotlichtmilieus und der Singmädchen, deren Talente und Tugenden. Das Schlechte bezüglich der Singmädchen, das Verruchte, wurde auch hierin geflissentlich ausgelassen. Wenn etwas Negatives berichtet wird, dann über die äußeren Umstände oder über die Invasion der Mandschus. Das Ban Qiao Za Ji ist, ähnlich dem Qing Lou Ji, ein Trauergesang über die verflossene „gute alte Rotlichtzeit“, alles versehen mit einem konfuzianischen Anstrich, dem Auftrag zur Überlieferung von Tatsachen an die Nachwelt. Vergleichen wir deren beiden Aufbau, stellen wir fest, daß im Ban Qiao Za Ji das Werk in drei Juan [卷], in drei Kapitel also, unterteilt ist: Das erste Kapitel heißt Ya You [雅游]218, was Levy als Elegant Wanderings wieder gibt. Darin beschreibt Yu Huai die Stadt Nanking [南京]219, doch vor allem die Freudenhausviertel dieser Stadt. Ferner gibt er Einblick in das Gewerbe, die Sitten und Gebräuche220 der Zeit, wie die Kunden behandelt wurden und was man dort erwarten konnte. Dies ist eine elysäische Beschreibung eines Rotlichtmilieus. Das Qing Lou Ji hingegen konzentriert sich ausschließlich auf die Singmädchen und schenkt den Örtlichkeiten keinerlei Beachtung. Auch kommen im ersten Kapitel des Ban Qiao Za Ji schon Beschreibungen und Anekdoten über die Freudenmädchen vor, welche dort wohnten, weiterhin Beschreibungen über Scholaren, die zur Prüfung kamen und sich dabei in den Freudenhäusern tummelten, über die Blumenboote auf dem Fluß und die sauberen Geschäfte für Luxusartikel. Im ersten Kapitel sind dazu mehrere Gedichte niedergeschrieben. Allem Anschein nach war Yu Huai ein Dichter, und diese Tatsache ist klar aus seinem Werk herauszulesen. Das zweite Kapitel des Ban Qiao Za Ji heißt Li Pin [麗品]221, was Levy als Beautiful Merchandise wiedergibt. Dieses Kapitel entspricht sehr dem eigentlichen Qing Lou Ji. Darin sind die meisten Biographien der Singmädchen enthalten. Die Beschreibung ist lebendig und 216

板橋雜記

余懷

Zum Ban Qiao Za Ji ( ) des Yu Huai ( ), siehe obige Quellen und siehe Levy I, Seiten 1 ff. Siehe dazu oben, Vorwort und Fußnote Nr. 1, ferner Levy I, Seiten 1 ff. 218 Siehe bei Levy I, Seiten 36 - 47 und bei Yu, Seiten 53 - 64. 219 Nanking = Nanjing ( ), Südliche Hauptstadt. Siehe : Band 7, Karte 47-48, 5. 220 So z.B., daß die Mama-San vor allem das Geld liebte. Siehe Levy I, Seite 42. 221 Siehe bei Levy I, Seiten 47 - 82 und bei Yu, Seiten 65 - 108. 217

南京

中國歷史地圖集

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青樓集

Qing Lou Ji

gibt neben Talent und Schönheit auch mehrere private Geschichten der Damen preis. Dem Aufbau nach ähneln sie den Biographien von Zhang Yiyun [張怡雲], Fan Shizhen [樊事真] und Liu Poxi [劉婆惜] des Qing Lou Ji. Nur selten gibt es hier kurze Biographien, die nur Namen, Schönheit und Talent angeben, viele hingegen in unserem Werk. Dennoch bestehen zwei große Divergenzen. Erstens: Die Damen im Ban Qiao Za Ji stammten, wohnten und wirkten allesamt in Nanking, die Damen im Qing Lou Ji kamen aus dem gesamten Reich. Zweitens: Xia Tingzhi versucht die Freudenmädchen objektiv zu beschreiben, nüchtern; es ist eher eine Auflistung aller berühmten Singmädchen seiner Zeit. Dagegen ist Yu Huai sehr subjektiv und erzählt aus seinem Leben. Er stellt seine Erlebnisse dar, und bettet in diesen Kontext die Biographien der Kurtisanen ein. Das dritte Kapitel heißt Yi Shi [軼事]222, was Levy als Miscellanea wiedergibt. Es ist wahrlich ein „gemischtes“ Kapitel. Darin stehen Beispiele von Hitzköpfen, welche in unverantwortlicher Weise das Geld für Frauen und Wein verpraßten. Wahrscheinlich waren diese Geschichten als Warnung vor allzu losem Lebenswandel gemeint 223 . Im Anschluß stehen Biographien von männlichen Musikern des Rotlichtviertels224. Angefügt sind weitere Anekdoten damals bekannter Persönlichkeiten, zumeist männlich, welche Bezug zu Nanking und dem Freudenhausviertel hatten, vor allem während der turbulenten Übergangszeit von der Ming [明朝末] zur Qing Dynastie [清朝初]. Oft sind diese Anekdoten düster und schildern traurige Schicksale zum Untergang der Dynastie225. Es folgen Gedichte, welche Singmädchen und vergangene Zeiten preisen, und zum Schluß ein Nachwort von Yu Huai. Dieses Kapitel erscheint melancholisch, fast depressiv226. Es zeichnet den Verfall des Freudenhausviertels von Nanking nach dem Sturm der Mandschuren. Auch hier bestehen zwei Differenzen zum Qing Lou Ji: Erstens enthält das Werk von Yu Huai mehrere Biographien von Männern, Musikern und Kunden. Das Qing Lou Ji streift Musiker nur, und Informationen bezüglich Kunden sind sehr spärlich und ausschließlich in Biographien von Singmädchen eingebettet. Zweitens ist das Qing Lou Ji sehr objektiv, fast kühl geschrieben, es zeigt kaum Gefühle des Autors. Yu Huai schrieb dagegen aus seiner Seele heraus, und unverhohlen und kritisch bedauert er den Niedergang des Rotlichtmilieus von Nanking. Gegen diesen klar gegliederten Aufbau (Örtlichkeit, Singmädchen, bemerkenswerte Männer und Nachwort) gibt sich das Qing Lou Ji mit einem Juan eher bescheiden. Xia Tingzhi entschuldigt sich in seinem Kommentar zum Qing Lou Ji [青樓集]227, daß er sein Werk nicht geordnet hat und die Anekdoten nur der Erinnerung nach niederschrieb. Ein großer Kontrast von Xia Tingzhi zu Yu Huai besteht weiter im persönlichen Bezug zu deren jeweiligem Werk. Letzterer stand seinem Werk viel verbundener und unmittelbarer gegenüber, das meiste hatte persönlichen Bezug zu ihm. Er erzählt in einer lebendigen Sprache, was er im Freudenhausviertel erlebt hat, wie er z.B. verliebt war in die schöne dreizehnjährige Mei Jie [媚姐] mit ihrer betörend weißen Haut228. Sie war eine Nichte seiner guten Bekannten, dem Singmädchen Li die Zehnte [李十娘], worauf diese ihm anbot, seine 222

Siehe bei Levy I, Seiten 82 - 105 und bei Yu, Seiten 109 - 141. Levy I, Seiten 83f. 224 Levy I, Seiten 84 ff. 225 Siehe z.B. die Geschichte von Li San Niang ( ). Siehe Levy I, Seiten 94f. 226 Siehe dazu Levy I, Seite 3. 227 Siehe dazu das übernächste Unterkapitel, Übersetzung des Qing Lou Ji Zhi ( ). 228 Das Schönheitsideal in Asien, früher wie heute, ist eine (reine) weiße Haut; im Gegensatz zur westliche durch die Sonnen oder Solarien gebräunte Haut. 223

李三娘

40

青樓集誌


青樓集

Qing Lou Ji

Mittelsfrau229 zu sein. Doch diese Liaison kam nicht zustande, da unser Autor Yu Huai durch die Staatsprüfung fiel, daraufhin krank wurde und sich zurück zog. Erst zehn Jahre später begegnete er ihr wieder und schämte sich darob.230 Yu Huai integriert gleichermaßen seine eigene Biographie und die Biographien der Freudenmädchen. Er setzt sich mit dem Ban Qiao Za Ji ein Art Denkmal, in welchem er sich, durch die Blume, selbst lobt, so z.B. mit den Bemerkungen, wie wundervoll Freudenmädchen und Besucher die Gedichte fanden, welche er für die Freudenmädchen gedichtet hatte, und wie hoch gelobt sie waren231. Ich vermute, Xia Tingzhi hatte Bedenken, sich so offen auszudrücken, er war bescheidener. Sein Werk war daneben auch kleiner im Umfang, er wollte wahrscheinlich nicht allzu zwielichtig erscheinen. Dennoch meine ich nicht, daß er sich schämte. Er hielt sich dezent zurück, im dem Sinne, daß „der Edle genießt und nicht darüber spricht“. Yu Huai [余懷] jedoch, plagte solche Furcht vor der Nachwelt kaum. Es scheint, als spüre man einen gewissen Stolz aus seinem Werk heraus, den Stolz dabei gewesen zu sein, Teil des untergegangenen Blumenparadieses gewesen zu sein. In seinem Nachwort sucht Yu Huai eine Rechtfertigung für sein Werk, er bemüht dafür sogar den Tang Dichter Li Tai Bo [李太白], welcher seinerseits Freudenmädchen unterhalten hatte und meinte, das sinnliche Vergnügen sei Teil der männlichen Natur. Zum Schluß bedauerte Yu Huai zwar den Verlust unzähliger seiner Gedichte an (seine) Singmädchen während der Kriegswirren, doch die Meinung der Leser über ihn und sein Werk war ihm völlig gleichgültig.

Kniefall vor der Angebeteten. Verehrung der Goldenen Lotus Füße. 18. Jh.; Malerei auf Seide232.

229

Im alten China, bis ins 20. Jhd., erforderten die Sitten die Zuhilfenahme einer Mittlerin für die Eheschließung. Zu dieser Geschichte, siehe Levy I, Seiten 52f und Yu, Seiten 66f. 231 Dazu siehe Beispiele in Levy I, Seiten 49f, 76f und 78f . 232 Bildquelle: Liu Dalin III, Seite 381. 230

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青樓集

Qing Lou Ji

Die meisten Mädchen im Qing Lou Ji wirkten und arbeiteten im mittleren Süden Chinas, beim Yangtse [長江] Bassin, dessen Einzugsbereich und seinem Delta. Dies nicht nur, weil Xia Tingzhi aus dieser Gegend in der Nähe des heutigen Shanghai stammte, sondern auch weil zur Yuan Zeit die Bevölkerung am Yangtse, um die Seen südlich davon und gerade im Deltagebiet am dichtesten war. Dort waren das Kapital und folglich die kapitalkräftigsten Kunden anzutreffen233. Dies war schon unter der reichen Song Dynastie der Fall, als eine Folge der Landflucht nach Süden aufgrund der Wirren nach dem Untergang der Tang, Liao und Nord Song Dynastie. Am Rande sei bemerkt: Man kann davon ausgehen, daß die Singmädchen im Qing Lou Ji die gebundenen „Goldenen Lotus“ Füße Jin Lian [金蓮] gehabt haben dürften, auch wenn nur ein einziges mal im Eintrag Tian Xixiu [天錫秀] davon die Rede war, welche bemerkenswert kleine Füße hatte. Dieser Brauch, im zehnten Jahrhundert n.Chr. entstanden, nahm unter den Yuan verstärkt zu, breitete sich bis in den Süden aus und galt als ein wichtiges Schönheitskriterium, auch als sichtbarer Unterschied zwischen der kulturell selbstbewußten chinesischen Han-Bevölkerung und den „Barbaren“ (u.a. Mongolen) 234 . Daraus entstand sogar ein Schuhfetischismus; lebenslustige Wohlhabende organisierten Bankette, bei denen aus den Schuhen der anwesenden Kurtisanen getrunken wurde. Dies nannte man Jin Lian Bei [金蓮杯] = Goldene Lotus Becher 235. Ohne Zweifel erhöhten die „Goldenen Lotus“-Füße den Marktwert einer Kurtisane, doch die Tanzkunst nahm indessen merklich ab236. Zehnmal wird im Qing Lou Ji die Tanzkunst der einzelnen Singmädchen gerühmt, doch kein Kommentar über deren Füße. Es wäre spekulativ zu behaupten, diese hätten keine gebundene Füße gehabt. Demgegenüber jedoch war der Brauch der gebundenen Füße im Süden nicht so stark verbreitet wie im Norden Chinas. Zudem wurden zur Yuan Zeit, im unterschied zur nachfolgenden Ming Zeit, die Füße nicht so eng und paralysierend gebunden237. In einer Gesellschaft, die so viel Wert auf Bildung und Kultur legte und in der die Reichen und Mächtigen meist gleichzeitig die Kulturträger der Nation waren, besaßen gebildete Kurtisanen einen unwiderstehlichen Reiz. Bisweilen grenzte es schon an Verehrung, wie aus dem Eintrag von Fan Xiangge [樊香歌] klar ersichtlich ist. Ihr Marktwert war entsprechend hoch. In jener Gesellschaft konnten die Singmädchen allein durch ihr Talent berühmt und angesehen werden (trotz körperlicher „Abstriche“) und sich somit im Rahmen des Möglichen eine gesicherte Zukunft aufbauen, eventuell sogar heiraten. Das Qing Lou Ji gibt mehrere solcher Beispiele. Das herausstechende Beispiel ist Banban Chou [般般醜]. Auch Wang Shunu [王書奴] bemerkt, daß für die (gebildete) Klientel während der Yuan Dynastie das wichtigste Kriterium in erster Linie das Talent und die Kunstfertigkeit der jeweiligen

元代

233

Siehe die Karte zur Bevölkerungsdichte in der Yuan Zeit ( ) in: The Cambridge History of China Vol. 6; Map 37, Seite 619. 234 Zu den Lotus-Füßen ( ) siehe Levy III, Seiten 46 ff und Gulik I, Seiten 210 ff. 235 Gulik I, Seite 253. Siehe dazu die Abbildung bei Viebahn, Seite 156. Dagegen war Ni Zan (Fußnote Nr. 634) sehr verstimmt, als ihn während einer Feier ein Freund einlud gleichfalls aus dem kleinen Schuh der anwesenden Kurtisanen Wein zu trinken. Ni Zan schüttete den Wein aus und stampfte raus. Seither wechselte er nie wieder ein Wort mit jenen (nun Ex-) Freund. Siehe Cahill, Seite 114. 236 Gulik I, Seite 222. 237 Levy III, Seiten 47f.

三寸金蓮

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青樓集

Qing Lou Ji

Singmädchen war. Erst danach kam die äußerliche Erscheinung, (welche nichtsdestotrotz viele Vorteilen mit sich bringen konnte). So schreibt Wang Shunu:

我們可以斷定元代士大夫狎妓目的,以妓能彈唱歌舞為最上,善談謔者次之,僅有 姿容者又次之 = Wir können festhalten, daß der Hauptgrund der hohen Herren zur Yuan

Zeit, sich mit einem Singmädchen einzulassen, zuallererst in deren (beifallswürdigen) Fähigkeiten im Spielen (von Musikinstrumenten), Singen und Tanzen lag, danach in der Unterhaltung und erst zum Schluß in ihrer Schönheit.“238

Dieser Betrachtungsweise schließt sich auch Idema an, der zu dem Schluß kommt, daß Schönheit damals nicht das Wesentlichste war239. Auch Levy kommt zu demselben Schluß: Die Freudenmädchen strengten sich sehr an, um sich für ihre Klienten auch auf geistigem Gebiet anziehend zu machen240. Das Qing Lou Ji befaßt sich in der Hauptsache mit Singmädchen und Schauspielerinnen, den weiblichen Vertretern des Unterhaltungsgewerbes. Die männlichen Schauspieler, wenn erwähnt, kommen nur am Rande vor und sind den Damen untergeordnet. Hierbei sollten wir nicht vergessen, daß damals oft die Ehemänner oder die Eltern dieser Mädchen und Frauen die Funktion des Zuhälters241 inne hatten und daß ein erheblicher Teil der Einnahmen von Singmädchen aus ihrer körperlichen Vermarktung als Liebesdienerinnen stammte. Die meisten Schauspielerinnen und Sängerinnen waren ja auch Prostituierte in unserem Sinne242. Die berühmtesten Künstlerinnen hatten diesbezüglich vielleicht mehr Freiheiten oder waren vom Regelfall der Prostitution ausgeschlossen, doch wird dies nirgendwo bestätigt, weshalb wohl die meisten „Sternchen“ auch diese Seite ihrer Arbeit nicht umgehen konnten. Anderseits neigen derartige Texte zu Stereotypie und zur Idealisierung ihres Sujets 243 . So schön und nett sich manche Biographie auch liest, es bleibt ein Geheimnis, ob sich hinter literarisch verbriefter Anmut nicht eine Xanthippe verbarg, was wir leider nie mit absoluter Sicherheit erfahren und wissen werden.

Galante Szene in einem „Blumenhof“.

仇英

Nach Qiu Ying [ ]. Detail, 16. Jh.; Malerei auf Seide244.

238

Wang Shunu, Seite 180. Vergleiche auch mit Xiao, Seite 75. Idema, Seiten 165f. 240 Siehe Levy I, Seiten 9 und 12. 241 Siehe dazu auch Idema II, Seite 154. 242 Gulik I, Seite 252 und Idema, Seiten 119 und 149f. 243 Zur stereotypen Betrachtung der Singmädchen siehe auch Idema, Seiten 170f und Idema II, Seite 117. 244 Bildquelle: Beurdeley, Seite 143. Original: Sammlung Louis Bataille, Paris. 239

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青樓集

Qing Lou Ji

Beschreibungen über die Viertel der Freudenhäuser und Biographien von Freudenmädchen gab es zu verschiedenen Zeiten, auch wenn sie im literarischen Spektrum Chinas nur einen sehr geringen Teil ausmachen. Die berühmtesten dieser Gattung sind u.a. das Bei Li Zhi [北里 志]245 und das Ban Qiao Za Ji [板橋雜記]246. Dagegen ist das Qing Lou Ji [青樓集] relativ kurz und trocken, doch spiegelt es einen besonderen und seltenen Aspekt des Lebens eines chinesischen Literaten, Xia Tingzhi [夏庭芝], wider. Es gibt dem Leser einen Einblick in das Rotlichtmilieu der Yuan Dynastie, wie das Bei Li Zhi einen Einblick in das der Tang und das Ban Qiao Za Ji in das der Ming Dynastie gibt. Verblüffend dabei ist, wie wenig sich in diesen tausend Jahren verändert hat, wie wenig sich die Grundzüge, die Kriterien der Gäste und deren Wertschätzung gewandelt haben. Es ist stark zu vermuten, daß Xia Tingzhi das Bei Li Zhi kannte; der Aufbau ist ähnlich und beide Werke haben viele Parallelen, wie z.B. die Biographien von Freudenmädchen, die einen ähnlichen Aufbau haben, wie auch inhaltliche Topoi. Beispielsweise Yang Miaoer [楊妙兒], welche zwar nicht schön, doch hervorragend in der Unterhaltung gewesen sei. Sie ließ sich mit einem Jin Shi [進士] ein und war auch Jia Mu [假母], Mama-San in einem Freudenhaus. Auch hierin wie im Qing Lou Ji werden Gedichte wiedergegeben. Vorbilder für das Qing Lou Ji gab es also durchaus. Was aber meint die westliche Wissenschaft zu diesem Werk? Das The Indiana Companion to Traditional Chinese Literature von Nienhauser, welches das Qing Lou Ji mit Green Lofts Collection247 übersetzt, schreibt dazu:

青樓集

„Ch’ing-lou-chi (Green Lofts Collection) is a short collection in one chüan of laconic biographical notices about sing-song girls who lived during the Yüan dynasty. It was written by a certain Hsia T’ing-shih (Po-Ho , c. 1316 - after 1368). He was a man of considerable means, who was befriended by some of the leading tsa-chü authors of the day. He also wrote san-ch’ü but none of these have been preserved. In its seventy-odd items the Ch’ing-lou-chi provides the names of more than 110 female entertainers and more than 30 male entertainers. Each item is headed by a courtesan’s stage name. The information provided is summary in the extreme and often limited to the name of the form of entertainment in which the lady excelled. ..... Sometimes information is provided on relatives. In a number of cases we are provided with an anecdote or two about association with leading officials or literati of the time. These anecdotes usually underline either the lady’s wit or her virtue. ..... The Ch’ing-lou-chi itself has no great literary value but it is an extremely important document for Chinese theater history.“248

夏庭芝

伯和

Nienhauser gibt hier einen nüchternen Überblick. Dementsprechend fand auch Levy die Arbeit von Xia Tingzhi wertvoll als Quelle für die Erforschung des chinesischen Theaters hinsichtlich der Verbindung zwischen Schauspielerin und Prostituierten. Weiter meint er, daß unser Autor durch seine Anekdoten den Charakter der Kurtisanen besser darstelle als Yu Huai

245

北里志 板橋雜記

Zum Bei Li Zhi ( ) siehe Nienhauser, Seite 650 und siehe Gulik I, Seite 171. Das Ban Qiao Za Ji ( ) wurde von Yu Huai ( ) verfaßt (siehe Vorwort). Das Werk behandelt das Freudenhausviertel in Nanjing ( ) im 17. Jhd., am Ende der Ming Dynastie ( ). Siehe dazu Levy I, Seiten 1 ff und siehe Gulik I, Seite 308. 247 Auch Nienhauser übersetzt Qing ( ) = Grün, was hier, wie erwähnt, falsch ist. Siehe oben, Unterkapitel A. 248 Dieser Beitrag wurde interessanterweise von Wilt Idema verfaßt. Siehe Nienhauser, Seiten 320f. Vergleiche mit Idema II, Seite 30. 246

余懷

南京 青

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明末


青樓集

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im Ban Qiao Za Ji 249 . Van Gulik dagegen gibt kein Urteil über das Qing Lou Ji ab, er beschreibt nur kurz den Inhalt. So meint er, daß das Werk darstellt, wie verschieden die Karrieren der Singmädchen waren, und daß es die konfusen und unsicheren Zeiten widerspiegelt. Ferner beschreibt er, wie einige als Konkubinen gekauft wurden, andere Nonnen wurden und wieder andere im Elend endeten250.

Der Autor: Die Biographie des Autors ist relativ mager und kurz: Xia Tingzhi [夏庭芝] wurde um 1316 n.Chr. geboren und starb erst nach 1368 n.Chr., nach dem Fall der Yuan Dynastie [元朝]. Doch sein genaues Todesjahr ist ungewiß. Sein Anredename, Zi [字] war Bo He [伯和], sein Nom de Plume, Hao [號] war Xue Suo [雪簑] oder auch Xue Suo Diao Yin [雪簑釣隱]. Xia Tingzhi‘s Heimatort war Song Jiang [松江]251, wo er aus einer alteingesessenen, begüterten Gentryfamilie stammte. Er erbte ein großes Vermögen, doch in seiner Jugend weissagte ihm ein Wahrsager, daß in zwölf Jahren der Südosten von Unruhen heimgesucht werde, in dessen Folge alle Reichen ihren Besitz verlieren würden. Konsequenterweise riet er ihm an, sein Geld so auszugeben, daß, wenn die Zeit gekommen sein würde, er arm dastünde und so nichts verlieren würde. Diesen Rat befolgend, fing er an ausschweifend zu leben, und zu seinen Festen lud er die berühmtesten Singmädchen und Musiker ein. Er gab infolge viel Gold für ein Lächeln (von Freudenmädchen) und für Belustigungen aus. Auch half er jedem in seiner Nachbarschaft, der in Not war, auf großzügigste Weise. Verbannte Staatsmänner, arme Scholaren und Bauern in Not nahm er unter seine Fittiche. Im Jahr 1356 n.Chr. eroberten die Rebellen gegen die Yuan Dynastie den Ort Song Jiang, und im Laufe der Kämpfe wurde jedes große Anwesen reicher Bürger entweder von den Rebellen oder von den Mongolen der Entsatzungsarmee geplündert. Nach diesem verschwenderischen Leben blieb Xia Tingzhi außer ein paar hundert Büchern seiner einst riesigen Bibliothek nichts mehr. Mit diesen floh er samt Familie in ein abgelegenes Dorf, wo er seine Tage mit Aufzeichnungen zu den Singmädchen, welche er selbst getroffen oder von denen er gehört hatte, mit dem Unterrichten seiner Kinder oder mit Ausflügen verbrachte. Wie er dieses Leben finanzierte, ist nicht überliefert. Er war ferner als Liederautor [散曲家] tätig und schrieb viele schöne Aufsätze Wen Zhang [文章], Lieder Yue Fu [樂府] und Rätsel Yin Yu [隱語], welche aber sämtlich nicht erhalten sind, außer dem Qing Lou Ji.252 Im Qing Lou Ji Zhi [青樓集誌]253 schreibt Xia Tingzhi über das Theater Za Ju [雜劇] und über seine Intentionen bezüglich des Qing Lou Ji:

唐時有傳奇,皆文人所編,有野史也;但資諧笑耳。宋之戲文,乃有唱 念,有諢。金則院本、雜劇合而為一。至我朝乃分院本、雜劇而為二。 249

Levy I, Seite 22. Gulik I, Seite 252. 251 Song Jiang ( ) lag ca. 30 km westlich von Shanghai ( ), bei der Ortschaft Hua Ting ( ). Siehe dazu : Band 7, Karte 27-28, 7. 252 Zur Biographie von Xia Tingzhi ( ) siehe Waley I, Seite 94; , Seite 285; Idema, Seite 157; Nienhauser, Seite 320; siehe ferner , Seiten 3 und 285; und Sun, Seiten 1 ff. 253 Diese Passage stammt aus dem Shuo Ji ( ), ist verfaßt von Xia Tingzhi ( ) und teilweise übersetzt bei Idema, Seiten 157f. Siehe ferner , Seiten 7f und siehe Sun, Seiten 43 - 60. 250

松江 中國歷史地圖集

上海

夏庭芝 中國古典戲曲論著集成 說集 中國古典戲曲論著集成 45

華亭

錄鬼簿續編 夏庭芝


青樓集

Qing Lou Ji

……内而京師,外而郡邑,皆有所謂构欄者,辟優萃而隸樂,觀者揮金與 之。院本大率不過謔浪調笑,雜劇則不然,君臣……母子……夫婦……兄 弟……朋友……,皆可以厚人論,美風化。又非唐之傳奇,宋之戲文,金 之院本,所可同日語矣。 嗚呼!我朝混一區宇,殆將百年,天下歌舞之妓,何啻億萬,而色藝表 表在人耳目者,固不多也。僕聞青樓於方名艷字,有見而知之者,有聞 而知之者,雖詳其人,未暇記錄,乃今風塵澒洞,群254邑蕭條,追念舊 遊,慌然夢境,於心蓋有感焉;因集成編,題曰青樓集。遺忘頗多,銓 類無次,幸賞音之士,有所增益,這庶使後來者知承平之日,雖女伶亦 有其人,可謂盛矣!至若末泥,則又序諸別錄云。至正乙未255春三月望 日錄此,異日榮觀,以發一笑云256。

Übersetzung: Während der Tang Zeit [唐] gab es Dramen, Zhuan Qi [傳奇] 257 , zumeist von Gelehrten verfaßt, (ferner) gab es Fiktionsromane, Ye Shi [野史], aber diese waren eher zum Jux (Zeitvertreib). Zur Song Zeit [宋] gab es die Südlichen Dramen, Xi Wen [戲文]258. Überdies gab es ferner das Vorsingen, Chang Nian [唱念] und den Schwank, Hun [諢]259. Alsdann zur Jin Zeit [金] gab es die Posse, Yuan Ben [院 本]260 und die Komödie, Za Ju [雜劇]261. Doch wurden sie als ein einziges Genre betrachtet. Erst in unserer Dynastie (= Yuan [元]) wurden (die Genres) Posse und Komödie getrennt und als zwei (getrennte Genres) betrachtet. ..... (Ob) innerhalb, in der Hauptstadt, oder außerhalb, in den Bezirksstädten, alle haben das, was man Freudenhausviertel (oder auch Theaterviertel), Gou Lan [ 构 欄] 262 nennen kann. (Dorthin) wurden die Schauspieler und Musiker beordert sich zu versammeln, und die Zuschauer verstreuten ihr Geld dabei. Die Posse ist im allgemeinen lediglich (oberflächliches) Scherzen und Auslachen. Doch die Komödie dagegen ist (ganz) anders. Darin geht es um Herrscher und Minister ....., um Mütter und Kinder ....., um Ehemänner und Ehefrauen ....., um Brüder ....., um Freunde ....., und allesamt können sie (durch ihre Kraft) die zwischenmenschlichen Beziehungen vertiefen und die 254

郡 己未

Wahrscheinlich eine Fehlschreibung für Jun ( ). Siehe dazu Sun, Seite 59. Eigentlich steht hier im Text Ji Wei ( ), doch ist dies eine unmögliche Datierung. Während der ) gab es nur das Jahr Yi Wei ( ) = 1355 n.Chr., Ji Hai ( ) = 1359 Regierungsperiode Zhi Zheng ( n.Chr. und Ding Wei ( ) = 1367 n.Chr. Siehe , Seite 8 und Idema, Seite 158. 256 Sun gibt hier für die Abschlußzeile eine weitere Variante an: = Genau am 15. Tag des 4. Monats im Jahr Geng Zi der Regierungsperiode Zhi Zheng (= 1360 n.Chr.) von Xue Suo Diao Yin (= Xia Tingzhi) ehrerbietig aufgezeichnet. Siehe dazu Sun, Seite 60. 257 Chuan Qi ( ) = Drama, Novellen, Erzählungen. Siehe dazu Feifel, Seiten 262 ff und Idema, Seite 85. 258 Xi Wen ( ) = Südliches Drama. Siehe dazu Feifel, Seiten 402f und Idema, Seite 85. 259 Hun ( ) = Schwank, Possenspiel. Siehe dazu Idema, Seite 85. 260 Yuan Ben ( ) = Posse. Siehe dazu Feifel, Seiten 387f; Idema II, Seite 21 und Idema, Seiten 85 und 500. 261 Za Ju ( ) = Komödie. Siehe dazu Feifel, Seiten 402f und 504; Idema, Seiten 4f und 85 und Idema II, Seiten 19 ff. 262 Gou Lan ( ) wird hier anders, mit Gou Lan ( ) geschrieben. Idema übersetzt es einfach mit Theater, eigentlich wäre Freudenhausviertel genauer. Siehe dazu Idema, Seite 496 und Gulik I, Seiten 203f. 255

丁未

傳奇 戲文 諢 院本 雜劇 勾欄

至正

乙未 己亥 中國古典戲曲論著集成 至正庚子四月既望雪簑釣隱謹誌

构欄

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青樓集

Qing Lou Ji

(guten) Sitten verschönern (glorifizieren). Und demnach kann man nicht an einem Tag (von den Komödien) und den Novellen der Tang, den südlichen Dramen der Song und den Possen der Jin sprechen ( > weil zuviel). Ach ja! Unsere Dynastie vereinheitlichte alles unterm Himmel seit fast hundert Jahren, und die Singmädchen und Tänzerinnen unserer Welt (= China) gingen (deshalb) in die Zehn- und Hunderttausende. (Trotzdem) waren diejenigen, welche wegen (ihrer) Schönheit oder Kunstfertigkeit in den Ohren und Augen (aller) Männer als ausgezeichnet (galten), wahrlich nicht viele. Ich (= Xia Tingzhi) erkundigte mich in den Freudenhäusern nach deren rechten Namen und deren üppigen Rufnamen. Manche kannte ich vom sehen, andere (nur) vom Hörensagen. Obschon (ich viele) Einzelheiten über die Personen (kannte), so hatten (ich) noch keine Zeit sie aufzuzeichnen. Nun aber rauscht der Wind und Staub (des Krieges gegen die Yuan) (immer noch) durchs (Land) und die Präfekturen und Städte sind verödet und verlassen. (Ich) erinnere mich an (mein) früheres Umherschweifen, wie ein verschwommener Traum, und in (meinem) Herzen bin ich davon (noch tief) gerührt. Aus diesem Grunde sammelte (ich das, an was ich mich noch entsinnen konnte), und schuf (diese) Kompilation, (welcher ich) den Titel Qing Lou Ji gab. (Leider habe ich hierbei) beträchtlich vieles vernachlässigt und vergessen, (ferner) habe (ich sie) nicht in Kategorien geordnet und aufgelistet. Mit etwas Glück haben die, welche sich (auch) an Musik erfreuten, (dem) etwas hinzuzufügen. Vielleicht können so die künftigen (Leser) sich ein Bild machen von diesen friedlichen Tagen. Und obwohl es Schauspielerinnen (d.h. Freudenmädchen) waren, so gab es auch unter (ihnen ehrbare oder bewundernswürdige) Menschen. (Dies ist) wahrlich, was man die „blühenden (Zeiten“) nennen kann. Was die (männlichen) Schauspieler, Mo Ni [末泥] anbetrifft, so werde (ich sie) noch in einer anderen Aufzeichnung anordnen. (Ich habe) dies am 15. Tag des dritten Monats (vollmond) im Frühling des Jahres Yi Wei [乙未] der Regierungsperiode Zhi Zheng [至正] (= 27. April, 1355 n.Chr.263) aufgezeichnet. (Was meinen) Ruf und Ansehen in späteren Tagen (angeht), so habe (ich dafür nur) ein Lächeln übrig! Diese Aussage des Autors, die vermutlich aber erst aus dem Jahre 1360 n.Chr. stammt, ist die einzige von ihm persönlich überlieferte „Meinung“ zu seinem eigenen Werk. Leider sind uns keine anderen seiner Schriften überliefert. Erotische Szene. Detail aus einer Serie von 4 Blättern. Späte YuanZeit; Malerei auf Fötushaut oder Ölpapier264. 263

松江

Diese Jahresdatierung ist eher anzuzweifeln. Weil sein Heimatort Song Jiang ( ) erst im Jahr 1356 n.Chr. erobert wurde und Xia Tingzhi in dessen Folge mit seiner Familie geflüchtet war, vermute ich, daß die richtige Datierung entweder Ji Hai ( ) = 1359 n.Chr. bzw. Ding Wei ( ) = 1367 n.Chr. war oder, noch plausibler, eher die Datierung Geng Zi ( ) = 1360 n.Chr. in der (echten?) Variante bei Sun. Idema wählte für sein Werk die Datierung 1355 n.Chr. Siehe dazu Idema, Seite 158 und Sun, Seite 60. 264 Bildquelle: Beurdeley, Seite 39. Original: Sammlung Charles Ratton, Paris.

己亥 庚子

丁未

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青樓集

Qing Lou Ji

Das Werk Qing Lou Ji ist in verschiedenen Anthologien, Cong Shu [叢書], enthalten, unter anderem mit verschiedenen Variationen des Namens unseres Autors Xia Tingzhi [夏庭芝], nämlich265:

青樓集一卷: Unter den Namen Xue Suo Yu Yin [元雪簑漁隱] im: • Xu Baichuan Xuehai Xin Ji • Shuang Mei Jingan Congshu • Xi Yuan Xiansheng Quanshu

[續百川學海辛集] [雙 景闇叢書] [郋園先生全書]

Unter den Namen Xue Suo Diao Yin [元雪簑釣隱] im: • Gu Jin Shuohai • Congshu Jichen Chubian

[古今說海。說纂部雜纂家] [叢書集成初編。文學類]

Unter den Namen Huang Xue Suo [元黃雪簑] im: • Lü Chuang Nüshi • Shuo Fu • Xiangyan Congshu Diwu Ji

[綠 女史。青樓部平康] [說郛] [香豔叢書第五集]

Unter den Namen Xia Tingzhi [元夏庭芝] im: • Zhongguo Wenxue Cankao Ziliao [中國文學參考資料小叢書第一輯] Ferner ist auch im Shuo Ji [說集]266 unser Text enthalten. Das Shuo Ji [說集] ist ein Mingzeitliches, handgeschriebenes [鈔本] Werk (um 1355 n.Chr. entstanden) eines unbekannten Autors, darin der Text Qing Lou Ji Zhi [青樓集誌]267 des Autors Xia Bohe [夏伯和]268. Die Shuo Ji Ausgabe des Qing Lou Ji unterscheidet sich stark von unserer Textausgabe aus dem Zhongguo Gudian Xiqu Lunzhu Jicheng [中國古典戲曲論著集成], manchmal ergänzen sie sich, viele Zeichen wurden falsch oder anders geschrieben. Das Qing Lou Ji im Shuo Ji erweckt den Eindruck, schludrig und ungenau kopiert geworden zu sein. Doch selten weisen sie stark unterschiedliche Textstellen auf. Unsere Ausgabe vergleicht den Text fast ausschließlich mit dem Shuo Ji, weswegen ich mich bei unklaren Textstellen unseren TextKompilatoren anschließe. Die Namensliste des Shuo Ji habe ich dennoch überarbeitet und der Arbeit hinzugefügt. Ansonsten ist das Shuo Ji für diese Arbeit von zweitrangiger Bedeutung und tauch meist nur in den Fußnoten auf. 265

中國叢書綜錄

Aus dem ; Band 2, Seite 436. Siehe dazu auch Nienhauser, Seite 321. Das Werk war mir leider z.Z. nicht zugänglich. 267 Siehe oben, Übersetzung desselben. 268 Im Punkt 3 steht dazu: …… . Das Shuo Ji ( ) hat keinen separaten Eintrag im Nienhauser. Ich konnte das Shuo Ji ( ) weder im noch finden, doch unsere Kompilatoren, sowie Idema und Sun, hatten alle eine Textausgabe zur Verfügung. Siehe dazu , Seiten 5 ff. 266

青樓集提要 說集本,明人無名氏輯的說集所收本。卷首載: 夏伯和的青樓 集誌一文。次載目錄 說集 說集 中國大辭典 中國叢書綜錄 中國古典戲曲論著集成 48


青樓集

Qing Lou Ji

Um unser Qing Lou Ji besser zu verstehen, ist es wohl am besten, auch das was die chinesische Literatur selbst darüber erzählt zu betrachten. Folgend übersetze ich einige für uns relevanten Passagen bzw. Teile269.

Das Qing Lou Ji [青樓集一卷] in einem Juan wurde während der Übergangszeit von der Yuan- [元朝] zur Ming [明朝] Dynastie271 vom Liederautor [散曲傢]272 Xia Tingzhi [夏庭芝] verfaßt. Xia Tingzhi hieß mit Anredenamen (Zi [字]273) Bo He [伯和]. Jemand meint (dazu, sein Anredename wäre) Bai He [百和], sein Nom de Plume (Hao [號]274) Xue Suo [雪簑], eine Variante davon war Xue Suo Diao Yin [雪簑釣隱]. Jemand meint, (es hieße) Xue Suo Yu Yin [雪簑漁隱]. Er war ein Mann aus (dem Distrikt) Hua Ting [華亭]275 aus (der Provinz) Jiangsu [江蘇] 276 . Der Literat Yang Weizhen [楊維楨] 277 war der private Hauslehrer der Familie. Die Sippe der Xia war ursprünglich der zahlreichste Klan in Yun Jian [雲間]278, (auch bekannt als) “Die stämmige alte Familie” [喬木故家], darum hatte er innerhalb der Familie (auch) eine äußerst reichhaltige Büchersammlung (Bibliothek). Sein Studioname war “Studio des sich selbst Erfreuens” [自怡悅齋]279. Als Zhang Shicheng [張士誠]280 rechtmäßig revoltierte und nachdem Song Jiang [松江]281 in

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青樓集提要 中國古典戲曲論著集成 四庫全書總目 提要 青樓集提要 中國古典戲曲論著集成 無科白相聯貫之曲也 中文大辭典 字

D.h. Einleitung, ferner Punkt 1 und 2 aus dem . Siehe , Seiten 3 ff. Wie zu erwarten enthält das ( ) keinen Hinweis auf unserem Text. Eine Darstellung gibt der Kommentar der Herausgeber ( ). Leider konnte ich nicht feststellen, von wem es genau verfaßt wurde; keine genauen Angaben dazu im (siehe Seiten 3 ff). 271 Hier ist die Zeit um 1350 bis 1380 n.Chr. gemeint. Siehe dazu Cambridge History of China, Band 7 + 8. 272 San Qu ( ) = Oper bzw. Lied ohne ungesungene Passagen, . Feifel übersetzt es mit: Selbständiges Lied mit lyrischem Charakter. Siehe Feifel, Seiten 408 ff und , No. 13567.41. 273 Rufname, Mannesname oder auch Anredename = Zi ( ). Der persönliche Name wurde im alten China im normalen Alltag nicht Gebraucht, man benützte deshalb „Anrede-Rufnamen“, welche man mit der „Volljährigkeit“ nach der Bekappungszeremonie erhielt, um untereinander zu kommunizieren. 274 Der Nom de Plume = Hao ( ). Dies war eine Art Künstlername, bzw. Rufname. Jeder bessere Chinese hatte , vgl. seine Fußnote). einen oder sogar mehrere Hao, mit denen er auch signierte, so z.B. Zhao Mengfu ( 275 Hua Ting ( ) lag ca. 30 km südwestlich der heutigen Stadt Shanghai ( ), in der Provinz Jiangsu ( ) im heutigen Song Jiang Bezirk ( ). Siehe dazu : Band 7, Karte 27-28, 7. 276 Die Provinz Jiangsu ( ) liegt an der Westküste Chinas. Siehe : Band 7, Karte 15-16. 277 Yang Weizhen ( ) hieß mit Anredenamen ( ) Lian Fu ( ), sein Nom de Plume ( ) war Tie Ya ), später auch Dong Wei Zi ( ) und Shan Yin Ren ( ). Er lebte 1296 – 1370 n.Chr., im Jahr ( 1327 wurde er Jinshi ( ) und war ein berühmter Literat seiner Zeit und hinterließ viele literarische Werke. Siehe dazu ; Band 3, Seite 1562 ff. 278 Der Ort Yun Jian ( ) hieß eigentlich Yun Jian ( ) und war der alte Name von Hua Ting ( ); siehe oben Fußnote Hua Ting. Siehe auch das Difangzhi ( ) von Yun Jian aus der Song Dynastie ( ), von Yang Qian ( ) verfaßt: . Siehe dazu , No. 43170.430 & 432. 279 Vergleiche dazu seine Biographie im , Seite 285. 280 Zhang Shicheng ( ) war ein Salzkaufmann aus Jiangsu ( ), welcher sich im Jahre 1353 gegen die Yuan Dynastie ( ) erhob. Als er sich mit dem späteren ersten Ming Kaiser Hong Wu ( ) zerstritt, floh er nach Nanking ( ), wo er sich 1367 suizidierte. Siehe dazu Giles; Seite 40, No. 103. 270

散曲

趙孟頫 上海 江蘇 中國歷史地圖集 ② 中國歷史地圖集 廉夫 號 山陰人

華亭

鐵崖

上海松江區 江蘇 楊維楨 字 東維子 進士 元人傳記資料索引 雲間 雲閒 地方誌 楊潛 雲閒志 中文大辭典 錄鬼簿續編 張士誠 江蘇 元朝 南京 49

華亭 宋

朱元璋,明始帝洪


青樓集

Qing Lou Ji

Aufruhr war, da überstieg die Anzahl der nach den Zerstörungen übriggebliebenen Bücher immer noch mehrere Hundert Juan, welche insgeheim in Si Jing [泗涇]282 deponiert wurden, und der Studioname wurde in “Pavillon des zweifelnden Traums” [疑夢軒] geändert. Zu dieser Zeit waren die Opernautoren Zhang Ze [張擇]283, Zhu Kai [朱凱]284, Zhu Jing [朱經] und Zhong Sicheng [鍾嗣成] 285 alle seine Busenfreunde. Zhang Ze lobte und rühmte den Charakter (von Xia Tingzhi) oft als (einen, der): “ ..... den armen Scholaren eine bescheidene Unterkunft (zu Verfügung stellt) und unter der Bevölkerung aus der Nachbarschaft sofort den Bedürftigen hilft und die Armen versorgt.” (Siehe dazu das Vorwort von Qing Lou Ji). Der Verfasser des Lu Gui Bu Xu Bian [錄鬼簿續編]286 sagte über seine Werke: “ (Seine) Abhandlungen sind wunderschön und seine Liedersammlungen und Rätsel sind äußerst zahlreich.” Schade, daß seine Liedwerke heute alle verloren gegangen sind; von allen (seinen) Arbeiten blieb nur ein Stück, das Qing Lou Ji, übrig, welches glücklicherweise noch heutzutage existiert. Sein Geburtsjahr liegt ungefähr innerhalb der Periode Yan You [延祐]287 unter der Yuan Dynastie, also um (das Jahr) 1316. (Er) starb nach der Gründung der Ming Dynastie288. Das Buch Qing Lou Ji (konnte man ganz zu Anfang nur) in den Aufzeichnungen des Lu Gui Bu Xu Bian finden. Später wurde dieses Buch in den Katalog Qing Yin Ge Shumu [清吟閣書 目]289 des Qu Shiying [瞿世瑛]290, einem Mann, (der während der) Qing Dynastie [清朝]291 (lebte), aufgenommen, wo es unter dem Titel Yuan Xia Bohe Zhuan [元夏伯和撰] erscheint. Gemäß dem Qing Lou Ji Zhi [青樓集誌], der Einleitung zum Text des Autors des ersten Appendix des ursprünglichen Juan im Originalwerk Shuo Ji [說集]292, kann man erfahren, 281

松江 上海 上海市松江 元代 松江府 華亭 中國歷史地圖集 ② 泗涇 中國歷史地圖集 江蘇 松江 中國古今地名大辭典 中國歷史地圖集 ② 張擇 字 鳴善 平陽 元人傳記資料索引 朱凱 士凱 元人傳記資料索引 鍾嗣成 汴梁 開封 北宋 字 繼先 號 醜齋 錄鬼簿 錄鬼簿提要 錄鬼簿續編 元人 傳記資料索引 錄鬼簿 鍾嗣成 元朝 樂府 錄鬼簿續編 賈仲明 雜劇 元末明初 延祐 元朝

Song Jiang ( ) lag ca. 30 km westlich von Shanghai ( ) und ist heute ein Bezirk davon ( ). Unter den Yuan ( ) war es Präfektur ( ), welche u.a. auch Hua Ting ( ) vorstand. Siehe dazu : Band 7, Karte 27-28, 7 und Sun, Seite 196. 282 Der Ort Si Jing ( ) ist im (Band 7) leider nicht enthalten. Der Ort lag in der Provinz Jiangsu ( ), östlich von Song Jiang ( ). Siehe dazu , Seite 522. Ferner siehe dazu auch : Band 7, Karte 27-28, 7. 283 Zhang Ze ( ) hieß mit Anredenamen ( ) Ming Shan ( ) und stammte aus Ping Yang ( ). Siehe dazu ; Band 2, Seite 1097. 284 Zhu Kai ( ) hieß mit Anredenamen Shi Kai ( ). Siehe ; Band 1, Seite 308. 285 Zhong Sicheng ( ) stammte aus Bian Liang ( ), der alten Hauptstadt Kaifeng ( ) der Nördlichen Song Dynastie ( ), hieß mit Anredenamen ( ) Ji Xian ( ) und sein Nom de Plume ( ) war Chou Zhai ( ). Siehe im das , Seiten 87 ff, siehe , Seite 281 und siehe ; Band 4, Seite 2034. 286 Der Autor des Lu Gui Bu ( ) war Zhong Sicheng ( / siehe Fußnote). Er wirkte während der Yuan Dynastie ( ) und war ein Experte für die Liederdichter ( ). Das Lu Gui Bu Xu Bian ( ) wird Jia Zhongming ( ) zugeschrieben, er lebte 1343-1422 n.Chr. Die beiden Werke geben einen geschichtlichen Überblick über das Yuan-Drama, bzw. über das Za Ju ( ), in der Zeit seit der frühen Yuan bis zur Ming Dynastie ( ). Dazu siehe Feifel, Seite 349 + 402 und Nienhauser, Seite 606. 287 Die Periode Yan You ( ) der Yuan Dynastie ( ) dauerte von 1314 – 1320 n.Chr. Hier ist das 3. Jahr der Periode gemeint, also das Jahr 1316 n.Chr. 288 Also nach dem Jahr 1368 n.Chr. 289 Das Qing Yin Ge Shu Mu ( ) konnte ich weder im Nienhauser noch im finden. 290 Qu Shiying ( ) konnte ich weder im Hummel, noch im finden. 291 Die Qing Dynastie ( ) dauerte von 1644 – 1912. Siehe Jaques Gernet: Die chinesische Welt, S.392 - 524. 292 Das Shuo Ji ( ) konnte ich weder im Nienhauser noch im und finden, doch unsere Kompilatoren sowie Sun hatten alle eine Textausgabe zur Verfügung.

瞿世瑛 清朝 說集

清吟閣書目

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青樓集

Qing Lou Ji

daß der Entstehungszeitpunkt (dieses) Werkes im 15. Jahr Yi Wei [乙未] während der Periode Zhi Zheng [至正] 293 lag. (Die Jahresbezeichnung Yi Wei [乙未] wurde im Originalwerk fälschlich als Ji Wei [己未] wiedergegeben 294 ). Jedoch im ersten Juan des Vorworts des Zhang Ze [張擇] aus dem 26. Jahr der Zhi Zheng Periode (das Jahr 1366) stand wiederum, daß dieses Buch (Qing Lou Ji) nach der Einnahme von Ping Jiang [平江]295 während der gerechten Insurrektion des Zhang Shicheng [張士誠] fertig verfaßt wurde. Aufgrund dessen wurde (nun) verifiziert und festgestellt, daß das von Zhang Ze mit (seinem) Vorwort eingeleitete Buch wahrscheinlich (= befürchtet man) die überarbeitete und erweiterte Auflage (des Werks) von Xia Tingzhi sei. Obschon die Länge (des Inhalts) dieses Buches sehr kurz ist und es nur ein Juan umfaßt, so schildert (es) Episoden aus dem Leben von über 110 Freudenmädchen aus verschiedenen Großstädten (Chinas) während der Yuan Dynastie. Dennoch, unter diesen Freudenmädchen waren äußerst viele, welche Schauspielerinnen der traditionellen chinesischen Oper und Schauspielerinnen von volkstümlichen Balladen waren, inklusive anderer berühmter Künstlerinnen von Akrobatik, “Possen”, “Passioniertem Singen”, Dialog-Schauspiel, verschiedenen traditionellen Palastmusiken und Tanz. Darüber hinaus bezieht sich (das Buch) noch auf die Taten von über 50 Männern, (darunter) über 30 damalige männliche Schauspieler und (außerdem von) Opernautoren, Liedautoren, Dichtern bis hin zu “Berühmten Adligen, Gelehrten und Beamten”. Dies ist ein (wichtiges) Werk über einen Teil der Geschichte der (traditionellen chinesischen) Oper (und Schauspielkunst), welches es heute noch verdient beachtet zu werden. Das Vorwort von Zhang Ze verlautete einst, Xia Tingzhi ist „ein Bewunderer von Kong Beihai [孔北海]296, hatte oft zahlreiche Gäste, schätzte den Wein (sehr), und das nicht erfolglos (also recht viel). Am Ende eines Tages hielt er noble Treffen und (tolle) Bankette ab, zahlreiche Musikanten (spielten dabei) bis zum äußerten. Aus diesem Grund (besaß er) mannigfaltige Kenntnisse (darüber).” Aufgrund dessen mußte gerade er dieses wissenschaftliche Buch bezüglich der Geschichte des (traditionellen chinesischen) Theaters verfassen. Dieses Werk, zusammen mit dem Appendix des Yuan Bürgers Zhong Sicheng über Autoren traditioneller Opern aus der Yuan Dynastie und (seinem) literarischen Werk Lu Gui Bu [ 錄 鬼 簿 ], sind allesamt gleichwertig wichtige “Überlieferungswerke” zur Geschichte der traditionellen (chinesischen) Oper. Von diesem Werk sind insgesamt sieben Arten (von Ausgaben) im Umlauf, darunter Sammelbände, Holzblockdruckausgabe und Satzdruckausgabe. Folgend die Darstellung der einzelnen (Arten der Ausgaben dieses Werkes):

至正

293

元朝

Die Periode Zhi Zheng ( ), unter der Yuan Dynastie ( ), dauerte von 1341 – 1370 n.Chr. Hier ist das 15. Jahr der Periode gemeint, also das Jahr 1355 n.Chr. 294 Unter der Periode Zhi Zheng ( ) gab es gar kein Jahr Ji Wei ( ), das letze Jahr Ji Wei unter der Yuan Dynastie ( ) war das Jahr 1319 n.Chr. 295 Ping Jiang ( ) lag bei der heutigen Stadt Su Zhou ( ), in der Provinz Jiangsu ( ). Siehe dazu : Band 7, Karte 27-28, 6. 296 Kong Beihai ( ) ist nicht im erfaßt, doch meine ich, daß mit der Bemerkung ... hatte zahlreiche Gäste hier wahrscheinlich auf Kong Rong ( ) angespielt wird. Er lebte Ende der Westlichen Han Dynastie ( ) und war am Ende seiner Karriere Gouverneur von Bei Hai ( ). Auch er liebte Gäste zu unterhalten und viel Wein. Leider wurde er 208 n.Chr. mitsamt seiner ganzen Familie auf Befehl von Cao Cao ( ) hingerichtet, wahrlich eine Tragödie. Siehe dazu Giles; No. 1046, Seite 401f.

元朝 平江 歷史地圖集 孔北海

曹操

至正

蘇州 元人傳記資料索引

己未

江蘇

西漢

51

孔螎

中國

北海


青樓集

Qing Lou Ji

1. Die Shuo Fu [說郛]297 Ausgabe: Sie wurde gegen Ende der Yuan von Tao Zongyi [陶宗 儀]298 kompiliert. Als Tao Ting [陶珽]299 der Ming Dynastie das 78. Juan des Shuo Fu nochmals Korrektur las, nahm er das Qing Lou Ji als ein (eigenes) Buch auf. Das Ursprüngliche Werk war nicht in (mehrere) Juans unterteilt. Dem (einzigen) Juan wurde ein Vorwort des Opernautors Zhu Jing aus dem 24. Jahr der Zhi Zheng Periode unter der Yuan Dynastie (1364 n.Chr.) vorangestellt. Der (von Tao festgelegte) eigentliche Buchname in der ersten Zeile des Haupttextes war Qing Lou Ji. In der folgenden Zeile stand verzeichnet: Verfaßt von Huang Xuesuo aus der Yuan Dynastie [元黃雪簑] 300 . Dieser Irrtum, welchen Herr Tao in Bezug auf diese Ausgabe machte, kam in der Tat dadurch zustande, daß im Vorwort des Zhu Jing, welches dem Juan vorangestellt war, das Zitat Shang Yan Huang Gong [商顏黃公] gebraucht wurde, und daher schlußfolgerte (Tao) fälschlicherweise, daß der Schriftsteller Xuesuo [ 雪 簑 ] ein Mensch mit dem Familiennamen Huang [黃] (sei). Jede Hälfte der Seite 301 hatte 9 Zeilen, (jede Zeile) bestand aus 20 Schriftzeichen. Am Ende des Juan existiert ein Epilog von Xia Bangyan [夏邦彥] 302 aus dem 26. Jahr der Zhi Zheng Periode (1366 n.Chr.). Die angefügten Schauspielerbiographien wurden alle mit dem Eigennamen der Schauspieler oder mit den Künstlernamen auf einer Nebenzeile betitelt. Dies ist die alte, noch heutig existierende Druckform des Qing Lou Ji, im Shuo Fu. Darin befindet sich die ursprüngliche Holzblockdruckausgabe aus der Periode Chong Zhen [崇禎] 303 . Die heute allgemein geltende, wichtige Druckausgabe ist die des Herrn Li Jiji [李際期]304 aus Zhou Nan [周 南]305, aus dem Institut Wan Wei Shan Tang [宛委山堂]306 des Erziehungs-ministeriums der beiden Zhe Provinzen [梁浙]307 aus dem Jahr 1646 (3. Jahr der Periode Shun Zhi [順 治] 308 ). Was den aus der vorherigen Ming Zeit [明朝] (stammenden) und 100 Juan umfassenden Sammelband Shuo Fu betrifft, enthielt (er anfänglich) noch nicht das Qing

說郛 叢書 陶宗儀 字

297

Das Shuo Fu ( ) = The Environs of Fiction ist eine Sammlung verschiedenster literarischer Werke, ein altes Cong Shu ( ) aus der Ming Zeit. Siehe dazu Nienhauser Seite 769. 298 Tao Zongyi ( ) stammte aus Huang Yan ( ) und lebte 1316 – nach 1403? ( Periode). Sein Anredename ( ) war Jiu Cheng ( ), sein Nom de Plume ( ) war Nan Cun ( ). Als wichtiger Literat und Dichter schaffte er jedoch die Beamtenprüfung nie, dafür hinterließ er viele Werke. Siehe dazu ; Band 2, Seite 1346ff und siehe ferner ; Seite 563. 299 Tao Ting ( ) hieß mit Anredenamen ( ) Ting Yu ( ). Über ihn ist nicht viel verzeichnet. Ich vermute, er war ein Sohn oder Enkel von Tao Zongyi ( ). Siehe im ; Band 2, Seite 1344. 300 Der Name von Xia Tingzhi ( ) wurde von Tao Ting ( ) hier fälschlich als Huang Xuesuo ( ) wiedergegeben. Siehe dazu auch ; Band 2, Seite 864. 301 Da die traditionellen chinesischen Bücher meistens aus zusammengebundenen, gefalteten Seiten bestehen, entspricht die Hälfte einer “unserer” Bücherseiten. 302 Xia Bangyan ( ) wurde weder im noch gefunden. Wahrscheinlich ein Verwandter von Xia Tingzhi ( ). Eventuell ist es eine Fehlschreibung für Xia Wenyan ( ), welcher auch aus Hua Ting ( ) stammte und Tao Zongyi ( ) kannte. Siehe dazu ; Band 2, Seite 861. 303 Die Periode Chong Zhen ( ) des letzten Ming Kaiser Zhu Youjian ( ) dauerte von 1628 – 1644. 304 Li Jiji ( ) konnte ich leider nirgends finden, weder bei Hummel noch im . 305 Den Ort Zhou Nan ( ) konnte ich leider weder im noch im ausfindig machen. 306 Wan Wei Shan Tang ( ) = Bergschule zur Vorbereitung auf den Staatsdienst. 307 Mit Liang Zhe ( ) ist die Provinz Zhejiang ( ) gemeint. Siehe dazu , No. 1461.181. Die heutige Provinz Zhejiang ( ) lag im damaligen Gebiet Jiang Zhe Xing Sheng ( ). Siehe dazu : Band 7, Karte 27-28. 308 Die Periode Shun Zhi ( ) des ersten China-Qing Kaisers Shi Zu ( ) dauerte von 1644 – 1661.

記資料索引 陶珽

九成

黃巖

號 南村 明人傳記資料索引 字 廷玉 陶宗儀 元人傳記資料索引 夏庭芝 陶珽 元人傳記資料索引

夏邦彥

華亭 崇禎 李際期 周南 宛委山堂 兩浙 浙江 國歷史地圖集 順治

永樂

元人傳

黃雪簑

元人傳記資料索引 夏庭芝

中文大辭典 夏文彥 陶宗儀 元人傳記資料索 明朱由檢 中文大辭典 中國歷史地圖集 中國古今地名大辭典

浙江

中文大辭典 江浙行省

清世祖

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青樓集

Qing Lou Ji

Lou Ji. In der im Wen Jin Ge [文津閣] aufbewahrten Ausgabe des im Jahr 1784 (das 49. Jahr der Qian Long Periode [乾隆] 309 unter der Qing Dynastie) herausgegebenen Siku Quanshu [四庫全書]310 ist jedoch, obschon (nun) das Qing Lou Ji, welches in der 120 Juan umfassenden Ausgabe des Shuo Fu aufgenommen wurde, vorhanden war, diese Art von Sammelband (eine Ausgabe, welche) die Korrektur von Zhou Qiong [周瓊]311 aus der Qing Zeit durchlaufen hatte ein Heft, das von Ji Yun [紀昀]312 wiederum mit dem Original verglichen wurde, doch als Stütze ungenügend (bzw. als gute Quelle zu bewerten) ist.

2. Die Gu Jin Shuo Hai [古今說海] Ausgabe: Im 7. Band, (Kapitel) Shuo Zuan [說纂] des von Lu Ji [陸楫]313 aus der Ming Zeit kompilierten (Werkes) Gu Jin Shuo Hai ist das Qing Lou Ji enthalten. (Auch diese Ausgabe) ist nicht in Juan unterteilt. Dem Juan ist das Vorwort des Zhu Jing aus dem 24. Jahr der Zhi Zheng Periode unter der Yuan Dynastie vorangestellt. Der (festgelegte) eigentliche Buchtitel in der ersten Zeile des Haupttextes ist Qing Lou Ji, darunter ist angemerkt: Shuo Zuan Shiliu [說纂十六] und Za Zuan Si [雜纂 四]. In der folgenden Zeile steht verzeichnet: Ediert von Xue Suo Diao Yin [雪簑釣隱]. Jede halbe Seite hat 8 Zeilen, (jede Zeile) beinhaltet 16 Schriftzeichen. Am Ende des Juan existierte ein Epilog von Xia Bangyan aus dem 26. Jahr der Zhi Zheng Periode. In dieser Ausgabe fängt jede Biographie mit dem Eigennamen oder Künstlernamen an. Allesamt sind sie in weißen Schriftzeichen auf schwarzem Untergrund (negativ) gedruckt, und darum nicht (klar) getrennt vom Hauptinhalt314. Im Gu Jin Shuo Hai enthalten (ist unter anderem) die ursprüngliche Ausgabe von Qing Li Guan [青藜館] aus der Periode Jia Jing [嘉靖]315 unter der Ming Dynastie. Die jetzige im Umlauf befindliche (Ausgabe) ist die neu aufgelegte Druckausgabe des Shao Xishao [苕溪邵]316 aus der Westberghalle [西山 堂] aus dem Jahre 1821 (das 1. Jahr der Periode Dao Guang [清道光]317 unter der Qing Dynastie). Daneben gibt es noch die lithographische Ausgabe des Schanghaier Verlags für Fortschritt Shanghai Jinbu Shuju [上孩進步書局] aus dem Jahre 1915. 309

乾隆 四庫全書

清高宗

Die Periode Qian Long ( ) des vierten Qing Kaisers Gao Zong ( ) dauerte von 1736 – 1795. Siku Quanshu ( ) war eine Kompilation aller damaligen wichtigsten geschichtlichen, literarischen, philosophischen Texte, unterteilt in vier Kategorien ( , , , ). Unter dem Qian Long Kaiser ( ) (regierte 1736-1796 n.Chr.) zusammengestellt, ist es bis heute das größte chinesische Congshu ( ) (neuerdings sogar auf CD-Rom erhältlich). Siehe dazu Nienhauser, Seite 247 ff; Schmidt-Glintzer, Seite 450 und Feifel, Seite 479f. Siehe dazu auch , No. 4782.424ff. 311 Zhou Qiong ( ) war leider nicht bei Hummel vorhanden. Zhou Qiong war der Name ( ) einer Dichterin aus Song Ling ( ). Sie ist besser bekannt unter ihrem Namen Zhou Yubu ( ). Sie hatte den Anredenamen ( ) Fei Qing ( ). Siehe dazu , No. 3597.170. 312 Ji Yun ( ) hatte den Anredenamen ( ) Xiao Lan ( ) und die Noms de Plume Chun Fan ( ) und Shi Yun ( ). Er lebte von 1724-1805 n.Chr. Im Jahre 1754 wurde er Jinshi ( ), hatte verschiedene hohe Beamtenposten inne, und später wurde er wegen seiner literarischen Talente sogar Hauptredakteur des Siku Quanshu ( ). Siehe Hummel, Seite 120 ff und Giles; No. 301, Seite 121f. 313 Lu Ji ( ) hatte den Anredename ( ) Siyu ( ), stammte aus Shanghai ( ) und lebte von 1515 1551 n.Chr. Siehe dazu , Seite 569. 314 Biao Mu ( ) = Hauptinhalt. Siehe dazu , No. 15753.6. 315 Die Periode Jia Jing ( ) des elften Ming Kaisers Zhu Houcong ( ) dauerte von 1522 – 1566. 316 Shao Xishao ( ) war leider nicht bei Hummel verzeichnet, auch im war niemand mit diesem Namen, nur der Eintrag, daß Shao Xi ( ) der Nom de Plume ( ) von Fan Kai ( ) aus der Qing Zeit war. Fan Kai war zwar ein Dichter, doch zweifle ich, ob er damit wirklich gemeint war, da sein Nom de Plume nicht ganz passend ist. Siehe dazu , No. 31507.20 und No. 31472.269. 317 Die Periode Dao Guang ( ) des sechsten Qing Kaisers Xuan Zong ( ) dauerte von 1821 – 1850. 310

經子史集

中文大辭典 周瓊 松陵女子 字 飛卿 中文大辭典 紀昀 字 曉嵐 石雲 四庫全書 陸楫 字 思與預 明人傳記資料索引 標目 中文大辭典 嘉靖 苕溪邵 邵溪 中文大辭典 道光 53

乾隆皇帝 叢書

名 周羽步

進士

上海

明朱厚熜 中文大辭典 號 范鍇 清宣宗

春帆


青樓集

Qing Lou Ji

3. Teile 3 bis 7 ausgelassen.

Gelehrter mit seiner Geliebten und Dienerin. Ära Kang Xi [ 318

清康熙], 1662 - 1722 n.Chr.; Malerei auf Seide

318

.

Bildquelle: Beurdeley, Seite 63. Original: Freer Gallery of Art, Washington, U.S.A.

54


青樓集

IV.

Qing Lou Ji

Übersetzung des Qing Lou Ji:

君子之於斯世也,孰不欲才加諸人,行足諸己,其肯甘於自棄乎哉?蓋時 有否泰,分有窮達,故才或不羈,行或不揜焉。當其泰而達也,園林鐘 鼓,樂且未央,君子宜之;當其否而窮也,江湖詩酒,迷而不復,君子非 獲己者焉。我皇元初并海宇,而金之遺民若杜散人、白蘭谷、關已齋輩, 皆不屑仕進,乃嘲風弄月,留連光景,庸俗易之,用世者嗤之。三君之 心,固難識也。百年未幾,世運中否,士失其業,志則鬱矣,詩禍叵測, 何以紆其愁乎?小軒居寂,維夢是觀。商顏黃公之裔孫,曰雪蓑者,攜青 樓集示余,且徵序引。其志言讀之,蓋已詳矣。余奚庸贅。竊維雪蓑在承 平時,嘗蒙富貴餘澤,豈若杜樊川贏得薄倖之名乎?

然樊川自負奇節,不為齪齪小謹,至論列大事,如罪言,原十六衛,戰守 二論,與時宰論兵,論江賊書,達古今,審成敗,視昔之平安杜書記為何 如耶?惜乎天憖將相之權,弗使究其設施,迴翔紫薇,文空言耳!揚州舊 夢,尚奚憶哉。今雪蓑之為是集也,殆亦夢之覺也。不然,歷歷青樓歌舞 之妓,而成一代之艷史傳之也。雪蓑於行,不下時俊,顧屑為此。余恐世 以青樓而疑雪蓑,且不白其志也,故并樊川而論之。噫!優伶則賤藝,樂 則靡焉。文墨之間,每傳好事;其湮沒無聞者,亦已多矣。黃四娘託老杜 而名存,獨何幸也!賢是集者,尚感士之不遇。時至正甲辰六月既望觀夢 道人隴右朱經謹序。

319

邾經 字 觀夢道人 進士

朱經 仲義

Verfaßt von Zhu Jing ( ). Zhu Jing, manchmal auch Zhu Jing ( ) geschrieben (Siehe dazu Sun, Seite 21), hieß mit Anredenamen ( ) Zhong Yi ( ) auch Zhong Yi ( ), seine Noms de Plume ( ) waren Guan Meng Dao Ren ( ), Long Shi Ren ( ) und Yu Hai Ling ( ). Am Ende der Yuan ) und war in Ping Jiang ( ) im Konfuzianer - Register verzeichnet. Unter Dynastie wurde er Jinshi ( der Ming Dynastie lebte er in Hangzhou ( ) und im Jahre 1371 passierte er die Beamtenprüfung. Im Jahre 1378 zog er in die Hauptstadt um. Genauere Lebensdaten waren leider nicht zu eruieren. Meine Übersetzung legt das Original, wie es im steht, zugrunde. Die Fußnoten wurden in bestimmten Fällen zurate gezogen, meist bei Vergleiche mit dem Shuo Ji ( ). Siehe dazu ; Band 2, Seite 831f. Zum Text siehe Idema, Seite 159f (darin u.a. verschiedene Anmerkungen zu den Persönlichkeiten).

仲誼

隴石人 平江

杭州 中國古典戲曲論著集成

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說集

寓海陵

元人傳記資料索引


青樓集

Qing Lou Ji

Vorwort zum Qing Lou Ji 320: Von den Edlen, die hier in dieser Welt wandeln, wer will da nicht talentierter sein als die anderen und in seinem Handeln mit sich selbst zufrieden? Würde er sich da nicht gerne selbst (von allen) loslösen? Nun, die Zeit bringt Gutes und Schlechtes mit sich, (jedes) Schicksal beinhaltet Verlust und Erfolg. Darum wird Talent manchmal nicht zurückgehalten und das Handeln nicht verschleiert (im Leben von manchen). In Zeiten von Wohlstand und Erfolg (erklingen die) Glocken und die Trommeln (werden geschlagen) in den Wäldern der Parks, und die Freude scheint nie zu enden. Der Edle betrachtet dies als rechtens. In Zeiten von Verlust und Mißerfolg aber wird gedichtet und Wein konsumiert (an den Ufern von) Flüssen und Seen. Man verliert sich (in solchen Gelagen) und kann nicht mehr zurück. (Da ist) nicht das, was der Edle (für sich) selbst zu erlangen trachtet. Am Anfang unserer erhabenen Yuan Dynastie [元朝]321 wurden Meer und Himmel (von den Mongolen) zusammengefügt 322 , doch die (von ihren Landesherren) zurückgelassene Bevölkerung des (alten) Jin Reiches [金國], die Herren Du Sanren [杜散人]323, Bai Langu [ 白 蘭 谷 ] 324 und Guan Yizhai [ 關 已 齋 ] 325 zum Beispiel, verschmähten allesamt eine Beamtenkarriere (unter der Yuan Dynastie) und (zogen es) stattdessen (vor), mit den weiblichen Verführungskünsten zu spielen326; sie ließen sogar (all ihre Zukunfts-) Aussichten fahren. Das gemeine Volk schätzte sie gering, und all diejenigen, welche der Welt nützten, verspotteten sie. Die Herzen dieser drei Herren sind wahrlich schwer zu begreifen! Nach nicht einmal hundert Jahren traf den Lauf der Welt ein Unglück327. (Viele) Gelehrte verloren ihre Arbeit, und ihre Gedanken waren demgemäß voll Trauer328. Sie kauften Wein um den Ernst (ihrer kläglichen Lage besser) zu ertragen und verfaßten Gedichte über das

320

Vergleiche dazu die Übersetzung bei Idema, Seiten 159f. Die Yuan Dynastie ( ) war eine Fremddynastie, von den Mongolen gegründet unter ihrem damaligen Herrscher Khublai Khan ( ), nachdem er fast ganz China erobert hatte. Sie dauerte 1260 - 1368 n.Chr., ging aber wegen Mißwirtschaft und Dekadenz schnell zu ende. Den dynastischen Namen Yuan ( ) = Fundamental Force, wählte Khublai aus den Anfangszeilen des Yi Jing ( ) aus. Siehe dazu das Werk von Mote; siehe auch The Cambridge History of China; Band 7, Seite 11 - 43 und Wilkinson, Seiten 870 ff. 322 Gemeint ist, daß sie das Reich einigten. 323 Du Sanren ( ) hieß auch Du Shanfu ( ) und lebte um 1220. Leider war sein Name weder im , noch bei Franke zu finden. Ein gewisser Du Shanfu den ich ausfindig machen konnte, ist wohl nicht identisch mit dem Du Shanfu bei Idema, weil er später lebte und sein Nom de Plume ( ) nicht Sanren war. Siehe dazu ; Band 1, Seite 566. 324 Bai Langu ( ) hieß mit Namen Bai Pu ( ). Er lebte 1226 - 1306? n.Chr. Sein ursprünglicher Name war Bai Xuan ( ), sein Anredename ( ) war Renfu ( ), ein anderer Taisu ( ), sein Nom de Plume Lan Gu ( ). Er war ein Mann aus Yu Zhou, Provinz Shanxi ( ). Bai war einer der wenigen Dramaturgen ( ), die zur herrschenden Klasse gehörten, und ein Protegé von Shi Tianze ( / siehe Eintrag Zhang Yiyun), doch lehnte er dessen Offerte eines Beamtenpostens ab. Siehe dazu ; Band 1, Seite 265. Siehe dazu auch , No. 3975.16; ferner siehe Nienhauser, Seiten 643 ff; Waley I, Seite 97 und Sun, Seiten 25f. 325 Guan Yizhai ( ) war der Nom de Plume von Guan Hanqing ( ). Er stammte aus der Hauptstadt Da Du ( ) und lebte um 1280. Er war leider nicht im aufzufinden. Siehe dazu , No. 42402.202. 326 Feng Yue ( ) bedeutet seductive arts of a woman. D.h.: Sie zogen es vor, Freudenhäuser zu besuchen. 327 Gemeint sind hier wohl die Aufstände, die zum Fall der Yuan Dynastie führten. 328 Anders übersetzt: Sie waren bedrückt und bliesen Trübsal, obendrein waren die Revolten furchterregend.

元朝 忽必烈

321

易經

杜散人 人傳記資料索引

杜善夫

元人傳記資料索引 白蘭谷 白樸 白楦 字 仁甫 太素 蘭谷 隩州山西 散曲作傢 索引 中文大辭典 關已齋 關漢卿 大都 元人傳記資料索引 大辭典 風月 56

史天澤 元人傳記資料 中文


青樓集

Qing Lou Ji

Unglück, (welches sie) unerwartet traf. Wie sonst konnten sie ihre Melancholie bekunden329? In kleinen Stuben wohnten sie einsam und konnten nun nur noch von diesem (desolaten) Lebensaspekt träumen. Der Enkel des Herrn Huang [黃公]330 aus Shang Yan [商顏]331 Namens Xue Suo [雪簑]332 brachte das Werk Qing Lou Ji [青樓集] mit, um es mir zu zeigen. Überdies bat (er mich), das Vorwort zur Einführung (in dieses Werk) zu verfassen. Ich habe die Worte, (welche seine) Intention (verbalisieren), gelesen und (finde, sie) sind sehr zutreffend. Wie könnte ich denn da (wagen, daran etwas) zu ändern? Ich (meine) damit, Xue So lebte in Zeiten des Friedens; schon von jeher hatte er von Reichtum und Nobilität im Überfluß profitiert. Wie kann (man ihn) denn nun (in einem Zuge) mit jemandem wie Du Fanchuan [杜樊川]333 nennen, welcher in unübertrefflicher (Weise) keinen Rechtlichkeitsinn (besaß)?334 (Dem entgegen) war sich Fanchuan selbst seiner Reinheit sehr sicher, (und derart) gelassen und unvorsichtig ging er soweit, jede wichtige Affäre (des Staates) zu diskutieren, und er schrieb (darüber Aufsätze) wie Worte der Schuld [罪言], Ursprung der sechzehn Beschützer [原十六衛], Zwei Diskurse über Kampf und Verteidigung [戰守二論], Diskussion mit den damaligen Ministern über das Militär [與時宰論兵] und Diskussion über Flußbanditen [論江 賊]. (In seinen Aufsätzen) belangte er das Altertum wie die Gegenwart. Er (versuchte darin) Erfolg und Verlust auf den Grund zu gehen. (Wenn wir nun den) Sekretär “Alter - Friedens Du” betrachten, wieso war er so (wie er war)? Ach, leider war der Himmel (zwar) gewillt, (ihn) mit der Macht (und den Fähigkeiten) eines Generals (auszustatten), doch ließ (der Himmel) schließlich nicht zu, daß er seine (Fähigkeiten zum Wohle aller) einsetzte oder beim Purpurnen Stern umherschwirrte335. (So) waren seine Schriften nur leere Worte336! Der alte Traum von Yang Zhou [揚州]337, was bringt es denn, sich dessen noch zu entsinnen? Nun, diese Schriftensammlung, welche das Werk von Xue So ist, ist fast genau so wie das Empfinden (dieses) Traums338. Im Gegenteil (zu Du Fanchuan) listete (Xue So) singende und tanzende Kurtisanen aus den Freudenhäusern der Reihenfolge nach genau auf, und (seine Arbeit) wurde zu einer hinreißend sinnlichen Geschichte einer ganzen Generation, welche (es verdient weiter) tradiert (zu werden). Xue So (stand) in seinem Handeln nicht unter den

紓 黃公

329

Das Verb Shu ( = herauslassen, Luft ablassen) habe ich hier mit bekunden übersetzt. Herr Huang ( ) war Xia Tingzhi ( ). 331 Der Ort Shang Yan ( ) lag in der Provinz Shaanxi ( ), ca. 5 km nördlich der Stadt Da Li ( ). Shang Yan hat heute den Namen Shang Yuan ( ) und ist als solcher im verzeichnet. Siehe dazu , Seite 786 und siehe : Band 7, Karte 59-60, 11-12. 332 Xue Suo ( ) war der Nom de Plume von Xia Tingzhi ( ). Seine Daten werden im Abschnitt Kritische Bemerkung über das Qing Lou Ji angegeben. Siehe dazu ; Band 2, Seite 864. 333 Du Fanchuan ( ) war der Nom de Plume ( ) von Du Mu ( ). Er führte den Mannesnamen ( ) Du Zhi ( ) und lebte 803 – 852 n.Chr. unter der Tang Dynastie ( ). Im Jahr 830 bestand er die Jinshi ( ) Prüfung. Als Dichter wurde er als Shao Du ( ) bekannt, um ihn von Du Fu ( ) zu unterscheiden, der als Lao Du ( ) bezeichnet wurde. Siehe dazu Giles; No. 2065, Seite 783. 334 Anders übersetzt: Wie kann man ihn gleichsetzen mit dem Namen des Du Fanchuan, in übertriebener Weise ohne rechte Gefühle? 335 D.h. man ließ ihn nicht am Hof tätig werden bzw. er erhielt kein Amt. 336 Seine Theorien und Ideen waren nutzlos, weil sie nicht staatstragend waren. 337 Die Stadt Yang Zhou ( ) existiert noch heute und liegt in der Provinz Jiangsu ( ). Siehe dazu : Band 7, Karte 15-16, 11. 338 Eine weitere Übersetzungsvariante wäre: “ .... wie das Erwachen aus (diesem) Traum.” 330

杜之

史地圖集

商顏 中國古今地名大辭典 雪簑 杜樊川 老杜

揚州

夏庭芝

陝西 大荔 商原 中國歷史地圖集 中國歷史地圖集 ⑥ 雪簑 元人傳記資料索引 號 杜牧 字 唐代 進 少杜 杜甫 江蘇

57

中國歷


青樓集

Qing Lou Ji

eminenten (Persönlichkeiten seiner) Zeit, (aber er) war gewillt die Kreation dieses (Werks) als Wert zu erachten. Ich befürchte, daß die Welt (d.h. unsere Gesellschaft) aufgrund (seines Werkes über) Freudenhäuser Zweifel an Xue So hegen und nicht seine (wahren) Intentionen begreifen wird. Darum habe ich ihn im Zusammenhang mit Fanchuan diskutiert. Ach, ja! Die Schauspielerei wird als eine minderwertige Kunst betrachtet und die Musik darin als charakterlos. (Viele) gute Dinge wurden immer wieder in den Schriften überliefert. Ebenso viele der anderen (Dinge) sind (für immer) verloren, und man hörte (nie wieder) von ihnen. Das vierte Fräulein Huang [黃四娘]339 begab sich in die Hände des alten Du [老杜]340 und (so) blieb ihr Name (bis heute) erhalten. Was für ein einzigartiges Glück (für sie)! Diejenigen, die diese Sammlung betrachteten, schätzten (sie) sehr und waren über (das Schicksal) des Scholaren, der kein Glück hatte, bewegt. Vorwort am 15. Tag des sechsten Monats im Jahr Jia Chen [甲辰] der Periode Zhi Zheng [至 正]341, von Zhu Jing [朱經]342 aus Long Shi [隴石]343, dem “Verträumten Taoisten” [觀夢道 人], respektvoll verfasst.

339

唐代

杜甫

Wahrscheinlich ein berühmtes Freudenmädchen unter der Tang Dynastie ( ), welches von Du Fu ( ) in Gedichten besungen wurde. Leider war es mir z.Z. nicht möglich, sie zu finden (Uni-Biblio.; E. v.Zach). 340 Damit ist der wohlbekannte Dichter Du Fu ( ) gemeint. Er lebte 712 - 770 n.Chr. und war einer der bedeutendsten Dichter während der Tang Dynastie ( ). Siehe Giles; No. 2058, Seite 780 ff. 341 Die Periode Zhi Zheng ( ) der Yuan Dynastie ( ) dauerte von 1341 – 1370 n.Chr. Hier ist das 24. Jahr der Periode gemeint, also das Jahr 1364 n.Chr. 342 Zu Zhu Jing ( ). Siehe oben, dazu auch ; Band 2, Seite 831f. 343 Long Shi ( ) ist im (Band 7) leider nicht enthalten und auch heute nicht mehr existent. Der Ort lag früher in der heutigen Provinz Gansu ( ), westlich der Stadt Long Di ( ). Siehe dazu , Seite 1358.

朱經 隴石 古今地名大辭典

杜甫 唐朝 至正 元代 元人傳記資料索引 中國歷史地圖集 甘肅 58

隴坻

中國


青樓集

Qing Lou Ji

Szene in einem chinesischen Freudenhaus. Ming-zeitlicher Holzdruck344.

344

Bildquelle: Gulik I, Seite 310.

59


青樓集

Qing Lou Ji

Hier möchte ich, der besseren Übersicht wegen, zuerst eine numerierte Liste aller im Qing Lou Ji vorkommenden Sing- bzw. Freudenmädchen aufstellen, die zum größten Teil aus dem Werk Shuo Ji [說集]345 stammte; bei Diskrepanzen dieser Namen zu unserem Referenzwerk habe ich die Namen unseren Textes vorangestellt und die Namensvariation des Shuo Ji hinten angefügt. Kursiv fettgedruckte Namen haben einen größeren Eintrag; es gibt daneben manche Namen, welche überhaupt keinen separaten Eintrag besitzen. Darin weicht unser Referenzwerk vom Shuo Ji ab, welches deshalb mehr Namen enthält. Diese Namen wurden aber gleichfalls der Liste hinzugefügt. Mit Asterix gekennzeichnete Namen markieren Singmädchen ohne Separaten Eintrag, welche nur beiläufig im Text des voran stehenden Singmädchens vorkommen. Im Anschluß an diese Liste gebe ich für jeden einzelnen Namen bzw. Eintrag den chinesischen Originaltext und darunter die deutsche Übersetzung wieder.

Verzeichnis der Biographien im Qing Lou Ji [青樓集目錄] Referenzwerk:

345

Shuo Ji Lesart:

1.

Liang Yuanxiu

[梁園秀]

2.

Zhang Yiyun

[張怡雲].

3.

Cao E-Xiu

[曹娥秀].

4.

Jieyu Hua

[解語花].

5.

Zhulian Xiu

6.

=

Liang Guoxiu

[梁國秀].

[珠簾秀]

=

Zhu Lianxiu

[朱簾秀].

Zhao Zhenzhen

[趙真真]

=

Zhao Zhenqing

[趙貞卿].

7.

Yang Yu-E

[楊玉娥].

8.

Liu Yange

[劉燕歌]

=

Liu Yange

[劉燕哥].

9.

Shunshi Xiu

[順時秀].

10.

Xiao E-Xiu

[小娥秀].

11.

Du Miaolong

[杜妙隆].

12.

Xi Chun Jing

[喜春景].

說集

明人無名氏輯

Das Shuo Ji ( ) ist ein Werk eines unbekannten Autors aus der Ming Zeit ( ), in dem auch das Qing Lou Ji enthalten ist. Ich habe dessen Liste gewählt, weil sie die vollständigste und übersichtlichste ist. Die Reihenfolge der Einträge hält sich zumeist an das Referenzwerk. Siehe dazu die Liste im , Seiten 8 ff und zum Werk siehe auch Seite 5.

戲曲論著集成

60

中國古典


青樓集

346 347

Qing Lou Ji

13.

Nie Tanxiang

[聶檀香].

14.

Nan Chun Yan

[南春宴].

15.

Li Xinxin*

[李心心].

16.

Yang Naier*

[楊奈兒].

17.

Yuan Danger*

[袁當兒].

18.

Yu Panpan*

[于盼盼]346.

19.

Yu Xinxin*

[于心心].

20.

Wu Nü*

[吳女]

21.

Yan Xue Mei*

[燕雪梅].

22.

Niu Sijie*

23.

=

Wu Nünü

[吳女女].

[牛四姐]

=

Niu Simiao

[牛四妙].

Song Liusao

[宋六嫂]

=

Song Liujie347

[宋六姐].

24.

Zhou Ren Ai

[周人愛].

25.

Yu Yeer*

[玉葉兒].

26.

Yao Chijing*

[瑤池景].

27.

Gu Dao Chun*

[賈島春].

28.

Sai Jindai

[賽金帶].

29.

Wang Yudai*

[王玉帶]

=

Huawang Yudai

[花王玉帶].

30.

Feng Liuliu*

[馮六六].

31.

Wang Xieyan*

[王榭燕]

32.

Wang Tingyan*

[王庭燕]

=

Wang Tingyan

[王廷燕].

33.

Zhou Shoutou*

[周獸頭]

=

Zhou Shoutou

[周兽頭].

34.

Liu Xinxiang*

[劉信香].

35.

Qin Yulian

[秦玉蓮].

36.

Qin Xiaolian

[秦小蓮].

37.

Si Yannu

[司燕奴]

=

Si Zhennu

[思真奴].

38.

Ban Zhenzhen*

[班真真].

39.

Cheng Qiaoer*

[程巧兒].

40.

Li Zhaonu*

[李趙奴].

Dieser Name ist nicht in der Shuo Ji Liste enthalten. Diese Abweichung ist nur im Text des Shuo Ji angegeben.

61


青樓集

348

Qing Lou Ji

41.

Tianran Xiu

[天然秀].

42.

Guo Yudi

[國玉第]

43.

Zhang Yumei

[張玉梅].

44.

Man Poer*

[蠻婆兒].

45.

Xiao Poer*

[小婆兒].

46.

Wang Jin Dai

[王金帶]

47.

Wei Daodao

[魏道道].

48.

Yu Lianer

[玉蓮兒]

49.

Fan Shizhen

[樊事真].

50.

Sai Lianxiu

[賽簾秀].

51.

Tian Xixiu

[天錫秀]

52.

Tian Shengxiu*

[天生秀].

53.

Si En Shen*

[賜恩深]348.

54.

Zhang Xin’ge*

[張心哥].

55.

Zhang Shuntong

[張順童].

56.

Jin Shoutou

[金獸頭].

57.

Zhou Xige

[周喜歌]

58.

Wang Qiaoer

[王巧兒].

59.

Wang Bener

[王奔兒].

60.

Shi Xiaotong

[時小童].

61.

Tong Tong*

[童童].

62.

Yu Sijie

[于四姐]

63.

Zhu Chuner*

[朱春兒].

64.

Baobao

[保保]

65.

Pingyang Nu

[平陽奴].

66.

Guo Cixiang*

[郭次香]

67.

Han Shoutou*

[韓獸頭].

68.

Zhao Pianxi

[趙偏惜].

Dieser Name ist nicht in der Shuo Ji Liste enthalten.

62

=

Guo Yudai

[國玉带].

=

Yu Jin Dai

[玉金帶].

=

Wang Lianer

[王蓮兒].

=

Tian Sixiu

[天賜秀].

=

Zhou Xige

[周喜哥].

=

Yu Huiqing

[于慧卿].

=

Fu Baobao

[傅保保].

=

Guo Tianxiang

[郭天香].


青樓集

Qing Lou Ji

69.

Lian Qixiu

[連枝秀].

70.

Min Tong*

[閩童]349.

71.

Wang Yumei

[王玉梅].

72.

Li Zhixiu

[李芝秀]

=

Li Qixiu

[李枝秀].

73.

Zhu Jinxiu

[朱錦繡]

=

Zhu Jinxiu

[朱錦秀].

74.

Fan Xiangge

[樊香歌]

=

Fan Xiuge

[樊秀哥].

75.

Xiao Yumei

[小玉梅].

76.

Bian Bian*

[匾匾].

77.

Bao Bao*

[寶寶]

78.

Yang Mainu

[楊買奴].

79.

Zhang Yulian

[張玉蓮].

80.

Qian Jiao*

[倩嬌].

81.

Fen Er*

[粉兒].

82.

Zhao Zhenzhen

[趙真真]

83.

Xixia Xiu*

[西夏秀].

84.

Li Jiaoer

[李嬌兒].

85.

Zhang Bener

[張奔兒].

86.

Long Loujing

[龍樓景].

87.

Dan Chixiu

[丹墀秀].

88.

Furong Xiu*

89.

= [保保]350 = Xiao Qimei [小枝梅].

=

Zhao Zhenxiu

[趙真秀].

[芙蓉秀]

=

Furong

[芙蓉].

Sai Tianxiang

[賽天香]

=

Sai Tianxiu351

[賽天秀].

90.

Cui Hexiu

[翠荷秀].

91.

Zhao Meige

[趙梅哥].

92.

He Dangdang*

[和當當].

93.

Luan Tong*

[鸞童]352.

94.

Chen Poxi

[陳婆惜].

95.

Guanyin Nu*

[觀音奴].

349

Dieser Name ist nicht in der Shuo Ji Liste enthalten. Namensverwechslung des Autors der Shuo Ji Liste. 351 Diese Abweichung ist nur im Text des Shuo Ji angegeben. 352 Dieser Name ist nicht in der Shuo Ji Liste enthalten. 350

63


青樓集

Qing Lou Ji

96.

Wang Lianlian

[汪憐憐]

97.

Mi Li Ha

[米里哈].

98.

Gu Shanshan

[顧山山].

99.

Li Zhiyi

[李芝儀]

100.

Tong Tong*

[童童].

101.

Duo Jiao*

[多嬌]353.

102.

Li Zhentong

[李真童].

103.

Qiong Huayan

[瓊花晏].

104.

Xiao Guoxiu

[小國秀].

105.

Zhang Sengnu

[張僧奴].

106.

Zhang Tongtong

[張童童].

107.

Li Nubi

[李奴婢].

108.

Wang Yuying

[王玉英].

109.

Zhongyang Jing

[重陽景].

110.

Zhen Fengge

[真鳳歌]

111.

Dadu Xiu

[大都秀].

112.

Xi Wenrou

[喜溫柔]354

113.

Jin Yinger

[金鶯兒].

114.

Yi Fen Er

[一分兒]355.

115.

Banban Chou

[般般醜].

116.

Liu Poxi

[劉婆惜].

117.

Xiao Chunyan

[小春晏].

118.

Sun Xiuxiu

[孫秀秀].

119.

Shishi Yi

[事事宜].

120.

Lian Qianxiu

[簾前秀].

121.

Yanshan Jing

[燕山景].

122.

Yanshan Xiu

[燕山秀]356.

353

=

Wang Lianlian

[汪怜怜].

=

Li Chuyi

[李楚儀].

=

Zhen Fengge

[真鳳哥].

(2 Singmädchen).

Dieser Name ist nicht in der Shuo Ji Liste enthalten. Hinter diesem Namen verstecken sich zwei verschiedene Singmädchen mit gleichen Namen. 355 Dieser Name ist nicht in der Shuo Ji Liste enthalten. 356 Dieser Name ist nicht in der Shuo Ji Liste enthalten. 354

64


青樓集

Qing Lou Ji

123.

Jing Jianjian

[荊堅堅]357.

124.

Kong Qianjin

[孔千金]358.

125.

Wang Xinqi*

[王心奇]359.

126.

Li Dingnu

[李定奴]360.

金蓮杯].

Trinken aus dem Goldenen Lotus Becher [

Singmädchen im Dienste eines jungen Mannes in einem Weinhaus. Malerei auf Seide361. 357

Dieser Name ist nicht in der Shuo Ji Liste enthalten. Dieser Name ist nicht in der Shuo Ji Liste enthalten. 359 Dieser Name ist nicht in der Shuo Ji Liste enthalten. 360 Dieser Name ist nicht in der Shuo Ji Liste enthalten. 358

65


青樓集

Qing Lou Ji

Übersetzungen der Biographien des Qing Lou Ji

姓劉氏,行第四。歌舞談謔,為當代稱首。喜親文墨,作字楷 媚;間呤小詩,亦佳。所製樂府,如小梁州、青歌兒、紅衫兒、 枳塼兒、寨兒令等,世所共唱之。又善隱語。其夫從小喬,樂藝 亦超絕云。 Liang Yuanxiu

(Gartenschönheit Liang)362:

Ihr (richtiger) Familienname war Liu [劉]363, sie war das vierte364 Kind (Viertgeborene). Sie (konnte) singen, tanzen, unterhalten und Witze machen365. Sie wurde zu ihrer Zeit366 als Erste gepriesen367. Sie selbst erfreute sich an Literatur und Kalligraphie und schrieb im Stil der Verführerischen Kaishu [楷媚] 368 ; zu (ihren Talenten) gehörte das summende Rezitieren kurzer Gedichte, auch darin war sie ausgezeichnet. Die von ihr hervorgebrachten Lieder im Stil des Musikamts [樂府]369, wie zum Beispiel Xiao Liang Zhou [小梁洲], Qing Geer [青歌 361

Bildquelle: Viebahn, Seite 156. Vergleiche auch ihre kurze Biographie, welche aus einer anderen Quelle stammt, bei Wang Shunu, Seite 176. In unserer Textausgabe bemerkt der Redakteur in seiner Fußnote No. 45, daß im Shuoji ( ) ihr Name fälschlicherweise als Liang Guoxiu ( ), also Guo ( ) anstelle von Yuan ( ), angegeben wurde. Ihr Name ist auch nicht im verzeichnet. Nicht verwunderlich, da Frauen selten in solchen Werken verzeichnet wurden, am seltensten Singmädchen. Siehe , Fußnote Nr. 45. 363 Selbstverständlich hatten die meisten Singmädchen “Künstlernamen”. Manche wollten ihren richtigen Namen verschweigen, aus verschiedenen, heute noch plausibel erscheinenden Gründen. Siehe auch Yan, Seite 84. 364 Hang ( ) bedeutet wohl hier Geschwisterfolge, eine übliche chinesische Frage, die bis heute noch gang und gebe ist. Daß Hang Innung, Gilde bedeutet, ist unwahrscheinlich, da dies im Vorwort nicht angemerkt wurde. Auch daß Hang (Opern-) Rollentyp bezeichnet, ist unwahrscheinlich, da es mehrere Beispiele dafür gibt, daß Mädchen zuerst als z.B. und dann später als “Zweite Schwester Guo” ( ) im selben Satz genannt werden. Siehe z.B. Einträge Shunshi Xiu und Gu Shanshan . 365 Im Shuoji ( ) steht hier nur “Witze reißen” ( ) ohne “unterhalten”. Siehe , Fußnote No. 47. 366 Sie lebte während der Yuan Dynastie ( ), also war sie zwischen 1260 - 1368 n.Chr. berühmt. 367 In unserer Textausgabe bemerkt der Redakteur in seiner Fußnote No. 48, daß im Shuoji ( ) das Zeichen preisen ( ) fehlt und der Satz somit lautet: “ ... sie war die Nummer Eins.”. 368 Schriftstil Kaimei ( ). Als Binom nicht gefunden, ich meine aber, es muß sich um eine elegante Variante der Regelschrift ( ) handeln. Leider in den gängigen Wörterbüchern nicht verzeichnet. Bei Wang Shunu, in ihrer kurzen Biographie, steht hierzu Kai Zheng ( ). 369 Hier übersetze ich Yuefu ( ) mit Lieder im Stil des Musikamts. Yuefu bezeichnete eigentlich die Musikbehörde, welche zur Han Zeit ( ) gegründet wurde. Sie sammelte Lieder aus allen Regionen und brachte sie heraus, diese Lieder hießen dann einfach Yuefu. Die Form war nicht immer einheitlich. Die Verse hatten vier oder sieben Silben, waren erzählender Natur und mitunter äußerst lang. Siehe dazu vor allem Nienhauser, Seite 691 ff und Feifel, Seite 182 ff. 362

梁國秀 元人傳記資料索引

園 中國古典戲曲論著集成

說集

行第二

說集

元代

楷媚 楷書

樂府

順時秀 詼界諧

郭二姐 顧山山 中國古典戲曲論著集成 說集

楷正

漢代

66


青樓集

Qing Lou Ji

兒], Hong Shaner [紅衫兒], Zhi Zhuaner [枳塼兒] und Zhai Erling [寨兒令], wurde von der ganzen (damaligen) Welt gesungen. Ferner war sie versiert in Rätseln. Ihr Ehemann war Cong Xiaoqiao [從小喬] 370 , von dem man sagen konnte, daß seine Musikkunst genauso unübertroffen war.

能詩詞,善談笑,藝絕流輩,名重京師。趙松雪、商正叔、高房 山、皆為寫怡雲圖以贈,諸名公題詩殆遍。姚牧菴、閻靜軒,每 於其家小酌。一日,過鐘樓街,遇史中丞,中丞下道笑而問曰﹕ 『二先生所往,可容侍行否?』姚云﹕『中丞上馬。』史於是屏 騶從,速其歸攜酒饌,因與造海子上之居。姚與閻呼曰﹕『怡雲 今日有佳客,此乃中丞史公子也!我輩當為爾作主人。』張便取 酒,先壽史,且歌『雲間貴公子,玉骨秀橫秋』水調歌一闋。史 甚喜。有頃,酒饌至,史取銀二定酬歌。席終,左右欲徹酒器皆 金玉者,史云﹕『休將去,留待二先生來此受用。』其賞音有如 此者。又嘗佐貴人樽俎,姚閻二公在焉。姚偶言『暮秋時』三 字,閻曰﹕『怡雲續而歌之。』張應聲作小婦孩兒,且歌且續 曰﹕『暮秋時,菊殘猶有傲霜枝,西風了卻黃花事。』貴人曰﹕ 『且止。』遂不成章。張之才亦敏矣。 Zhang Yiyun371

(Harmonische Wolke Zhang):

Sie konnte dichten 372 und war versiert im Plaudern und Scherzen. Ihre Kunst war unerreicht 373 , (darum) war sie berühmt und geschätzt im ganzen kaiserlichen Hauptstadtbezirk. Zhao Mengfu (Songxue) [趙松雪] 374 , Shang Zhengshu [商正叔] 375 und auch Gao 370

說集 元人傳記資料索引

In unserer Textausgabe bemerkt der Redakteur in seiner Fußnote No. 53, daß im Shuoji ( ) sein Name als Sui Xiaoqiao ( ) wiedergegeben wurde. Sein Name ist nicht im verzeichnet. 371 Vergleiche dazu die Übersetzung bei Waley I, Seite 95 und die Erzählung bei Nan, seiten 337 - 347. 372 = Sie konnte Shi ( ) und Ci ( ) Gedichte verfassen. 373 Wörtlich: Ihre Kunst war ohne Klasse ( ); d.h.: man konnte sie nicht klassifizieren, so gut war sie. Deshalb ist sie wohl im verzeichnet. Siehe ; Band 2, Seite 1141. 374 Zhao Mengfu ( ) hatte den Anredenamen Zi-ang ( ), benutzte den Nom de Plume ( ) Zhao Songxue ( ) und wurde als Wen Min ( ) kanonisiert. Er lebte 1254 - 1322 n.Chr. und war ein Nachfahre des ersten Kaisers der Song Dynastie ( ), arbeitete jedoch ab 1386 für die Yuan Dynastie ( ), was viele Chinesen ihm verübelten, und hatte schlußendlich einen hohen Beamtenposten an der Hanlin Akademie ( ) inne. Er ist einer der berühmtesten Maler und Kalligraphen Chinas, in der Malerei vor allem geschätzt für seine Pferde, Blumen, Figuren und auch Landschaften. Er wurde auch vom Kaiser hochgeschätzt. Seine Ehegattin, Guan Daosheng ( ), lebte 1262 - 1319 n.Chr., war ebenso eine begabte

能詩詞

隨小喬

詩 詞 藝絕流輩 元人傳記資料索引 元人傳記資料索引 趙孟頫 子昂 趙松雪 文敏 宋朝 翰林 管道昇 67


青樓集

Qing Lou Ji

Kegong [高房山]376, sie alle haben sie porträtiert und ihr (diese Portraits Yiyun Tu [怡雲圖]) geschenkt. (Darauf) haben berühmte Herren Gedichte verfaßt und (die Rollen) nahezu vollgeschrieben. Yao Mu-an 377 [姚牧菴] und Yan Jingxuan 378 [閻靜軒] hatten jeweils (schon oft) bei ihr zuhause gefeiert (und kleine Erfrischungen zu sich genommen). Eines Tages 379 liefen sie (beide) die Glockenturmstraße entlang und begegneten (zufällig) dem Minister des Zensorats [中丞]380 , Herrn Shi [史] 381 . Der Minister stieg (vom Pferd) ab und fragte lachend: “Die Richtung, in die sie, meine beiden Herren, gehen, würden sie mir verzeihen, wenn auch ich sie (dorthin) begleiten würde?” Yao antwortete: “(Herr) Minister, besteigen sie (besser wieder) ihr Pferd!” Daraufhin schickte Herr Shi seine berittene Eskorte weg, damit sie schnell zurück gehen sollte, um Wein und Delikatessen mitzubringen. Danach gingen sie alle gemeinsam zu einem Anwesen über dem Haizi [海子]382, (wo Yiyun war). Yao und Yan riefen (laut): “Yiyun, heute hast (Du) einen distinguierten (Ehren-) Gast! Dieser ist (niemand anderes als) der Herr Minister Shi! Wir (werden Dir helfen) und sind auch seine Gastgeber!” (Fräulein) Zhang nahm Wein, trank Herrn Shi zu und sang: “Yunjian [雲間], der ehrenwerte Herr; Wunderschön383 ist der graziöse freche Herbst.” Diese Strophe kam aus dem Lied Wogendes Wasser [水調歌]. Herr Shi war sehr erfreut. Nach einer Weile kamen der Wein und die Delikatessen, (nach denen Herr Shi geschickt hatte). Herr Shi nahm zwei Silberbarren heraus und belohnte (damit) das Lied, (das sie für ihn gesungen hatte). Am Ende des Festes wollten die Diener die Weinutensilien abräumen, welche allesamt aus Gold und Jade waren, doch Herr Shi sagte: “Nehmt sie nicht weg, laßt sie hier, auf daß diese zwei

元人傳記資料索引

中國美術家人名辭典

Künstlerin. Siehe dazu ; Band 3, Seiten 1736 ff; siehe , Seite 1281; Gulik I, Seite 257 und Giles; No. 173, Seite 72. Hier gefiel es nun (angeblich) Zhao Mengfu, das Portrait einer Künstlerin zu schaffen. Sie mußte also wahrlich äußerst attraktiv und berühmt gewesen sein. 375 Shang Zhengshu ( ) war der Anredename ( ) des Shang Dao ( ), sein früherer Familienname war Yin ( ). Er lebte von 1194 – nach 1254 n.Chr. und brachte es (nur) bis zum Xueshi ( ). Siehe ; Band 2, Seite 1029 und Sun, Seite 69. 376 Gao Kegong ( ), mit Mannesnamen Yanjing ( ) und Nom de Plume Fangshan ( ) stammte aus Datong ( ) und lebte von 1248 – 1310 n.Chr. Er war ein versierter Landschaftsmaler. Siehe dazu auch ; Band 2, Seite 1013 ff. 377 Yao Sui ( ), mit Mannesnamen Duanfu ( ) und Nom de Plume Mu-an ( ), lebte während der Yuan Dynastie von 1238 - 1313 n.Chr. Er war der Neffe des Yao Shu ( ), Scholar der Han Lin Akademie und Opernautor. Siehe , No. 6384.189. Siehe dazu ; Band 2, Seite 733f. 378 Yan Jingxuan ( ) war der Nom de Plume von Yan Fu ( ). Er hatte den Anredenamen ( ) Yan Zijing ( ) und noch zwei weitere Nom de Plume: Jing Zhai ( ) und Qing Shan ( ). Yan Fu war ein Mann aus Gao Tang ( ) und lebte 1236 – 1312 n.Chr. Er war ein sehr eminenter Hanlin Scholar ( ). Siehe dazu ; Band 3, Seiten 1995ff und Sun, Seite 70. 379 Diese Geschichte fand in Peking um das Jahr 1272 n.Chr. statt. Siehe Waley I, Seite 96. 380 Zhongcheng ( ) = Vice Censor-in-Chief. Siehe dazu Hucker; No. 1537, Seite 189. 381 Minister Shi Tianze ( ) hatte den Anredenamen ( ) Shi Runfu ( ), war ein Mann aus Yong Qing in Da Xing, Provinz Hebei ( ) und lebte von 1202 - 1275 n.Chr. Er war einer der wenigen Chinesen, der einen sehr hohen Posten in der neuen mongolischen Regierung inne hatte, hatte aber zuvor für die Jin Dynastie ( ) gearbeitet, obendrein hatte er acht Söhne. Siehe ; Band 1, Seiten 235f; siehe ferner Waley I, Seiten 95f und Sun, Seiten 70f. 382 Der Haizi ( ) war ein Park in der kaiserlichen Hauptstadt, eventuell der Ort des Bordells von Yiyun. 383 Jadeknochen bzw. Yu Gu ( ) erscheint hier in der besonderen Bedeutung als Schönheit (Binom), im Wörterbuch = . Siehe dazu den Eintrag Sai Tianxiang weiter unten; ferner siehe ; Band 4, Seite 488 und siehe ; Band 6, No. 21296.362.

商正叔 字 商道 殷氏 學士 元人傳 記資料索引 高克恭 彥敬 房山 山西大同 元人傳記資料索引 姚燧 端甫 牧菴 姚樞 中文大辭典 元人傳記資料索引 閻靜軒 閻復 字 閻子靜 靜齋 靜山 高唐 翰林 學士 元人傳記資料索引 中丞 史天澤 字 史潤甫 河北大興永清人 金朝 元人傳記資料索引 海子 玉骨 清瘦秀麗的身架 漢語大詞 典 中文大辭典 68


青樓集

Qing Lou Ji

Herren, wenn sie (wieder) hierher kommen, (sie) benützen können.” So sehr wertschätzte er den (Genuß von Yiyun’s) Musik. (Daraufhin) brachten (die Diener) die Weinbecher und Platten für die Ehrengäste wieder und tischten sie vor Yao und Yan, den beiden Herren, auf. Herr Yao erwähnte beiläufig: “Herbstende”, diese drei Zeichen [暮秋時]384. (Daraufhin) sagte Herr Yan: “(Fräulein) Yiyun, machen sie da weiter und singen sie (es)!”. (Also) hob Fräulein Zhang ihre Stimme und intonierte das Lied Xiaofu Haier (Die junge Mutter mit Kindern) [小 婦 孩 兒 ]. Sie sang und sie setzte (bei dem Thema ein): “Herbstende, hinterbliebene Chrysanthemen, genauso wie es noch Äste gibt, die dem Frost widerstanden haben; der Westwind kam, (doch) die gelben Blumen lehnten ab, ihm zu dienen”. Da rief der Ehrengast “Stop!”, und folglich wurde (das Lied) nicht vollendet385. Das Talent von Fräulein Zhang war in der Tat außerordentlich groß.

京師名妓也。賦性聰慧,色藝俱絕。一日鮮于伯機開宴,座客皆 名士。鮮于因事入內,命曹行酒適遍,公出自內,客曰﹕『伯機 未飲。』曹亦曰﹕『伯機未飲。』客笑曰﹕『汝以伯機相呼,可 為親愛之至。』鮮于佯怒曰﹕『小鬼頭,敢如此無禮!』曹曰﹕ 『我呼伯機便不可,卻只許爾叫王羲之也。』一座大笑。 (Hold sprießende Cao):

Cao E-Xiu386

Sie war eine berühmte Kurtisane im Hauptstadtbezirk. In ihrer Veranlagung war sie (äußerst) spitzfindig, ihre Schönheit und ihre Kunst waren beide unübertroffen. Eines Tages gab Xianyu Boji [鮮于伯機]387 (bei sich zuhause) ein Festmahl. Seine Gäste waren allesamt berühmte Edelmänner. Weil er eine Angelegenheit (zu erledigen hatte), zog er sich in (seine) inneren Gemächer zurück, (doch zuerst) veranlaßte (er) Cao, den Wein (unter den Gästen) herumzureichen. Als der Herr (Xianyu wieder) aus den inneren Gemächern hervortrat, da riefen die Gäste (ihm zu): „Boji, (Du) hast noch nicht (Wein) getrunken!“ Sogar Cao rief: „Boji, (Du) hast noch nicht (Wein) getrunken!“ Die Gäste lachten und (einer) sagte: „(Auch) Du nennst (ihn) Boji, (wer hätte gedacht, daß) ihr euch so nahe steht.“ Xianyu gab vor, wütend zu sein und sagte: „(Du) kleine Teufelsfratze, wagst es so (mit mir zu sprechen, eine) Unverschämtheit!“ Cao entgegnete: „Daß ich (Dich) nicht Boji rufen darf, (das liegt nur

384

暮秋時

Mu Qiu Shi ( ) wörtlich: Die Zeit des Endes des Herbstes. Ev. auch Spätherbst oder Herbstabend? War das vielleicht eine versteckte Kritik an Herrn Shi, weil dieser für die mongolische Besatzung arbeitete? 386 Vergleiche dazu die Übersetzung bei Waley I, Seite 96. 387 Xianyu Shu ( ) hatte den Anredenamen ( ) Xianyu Boji ( ), die Nom de Plume ( ) Kunxue Shanmin ( ), Xixi Zi ( ), Hulin Yinli ( ), ferner Ji Zhi Laoren ( ) und stammte aus Yu Yang ( ). Er lebte 1246 - 1302 n.Chr. (Waley schreibt 1257 - 1302; Sun schreibt: 1256 1301) und war ein berühmter Kalligraph, Maler, Poet und Liederschreiber. Bo Ji ( ) war zugleich einer der zwei Anredenamen ( ) des Wang Xizhi ( ). Siehe dazu ; Band 4, Seiten 2052 ff, siehe ferner Waley I, Seite 96 und Sun, Seiten 75f. 385

鮮于樞 困學山民

漁陽人

西溪子

鮮于伯機 虎林隱吏

伯機 元人傳記資料索引

王羲之

69

號 寄直老人


青樓集

Qing Lou Ji

daran, daß) Du (mir) nur erlauben willst, Dich Wang Xizhi [王羲之]388 zu nennen!“ Das ganze Gelage lachte (darob) laut auf.

姓劉氏。尤長於慢詞。廉野雲招盧疏齋、趙松雪飲於京城外之萬 柳堂。劉左手持荷花,右手舉杯,歌驟雨打新荷曲。諸公喜甚, 趙即席賦詩云﹕『萬柳堂前數畝池,平鋪雲錦蓋漣漪。主人自有 滄洲趣,遊女仍歌白雪詞。手把荷花來勸酒,步隨芳草去尋詩。 誰知咫尺京城外,便有無窮萬里思。』 Jieyu Hua

(Sprachlos schöne Blume389):

Ihr (richtiger) Nachname war Liu [劉]. Sie war vor allem in der Kunst der Langsamen Lieder [慢詞] 390 hervorragend. Lian Yeyun [廉野雲] 391 rief Lu Shuzhai [盧疏齋] 392 und Zhao Mengfu zur Halle der zehntausend Freuden außerhalb der kaiserlichen Hauptstadt, um dort (mit ihnen) zu trinken. Fräulein Liu hielt in der linken Hand eine Lotusblume, mit der rechten erhob sie den Weinbecher und sang das Lied Ein plötzlicher Regenschauer klopft an eine frische Lotusblüte. Die anwesenden Herren erfreuten sich sehr daran Zhao Mengfu, sich darauf stützend, verfaßte daraufhin ein Gedicht: „Vor der Halle der zehntausend Freuden liegt ein einige Mu 393 großer Teich, die flach ausgebreiteten Wolken sind wie Seidenbrokate, welche die Wogen des Flusses bedecken. Die Gastgeberin selbst ist dem Land der Unsterblichen zugeneigt, die reisende Frau, wie gehabt, singt das Lied der Weißen Wolken [白 雲]. In der Hand eine Lotosblume haltend, kam sie und forderte zum Wein trinken auf, schreitend auf wohlriechenden Kräutern geht sie und sucht nach (neuen) Gedichten. Wer weiß schon, wie nah man außerhalb der kaiserlichen Hauptstadt ist, doch trotzdem gibt es (hier) unerschöpfliche und unerreichbare Gedanken.“ 388

王羲之

逸少 隸書

山東臨

Wang Xizhi ( ) hatte den Anredenamen ( ) Yi Shao ( ) stammte aus Lin Yi in Shandong ( ) und lebte von 321 - 379 n.Chr. Er war wohl der berühmteste Kalligraph Chinas, außerordentlich gut in der Konzeptschrift Cao Shu ( ), Kanzleischrift Li Shu ( ) und dem Ba Fen Stil ( ). Er war ein Vorbild für nachfolgende Generationen und hatte sieben Söhne, von denen zwei sogar hohe Karrieren machten. Siehe dazu im , Seite 139 und siehe Giles; No. 2174, Seiten 821f. 389 Name, mit dem schon Yang Gui Fei ( ) von ihrem Kaiser geehrt wurde. Siehe Sun, Seite 77. Eine etwas andere chinesische Textversion steht bei Wang Shunu, Seite 186. 390 Die Man Ci ( ) gehören zu den Südlichen Liedern ( ). Siehe , No. 11385.21. Siehe ferner Nienhauser, Seiten 349 ff & 846f, siehe auch Feifel, Seite 360f und 402 ff und Sun, Seite 79. 391 Lian Yeyun ( ) war der Nom de Plume ( ) von Lian Xixian ( ). Er führte auch den Namen Xin Du ( ) und besaß den Anredenamen ( ) Shanfu ( ). Er lebte 1231 – 1280 n.Chr. und war ein Uigure ( ). Siehe dazu ; Band 3, Seite 1507f. 392 Lu Zhi ( ) hatte die Anredenamen ( ) Chudao ( ) und Xin Lao ( ) und den Nom de Plume ( ) Shuzhai ( ). Er war ein Mann von Jin ( ) aus Zhuo Zhou ( ) und Scholar der Hanlin Akademie ( ). Siehe , No. 23580.262 und ; Band 3, Seite 1961f. 393 Mu ( ), eine Landeinheit und Flächenmaß im alten China (ein Morgen Land), entspricht 6,97 Ar.

沂人

慢詞 廉野雲

草書 中國美術家人名辭典 楊貴妃

南曲之一種

號 忻都 字 善甫 維吾爾人 元人傳記資料索引 盧摯 字 處道 疏齋 金國 翰林學士 字 元人傳記資料索引 畝 70

八分

中文大辭典 廉希憲

涿州

莘老


青樓集

Qing Lou Ji

姓朱氏,行第四。雜劇為當今步;駕頭、花旦、軟末泥等,悉造 其妙。胡紫山宣慰,嘗以沉醉春風曲贈云﹕『錦織江邊翠竹,絨 穿海上明珠。月淡時風清處,都隔斷落紅麈土。一片閒情任春 舒,挂盡朝雲暮雨。』馮海粟待制,亦贈以鷓鴣天云﹕『憑倚東 風遠映樓,流鶯窺面燕低頭。蝦鬚瘦影纖纖織,龜背香紋細細 浮。紅霧歛,彩雲收,海霞為帶月為鉤。夜來捲盡西山雨,不著 人間半點愁。』蓋朱背微僂,馮故以簾鉤寓意。至今後輩以『朱 娘娘』稱之者。 (Schönheit hinter dem Perlenvorhang):

Zhulian Xiu394

Ihr (richtiger) Familienname war Zhu [朱] und sie war die Viertgeborene. Bis heute ist sie in der Komödie [雜劇]395 unerreicht. Die Rollen des Kaisers [駕頭]396, des Blumenmädchens [花 旦 ] 397 und des Schwächlings [ 軟 末 泥 ] 398 übte sie eingehend bis zur Perfektion. Der Kriegsminister399 Hu Zishan [胡紫山]400 schenkte (ihr) einst einen Lied (-text) zur Melodie von Schwer trunkener Frühlingswind [沉醉春風], welches lautete: „Wie Brokat gewoben steht der grüne Bambus am Flußufer, in auf Garn aufgefädelte leuchtende Perlen auf dem Meer. Wenn der Mond blaß scheint und wo der Wind frisch (darüber) streicht, trennen beide den roten (Sonnen-) Untergang vom Staub. Eine müßig gefühlsdurchwachsene Bildrolle401 breitet (man) aus und hängt (dieses Bild) vor den Wolken beim Tagesanbruch und vor dem Abendregen auf.“

394

Vergleiche dazu die Übersetzung bei Idema, Seite 167. Idema übersetzt Za Ju ( ) mit Comedy. Feifel übersetzt Za Ju mit Gemischtes Drama. Es sind Stücke, die „gemischt“ waren, also alle Aspekte des täglichen Lebens beinhalten, voll mit Gefühl und Witz. Siehe dazu Feifel, Seiten 402 ff und siehe Idema, Seiten 4f, 128, 156 und 499 und Idema II, Seiten 19 ff. 396 Idema übersetzt Jiatou ( ) = Emperor role. Siehe dazu Idema, Seiten 167 und 470. Ferner siehe dazu Sun, , No. 45661.34. Seite 89 und siehe auch 397 Idema übersetzt Hua Dan ( ) mit The flowered female role. Anscheinend eine Bezeichnung für die Rolle von Kurtisanen oder Mädchen aus guter Familie, welche verliebt sind. Siehe dazu Idema II; Seiten 24f und Idema, Seiten 167 und 486. Ferner siehe dazu Sun, Seiten 53 und 89f. 398 Idema übersetzt Ruan Moni ( ) = The weak male role. Bezeichnung für die Rolle des Scholaren, oft von Frauen gespielt. Siehe dazu Idema, Seite 485. Ferner siehe dazu Sun, Seite 90. 399 Xuan Wei Si ( ) = Pacification Office, hier Titel als Kriegsminister übersetzt. Siehe Hucker; No. 2682, Seite 251. 400 Hu Zishan ( ) war der Nom de Plume ( ) von Hu Zhiyu ( ). Er besaß den Anredenamen ( ) Shaokai ( ) oder Shaokai ( ). Er stammte aus Wu An in Ci Zhou, Provinz Hebei ( ), lebte 1227 – 1295 n.Chr. und war ein Yuan-zeitlicher Opernautor ( ). Siehe dazu ; Band 2, Seiten 809f und Sun, Seite 90. 401 Sun bemerkt, daß hier Chun ( ) eine Fehlschreibung für Juan ( ) sei. Siehe Sun, Seite 90.

雜劇

395

駕頭 中文大辭典 花旦

宣慰司 胡紫山 紹開

軟末泥 少凱

胡祗遹 元散曲傢

71

字 河北磁州武安人 元人傳記資料索


青樓集

Qing Lou Ji

Auch der Hofschreiber402 Feng Haisu [馮海粟]403 schenkte ihr (ein Lied zur Melodie von) Himmel der Frankolinhühner [鷓鴣天]404, welches so ging: „Im Turm der sich spiegelnden Ferne, sich dem Ostwind anschmiegend, blicken vorbei schwebende Rohrsänger (-vögel) verstohlen auf (ihr) Antlitz und Schwalben senken ihre Häupter405. Fein gewoben erscheinen die schlanken Schatten, welche die Fühler der Krabbe (werfen). Die (wie) Weihrauch (erscheinenden) Muster auf dem Rücken der Schildkröte treiben zart (dahin). Roter Nebel bildet sich, bunte Wolken sammeln sich, das Abendrot über dem Meer ist (Dein) Gürtel, der Mond (Dein Gürtel-) Haken. Wenn die Nacht kommt, führt sie vollständig den Regen des Westbergs mit und kein bißchen Kummer wird kund.“ Weil Zhu’s Rücken ein wenig bucklig war, hat Feng mit einem Gardinenhaken (darauf) angespielt. Noch bis heute wird (sie) von der Jugend als die „(Göttliche) Frau Zhu (des Theaters)“ geehrt406.

善唱諸宮調。楊立齋見其謳張五牛、商正叔所編雙漸小卿,恕因 作鷓鴣天哨遍耍孩兒煞以詠之。後曲多不錄,今錄前曲云﹕『煙 柳風花錦作園,霜芽露葉玉裝船。誰知皓齒纖腰會,只在輕衫短 帽邊。啼玉靨,咽冰絃,五牛身去更無傳。詞人老筆佳人口,再 喚春風在眼前。』 (Zhao die Wahre und Yang Jadeschön):

Zhao Zhenzhen und Yang Yu-E

Sie waren (beide sehr) gewandt in (der Kunst des) Singens der Balladen im Palaststil [諸宮

待制 馮海粟 集賢待制

402

Dai Zhi ( ) = Edict Attendant, hier Titel als Hofschreiber übersetzt. Siehe Hucker; No. 6129, Seite 475. Feng Haisu ( ) war der Nom de Plume ( ) von Feng Zizhen ( ), er führte auch den Nom de Plume Guaiguai Daoren ( ). Er lebte 1257 – 1314 (Idema 1327) n.Chr. und war Sekretär in der ). Siehe dazu ; Band 3, Seite 1462; ferner siehe Sun, Seiten 90f und Akademie ( Idema, Seite 167. 404 Das Lied ist u.a. bei Yan Ming und Zhang Gongchang wiedergegeben. Waley übersetzt es mit Rebhuhn und gibt an, hier handele es sich um einen Jin- ( ) oder Tataren-Tanz, der mit Flöten und Trommel begleitet wurde. Siehe Waley I, Seite 98 und siehe auch Zhang Gongchang, Seite 129 und Yan, Seite 70. 405 Am Rande sei hier erwähnt, daß Ying Yan ( ) Sängerinnen und Tänzerinnen, also auch Dirnen bedeutet. Diese Wahl der Vögel wird nicht unabsichtlich gewesen sein, im Sinne: „Du bist schöner als die anderen!“ 406 Zhulian Xiu ( ) war zudem eng befreundet mit dem „chinesischen Shakespeare“, dem Opernautor Guan Hanqing ( ), und kommt als solche in den Schriften vor; dieser jedoch wurde von unserem Autor in ihrer Biographie nicht erwähnt. Guan Hanqing ( ) war sein Anredename ( ), sein Nom de Plume ( ) war Yi Sou Zhai ( ). Er lebte 1240 - 1320, stammte aus Dadu ( ), dem heutigen Beijing ( ) und war der eminenteste Opernautor der Yuan Zeit, so schrieb er mehr als 60 Stücke und gilt als der Vater des traditionellen Dramas. Tian Han ( ) schrieb 1958 ein Theaterstück über Guan Hanqing und dessen Liebesbeziehung zu Zhulian Xiu; Prof. Dr. Rudolf Wagner analysierte dieses Stück. Zhulian Xiu’s Name wurde bei Prof. Wagner mit Zhu Lian Xiu ( ) wiedergeben. Siehe dazu Wagner, Seiten 12, 17f, 62 (Fußnote 140), 64 und 66f, siehe auch Nienhauser, Seiten 507 ff und ferner Idema, Seiten 166f und 516. 403

號 怪怪道人 元人傳記資料索引

朱簾秀 關漢卿 已叟齋

馮子振

金 鶯燕

關漢卿

田漢

朱廉秀

72

大都

北京


青樓集

Qing Lou Ji

調]407. Als Yang Lizhai [楊立齋]408 hörte wie (schön) sie das Stück Shuang Jian und Xiao Qing [雙漸小卿] 409 des Zhang Wuniu [張五牛] 410 und des Shang Zhengshu [商正叔] 411 sangen412, wollte er daraufhin seinerseits (auch etwas für sie schreiben) und schuf (die Lieder) Himmel der Frankolinhühner [ 鷓 鴣 天 ], Vogelgezwitscher ringsherum [ 哨 遍 ] und Die Unheilvollen Spielenden Knaben [耍孩兒煞], damit (sie beide) sie sängen. Leider wurden solcherart Kompositionen oftmals nicht aufgezeichnet. Heute ist (nur noch) die erste Komposition verzeichnet, welche folgend lautet: „In den nobel errichteten Gärten der Vergnügungsstätten (liegt) Reif auf den Knospen, Tau auf den Blättern, und die Jade wird aufs Schiff gebracht. Wer weiß (nicht schon, wo) weiße Zähne und zarte Lenden (aufeinander) treffen, nur in leichten Hemden und kurzen Hüllen. Grübchen jadegleich (umrahmen das) Schluchzen, erkaltet sind die Seiten (der Musikinstrumente), Wuniu (ist von uns) gegangen und das sogar ohne sich fortzupflanzen. (Doch) die alten Pinsel der Dichter, die Münder der verführerischen Frauen (werden) wieder den Frühlingswind vor (unseren) Augen hervorrufen.“

善歌舞。齊參議還山東,劉賦太常引以餞云﹕『故人別我出陽 關,無計銷調鞍。今古別離難,兀誰畫蛾眉遠山。一尊別酒,一 聲杜宇,寂寞又春殘。明月小樓間,第一夜相思淚彈。』至今膾 炙人口。 Liu Yange

(Schwalbengesang Liu):

Sie war versiert im Singen und Tanzen. Als (einmal) Ratgeber 413 Qi [齊] 414 zurück nach

諸宮調 諸宮調

407

Zhu Gong Diao ( ) waren narrative Balladen. Zitat Waley: „narrative ballads consisting of a number of song-suites in various keys, interspersed with passages of narrative prose, with string accompaniment“. Zhu Gong Diao ( ) war eine während der Song ( ), Jin ( ) und Yuan ( ) Dynastie groß in Mode, gekommene Gesangskunst und hatte ihren Ursprung in dem der Sui ( ) und Tang ( ) Dynastien. Ich übersetze es als Balladen (im Palaststil). Siehe dazu Waley I, Seite 90 und Sun, Seiten 93f. 408 Yang Lizhai ( ) war nicht aufzufinden, nur ein Yang Liyi ( ) aus Kunming ( ), doch ich schätze es ist nicht dieselbe Person. Nichtsdestoweniger, Yang Lizhai war ein Yuan-zeitlicher Opernautor ( ). Siehe dazu ; Band 3, Seite 1545 und Sun, Seite 94. 409 Es handelt sich hier um die Liebesgeschichte des Freudenmädchens Su Xiaoqing ( ) und des Gelehrten Shuang Jian ( ). Zhang Wuniu ( ) verfaßte die Geschichte, und Shang Zhengshu ( ) schrieb sie zu einem Opernlied um. Siehe Waley I, Seite 96 und Sun, Seite 95f. 410 Zhang Wuniu ( ) stammte aus Hangzhou ( ). Er war Autor vieler Balladen ( ). Leider ist seine Biographie nicht im oder zu finden. Siehe Sun, Seite 90. 411 Zu Shang Zhengshu ( ) siehe oben, Eintrag Zhang Yiyun. 412 Sun versucht diese Begebenheit zu datieren und schätzt, daß Zhao Zhenzhen und Yang Yu-E wahrscheinlich um 1326 n.Chr. lebten. Siehe dazu Sun, Seite 92. 413 Can Yi ( ) bedeutete bis zur Yuan ( ) Zeit Consultant. Siehe dazu Hucker; No. 6881, Seite 518.

金 元 燕樂之二十八宮調 楊立義

楊立齋 元人傳記資料索引 雙漸 張五牛 張五牛 杭州 宋人傳記資料索引 元人傳記資料索引 商正叔

散曲傢

參議

73

隨 昆明

蘇小卿

商正叔 諸宮調作家


青樓集

Qing Lou Ji

Shandong ging, da gab (ihm) Fräulein Liu (das Gedicht) Ewige Anziehung als Abschiedsgeschenk, dies lautete wie folgt: “Als mein alter Freund mich verließ und aus Yangguan [陽關]415 hinaus ging, ward (er) ohne (festen) Plan, Schlüssel und geschnitzten Sattel. Heute wie früher, wenn sich (die Menschen voneinander) trennen, so ist dies traurig (und schwer). Wer (wird nun) wunderschöne Augenbrauen und entfernte Berge malen? Im Krug ein and’rer Wein, Geräusche im abgeschlossenen Haus, in Einsamkeit ist wieder ein Frühling vorbei. Der klare Mond (schien in) das kleine Laubenzimmer (herein), in der ersten Nacht spiel (ich die Zither) mit Tränen des Vermissens (in den Augen).“ Bis zum heutigen Tag ist (dieses Gedicht) bei Jung und Alt sehr beliebt.

姓郭氏,字順卿,行第二,人稱之曰﹕『郭二姐』。姿態閑雅。 雜劇為閨怨最高,駕頭諸旦本亦得體。劉時中待制,嘗以『金簧 玉管,鳳呤鸞鳴』擬其聲韻。平生與王元鼎密。偶疾,思得馬板 腸,王即殺所騎駿馬以啗之。阿魯溫參政在中書,欲矚意於郭, 一日戲曰﹕『我何如王元鼎?』郭曰﹕『參政,宰臣也;元鼎, 文士也。經綸朝政,致君澤民,則元鼎不及參政;嘲風弄月惜玉 憐香,則參政不敢望元鼎』。阿魯溫一笑而罷。 Shunshi Xiu

(Schönheit zur rechten Zeit):

Ihr (richtiger) Nachnahme war Guo [郭], ihr Anredename war Shunqing [順卿]416. Sie war die zweite Tochter, (deswegen) wurde sie von den Leuten Zweite Schwester Guo [郭二姐] gerufen. Ihre Schönheit und ihr Benehmen waren elegant und gut erzogen. In den Komödien spielte sie die Sehnsuchtsrolle Guiyuan [閨怨]417 am besten. Die Rolle des Kaisers418 und die verschiedenen weiblichen Rollen spielte sie von Anfang an in gleicher Weise sehr passend. Der Hofschreiber 419 Liu 420 Shizhong [劉時中] 421 verglich einstmals ihren Gesang und ihre

齊榮顯 山東聊城人 陽關 新疆自治省 芳卿

414

字 元人傳記資料索引

仁卿

Hier ist Qi Rongxian ( ) gemeint. Er führte den Anredenamen ( ) Renqing ( ) und stammte aus Liao Cheng in Shandong ( ). Siehe dazu ; Band 3, Seite 1765 und siehe auch Sun, Seite 100. 415 Der Ort Yangguan ( ) lag ca. 50 km südwestlich von Dun Huang ( ), in der heutigen autonomen Provinz Xinjiang ( ). Siehe dazu : Band 7, Karte 21, 3. 416 Sun gibt ferner Fangqing ( ) als weiteren Anredenamen ( ) an. Siehe Sun, Seite 102. 417 Eine weibliche Rolle im Theater, die der Guiyuan ( ), bedeutet wörtlich: Wehklagen im Boudoir. Waley übersetzt Gui Yuan als Boudoir Repinings. Es sind Stücke, die von der Sehnsucht der Frauen aus der oberen Klasse, über deren Trauern, daß der Liebhaber weit weg ist, handeln. Siehe dazu Waley I, Seite 90, ferner siehe auch Idema, Seite 140. 418 Jiatou ( ) ist die Rolle des Kaisers (Emperor role) im Theater. Siehe Eintrag Zhulian Xiu. 419 Daizhi ( ) = Edict Attendant, hier als Hofschreiber übersetzt. Siehe Hucker; No. 6129, Seite 475. 420 Im Shuoji steht nur “Zu der Zeit” ( ), kein Name; Siehe , Fußnote No. 119.

駕頭 待制

中國歷史地圖集 字 閨怨

當時

敦煌

中國古典戲曲論著集成

74


青樓集

Qing Lou Ji

Töne mit den Goldenen Zungen und jadenen Röhren (der Sheng 422) und dem summenden Phönix und dem singenden Paradiesvogel. Ihr ganzes Leben lang war sie (nur) mit Herrn Wang Yuanding [王元鼎]423 intim. (Als sie einmal) unglücklicherweise Krank wurde, wollte sie als Medizin Fleisch424 und Eingeweide eines Pferdes essen. Herr Wang schlachtete daraufhin eines seiner prächtigen Reitrösser, um es ihr damit zur Speise zu geben. Der Herr Assistent des großen Ratgebers425 im Sekretariat426, Alu Wen [阿魯溫]427, wollte Fräulein Guo sehen und hatte (insgeheim sinnliche) Absichten. Eines Tages sagte er zum Spaß: “Inwiefern bin ich von Wang Yuanding verschieden, (was hat er, was ich nicht habe)?” Fräulein Guo antwortete: “ Herr Assistent, Ihr seid ein Staatsdiener, Yuanding (aber) ist ein Literat! Beim Verwalten der Staatsgeschäfte (unserer) Dynastie und somit in der Beihilfe dazu, daß der Fürst (Kaiser) dem Volke Nutzten bringt, dabei reicht (mein) Yuanding nicht an Euch heran. (Aber) darin, sich lustig zu machen über die Verführungskünste einer Frau und im Bedauern von (weiblicher) Schönheit und Bemitleiden ihres Duftes, dabei wagen Sie, Herr Assistent, nicht zu Yuanding aufzublicken!” (Da) lachte Alu Wen (laut) auf.

姓邳氏。世傳『邳三姐』是也。善小唱,能曼詞。張子友平章, 甚加愛賞。中朝名士,贈以詩文盈軸焉。 421

劉致 號

河東

字 時中 元人傳記資料索引

Liu Zhi ( ) stammte aus Hedong ( ), hatte den Anredenamen ( ) Shizhong ( ) und den Nom de Plume ( ) Buzhai ( ). Er beherrschte die Siegelschrift, war Dichter, Opernautor und Scholar der Hanlin Akademie. Siehe , Seite 1457; siehe dazu auch ; Band 3, Seiten 1786f und Sun, Seite 110. 422 Die Sheng ( ) ist ein altes Blasinstrument in China, mit vielen Röhren und Membranen darin. 423 Wang Yuanding ( ) war ein Yuan-zeitlicher Opernautor ( ). Seine Daten sind unklar. Obschon Wang ( ) als Nachname im Buche steht, gibt es den Verdacht, daß er Yu ( ) hieß. Yu Yuanding ( ) war der Anredename von Yu Aluding ( ), sein ausländischer Name Ur Aludin. Obschon er Hanlin Scholar war, war er ein Ausländer ( ) und lebte in Nanjing bzw. den damaligem Jinling ( ). Siehe dazu ; Band 5, Seite 25, ferner in ; Band 4, Seite 2717f und siehe Sun, Seite 110. 424 Hier wurde eindeutig Ban ( ) mit dem Wort Pan ( ), was Fleisch bedeutet, verwechselt. Siehe dazu , Fußnote No. 165. 425 Canzheng ( ) = Assistant Grand Councilor. Siehe Hucker; No. 6868, Seite 517. 426 Zhongshu ( ) = Sekretariat. Siehe Hucker; No. 1606, Seite 193. 427 Aluwen ( ) ist ein Nachname eines angehörigen “Nicht-Han-Bürgers”, der in der Geschichte der Jin ( ), Yuan ( ) und Xixia ( ) oft auftaucht. Er war ein Mitglied der mongolischen Besatzung. Aluwen hieß Aruqun, sein Vorname war Sha, mit chin. Schriftzeichen wiedergegeben als . Aluwen ( ) stammte aus der Mongolei ( ), hatte den Anredenamen ( ) Shuzhong ( ) und den Nom de Plume ( ) Dongquan ( ), manche nannten ihn Alu Quan ( ). Im Jahre 1356 wurde er durch das Nantai Zensorat ( ) als Administrator ( ) nach Fujian ( ) geschickt und war ferner auch Tai Shou ( ) = Prefect (Hucker; No. 6221, S. 482) in der Präfektur Yan Ping ( ). Siehe dazu ; Band 4, Seite 2235, siehe , No. 42518.474, siehe , Fußnote No. 112 und Sun, Seiten 111f.

逋齋 中國人名大辭典

王元鼎

元人傳記資料索引

元散曲傢

玉阿魯丁 西域人

板 眅 典戲曲論著集成 參政 中書 阿魯溫 金 元 西夏 溫 蒙古人 號 東泉 南臺中丞 平章 太守 料索引 中國大辭典

75

元人傳記資料索引

玉元鼎 金陵

中國古

阿魯溫沙 阿魯 字 叔重 阿魯泉 福建 延平路 元人傳記資 中國古典戲曲論著集成


青樓集

Xiao E-Xiu

Qing Lou Ji

(Kleine holde Schönheit):

Ihr richtiger Name war Pi [邳]. Das Fräulein Dritte Schwester Pi, das von Generation zu Generation überliefert wurde, das ist sie! Sie war versiert im Kleinen Singen [小唱]428 und beherrschte dazu die Langsamen Lieder 429 . Der Herr Administrator 430 Zhang Ziyou [張子 友]431 liebte sie zutiefst. Er war ein berühmter Gentleman während der (Yuan) Dynastie. Er schenkte ihr Gedichte, Schriften und dazu (viele) Bilder.

金陵佳麗人也。盧疏齋欲見之,行李匆匆,不果所願,因題踏沙 行於壁云﹕『雪暗山明,溪深花早,行人馬上詩成了。歸來聞說 妙隆歌,金陵卻比蓬萊渺。寶鏡慵窺,玉容空好,梁塵不動歌聲 悄。無人知我此時情,春風一枕松牕曉。』 Du Miaolong

(Wundervoll erhabene Du):

Sie war eine bezaubernde Schönheit aus Jin Ling [金陵]432. Lu Shuzhai [盧疏齋]433 wollte sie sehen, also reiste er in großer Eile (zu ihr), doch das Resultat war nicht wie erhofft434. Darob verfaßte er (ein Gedicht) mit dem Titel Auf Sand wandern [踏沙行] und schrieb es auf (ihre?) Wand: “Dunkler Schnee und klare Berge, tiefe Bäche und Blumen in der Frühe, des Wanderers Gedicht ist sogleich vollendet. Als (er) zurückkehren möchte, hört er Miaolong (Dich, meine Angebetete) singen. Nanking435 ist doch viel grandioser als Penglai [蓬萊]436. 428

小唱 小唱 — 宋元說唱伎藝種類之一 曼詞 慢詞 平章

Xiao Chang ( ) war eine Art von Sprechgesang, welche zur Song ( ) und Yuan ( ) Dynastie populär war: . Es waren wohl populäre Lieder. Dazu siehe , No. 7632.629 und siehe Sun, Seite 113. 429 Man Ci ( ) = Man Ci ( ), siehe dazu oben, Eintrag Jieyu Hua. 430 Pingzhang ( ) war der offizielle Titel eines Administrators während der Yuan und Ming ( ) Dynastie. Siehe Hucker; No. 4699, Seite 385. 431 Leider war nichts Genaues über diesen Ziyou ( ) im zu finden, weder unter seinen Namen ( ) noch unter den Nom de Plume ( ). Zur Song Zeit ( ) existierte nur ein Zhang Zi ( ), siehe , No. 10026.37. Und während der Jin ( ) Dynastie besaß Li Si ( ) den Beinnamen Ziyou ( ), siehe , No. 7072.35. Aber bei beiden handelt es sich wohl nicht um unseren Zhang Ziyou ( ). Ferner aber fand ich Zhang Jiusi ( ), der den Anredename ( ) Zhang Ziyou ( ) hatte. Er stammte aus Yuan Ping ( ), war Beamter und lebte von 1242 – 1302 n.Chr. Dem nach ist er im Qing Lou Ji verzeichnet. Meiner Meinung nach wurde hier You ( ) irrtümlich als You ( ) geschrieben? Siehe dazu ; Band 2, Seite 1106 und Sun, Seiten 112f und 115f. 432 Jin Ling ( ) ist der alte Name für das heutige Nanking bzw. Nanjing ( ). Siehe dazu im : Band 7, Karte 47-48, 5. 433 Zu Lu Shuzhai ( ) bzw. Lu Zhi ( ) siehe oben, Eintrag Jieyu Hua. 434 Bedeutet: Er traf sie nicht. 435 Jin Ling ( ) ist der alte Name für Nanking bzw. Nanjing ( ). Siehe dazu oben, Eintrag Du Miaolong. 436 Penglai ( ) ist eine der legendären Inseln der Unsterblichen aus der chinesischen Mythologie.

子友 號

中文大辭典

元明代

元人傳記資料索引 名 宋代 張子 中文大辭典 金代 李偲 子友 中文大辭典 張子友 張九思 字 張子有 宛平 元人傳記資料 索引 有 友 元人傳記資料索引 金陵 南京 中國歷史地 圖集 ③ 盧疏齋 盧摯 金陵 南京 蓬萊 76


青樓集

Qing Lou Ji

Im kostbaren Spiegel sich sorglos betrachtend, (ist ihr) jadenes Antlitz (meine) unerreichbare Liebe. Die Gesänge voll Trauer bewegen den Staub auf den Balken nicht437. Niemand kennt meine jetzigen Gefühle, der Frühlingswind (weht), einsam ist das Kissen aus Kiefernholz am Fenster während der Morgendämmerung”.

姓段氏。姿色不逾中人,而藝絕一時。張子友平章,以側室置 之。 Xi Chun Jing

(Festliche Frühlingsszenerie):

Ihr (richtiger) Nachname war Duan [段]. Ihre Schönheit war (damals) unter den Menschen unübertreffbar, und ihre Kunst war überragend in ihrer Zeit. Der Herr Administrator Zhang Ziyou438 kaufte sie (für sich) als Konkubine439.

姿色嫵媚,歌韻清圓。東平嚴侯甚愛之。 Nie Tanxiang

(Sandelholz Nie):

Ihre Schönheit war betörend, Gesang und Töne waren klar und rund. Der Fürst Yan [嚴侯]440 von Dong Ping [東平]441 liebte sie aufs innigste.

梁塵不動

437

Liang Chen Bu Dong ( ) bezeichnet die Qualität der hohen Stimme des Gesangs. Vergleiche dazu unten, Eintrag Zhu Jinxiu. 438 Ein echter Genießer, er liebte mehrere Damen! Zu Zhang Ziyou ( ) bzw. Zhang Ziyou ( ) siehe oben, den vorherigen Eintrag Xiao E-Xiu. 439 Zhi Ce Fang ( ) bedeutete, mit einem Singmädchen zusammenzuleben bzw. sie als eine Nebenfrau zu haben (kaufen). Idema schreibt dazu: „A euphemism for taking a sing-song girl or courtesan as a live-in mistress“. Siehe in Idema, Seite 441. 440 Kann es sich hierbei um Yan Shi ( ) aus Changqing ( ), mit Anredenamen ( ) Wushu ( ) handeln? Er lebte von 1182 - 1240 n.Chr., war eine wichtige Persönlichkeit und besaß einen Adelstitel. Er hatte etwa sieben Söhne (nicht ganz sicher), welche alle ihrerseits bedeutende Persönlichkeiten waren. Eventuell ist hier auch einer seiner Söhne gemeint, z.B. Yan Zhongji ( ) oder Yan Zhongsi ( ). Sun meint, es wäre Yan Zhongji. Der hatte einen weiteren Namen, Zhong Han ( ) und den Rufnamen ( ) Zizhi ( ), lebte bis 1293, hatte den Adelstitel vom Vater geerbt, kam aus Chang Qing ( ) in Shandong ( ) und war Opernautor ( ). Siehe dazu ; Band 4, Seite 2104ff und siehe auch , No. 4689.87/88/217 und ferner Sun, Seite 116. 441 Dong Ping ( ) ist ein Gebiet im heutigen Shandong ( ). Das Gebiet lag ca. 100 km südwestlich der heutigen Stadt Ji Nan ( ). Siehe dazu : Band 7, Karte 7-8, 7.

張子友

置側房

嚴實

長清

嚴忠濟

紫芝 山東 中文大辭典

散曲家

東平

濟南

張子有

元人傳記資料索引 山東 中國歷史地圖集 77

忠翰 ⑨

長清

武叔

嚴忠嗣 字


青樓集

Qing Lou Ji

姿容偉麗。長於駕頭雜劇,亦京師之表表者。 李心心、楊奈兒、袁當兒、于盼盼、于心心、吳女、燕雪梅,此 數人者,皆國初京師之小唱也。又有牛四姐,乃元壽之妻,俱擅 一時之妙。壽之尤為京師唱社中之巨擘也。 Nan Chun Yan

(Südliches Frühlingsfest):

Ihre Schönheit war außergewöhnlich betörend. Sie war in Komödien [雜劇] (sehr) gut442 in der Rolle des Kaisers [駕頭]443 und obendrein war sie eine Prominenz in der Hauptstadt444. Li Xinxin [李心心], Yang Naier [楊奈兒], Yuan Danger [袁當兒], Yu Panpan [于盼盼], Yu Xinxin [于心心], Wu Nü [吳女] und Yan Xuemei [燕雪梅]445, all diese aufgezählten Damen waren am Anfang der Yuan Dynastie (berühmte Sängerinnen) der populären Pekinger Lieder446. Zusätzlich gab es Niu Si Jie [牛四姐], welche die Frau von Yuan Shouzhi [元壽 之] 447 war. Jede (von ihnen) war zu ihrer Zeit auf ihre Art wundervoll. Shouzhi war der bedeutendste vor allem innerhalb der Gesellschaft448 der hauptstädtischen Sänger.

442

長於 駕頭

Chang Yu ( ) bedeutet hier: gut sein in ... . Siehe auch Waley I, Seite 98. Zu Jiatou ( ) siehe oben, den Eintrag Zhulian Xiu. 444 Anders ausgedrückt: “Sie war eine der Berühmtheiten der Hauptstadt”. 445 Alles Singmädchen, welche auch im Anhang in der vergleichenden Namensliste enthalten sind, jedoch keinen persönlichen biographischen Eintrag im Werk haben. Siehe auch , Seite 77ff. 446 Zu Xiao Chang ( ) siehe obigen Eintrag Xiao E-Xiu. 447 Unklar ist wer gemeint war; im chinesischen Namensverzeichnis ( ) nicht gefunden. Unter dem Nom de Plume ( ) Yuan Shou ( ) sind im verschiedene Personen aufgeführt, doch keiner mit dem Nachnamen Yuan ( ). So z.B. aus der Yuan Zeit ( ), Yelü Bojian ( ). Siehe , No. 5798.5 und siehe dazu ; Band 5, Seite 201. 448 Chang She ( ) war wahrscheinlich die Organisation bzw. Zunft der Sänger: . Siehe Sun, Seite 118f. 443

小唱

中文大辭典 唱社

中國古典戲曲論著集成 中國人名大辭典 元壽 元人傳記資料索引 元 元代 耶律伯堅 元人傳記資料索引 宋元說唱演員的行會組織 78


青樓集

Qing Lou Ji

小字同壽。元遺山有贈觱栗工張觜兒詞,即其父也。宋與其夫合 樂,妙入神品;蓋宋善謳,其夫能傳其父之藝。滕玉霄待制,嘗 賦念奴嬌以贈云﹕『柳顰花困,把人間恩愛,尊前傾盡。何處飛 來雙比翼,直是同聲相應。寒玉嘶風,香雲捲雪,一串驪珠引。 元郎去後,有誰著意題品。誰料濁羽清商,繁絃急管,猶自餘風 韻。莫是紫鸞天上曲,兩兩玉童相並。白髮梨園,青衫老傅,試 與留連聽。可人何處,滿庭霜月清冷。』 Song Liusao449

(Sechste Schwägerin Song):

Ihr Milchname [小字] 450 war Tong Shou [同壽]. (Zhang Zuier [張觜兒] 451 , welcher) im Gedicht Geschenk an den Flageolet 452 Meister Zhang Zuier [贈觱栗工張觜兒] des Yuan Yishan [元遺山]453 vorkommt, das war ihr Vater. Wenn Song im Duett mit ihrem Ehemann (auftrat), war das so wundervoll als ob es ein göttliches Kunstwerk454 wäre. Das hieß, daß sie Balladen äußerst versiert sang, (während) ihr Ehemann die (hohe) Kunst ihres Vaters weiter tradierte455. Der Hofschreiber 456 Teng Yuxiao [騰玉霄] 457 dichtete einst das Gedicht Denken an den Liebreiz der Sklavin [念奴嬌], um es ihr zu schenken. Es lautete folgendermaßen: „Die Weiden sind traurig, die Blumen sind betrübt, die Zuneigung unter den Menschen, (welche man) früher so verehrte, neigt sich dem Ende zu. Woher kam (plötzlich) ein Paar Jian

449

Vergleiche dazu die Übersetzung bei Waley I, Seite 97 (Waley übersetzte aber nicht das Gedicht). Xiao Zi ( ) bedeutet Milchname oder Kindheitsname. Das sind Namen, welche den Kindern nach der Geburt gegeben werden, bis sie erwachsen sind. Dann erst erhalten sie ihren richtigen Anredenamen Zi ( ). . Siehe auch , No. 7632.157. 451 Von Zhang Zuier ( ) ist leider nichts bekannt, außer daß er ein hervorragender Flageolet Spieler war. 452 Bili ( ) oder Bili ( ) ist ein antikes chinesisches Blasinstrument, hier mit Flageolet übersetzt. 453 Yuan Yishan ( ) war der Nom de Plume ( ) von Yuan Haowen ( ). Er besaß den Anredenamen ( ) Yuzhi ( ). Er stammte aus der Provinz Shanxi, aus Xiu Rong bei der Stadt Taiyuan ( ), lebte von 1190 – 1257 n.Chr. und war der größte Poet und Literat der von den Mongolen 1234 überrannten Jin Dynastie ( ). Siehe dazu ; Band 1, Seiten 28 ff, Waley I, Seite 97 und Sun, Seite 120. 454 Shen Pin ( ) = Göttliches Kunstwerk. 455 Der Ehemann war höchstwahrscheinlich ein Schüler des Vaters. 456 Zu Dai Zhi ( ) siehe oben, Eintrag Zhulian Xiu. 457 Teng Yuxiao ( ) war der Anredename ( ) von Teng Bin ( ). Einer meint, er hieße Teng Bin ( ). Er stammte aus Hubei, aus dem Bezirk Huang Gang ( ) und lebte noch um 1320 n.Chr. Auch er war ein Yuan zeitlicher Opernautor ( ), Mitglied der Hanlin Akademie ( ). Zuletzt aber verließ er alle Ämter und Ehren und wurde Taoist. Siehe dazu ; Band 3, Seite 1886 und Sun, Seite 122. 450

小字 字 小字即小名亦稱乳名 中文大辭典 張觜兒 觱栗 觱篥 元遺山 號 元好問 字 裕之 山西太原秀容 人 金朝 元人傳記資料索引 神品 待制 騰玉霄 字 騰斌 滕 賓 湖北黃岡 元散曲作家 翰林學士 元人傳記資料索引 79


青樓集

Qing Lou Ji

Vögel 458 daher geflogen? In der Tat, (es hört sich an wie) vereinte Klänge, die sich gegenseitig entsprechen459. Der Bambus im heulenden Wind, die duftenden Wolken führen den Schnee mit sich, (doch) eine Reihe schwarzer Perlen 460 führt (Dich). Nachdem Herr Yuan461 (von uns) gegangen ist, wen gibt es (denn), der noch (solch erhabene) Gefühle zu Papier bringen und (so schöne literarische) Werke schreiben kann? Wer beachtet (noch) die fünf Töne (der Dichtkunst)462 und die klassischen Musikstimmen463? Es scheint, (als hätten sie) mit einem Überfluß an Inspiration gereimt. Es ist nicht (mehr wie) der purpurne Phönix, der sich im Himmel windet. Paarweise vereinigt sich die prächtige Jugend. Die Eleven der (Tanzschule) im Birnbaumgarten464 sind (schon längst) ergraut, die großen Dichter sind (nur noch) alte Meister, (dennoch) messen (sie sich) mit den verbliebenen im Zuhören. Wo sind die wunschlos glücklichen Menschen465? Der Hof (ist) gänzlich mit Reif (bedeckt), der Mond (scheint) klar und kalt.“

京師旦色,姿藝並佳。其兒婦玉葉兒,元文苑嘗贈以南呂一枝花 曲。又有瑤池景,呂總管之妻也,賈島春,蕭子才之妻也,皆一 458

比翼

鶼鶼

Bi Yi ( ) ist eine andere Bezeichnung für Jian Jian ( ), ein mythischer halber Vogel, der nur durch einen anderen halben ergänzt fliegen kann. Sinnbild für Harmonische Ergänzung. 459 Eine Ode an die brillanten Duettes des Ehepaars. 460 Lizhu ( ) = schwarze Perle (fig.) Perlen der Literatur! Also: schöne Bücher, Belletristik und Klassiker. 461 Damit ist Yuan Haowen ( ) gemeint. 462 Mit Zhuo Yu Qing Shang ( ) sind die fünf Töne der klassischen Dichtkunst gemeint. 463 Mit Fan Xuan Ji Guan ( ) sind Klänge und Stimmen in der klassischen chinesischen Musik gemeint. Siehe Sun, Seite 123. 464 Li Yuan ( ) war die Bezeichnung für die zwei kaiserlichen Tanzschulen während der Tang Zeit: . Die Li Yuan Di Zi ( ) waren eine ausgewählte Truppe von Sängern und Tänzern, geübt und trainiert in den Lieblingsstücken des Xuan Zong Kaisers der Tang Dynastie ( ), auch als Kaiser Ming Huang ( ) bekannt. Siehe Idema, Seite 98 und Sun, Seite 123. 465 Sun gibt an: = . Siehe Sun, Seite 124.

驪珠

元好問 濁羽清商 繁絃急管

梨園 時教練宮廷歌舞藝人的地方

梨園弟子

明皇 可人 稱心如意之人

80

唐玄宗 唐玄宗


青樓集

Qing Lou Ji

時之拔萃者。王玉帶,馮六六,王榭燕,王庭燕,周獸頭,皆色 藝兩絕。又有劉信香,因李侯寵之,名尤著焉。 Zhou Ren Ai

(Vielgeliebte Zhou):

Sie war eine (verführerische) Schauspielerin von weiblichen Rollen [ 旦 色 ] 466 aus der Hauptstadt. Ihre Schönheit und Kunstfertigkeit waren allesamt exzellent. Ihre Schwiegertochter war Yu Yeer [于葉兒]. Yuan Wenyuan [元文苑] 467 schenkte 468 ihr (der Schwiegertochter) einst das Lied Eine Blume [一枝花] in der Nan-Lü [南呂] Tonart469. Ferner war da die Dame Yao Chijing [ 瑤 池 景 ], welche die Gemahlin des Brigade Vizekommandeurs470 Lü [呂]471 war und Gu Daochun [賈島春], welche die Gattin von Xiao Zicai [蕭子才]472 war. Alle waren (Persönlichkeiten) mit herausragenden Talenten zu ihrer Zeit. Wang Yudai [王玉帶], Feng Liuliu [馮六六], Wang Xieyan [王榭燕], Wang Tingyan [王庭 燕 ] und Zhou Shoutou [ 周 獸 頭] 473 waren allesamt unübertroffen in zweierlei Hinsicht, (nämlich) in Schönheit 474 und Kunstfertigkeit 475 . Ferner war da Liu Xinxiang [劉信香], welche aufgrund der Gönnerschaft des Markgrafen Li [ 李 侯 ] 476 (in Peking) eine große Berühmtheit wurde.

善唱諸宮調。藝絕一時,後無繼之者。 466

旦色 亢

Dan Se ( ) = Female role. Siehe Idema, Seiten 138 und 498 und Idema II, Seiten 24f. Kang ( ) wurde hier falsch als Yuan ( ) geschrieben. Über Kang Wenyuan ( ) ist nicht viel bekannt, aber auch er war ein Yuan zeitlicher Opernautor ( ). Leider nicht im gefunden. Siehe dazu Sun, Seite 126. 468 Im Shuoji steht: “Einst komponierten sie für sie...”; Siehe , Fußnote No. 165. 469 Nan Lü ( ) = Südliche Pfeife, ist eine weibliche Tonart. Zu den Tonarten siehe Wilhelm, Seite 69ff und Idema II, Seite 26. 470 Zu Zongguan ( ) = Assistant Brigade Commander, siehe Hucker; No. 7110, Seite 531. 471 Im habe ich zwei Herren Lü ( ) ausgemacht, auf welche die Beschreibung passen könnte: Lü Yuankai ( ) und Lü Liu ( ). Beide waren Zong Guan Beamte ( ). Ich bin mir aber nicht im Klaren, wer es war. Siehe dazu ; Band 1, Seite 419 und Seite 413. 472 Xiao Zicai ( ) ist weder im unter seinem Namen ( ) oder Nom de Plume ( ), noch im chinesischen Namensverzeichnis ( ) aufzufinden. 473 Alles Singmädchen, welche im Anhang in der Namensliste enthalten sind. Bei Zhou Shoutou ( ) steht. Sie war ein berühmtes Freudenmädchen in der Hauptstadt, ihre Schönheit und Kunst war außerordentlich gut. Siehe , Fußnote No. 178. 474 Se ( ) hat zwar verschiedene Bedeutungen, hier aber eindeutig = Beauty, and the desire for its enjoyment (Legge, Seite 490). Diese Konnotation entstammt aus dem Lun Yu ( ), Buch 9, Kap. XVII: . Siehe dazu Legge; Vol. 1, Seite 222. 475 Gemeint ist hier die Singkunst und die Schauspielkunst. 476 Diese Information ist zu dürftig um klar zu eruieren, wer er war. Es gibt zu viele Li‘s ( ) in den Annalen. 467

南呂

總管 元人傳記資料索引 呂元愷 蕭子才

亢文苑 元散曲作家 元人傳記資料索引 中國古典戲曲論著集成

呂 呂流 元人傳記資料索引 元人傳記資料索引 中國人名大辭典

總管

周獸頭

中國古典戲曲論著集成

色 德如好色者也

論語

子曰:吾未見

81


青樓集

Qing Lou Ji

Qin Yulian und Qin Xiaolian (Jadelotus Qin und Kleiner Lotus Qin): Sie waren versiert im Singen von Balladen477. In ihren Künsten waren sie überragend zu ihrer Zeit. Danach gab es keine, die ihre Kunstfertigkeiten fortführen konnte.

精雜劇,聲名與宋郭相頡頏。後有班真真,程巧兒,李趙奴,亦 擅一時之妙。 (Leiterin der Schwalbensklavinnen):

Si Yannu

Sie war begnadet in den Komödien, ihre Stimme war berühmt, und zusammen mit Song [宋] und Guo [郭]478 flog sie zu höchsten Ehren auf. Danach gab es Ban Zhenzhen [班真真], Cheng Qiaoer [程巧兒] und Li Zhaonu [李趙奴]479, auch sie waren Koryphäen zu ihrer Zeit.

477

諸宮調

Zu Zhu Gong Diao ( ) siehe oben, Eintrag Zhao Zhenzhen. Mit Guo ( ) ist Shunshi Xiu gemeint. Mit Song ( ) vielleicht Song Liusao, denn im Shuo Ji steht statt dessen Zhu ( ), was eher auf Zhu Lianxiu hinweist. Siehe , Fußnote No. 177. 479 War dies die Sklavin von Zhao Mengfu? Auch er ging oft zu Singmädchen. Siehe oben Eintrag Zhang Yiyun. 478

郭 朱

82

中國古典戲曲論著集成


青樓集

Qing Lou Ji

Erotische Szene. Aus einer Serie von 4 Blättern, die ursprünglich vermutlich eine Laterne in einem „Blumenhof“ schmückten. Späte Yuan-Zeit; Malerei auf Fötushaut oder Ölpapier480.

480

Bildquelle: Etiemble, Seite 141.

83


青樓集

Qing Lou Ji

姓高氏;行第二,人以『小二姐』呼之。母劉,嘗侍史開府。高 丰神靘雅,殊有林下風致。才藝尤度越流輩;閨怨雜劇,為當時 第一手。花旦、駕頭,亦臻其妙。始嫁行院王元俏,王死,再嫁 焦太素治中。焦後沒,復落樂部,人咸以國香深惜,然尚高潔凝 重,尤為白仁甫、李溉之所愛賞云。 Tianran Xiu481

(Natürliche Schönheit):

Ihr Familienname war Gao [高]; sie war die Zweitgeborene, deshalb nannte man sie (auch) Kleine Zweite Schwester [ 小 二 姐 ]. Ihre Mutter Liu [ 劉 ] wartete einstmals dem hohen Beamten482 Herrn Shi [史]483 auf. Gao war eine liebliche, dunkelfarbige, vornehme (Person) und hatte wahrlich ein zurückhaltendes Temperament. Ihr Talent und ihre Kunst (-fertigkeit) übertraf in außerordentlichen Maßen die ihres Standes. In den Sehnsucht 484-Komödien, da war sie zu ihrer Zeit die erste Wahl. In gleicher Weise erreichte (sie im Spielen) der Rollen des Kaisers485 und des Blumenmädchens486 ein wundervolles Niveau. Zuerst heiratete sie den Schauspieler 487 Wang Yuanqiao [王元俏]488 . Nachdem nun Wang gestorben war, heiratete sie ein zweites Mal, und zwar den Assistenten489 Jiao Taisu [焦太 素]490. Nachdem (sogar) Jiao verstarb, fiel sie wieder ins Unterhaltungsgewerbe ab, (was) von den Bürgern, (die sie als die im ganzen) Reich (erste und schönste) duftende (Blume ansahen), tief bedauert wurde. Doch an der Fortführung (ihrer) hochgeschätzten Keuschheit hielt sie starr fest. Es hieß, daß sie vor allem von Bai Renfu [白仁甫]491 und Li Gaizhi [李溉 之]492 angebetet wurde.

481

Vergleiche dazu die Übersetzung bei Waley I, Seite 97. Kai Fu ( ) = Commander, doch mehr ein Ehrentitel. Bezeichnet einfach einen sehr hohen Beamten. Siehe Hucker; No. 3103, Seiten 274f. 483 Zu Shi ( ) siehe Eintrag Zhang Yiyun. 484 Zu Gui Yuan ( ) = Boudoir Repinings, siehe auch Eintrag Shunshi Xiu. 485 Jiatou ( ) = Emperor role. Siehe dazu Eintrag Zhulian Xiu. 486 Hua Dan ( ) = The flowered female role. Siehe dazu Eintrag Zhulian Xiu. 487 Xing Yuan ( ) = Schauspielhaus. Siehe Sun, Seiten 129f. 488 Seine Lebensdaten sind leider unbekannt. 489 Zhi Zhong ( ) = Vice... oder Assistant... . Siehe Hucker; No. 967, Seite 157. 490 Jiao Taisu ( ) nicht im gefunden. 491 Zu Bai Renfu ( ) siehe die Vorwortübersetzung des Qinglouji. 492 Li Gaizhi ( ) war der Anredename ( ) von Li Dong ( ) (Waley schreibt Li Hsiung), aus Shengzhou der Provinz Shandong ( ). Er lebte 1274 – 1332 n.Chr., war Dichter und ein hoher Hanlin Beamter ( ) und arbeitete, trotz Krankheit, an dem Jing Shi Da Dian ( ). Siehe dazu ; Band 1, Seiten 465f, siehe Sun, Seiten 130f und Waley I, Seiten 97f. 482

開府 史 閨怨 駕頭 花旦 行院 治中 焦太素 元人傳記資料索引 白仁甫 李溉直 字 山東勝州人 翰林院國史 料索引

李洞

經世大典

84

元人傳記資


青樓集

Qing Lou Ji

教坊副使童關高之妻也。長於綠林雜劇,尤善談謔,得名京師。 (Reichsjade Rang):

Guo Yudi493

Sie war die Ehegattin des Unterdirektors 494 der Musikakademie 495 Tong Guangao [童關 高] 496 . Sie war (sehr) gut in den Grüne Wälder Stücken 497 , außerordentlich versiert im Plaudern und Scherzen498 und wurde (darob) in dem hauptstädtischen Bezirk berühmt.

劉子安之母也。劉之妻,曰蠻婆兒,皆擅美當時。其女關關,謂 之『小婆兒』,七八歲已得名湘湖間。 Zhang Yumei499

(Jadepflaume Zhang):

Sie war die Mutter von Liu Zian [劉子安]500. Liu’s Ehefrau war Man Poer [蠻婆兒], und beide (Mutter und Schwiegertochter) eigneten sich zu ihrer Zeit die Gunst (der Zuschauer) an. Ihre Tochter Guan Guan [關關], welche (auch) Xiao Poer [小婆兒] genannt wurde, war (schon) mit sieben, acht Jahren im Xiang Hu [湘湖]501 Gebiet berühmt. 493

Vergleiche dazu die Übersetzung bei Waley I, Seite 98. Fu Shi Zheng ( ) = Assistant Music Master. Waley übersetzt den ganzen Titel als Assistant-director of the Music Academy. Siehe Hucker; No. 2101, Seite 220 und siehe dazu Waley I, Seite 98. 495 Jiao Fang Si ( ) = Music Office. Siehe dazu Kapitel II (Quellen) und siehe Hucker; No. 728, Seite 141. 496 Tong Guangao ( ) war nicht im zu finden. 497 Die Grüne Wälder Stücke ( ) sind Theaterstücke vom inhaltlichen Schlag eines Robin Hood, dazu siehe Waley I (Seite 91). Leider bei Idema nichts gefunden, weil das Glossar große Mängel aufweist, auch innerhalb des Buches unter dem Kapitel Stückvarianten und Rollen nichts gefunden. Dazu empfehle ich die Lektüre der Richter Di Romane von van Gulik: darin u.a. Ma Jung, ein Bruder der Grünen Wälder (= Bandit). 498 Nue ( ) kann aber auch spotten, verhöhnen bedeuten. Dies ist sicherlich etwas, was die Mädchen nebenbei gern mit ihren guten oder auch sehr schlechten Kunden taten, (vor ihnen oder hinter deren Rücken). 499 Vergleiche dazu die Übersetzung bei Idema, Seite 148. 500 Liu Zian ( ) war wahrscheinlich ein Schauspieler, nicht im gefunden, dafür 8 Anredenamen bzw. Noms de Plume mit Zian ( ), aber keinen mit Nachnamen Liu ( ). 501 Mit Xiang Hu ( ) ist eine Gegend bei bzw. im Norden der heutigen Provinz Hunan ( ) gemeint. Xiang bezeichnet den Xiang Fluß ( ) und Hu den Dongting See ( ). Der Fluß lag in der Nähe der Stadt Changsha ( ) und der See lag im Norden der heutige Provinz Hunan ( ) im damaligen Gebiet Hu Guang Xing Sheng ( ). Nicht zu verwechseln mit dem kleinen See namens Xiang Hu bei Hangzhou

副使正 教坊司 童關高

494

綠林雜劇

元人傳記資料索引

劉子安 湘湖 長沙市

元人傳記資料索引 劉 湖南 洞庭湖 湖南

子安

湘江 湖廣行省

85


青樓集

Qing Lou Ji

姓張氏,行第六。色藝無雙。鄧州王同知娶之,生子矣。有譖之 於伯顏太師,欲取入教坊承應,王因一尼為地,求間於太師之夫 人,乃免。 Wang Jin Dai502 (Goldener Gürtel Wang): Ihr richtiger Familienname war Zhang [張], sie war die Sechstgeborene. Ihre Schönheit und ihre Fähigkeit waren beide ohne Konkurrenz. Der Vize-Präfekt 503 Wang [王] 504 aus Deng Zhou [鄧州] 505 heiratete sie (als Nebenfrau 506 ), und (später) gebar (sie ihm) einen Sohn. Jemand lobte507 sie beim Oberpräzeptor508 Bo Yan [伯顏]509. Dieser wollte sie (deswegen) holen und ihr einen Posten in der Musikakademie510 geben. (Doch zum Glück für) Wang, durch (die Hilfe) einer Nonne, (welche) seinetwegen 511 bei der Frau 512 des Oberpräzeptor vorsprach, wurde (dieser Plan) fallen gelassen (und er konnte somit seine wunderschöne Nebenfrau behalten).

勾欄內獨舞鷓鴣四篇打散,自國初以來,無能繼者。妝旦色,有 不及焉。

杭州

中國歷史地圖集

( ). Siehe im : Band 7, Karte 3-4, Karte 32-33, 6 und Karte 68-69, 5. Siehe auch Idema, Seite 148 und siehe Sun, Seite 133. 502 Vergleiche dazu die Übersetzung bei Waley I, Seite 98. 503 Tong Zhi ( ) = Vice Prefect. Siehe Hucker; No. 7471, Seiten 553f. 504 Zu viele Herren Wang ( ) im . Es war leider nicht möglich zu eruieren, wer er war. 505 Der Ort Deng Zhou ( ) lag in der heutigen Provinz Henan ( ), ca. 220 km südwestlich der Stadt Kai Feng ( ). Deng Zhou lag im damaligen Gebiet Henan Jiang Bei Xing Sheng ( ). Siehe dazu : Band 7, Karte 15-16, 4. 506 Es ist eher unwahrscheinlich, daß sie die Hauptfrau war. Singmädchen wurden bei Männern aus der oberen Schicht oft zu deren Konkubinen bzw. Nebenfrauen. Waley ist gleicher Meinung. Siehe Waley I, Seite 98. 507 Eigentlich steht hier Zen ( ) = verleumden. Doch paßt das hier gar nicht in den Kontext. Das Shuo Ji ( ) gibt das Verb Zan ( ) = loben an. Siehe , Fußnote No. 201. 508 Tai Shi ( ) = Grand Preceptor. Siehe Hucker; No. 6213, Seite 481. 509 Bo Yan ( ) war urspr. ein General der mongolischen Besatzung Namens Bayan. Er lebte 1236 - 1294 n.Chr.; dagegen gibt Waley die Lebensdaten mit 1295 - 1340 n.Chr. Angeblich hat er mit Shi Tianze ( ) zusammen in der Staatskanzlei ( / Hucker, No.1607) gearbeitet. Waley gibt weiter an, daß er im Jahre 1334 n.Chr. Tai Shi ( ) wurde. Die Daten sind also nicht kongruent. Es ist sehr schwer zu eruieren, wer er eigentlich war, denn es gab mehr als zwei Dutzend eminente Bayan. Siehe dazu ; Band 4, Seiten 2270 ff, siehe Waley I, Seite 98 und Sun, Seiten 135. 510 Zu Jiao Fang ( ) = Musikakademie siehe oben, Eintrag Guo Yudi. 511 Hier steht zwar Wei Di ( ), doch macht das keinen Sinn. Im Shuo Ji steht Ta ( ) statt Di ( ), folglich steht Wei Ta ( ) = seinetwegen, was bestens paßt. Siehe , Fußnote No. 202. 512 Die Frau des Oberpräzeptors war die Mongolin Buyan Tegin, eine Urenkelin des Khublai Khan ( ). Siehe Waley I, Seite 98. Vielleicht aber hat Waley geirrt, und sie war die Urenkelin von Genghis Khan?

同知

王 鄧州 開封市 中國歷史地圖集 太師 伯顏

太師

教坊 為他

河南

河南江北行省

元人傳記資料索引

說集

中國古典戲曲論著集成

史天

中書

元人傳記資料索引

為地

他 中國古典戲曲論著集成

86

忽必烈


青樓集

Wei Daodao513

Qing Lou Ji

(Gesprächige Wei):

Im Theater 514 führte (sie) als Solotänzerin (immer) die vier Abschnitte des (Himmels der) Frankolinhühner [ 鷓 鴣 ( 天 )] 515 als Abschlußvorstellung 516 auf. Seit der Gründung des Reiches 517 gab es niemand, der ihr darin das Wasser reichen konnte 518 . (Auch) in den Frauenrollen [妝旦色]519 war sie unerreicht.

端麗巧慧,歌舞談諧,悉造其妙;尤善文楸握槊之戲。嘗得侍於 英廟,由是名冠京師。 Yu Lianer

(Jadelotus):

(Ihr wahrer Name war Zhang [張] und sie stammte aus Nanking) 520 . Sie war dezent hübsch und ziemlich klug. Ihre Gesang-, Tanz-, Unterhaltungsund Witzkünste 521 waren allesamt bis ins kleinste perfekt hervorgebracht. Vor allem war sie versiert im Schachspielen und (anderen) Brettspielen. Einst wartete 522 sie dem (Yuan Kaiser) Ying Zong [英(宗)廟]523 auf, dadurch wurde sie in der ganzen Hauptstadt als (Schach-) Champion berühmt.

513

Beim Schachspielen524.

Vergleiche dazu die Übersetzung bei Idema, Seite 195 und bei Waley I, Seite 98 und siehe Idema II, Seite 90. Gou Lan ( ) übersetzt Idema einfach mit Theater, eigentlich besser wäre Freudenhausviertel. Siehe dazu Eintrag Xiao Chunyan; ferner siehe Idema, Seite 496 und Gulik I, Seiten 203f. 515 Hier ist wohl der Himmel der Frankolinhühner ( ) des Eintrags Zhulian Xiu ( ) gemeint. 516 Da San ( ) waren die kleinen Auftritte am Ende einer Darbietung, der krönende Abschluß, nachdem das eigentliche Stück zu Ende war (Waley: dismissal). Siehe dazu Waley I, Seite 98 und Sun, Seite 136. 517 Gemeint ist die Yuan Dynastie ( ): entweder seit der Gründung des riesigen Reiches durch Temudschin, Kaiser Tai Zu ( ), dem großem Genghis Khan ( ), im Jahre 1206 n.Chr., oder seit dem ersten richtigen Kaiser des chinesischen Reiches, Yuan Kaiser Shi Zu ( ), dem mächtigen Khublai Khan ( ), im Jahre 1260 n.Chr., oder aber auch seit der offiziellen Designierung des Dynastienamens als Yuan ( ) im Jahre 1271 n.Chr. Ich vermute, gemeint ist wahrscheinlich seit Khublai Khan also seit 1260. 518 Wörtlich Neng Ji ( ) = Nachfolgen können. 519 Zhuang Dan Se ( ) = Dan ( ) = Frauenrolle. Siehe Idema, Seite 138 und siehe Sun, Seite 136. 520 Aus dem . Dort steht: . Siehe bei Sun, Seite 138. 521 Im Shuo Ji ( ) steht hier Nue ( ) = scherzen. Siehe , Fußnote No. 209. 522 Hatte eine gewisse Zeit einen Posten am Kaiserhof inne. Siehe Sun, Seite 138. 523 Miao ( ) hier = Kaiserhof . Kaiser Ying Zong ( ) hieß mit Namen Shide Baci ( ), hatte die Regierungsperiode Zhi Zhi ( ) und regierte von 1321 - 1323 (8. Monat) n.Chr. Siehe dazu Sun, Seite 138. 524 Bildquelle: Viebahn, Seite 121.

勾欄

514

鷓鴣天

打散

太祖

元朝

孛兒只斤鐵木真

忽必烈 元

能繼 妝旦色 青樓小名錄 說集

至治

珠簾秀

元世祖

旦 又玉蓮金陵張氏妓 謔 中國古典戲曲論著集成 元英宗 87

碩德八刺


青樓集

Qing Lou Ji

京師名妓也。周仲宏參議嬖之。周歸江南,樊飲餞于齊化門外。 周曰﹕『別後善自保持,毋貽他人之誚。』樊以酒酬地而誓曰﹕ 『妾若負君,當刳一目以謝君子。』亡何,有權豪子來,其母既 迫於勢,又利其財,樊則始毅然,終不獲己。後周來京師,樊相 語曰﹕『別後非不欲保持,卒為豪勢所逼。昔日之誓,豈徒設 哉。』乃抽金篦刺左目,血流遍地,周為之駭然,因歡好如初。 好事者編為雜,曰樊事真金篦刺目,行於世。 Fan Shizhen525

(Ehrliche Fan):

Sie war eine berühmte Kurtisane im hauptstädtischen Bezirk. Der Ratgeber 526 Zhou Zhonghong [ 周 仲 宏 ] 527 nahm sie als Geliebte. Als Zhou nach Jiang Nan [ 江 南 ] 528 zurückkehren (mußte), trank Fan (mit ihm noch) einen Abschiedsbecher außerhalb des Qi Hua Tors [齊化門] 529 . Zhou sagte: „Nachdem (wir uns) getrennt haben, bewahre (Deine) Tugend wohl, hinterlasse anderen nichts, (wofür sie Dich) rügen (könnten)!“ Fan (daraufhin versprach es, und indem sie) den Wein nahm und (ihn) auf die Erde als Opfergabe ausgoß, schwor sie: „Falls ich Ihnen (meinen) Rücken zukehren sollte, dann werde ich (mir) ein Auge aushöhlen als Entschädigung für Sie!“ (Aber), binnen Kurzem kam da ein mächtiger und reicher junger Mann vorbei. Ihre Mutter war nun durch seine Macht in (arger) Bedrängnis und obendrein bediente er sich seines (großen) Reichtums. Zwar war Fan anfänglich sehr standhaft, (doch) letzten Endes (konnte sie) nicht (anders als) nachzugeben. Später, als Zhou (wieder) in die Hauptstadt zurückgekommen war, sprach Fan zu ihm und meinte: „Nachdem (wir) uns trennten, war es nicht so, daß ich nicht (auf mich) achten wollte, (jedoch) wurde (ich) letztlich durch Macht und Einfluß genötigt. Mein Schwur von früher, ach wie hätte (ich ihn denn) je vergeben machen können?“ Daraufhin nahm sie einen goldenen feinen Kamm und stach sich das linke Auge aus. Blut floß überall auf den Boden. Zhou war darob (arg) bestürzt, (allerdings) war (er ebenfalls) erfreut und liebte (sie so innig) wie zu Anfang. Jemand der Interesse daran hatte, arrangierte (diese Geschichte zur) Komödie, welche (den Titel) Fan Shizhen sticht sich mit goldenem Kamm das Auge aus [樊事真金篦刺目] trug. (Diese Komödie) ist (heute noch) in der Welt im Umlauf.

525

Vergleiche dazu die Übersetzung bei Gulik I, Seite 253, bei Idema, Seite 161 und bei Waley I, Seiten 98f. Can Yi ( ) = Consultant. Siehe Eintrag Liu Yange und Hucker; No. 6881, Seite 518. 527 Zhou Zhonghong ( ) ist im nicht verzeichnet, z.Z. ist er leider nicht eruierbar. 528 Das Gebiet Jiang Nan ( ) bezeichnet die Umgebung südlich des Yangtse Flusses ( ), also die südlichen Gebiete in den heutigen Provinzen Anhui ( ) und Jiangsu ( ). Siehe dazu im : Band 7, Karten 3-4 und 27-28. 529 Das Osttor der alten Yuan Hauptstadt Dadu ( ), auch bekannt als Chao Yang Tor ( ). Noch heute heißt der nordöstliche Teil der Stadt Peking Chao Yang Bezirk ( ). Siehe dazu Sun, Seite 140.

參議

526

圖集

周仲宏 元人傳記資料索引 江南 安徽 大都 88

江蘇

潮陽區

長江 中國歷史地 潮陽門


青樓集

Qing Lou Ji

朱簾秀之高弟,侯耍俏之妻也。中年雙目皆無所睹,然其出門入 戶,步線行鍼,不差毫髮;有目莫之及焉。聲遏行雲,乃古今絕 唱。 Sai Lianxiu530

(Geheime Schönheit Sai):

Sie war ein begabter Zögling von Zhu Lianxiu [朱簾秀]531 und die Ehefrau von Hou Shuaqiao [侯耍俏]532. In (ihren) mittleren Jahren konnten (ihre) beiden Augen nichts mehr sehen533. Indes, wenn sie aus dem Tor ging oder durch die Tür herein kam, wichen die Spur ihres Schrittes und der Stich ihres Ganges nicht um Haaresbreite (von den übrigen Menschen) ab. (Von denen die noch ihre) Augen haben, gibt es keinen, der (ihr) darin gleichkommen würde. Ihre (wohlklingende) Stimme konnte vorbeiziehende Wolken aufhalten. Wahrlich, seit alters her wie auch heutzutage (gibt es niemand, der) überragender hätte singen können.

姓王氏,侯總管之妻也。善綠林雜劇;足甚小,而步武甚壯。女 天生秀,稍不逮焉。後有工於是者賜恩深,謂之『邦老趙家』。 又有張心哥,亦馳名淮浙。 Tian Xixiu

(Vom Himmel geschenkte Schönheit):

Ihr richtiger Familienname war Wang [ 王 ]. Sie war die Ehegattin des Brigade Vizekommandeurs534 Hou [侯總管]535. Sie war versiert in den Grüne Wälder Stücken536. 530

Vergleiche dazu die Übersetzung bei Waley I, Seite 99. Zhu Lianxiu ( ) ist der Name im Shuo Ji ( ), in unserem Referenzwerk heißt sie Zhulian Xiu ( ). Siehe dazu oben, Eintrag Zhulian Xiu 532 Hou Shuaqiao ( ) war ein im Possenspiel guter Schauspieler, doch seine Daten sind leider zu dürftig. Er hatte mindestens zwei Frauen; siehe unten, Eintrag Zhu Jinxiu. Nicht im gefunden. 533 Sai Lianxiu ( ) kommt auch im Theaterstück von Tian Han ( ) über den Opernautor Guan Hanqing ( ) vor. Darin schreibt Tian Han, wie sie ihr Augenlicht verlor: während eines Verhörs durch einen schurkischen hohen Beamten beleidigte und beschimpfte sie denselben, und der ließ ihr daraufhin die Augen ausstechen. Die wohl bewegendste Szene des Stücks. Sai Lianxiu’s Name wurde bei Prof. Wagner mit Sai Lian Xiu ( ) wiedergeben. Siehe dazu Wagner, Seiten 18 und 70; ferner siehe Eintrag Zhulian Xiu. 534 Zongguan ( ) = Assistant Brigade Commander. Siehe dazu Hucker; No. 7110, Seite 531. 531

関漢卿

朱簾秀 侯耍俏 賽簾秀

說集

珠簾

田漢

賽簾秀 總管

89

元人傳記資料索引


青樓集

Qing Lou Ji

Ihre Füße waren äußerst klein, und somit waren ihre Schritte und Fußabdrücke voll mit Leben. (Ihre) Tochter Tian Shengxiu [天生秀] erreichte sie darin nur knapp nicht. Danach war es Si Enshen [賜恩深], die sich darin (im diesem Genre) betätigte. Man nannte sie Räuberin Zhao [ 邦 老 趙 家 ] 537 . Da war ferner Zhang Xin’ge [ 張 心 哥 ]. Auch ihr Ruf (als gute Schauspielerin) war weit verbreitet, von Henan bis nach Zhejiang [浙江]538.

Name ohne Eintrag539.

湖廣名妓也。貫只歌平章納之。貫沒,流落湘湖間。酸齋嘗有 『老鶴啄』之誚。 Jin Shoutou

(Wildtierkopf Jin):

Sie war eine gefeierte Kurtisane im Süden Chinas [湖廣]540. Der Administrator541 Guan Zhige [貫只歌]542 nahm sie (zur Nebenfrau). Als Guan verstarb, zog (sie) nach Xiang Hu [湘湖]543 weg.Einst hatte Suanzhai [酸齋]544 sie als Alter Kranich, der pickt [老鶴啄] bespöttelt. 535

Diese Informationen sind zu dürftig, um klar zu eruieren, wer er war. Zu den Grüne Wälder Stücken ( ) siehe oben, Eintrag Guo Yudi. 537 Bang Lao ( ) = Räuber, so heißt es: . Hier ist also die Räuberrolle in der Komödie gemeint. Wahrscheinlich war ihr Nachname ( ) Zhao ( ). Doch Zhao war auch ein alter Staat in China, berühmt für seine schöne Frauen, so bedeutet Zhao Nü ( ) ein wunderschönes Mädchen. Siehe dazu , No. 40170.19 und siehe Sun, Seite 143f. 538 Huai ( ) bezeichnet den Fluß Huai Shui ( ) im damaligen Gebiet Henan Jiang Bei Xing Sheng ( ). Zhe ( ) bezeichnet das damalige Gebiet Jiang Zhe Xing Sheng ( ), also Zhejiang ( ) im Süden Chinas. Das Gebiet umfaßte wohl den Süden von Henan ( ) und Jiangsu ( ), Anhui ( ) und den Norden von Zhejiang. Sun beschreibt Huai Zhe ( ) nur als die Gegend um Nanking. Siehe dazu : Band 7, Karte 15 - 16, 8 und 29 und siehe Sun, Seite 156. 539 Der Name war nirgendwo zu finden. Zhang Shuntong ( ) wird in unserem Werk nur zweimal erwähnt, vorne in der Namensliste des Shuo Ji ( ) und hinten in den vergleichenden Namenslisten, ist jedoch im Text bzw. den Fußnoten und bei Sun nicht vorhanden. Ich vermute, daß es sich hierbei um eine falsche, versehentliche Einfügung handelt. Siehe , Seiten 9 und 80. 540 Hu Guang ( ) bezeichnet das damalige Gebiet Hu Guang Xing Sheng ( ). Es lag in den heutigen Provinzen Hunan ( ), Gui Zhou ( ) und Guangxi ( ). Siehe : Band 7, Karte 32f. 541 Ping Zhang ( ) = Administrator. Siehe Hucker; No. 4699, Seite 385. 542 Guan Zhige ( ) war ein Uigure ( ). Seine Lebensdaten sind nicht bekannt. Sein Vater war Ali Qaya ( ), ein hoher Beamter unter den Mongolen, der von 1227 – 1286 n.Chr. lebte. Siehe dazu ; Band 4, Seite 2220 und siehe Sun, Seiten 144f. 543 Mit Xiang Hu ( ) ist eine Gegend im Norden von Hunan ( ) gemeint. Siehe Eintrag Zhang Yumei. 544 Guan Suanzhai ( ) war der Nom de Plume ( ) von Guan Yunshi ( ), dem Sohn von Guan Zhige ( ) und Enkel von Ali Qaya ( ), in dessen Todesjahr er geboren wurde. Sein wirklicher Name 536

邦老

中文大辭典 淮 北行省 浙 中國歷史地圖集

湖廣 湖南 平章 貫只歌 阿里海牙 人傳記資料索引 湘湖 貫酸齋 貫只歌

綠林雜劇

舊劇腳色名扮盜賊等惡人者 姓 趙 趙女 淮水 江浙行省 河南 江蘇 淮浙 ④ 張順童 說集 中國古典戲曲論著集成 湖廣行省 貴州 廣西 中國歷史地圖集 畏吾兒人

阿里海牙

90

湖南

貫雲石

河南江 浙江 安徽


青樓集

Qing Lou Ji

字悅卿。貌不甚揚,而體態溫柔。趙松雪書『悅卿』二字,鮮于 困學、衛山齋、都廉使公、及諸名公,皆贈以詞,至今其家寶藏 之。 Zhou Xige

(Freudeslied Zhou):

Ihr Rufname war Yue Qing [悅卿]. (Ihr) Antlitz war nicht sehr blühend, dahingegen war (ihre) Wesensart (sehr) sanft. Zhao Songxue [趙松雪]545 schrieb (für sie) die zwei Zeichen Yue Qing [悅卿]. Xianyu Kunxue [鮮于困學] 546 , Wei Shanzhai [衛山齋] 547 , der Herr Untersuchungsbeauftragter 548 Du [都廉使] 549 und dazu andere wohlbekannte Herrschaften (verfaßten und) schenkten ihr allesamt Gedichte [詞], welche ihre Familie bis heute als (kostbare) Schätze aufbewahrt.

歌舞顏色,稱於京師。陳雲嶠與之狎,王欲嫁之。其母密遣其流 輩開喻曰﹕『陳公之妻,乃鐵太師女,妒悍不可言,爾若歸其 家,必遭凌辱矣。』王曰﹕『巧兒一賤倡,蒙陳公厚眷,得侍巾 櫛,雖死無憾。』母知其志可奪,潛挈家僻所,陳不知也。旬日 後,王密遣人謂陳公曰﹕『母氏設計,置我某所。有富商約某日 來,君當圖之,不然恐無及矣!』致期,商果至,王辭以疾,悲 啼宛轉。飲至夜分,商欲就寢,王掐其肌膚皆損,遂不及亂。既 五鼓,陳宿搆忽刺罕赤闥,縳商欲赴刑部處置。商大懼,告陳公 曰﹕『某初不知,幸寢其事,願獻錢二百緡,以助財禮之費。』

小雲石海涯 元代畏吾兒著名文學家 元人傳記資料索引 趙松雪 趙孟頫 鮮于困學 鮮于樞 衛山齋 號 有山 山甫 宋代 進士 張子翰 元人傳記資料索引 廉使 都 元人傳記資料索引

war Xiaoyun Shihaiya ( ). Er lebte 1286 – 1324 n.Chr., war ein bedeutender uigurischer Literat ( ) und kannte sich in Opern bestens aus ( ). Siehe dazu Feifel, Seiten 348f; ; Band 2, Seiten 1239 ff und siehe Sun, Seite 145. siehe ferner 545 Zhao Songxue ( ) = Zhao Mengfu ( ). Siehe oben, Eintrag Zhang Yiyun. 546 Xianyu Kunxue ( ) = Xianyu Shu ( ). Siehe oben, Eintrag Cao E-Xiu. 547 Wei Shanzhai ( ) war der Nom de Plume ( ) von Wei Qian ( ), welcher die Anredenamen ( ) You Shan ( ) und Shanfu ( ) führte. Er stammte aus Hua Ting ( ) bei Song Jiang ( ). Unter den Song ( ) wurde er Jinshi ( ) und verkehrte mit den Literaten seiner Zeit, u.a. mit Zhao Mengfu und Zhang Zihan ( ). Siehe dazu ; Band 3, Seiten 1981f und Sun, Seite 147. 548 Lian Shi ( ) = Investigation Commissioner. Siehe dazu Hucker; No. 3715, Seite 312. 549 Untersuchungsbeauftragter Du ( ) war ein Beamter, doch weitere Daten und wer er war sind nicht zu erfahren. Er ist nicht im verzeichnet. Dort steht nur ein Herr Du Shizhou ( ).

91

研究戲劇

衛謙 華亭

松江

都士周


青樓集

Qing Lou Ji

陳笑曰﹕『不須也』。遂厚遺其母,攜王歸江南。陳卒,王與正 室鐵,皆能守其家業,人多所稱述云。 Wang Qiaoer550

(Schlaumeier Wang):

(Ihre) Gesangskunst, (ihre) Tanzkunst und (ihr) Aussehen wurd im (ganzen) hauptstädtischen Bezirk gepriesen. Chen Yunqiao [陳雲嶠]551 war mit ihr intim, und Wang wünschte (sich sehr, ihn) zu heiraten (und seine Nebenfrau zu werden). (Dagegen) schickte ihre Mutter insgeheim eine Freundin (der Tochter, damit sie Qiaoer folgendes) darlege, (auf daß sie) verstünde: „Die Gemahlin von Chen, das ist doch die Tochter des Oberpräzeptors552 Tie [鐵太 師]553. (Die) ist (doch) unaussprechlich eifersüchtig und zänkisch! Falls Du zu ihr ins Haus geholt wirst, dann (wirst Du) sicherlich (grausam) beschimpft und geschändet werden.“ (Aber) Wang entgegnete: „(Ich), Qiaoer, bin doch nur ein (einfaches) geringes Singmädchen, dem Herr Chen großzügige Gunst hat zuteil werden lassen. (Falls ich ihm) als seine Gattin dienen kann, auch wenn (ich darob) sterbe, so werde (ich es) nicht bereuen!“ Als (ihre) Mutter erfuhr, daß man (sie von) ihrer Absicht nicht abbringen konnte, da wollte (man sie in der Familie) verbergen und führte sie an einen entlegenen Ort, (den) Chen nicht kannte. Nach 10 Tagen konnte Wang heimlich jemanden zu Chen schicken, (der ihm folgendes) sagte: „Meine Mutter hat Pläne geschmiedet und mich an irgendeinem Ort beiseite gebracht. Es gibt da einen reichen Kaufmann, mit dem an einem gewissen Tag verabredet wurde zu kommen, (um mich zu erhalten). Sie müssen (unbedingt) einen Plan dagegen schmieden, ansonsten befürchte (ich), daß es zu spät sein wird!“ Als diese Zeit gekommen war, kam der Kaufmann wie erwartet an. Wang sagte, sie wäre krank, und wehleidig jammernd richtete (sie sich) entsprechend danach. (Als er dann) bis Mitternacht getrunken hatte, (da) wollte der Kaufmann mit (ihr) schlafen. Wang, (sich dagegen sträubend), kratzte seine Haut bis sie tief verletzt war. So gelang (es ihm) nicht, (sie) in Unordnung zu bringen (= mit ihr zu schlafen). Zur fünften Nachtwache (stürzte) Chen (mit einigen mongolischen) Ulaghachi554 (-Burschen, welche er schon) vorbereitet hatte, durch die Innentür herein, fesselte den Kaufmann und wollte (sich mit ihm) zum Justizministerium begeben, (um ihn) maßregeln zu lassen. Der Kaufmann war arg in Bange und sagte zu Herrn Chen: „Ich wußte anfänglich nichts von der Sache, daß (sie beide) verliebt miteinander 550

Vergleiche dazu die Übersetzung bei Waley I, Seiten 99f. Chen Yunqiao ( ) war der Nom de Plume ( ) von Chen Bo ( ), welcher den Anredenamen ( ) Xin Fu ( ) führte. Er stammte aus Si Zhou ( ) in der heutigen Provinz Anhui ( ) und lebte von 1279 - 1339 n.Chr. Er war ein exzentrischer Poet, der ein Vermögen fürs Vergnügen verpraßte. Zugleich war er allerdings auch die damalige Autorität für Ritualgefäße. Siehe dazu ; Band 2, Seite 1277; siehe Waley I, Seite 100 und siehe auch Sun, Seite 148. 552 Tai Shi ( ) = Grand Preceptor. Siehe oben, Eintrag Wang Jin Dai und Hucker; No. 6213, Seite 481. 553 Oberpräzeptor Tie ( ) war Tiemu Dieer ( ), auch Temen Deer ( ) geschrieben, Temüder. Er war ein sehr hoher Beamter der mongolischen Besatzung (Mongol Grandee) und diente unter Khublai Khan ( ) und vier seiner Nachfolger. Er war Tai Shi ( ) von 1311 mit Unterbrechung fast bis zu seinem Lebensende im Jahr 1322 n.Chr. Siehe dazu ; Band 4, Seite 2663, siehe auch Waley I, Seite 100 und siehe Sun, Seite 148. 554 Hula Hanchi ( ) mong. Ulaghachi = Mongol Grooms. Waley bezeichnet sie als mongolische Burschen, also eine Art Leibwächter und wohl Diener von Chen’s Frau. Farquhar bezeichnet sie dagegen als Relay Horse Managers und gibt als deren Namen Wu La Chi ( ) an. Möglicherweise waren es hier auch nur mongolische Pferdehirten. Siehe dazu Farquhar, Seiten 219f und 238f und siehe Waley I, Seite 100. 551

新甫

太師

陳雲嶠

號 泗州

鐵太師 忽必烈

鐵木迭兒

忽刺罕赤

陳伯

安徽 元人傳記資料索引

太師 元人傳記資料索引 兀刺赤

92

特們德爾


青樓集

Qing Lou Ji

schlafen (Verkehren). Gern (aber) möchte (ich) zweihundert Kupferschnüre Geld darbringen, um (Ihnen) bei den Kosten für die Verlobungsgeschenke zu helfen.“ Chen lachte und sagte: „Das wird nicht nötig sein.“ Danach hinterließ (Chen) großzügige (Geschenke) an ihre Mutter und führte Wang (mit sich) zurück nach Hause nach Jiang Nan [江南]555. (Nachdem) Chen aus dem Leben abberufen wurde, konnten beide, Wang zusammen mit der rechtmäßigen Hauptehegattin Tie, das Familienvermögen bewahren, und es wird berichtet, (daß sie dafür) von den Leuten (hoch) gelobt worden seien.

長於雜劇,然身背微僂。金玉府總管張公,置於側室。嘗有『買 得不直』之誚。張沒,流落江湖,為教師以終。 Wang Bener556

(Rustikale Wang)557:

(Sie) war sehr gut in der Komödie, doch ihr Rücken war ein wenig buckelig. Der Schatzkammermeister [金玉府總管]558 Herr Zhang [張公]559 richtete (sie) als Nebenfrau ein. Liu Wenqing [劉文卿]560 bespöttelte (sie) einst als überteuert (gekauft) [賣得不直]561. Als Zhang dahinschied, zog (sie) im Jiang Hu [江湖]562 Gebiet umher (und fristete ihr Dasein als Schauspiel-) Lehrerin (bis zu ihrem) Ende.

江南

555

Zu Jiang Nan ( ) siehe oben, Eintrag Fan Shizhen. Vergleiche dazu die Übersetzung bei Idema, Seite 166. 557 Idema schreibt ihren Namen mit Mang ( ) anstelle von Ben ( ), also Wang Manger ( ). Zur Zeit ist mir noch unklar, woher er diese Variante hat, denn das Shuo Ji ( ) benützt auch Ben ( ). Wahrscheinlich ein Tippfehler. Siehe Idema, Seite 166. 558 Jin Yu Fu ( ) = Metals and Jewels Workshop. Jin Yu Ren Jiang Zongguan Fu ( )= Supervisorate-in-chief of Metal Workers and Jewelers. Idema beschreibt seinen Titel Jin Yu Fu Zongguan ( ) als General Overseer of the Storehouse of Gold and Jade, ich übersetze es einfach als Schatzkammermeister. Siehe Idema, Seite 166 und siehe Hucker; No. 1170 und 1171, Seite 169. 559 Schatzkammermeister Zhang ( ) war ein hoher Beamter, doch weitere Daten und wer er war ist nicht zu erfahren. Es gibt zu viele Zhang ( ) im . 560 Zu Liu Wenqing ( ) leider unmöglich zu eruieren wer er war. Unwahrscheinlich, daß es sich hierbei um Liu Wenyi ( ) mit dem Anredenamen ( ) Yi Qing ( ) handelt. Siehe dazu ; Band 3, Seite 1823. 561 Mai De Bu Zhi ( ) ist sehr schwierig zu übersetzten: Mai De ( ) = kaufen und erhalten, das ist klar, Bu Zhi ( ) kann hier nur eine Fehlschreibung von ( ) sein, also überteuert, nicht Wert sein, verschwendet, etc. War er wirklich so gemein oder wollte er seinen Freund Zhang ( ) foppen (falls sie Freunde waren)? Andererseits bedeutet es auch nicht gerade (eine Anspielung auf ihren Rücken?). Idema schreibt „He bought something worthless“. Ich nehm’s mit Humor und meine, es spiele auf ihren (hübschen) Buckel an. Siehe auch Idema, Seite 166. 562 Mit Jiang Hu ( ) sind wohl die beiden damaligen Gebiete Jiang Zhe Xing Sheng ( ) und Hu Guang Xing Sheng ( ) gemeint, daher Jiang und Hu ( ), also der ganze Süden Chinas, von Guangxi ( ) über Hunan ( ) bis nach Fujian ( ) und Zhejiang ( ). Siehe : Band 7, Karte 27-28 und Karte 32-33. 556

奔 說集

金玉府

玉府總管

劉文卿 劉文義 買得不直 不直 江湖

廣西

張 張

元人傳記資料索引 字 義卿

不值

湖廣行省 湖南

福建

93

江湖

王莽兒 奔 金玉人匠總管府

買得

元人傳記資料索引

浙江

江浙行省 中國歷史地圖集


青樓集

Qing Lou Ji

Tong

563

)

善調話 — 即世所謂小說者,如丸走板,如水建瓴。女童童亦有 舌辨,嫁末泥度豐年,不能盡母之伎云。 Shi Xiaotong564

(Kleines Mädel Shi):

(Sie) war versiert im Musikalischen Märchenvortragen [調話]565 - das, was wir heutzutage als Erzählungen bezeichnen. (Ihre Erzählkunst) war wie ein Ball, der einen Abhang (herunter) rollte, (oder) wie Wasser, das aus einer Kanne fließt566. (Ihre) Tochter Tong Tong [童童] hatte eine ebenso fähige Zunge, (mit der sie) auftrat (wie ihre Mutter). Sie (Tong Tong) heiratete den (Schauspieler) Männlicher Hauptrollen [末泥]567 Du Fengnian [度豐年]. Man sagt, daß (die Tochter) nicht die (große) Geschicklichkeit (ihrer) Mutter habe ausschöpfen können.

字慧卿。尤長琵琶,合唱為一時之冠。名公士夫,皆以詩贈之。 後有朱春兒亦得名於淮浙。 Yu Sijie

(Vierte Schwester Yu):

Ihr Rufname war Hui Qing [慧卿]. Sie war vor allem im Pipa [琵琶] 568 spielen und im gemeinsamen Singen ausgezeichnet und (darin) die Beste zu ihrer Zeit. Renommierte Mitglieder der Aristokratie und Gentry [ 名 公 士 夫 ] haben allesamt für sie (Hui Qing) Gedichte (verfaßt und sie) ihr geschenkt. Später gab es (da ferner) Zhu Chuner [朱春兒], die ebenfalls namhaft wurde (im Gebiet) von Henan bis nach Zhejiang [淮浙]569.

調話

563

說集 中國古典戲曲論著集成

童童

Eigentlich steht im Text nur Tong ( ), doch das Shuo Ji ( ) schreibt Tong Tong ( ) und Sun stimmt dem bei, so auch ich. Siehe Sun, Seite 153 und siehe , Fußnote No. 276 564 Vergleiche dazu die Übersetzung bei Idema, Seite 148. 565 Diao Hua ( ) = Tales interspersed with songs. Erzählung mit Zwischengesang. Diao Hua ( ) = Diao Shuo ( ), . Siehe Idema, Seite 148 und 441 und siehe Sun, Seiten 151f. 566 Eigentlich steht hier das Zeichen Jian ( ), doch im Shuo Ji ( ) steht das Zeichen Liu ( ) = fließen, was , Fußnote No. 275. mir viel logischer erscheint. Siehe 567 Mo Ni ( ) = Male lead, die männliche Hauptrolle in den chinesischen Opern also. Siehe dazu Idema, Seiten 69, 85, 128, 134, 445 und 497; Idema II, Seiten 24f und Sun, Seiten 48f und 59. 568 Die Pipa ( ) ist ein typisch chinesisches Instrument, das ähnlich wie eine Mandoline aussieht, doch senkrecht gehalten wird. 569 Mit Huai Zhe ( ) ist also das Gebiet um Anhui ( ) gemeint. Siehe oben, Eintrag Tian Xixiu.

調話 調說 一唱一語 末泥 琵琶 淮浙

建 說集 中國古典戲曲論著集成 安徽 94

調話


青樓集

Qing Lou Ji

Name ohne Eintrag570.

姓徐氏。一目眇,四體文繡。精於綠林雜劇。又有郭次香,陳德 宣之妻也,亦微眇一目。韓獸頭,曹皇宣妻也,亦善雜劇,皆馳 名金陵者也。 Pingyang Nu571

(Die Sklavin aus Pingyang):

(Ihr) Familienname war Xu [徐]. (Sie) war auf einem Auge blind und (ihr) Körper war vollständig572 tätowiert. Sie war hochbegabt in den Grüne Wälder Stücken573. Daneben gab es Guo Cixiang [郭次香], sie war die Ehefrau von Chen Dexuan [陳德宣]574. Auch (sie) war leicht sehbehindert auf einem Auge. Han Shoutou [ 韓 獸 頭 ] war die Gattin von Cao Huangxuan [曹皇宣]575. (Sie war) ebenfalls geschickt in Komödien. Alle (drei Frauen) waren gefeierte (Darstellerinnen) in Nanking [金陵]576.

樊孛闌奚之妻也。旦末雙全。江淮間多師事之。樊院本,亦罕與 比。 570

保保

傅保保

Bao Bao ( ) wurde nur in der vorderen Namensliste als Fu Baobao ( ) bezeichnet, eine klare Fehlschreibung. Im Shuo Ji ( ), im Eintrag von Yu Sijie ( ) stehen hinten zuletzt an den Eintragstext angefügt die drei Zeichen: Zhuan Bao Bao ( ) = ..... (und ferner) tradierte (sie ihre Kunst) weiter an Bao Bao. Wahrscheinlich war Bao Bao eine Schülerin oder eine Tochter von Zhu Chuner ( ). Siehe im , Seiten 9, 81 und Seite 61; Fußnote No. 286 und siehe Sun, Seite 154. 571 Vergleiche dazu die Übersetzung bei Idema, Seite 166. 572 Si Ti ( ) = die vier Gliedmaßen. Darunter verstehen die Chinesen Kopf (1), Rumpf (2), beide Arme (3) und beide Beine (4). Also den ganzen Körper. 573 Zu den Grüne Wälder Stücken ( ) siehe oben, Eintrag Guo Yudi. 574 Chen Dexuan ( ) war wahrscheinlich ein Schauspieler. Es ist unmöglich zu eruieren wer er war. Sein Name ist nicht im verzeichnet. 575 Cao Huangxuan ( ) war wahrscheinlich ein Schauspieler. Es ist unmöglich zu eruieren, wer er war. Sein Name ist nicht im verzeichnet. 576 Jin Ling ( ) ist der alte Name für Nanking bzw. Nanjing ( ). Siehe dazu oben, Eintrag Du Miaolong und siehe im : Band 7, Karte 47-48, 5.

說集

中國古典戲曲論著集成 四體 綠林雜劇 陳德宣 元人傳記資料索引 曹皇宣 元人傳記資料索引 金陵 中國歷史地圖集

傳保保

95

南京

于四姐

朱春兒


青樓集

Zhao Pianxi

Qing Lou Ji

(Einseitig fühlende Zhao):

(Sie) war die Ehefrau von Fan Bolanxi [樊孛闌奚]577. Sowohl in den weiblichen, als auch in den männlichen Rollen [旦末]578 war sie genial. Im Jiang Huai [江淮]579 Gebiet gab es viele, die sie zur Meisterin nahmen. Die Possenspiele [ 院 本 ] 580 von Fan waren auch so merkwürdig, daß man sie mit nichts (und niemandem) vergleichen kann.

姓孫氏。京師角妓也。逸人風高老點化之,遂為女道士,浪遊湖 海間。嘗至松江,引一髽髻,曰閩童,亦能歌舞。有招飲者,酒 酣則自起舞,唱青天歌,女童亦舞而和之,真仙音也。欲於東門 外化綠造菴,陸宅之為造疏,語多寓譏謔。其中有『不比尋常鉤 子,會經老大鉗槌,百煉不回,萬夫難敵』之句。孫於是飄然入 吳,遇醫人李恕齋,乃欲卜舊好,遂從俗嫁之,後不知所終。 Lian Qixiu581

(Verschlungener Zweige Grazie):

(Ihr) Familienname war Sun [孫]. Sie war eine wohlbekannte, herausragende Kurtisane im hauptstädtischen Bezirk. Der Eremit Feng Gao Lao [風高老]582 bekehrte sie, woraufhin sie eine taoistische Nonne wurde. Sie wanderte (ziellos) zwischen dem Meer und (dem Dongting See) Hu [湖]583 umher, (bis sie) einst in Song Jiang [松江]584 ankam. Mit (sich) führte (sie)

577

578

579

580 581 582

583

584

樊孛闌奚) war ein Schauspieler. Weitere Daten waren nicht zu eruieren. Sein Name ist nicht im 元人傳記資料索引 verzeichnet. Dan (旦) = Female role, Mo (末) = Male role, General. Siehe dazu Idema, Seiten 138, 497f und 138 und Idema II, Seite 24f. Huai (淮) bezeichnet den Fluß Huai Shui (淮水) im damaligen Gebiet Henan Jiang Bei Xing Sheng (河南江 北行省). Jiang (江) bezeichnet den Yangtse (長江) im damaligen Gebiet Jiang Zhe Xing Sheng (江浙行省). Das Gebiet zwischen den beiden Flüssen wäre demnach also Hubei (湖北) und der Norden von Anhui (安徽) und Jiangsu (江蘇 ). Früher gab es aber auch das Gebiet Jiang Huai Xing Sheng (江淮行省 ), es umfaßte Jiangxi (江西) und Anhui. S iehe中國歷史地圖集: Band 7, Karte 3-4, ④ 7-8 und Karte 15-16. Yuan Ben (院本) = Posse. Florierte im Jin (金) und Yuan (元) Reich. Siehe Idema II, Seite 21. Vergleiche dazu die Übersetzung bei Waley I, Seiten 100f. Feng Gao Lao ( 風高老 ) war wohl das Hao ( 號 ) eines taoistischen Einsiedlers. Leider war es mir nicht möglich zu eruieren, wer er war. Er ist nicht im 元人傳記資料索引 verzeichnet. Hu (湖) bezeichnet den Dongting See (洞庭湖). Er lag in der Nähe der Stadt Changsha (長沙市), im Norden der heutige Provinz Hunan (湖南), im damaligen Gebiet Hu Guang Xing Sheng (湖廣行省). Gemeint ist also die Küstenregion im Süden Chinas. Siehe 中國歷史地圖集: Band 7, Karte 32-33, ③ 6. Der Ort woher unser Autor stammte! Song Jiang (松江) lag ca. 30 km westlich von Shanghai (上海), bei der Ortschaft Hua Ting (華亭). Siehe dazu 中國歷史地圖集: Band 7, Karte 27-28, ② 7. Fan Bolanxi (

96


青樓集

Qing Lou Ji

eine (junge) Witwe585 Namens Min Tong [閩童], welche gleichsam (sehr berufen) singen und tanzen konnte. Gab es jemand, der (sie) zum Trinken (einlud), dann stand sie sobald der Wein (sie) beschwipste von selbst auf, fing an zu tanzen und sang das Lied Blauer Himmel [青天 歌]. (Ihre) kleine Freundin tanzte gleichfalls und begleitete sie (beim Singen), wahrlich eine feengleiche Musik! (Sun) hoffte außerhalb des Osttors eine Klause errichten (zu können), indem sie um Almosen bitten (wollte). Lu Zhaizhi [陸宅之]586 fertigte für (sie) ein Gesuch (für Geldopfer) an, die Sprache war (jedoch) voller Anspielungen, (welche sie) verspotteten und verhöhnten. Darunter waren Sätze wie „(sie) ist nicht mit einem gewöhnlichen Haken587 (= Straßendirne) zu vergleichen“ (oder) „schon früher haben alte (Männer) sie gefoltert und behämmert“, (ferner) „hundertfach unwiederbringlich erprobt“ (und) „alle Männer können (sie) nicht besiegen“. Sun war darob (äußerst konsterniert und es) verschlug (die Ärmste infolgedessen) nach Suzhou [吳]588. Dort traf sie den Arzt Li Shuzhai [李恕齋]589. Sodann wollte590 (sie) ihre alten, (vorher abgelegten) Gewohnheiten (wiederaufleben lassen und tat es auch) 591 . Schließlich folgte sie den Sitten und ehelichte ihn. Danach ist mir nicht mehr bekannt, (wie und wo sie) endete.

善唱慢調,雜劇亦精致。身材短小,而聲韻清圓,故鍾繼先有 『聲似磬圓,身如磬槌』之誚云。 Wang Yumei

(Jadepflaume Wang):

(Sie) war talentiert im Singen von Langsamen Liedern [慢調]592, genauso genial war sie in den Komödien. (Obschon ihr) Körper klein und schmächtig war, (so) war (ihre) Stimme klar

髽髻

585

丫頭

Zhua Ji ( ) übersetzt Waley mit Akolyth (Art klerikaler Begleiter), Sun mit Kleine Maid ( ). Ich übersetze es mit Witwe, jedenfalls handelt es sich hierbei um eine Frau. Siehe Waley I, Seite 100 und siehe Sun, Seiten 162f. 586 Lu Zhaizhi ( ) war der Anredename ( ) von Lu Juren ( ), er besaß die Nom de Plume ( ) Chao Song Weng ( ), Song Yun Ye He ( ) und Mao Hu Jushi ( ). Er stammte, wie der Autor, aus Hua Ting bei Song Jiang ( ), war der Sohn eines Stoffhändlers, ein guter Kalligraph und Poet, und er war eine Autorität in Bezug auf Tuschsteine. Siehe dazu ; Band 2, Seite 1356, Waley I, Seite 101 und Sun, Seite 163. 587 Der Haken Gou ( ) ist gleichlautend mit Gou ( ) aus Gou Lan ( ), die Bordelle der untersten Klasse. Eine schmähliche Beleidigung als Straßendirne also. Siehe Eintrag Xiao Chunyan und Gulik I, Seiten 230f. 588 Wu ( ) ist die alte Bezeichnung für Suzhou ( ). 589 Li Shuzhai ( ) war ein Arzt aus Suzhou ( ). Mehr konnte ich leider nicht erfahren. Ich habe vier Shuzhai ( ) im gefunden, doch keinen mit Namen Li ( ). 590 Hier steht Yu Bu ( ), was aber keinen Sinn ergibt. Das Shuo Ji ( ) schreibt Yu Xia ( ), Xia ( ) als Richtungskomponente. Dies erscheint mir sinnvoller. Siehe , Fußnote No. 304. 591 D.h. keine Nonnen mehr zu sein und wieder einen Mann lieben. 592 Man Diao ( ) = Man Ci ( ). Siehe oben, Eintrag Jieyu Hua und siehe Sun, Seite 164.

陸宅之 巢松翁

字 松雲野褐 松江華亭人

陸居仁

勾 蘇州 蘇州

勾欄

李恕齋 恕齋 元人傳記資料索引 欲卜 慢調

慢詞

97

瑁湖居士 元人傳記資料索引

李 說集 中國古典戲曲論著集成

欲下


青樓集

Qing Lou Ji

und rund. Deswegen wurde sie von Zhong Jixian [鍾繼先] 593 mit (dem Satz) verspottet: „(Ihre) Stimme scheint so (wohlklingend) rund (wie die eines) Klangsteins, ihr Körper (aber) wie ein Klangsteinschlegel“.

賦性聰慧,記雜劇三百餘段;當時旦色,號為廣記者,皆不及 也。金玉府張總管,置於側室。張沒後,復為娼。 Li Zhixiu

(Blühendes Glückskraut Li):

(In ihrer) Veranlagung war (sie sehr) gescheit, sie konnte über dreihundert Komödienstücke auswendig. Von den (Schauspielern) weiblicher Rollen wurde (sie) als jemand mit (äußerst) großem Erinnerungsvermögen bezeichnet und niemand kam (ihr darin) gleich. Der Schatzkammermeister594 Zhang [金玉府張總管]595 richtete (sie) als Nebenfrau ein. Nachdem Zhang entschlafen war, wurde sie wieder ein Singmädchen.

侯要俏之妻也。雜劇旦末雙全,而歌聲墜梁塵,雖姿不逾中人, 高藝實超流輩。侯又善院本。時稱負絕藝者,前輩有趙偏惜、樊 孛闌奚,後則侯朱也。 Zhu Jinxiu596

(Brokadne Zhu):

Sie war die Gattin von Hou Yaoqiao [ 侯 要 俏 ] 597 . Sowohl für weibliche als auch für

鍾繼先

593

字 開封 醜齋 錄鬼簿 元人傳記資料索引

鍾嗣成

Zhong Jixian ( ) war der Anredename ( ) von Zhong Sicheng ( ), einem Freund unseres Autors. Er stammte aus Bian ( ), der alten Hauptstadt Kaifeng ( ) der Nördlichen Song Dynastie ( ), und sein Nom de Plume ( ) war Chou Zhai ( ). Er war ebenfalls ein Liederautor während der späten Yuan Zeit ( ) und Autor des Werks . Siehe dazu im das , Seiten 87 ff, siehe , Seite 281; siehe ; Band 4, Seite 2034 und siehe ferner Sun, Seiten 164f. 594 Zu Jin Yu Fu Zongguan ( ) = Schatzkammermeister, siehe oben, Eintrag Wang Bener. 595 Schatzkammermeister Zhang ( ) liebte wohl viele Frauen und lebte polygam. Das ist im Text schon die zweite Konkubine, welche er sich kaufte. Siehe oben, Eintrag Wang Bener. 596 Vergleiche dazu die Übersetzung bei Idema, Seite 166. 597 Hou Yaoqiao ( ) ist eigentlich Hou Shuaqiao ( ), Yao ( ) eine Fehlschreibung für Shua ( ). Im Shuo Ji ( ) steht Hou Shuaqian ( ), doch ist Qian ( ) ganz klar eine Fehlschreibung für Qiao ( ). Hou Shuaqiao war der Ehegatte von Sai Lianxiu, (auch Schauspieler durften Bigamisten sein). Zu Hou Shuaqiao siehe oben, Eintrag Sai Lianxiu und siehe , Fußnote No. 316.

號 元晚期戲曲家 錄鬼簿續編 金玉府總管 張

侯要俏 說集

侯耍倩

侯耍俏

錄鬼簿

倩 中國古典戲曲論著集成

98

北宋

錄鬼簿提要


青樓集

Qing Lou Ji

männliche Rollen598 war sie prädestiniert, und (ihre) Gesangstimme ließ den Staub von den Balken herabrieseln 599 . Obschon (ihr) Aussehen nicht den Durchschnitt überschritt, so überflügelte (ihre) hohe Kunstfertigkeit (doch) die ihrer Kolleginnen. Ferner war Hou begabt im Possenspiel 600 . Damals hieß es, (die beiden) wären (derzeit) diejenigen, welche diese überragende Kunst auf ihren Schultern trügen. Vor (ihnen) waren es Zhao Pianxi [周偏惜] und Fan Bolanxi [樊孛闌奚]601, danach waren es Hou und Zhu.

金陵名姝也。妙歌舞,善談謔,亦 頗涉獵書史。臺端雖廌角峨峨,悉 皆愛賞;士夫造其廬,盡日笑談。 惜壽不永,二十三歲而卒,葬南關 外。好事者春遊,必攜酒奠其墓, 至今率以為常。 (Duftendes Lied Fan):

Fan Xiangge602

(Sie war) ein berühmtes, bezauberndes Fräulein aus Nanking [金陵]603. (Sie) war perfekt im Singen und Tanzen, sie war (außerdem) berufen im Plaudern und Scherzen. Darüber hinaus besaß (sie) ein profundes Wissen über die klassischen Texte und die Geschichte604.

Zweisamkeit in einem Gelehrtenambiente

605

.

(Sogar) Zensoren606, mit ihrem hochtrabenden Moralgetue, kosteten in vollem Umfang (ihre Gesellschaft) aus. Beamte und hohe Herren kamen zu ihrer Hütte, und den ganzen Tag lang lachten und plauderten sie (dort). Unglücklicherweise (währte ihre) Lebensdauer nicht ewiglich: Mit zweiundzwanzig Jahren wurde (sie) aus dem Leben abberufen. (Sie) wurde außerhalb des Südportals bestattet, und (ihre) Anhänger zog es während (den) Frühlingsausflügen, zu ihrer Ruhestätte, wo sie (für die Ärmste) Wein opferten. Und dieser Brauch dauert bis heute noch an. 598

Dan ( ) = Female role, Mo ( ) = Male role, General. Siehe oben, Eintrag Zhao Pianxi. Vergleiche dazu oben, Eintrag Du Miaolong. 600 Zu Yuan Ben ( ) siehe oben, Eintrag Zhao Pianxi. 601 Zu Zhao Pianxi ( ) und Fan Bolanxi ( ) siehe oben, Eintrag Nr. 68 von Zhao Pianxi. 602 Vergleiche dazu die Übersetzung bei Waley I, Seite 101. 603 Jin Ling ( ) ist der alte Name für Nanking bzw. Nanjing ( ). Siehe dazu oben, Eintrag Du Miaolong, und siehe im : Band 7, Karte 47-48, 5. 604 Sie war das, was ich als high-class-Freudenmädchen bezeichne: vorbildlich, besser als viele „brave Frauen“. 605 Bildquelle: Haack, Seite 37. Qing Dynastie (?); Malerei auf Seide. 606 Tai Duan ( ) = Attendant Censor, oder lit. Zensor. Siehe dazu Hucker; No. 6238, Seiten 483f. 599

院本 趙偏惜

金陵 中國歷史地圖集

樊孛闌奚

臺端

99

南京


青樓集

Qing Lou Ji

姓劉氏。獨步江浙。其女匾匾,姿格嬌冶,資性聰明。雜劇能迭 生按之,號小技。後嫁末泥安太平,常鬱鬱而卒。有女寶寶,亦 喚『小枝梅』,藝則不逮其母云。 Xiao Yumei607

(Kleine Jadepflaume):

(Ihr) Familienname war Liu [劉]. Allein zog sie im Jiang Zhe Gebiet [江浙]608 umher. Ihre Tochter Bian Bian [匾匾] war in Erscheinung und Persönlichkeit graziös und verführerisch, (in ihren) Anlagen war (sie sehr) aufgeweckt. Komödien konnte (sie) der Reihe nach wiederholen. Man nannte (sie) Kleiner (Pflaumen-) Zweig [小枝(梅)]609. Später heiratete sie den Hauptrollen Schauspieler610 An Taiping [安太平]611. (Leider) war sie oft melancholisch und schied (infolgedessen) dahin. Sie hatte eine Tochter, (welche) Bao Bao [寶寶] (hieß). Auch (diese) rief man Kleiner Pflaumenzweig [小枝梅], (doch) man kann sagen, (daß ihre) Kunst an die ihrer Mutter nicht heran reichte.

楊駒兒之女也。美姿容,善謳唱。公卿士夫,翁然加愛。性嗜 酒。後嫁樂人查查鬼張四為妻,憔悴而死。貫酸齋嘗以『髻挽青 螺,裙拖白帶』之句譏之;蓋以其有白帶疾也。 Yang Mainu612

(Gekaufte Sklavin Yang):

Sie war die Tochter von Yang Juer [楊駒兒]613. Sie war bildhübsch und patent im Vortragen

607

Vergleiche dazu die Übersetzung bei Idema, Seite 148. Das Gebiet Jiang Zhe ( ) bezeichnet das damaligen Gebiet Jiang Zhe Xing Sheng ( ) bei den Provinzen Zhejiang ( ) und Fujian ( ). Siehe dazu : Band 7, Karte 27-28. 609 Eigentlich steht hier nur Xiao Ji ( ), doch im Shuo Ji ( ) steht Xiao Qimei ( ), und weil weiter hinten im Eintrag steht: „ ..... auch sie wurde Xiao Qimei gerufen“, meine ich, daß das Shuo Ji richtig liest. Siehe , Fußnote No. 335. 610 Mo Ni ( ) = Male lead. Siehe oben, Eintrag Shi Xiaotong. 611 An Taiping ( ) war ein Schauspieler männlicher Rollen. Weitere Daten waren nicht zu eruieren. Nicht im verzeichnet. 612 Vergleiche dazu die Übersetzung bei Idema, Seiten 161f. 608

江浙 浙江

中國古典戲曲論著集成 末泥 安太平 元人傳記資料索引

小技

福建

中國歷史地圖集 說集

100

江浙行省 小枝梅


青樓集

Qing Lou Ji

und Singen. (Nicht wenige) Mitglieder der Aristokratie und Gentry [公卿士夫] liebten (sie) aufs innigste. (In) ihrem Wesen neigte (sie) dazu, sich nach Wein zu sehnen. Später ehelichte (sie) den Unterhalter614 Chacha Gui Zhang Si [查查鬼張四], (doch) bedrückt und abgehärmt verschied sie. Einst verulkte Guan Suanzhai [貫酸齋]615 sie mit dem Satz: „(Ihre) Frisur ist gehalten von einem blauen Schneckengehäuse, (ihr) Rock umwickelt von einem weißem Gürtel.“ Nun, (vielleicht) weil sie (tatsächlich) die Weißfluß-Krankheit [白帶 疾]616 hatte.

人多呼為『張四姐』。舊曲,其音不傳者,皆能尋腔依韻唱之。 絲竹咸精,蒱博盡解,笑談亹亹,文雅彬彬。南北令詞,即席成 賦;審音知律,時無比焉。往來其門,率多貴公子。積家豐厚, 喜延款士夫,復揮金如土,無少靳惜愛。林經歷,嘗以側室置 之。後再占樂籍,班彥功與之甚狎。班司儒秩滿北上,張作小詞 折桂令贈之,末句云﹕『朝夕思君,淚點成班』;亦自可喜。又 有一聯云:『側耳聽門前過馬,和淚看簾外飛花』;尤為膾炙人 口。有女倩嬌、粉兒,數人皆藝殊絕;後以從良散去。余近年見 之崑山,年逾六十矣。兩鬢如黧,容色尚潤,風流談謔,不減少 年時也。 Zhang Yulian617 (Jadelotus Zhang): Von den meisten wurde (sie einfach nur) Vierte Mutter Zhang [張四媽] gerufen. (Sie konnte) alte Lieder singen, deren Musik nicht tradiert worden war, indem (sie sich nur) an den Reim hielt und somit die Melodien herausfand. Sie beherrschte sowohl Seiteninstrumente wie auch Blasinstrumente und meisterte (auch) das Glücksspiel. In der Unterhaltungskunst war (sie) unermüdlich und (ihre Art war) vollendet und vornehm.

613

楊駒兒 元人傳記資料索引 樂人 貫酸齋 貫雲石

Yang Juer ( ) war wahrscheinlich ein Schauspieler bzw. eine Schauspielerin. Weitere Daten waren nicht zu eruieren. Nicht im verzeichnet. 614 Zu Yue Ren ( ) = Unterhalter (Entertainer) vergleiche oben, Anfang des Unterkapitels B, Seite 14 und siehe Idema, Seiten 161 und 500. 615 Guan Suanzhai ( ) = Guan Yunshi ( ). Siehe oben, Eintrag Jin Shoutou. 616 Auch Leukorrhöe bzw. Weißer Ausfluß genannt, eine ernste Variante von Vaginitis. 617 Vergleiche dazu die Übersetzung bei Idema, Seite 162 und bei Waley I, Seiten 101f.

101


青樓集

Qing Lou Ji

Die südliche und nördliche Kurze Lyrik [令詞] 618 konnte (sie) aus dem Stehgreif heraus komponieren. (In ihrer) profunden Kenntnis der Musik und (in ihrem) Wissen um die Regeln (der Musikkunst) war sie zu (ihrer) Zeit unvergleichlich (begabt). Unter denen, welche bei ihr ein und aus gingen, waren sehr viele reiche Edelmänner. Das Familienvermögen, (welches sie) anhäufte, war (äußerst) dick. Sie erfreute sich daran, Mitglieder der Gentry einzuladen und zu unterhalten. Immer wieder verstreute (sie) Geld als wär’s Dreck, und dennoch geizte (sie) mit (ihrem) Mitgefühl. Der Registrar619 Lin [林經歷]620 kaufte sie einst (für sich) als Konkubine. Danach (aber) kehrte (sie) wieder zu (ihrer Arbeit) im Vergnügungssektor zurück. Ban Yangong [班彥功] 621 hatte mit ihr ein sehr intimes Verhältnis. (Nachdem) Ban (sein Amt) als Aufseher der Konfuzianischen (Schulen) erfüllt hatte und sich nach Norden begab, verfaßte Zhang eine Kleine Lyrik (zum Lied) Abholzen der Zimtbäume [拆桂令] und schenkte es ihm. Der letzte Satz (darin) lautete: „Morgens und abends vermisse (ich) Dich, die Tränentropfen kommen der Reihe nach622“. Daran erfreute sogar ich mich (= der Autor). Ferner gab es noch ein Reimpaar: „Das Ohr geneigt lausche (ich) den vor dem Tor vorbeitrabenden Pferden, mit Tränen in den Augen sehe (ich) hinter der Markise Blumen dahinschweben“. Besonders (diese Strophe) war bei jedermann äußerst beliebt. (Sie) hatte die Töchter Qian Jiao [倩嬌] und Fen Er [粉兒] (= Pinky), und beide waren in ihrer Kunstfertigkeit in hohem Maße überragend. Später zerstreuten (sich ihre Wege und sie) gingen weg, weil sie geheiratet hatten (bzw. ihre Karriere als Freudenmädchen aufgaben, weil sie in eine ehrbare Familie hinein heiraten konnten)623. Vor einigen Jahren habe ich sie (= Frau Zhang) in Kun Shan [崑山]624 getroffen, (damals) war (sie) schon über sechzig Jahre alt. (Ihre) Haare an den beiden Schläfen waren (immer noch) schwarz, (ihr) Antlitz war noch geschmeidig und (sogar ihre) lustigen Konversationen und Scherze waren keinesfalls minder als in (ihrer) Jugendzeit.

618

令詞 宋代 詞 經歷

Ling Ci ( ) übersetze ich hier mit Kurze Lyrik. Idema übersetzte es als: The shorter lyric poems. Sun erklärt Ling Ci als: . Ursprünglich waren die Ci ( ) alles kurze lyrische Werke. Anfang der Song ( ) wurden sie mit dem populärer Liederstil vermischt und es entstanden die längeren Man Ci ( ). Siehe dazu Feifel, Seite 31; Nienhauser, Seite 846f; Idema, Seite 162 und Sun, Seite 176. 619 Jing Li ( ) = Registrar. Siehe dazu Hucker; No. 1227, Seite 172. 620 Lin Quansheng ( ) führte den Anredenamen ( ) Qing Yuan ( ). Er stammte aus Yong Fu ( ) und lebte von 1299 - 1361 n.Chr. Er war Beamter, Konfuzianer und Poet. Siehe dazu ; Band 2, Seite 683, siehe Waley I, Seite 102 und auch Sun, Seite 148. 621 Ban Yangong ( ) war der Anredename ( ) von Ban Weizhi ( ), welcher den Nom de Plume ( ) Shu Zhai ( ) führte. Er stammte aus Bian Liang ( ) und lebte um 1330 n.Chr. Auch er war ein Yuan-zeitlicher Opernautor ( ) und als Kalligraph versiert in der Siegelschrift. Siehe dazu ; Band 2, Seiten 928f, Idema, Seite 162 und Sun, Seiten 176f. 622 Ban ( ) hier: der Reihe nach, ist auch gleichzeitig der Familienname Xing ( ) von Ban Weizhi ( ). 623 Cong Liang ( ) ist ein alter Ausdruck für Dirnen bzw. Freudenmädchen, welche einen (freien) Bürger geheiratet haben oder welche das lose Leben im Vergnügungsviertel aufgegeben haben (bzw. konnten). Das war immer eine bedeutende Verbesserung ihrer gesellschaftlichen Situation und folglich Ziel vieler, wenn nicht der meisten Freudenmädchen. Siehe Xiao, Seiten 319 ff und Liu Dalin III, Seiten 333 ff. Ferner siehe dazu Idema, Seite 165 und Hansson, Seite 59. 624 Kunshan ( ) war die Präfektur Kun Shan ( ) und lag im Gebiet Jiang Zhe Xing Sheng ( ), ca. 50 km nördlich von Song Jiang ( ). Siehe : Band 7, Karte 27-28, 7.

即曲子的篇章

林泉生

班彥功 號 恕齋 記資料索引 班 從良 崑山

清源

汴梁

元散曲作家

班惟志

永福人 元人傳記資料索引

元人傳 班惟志

松江

崑山州 中國歷史地圖集 102

江浙行省


青樓集

Qing Lou Ji

馮蠻子之妻也。善雜劇,有遶梁之聲。其女西夏秀,嫁江閏甫, 亦得名淮浙間。江親文墨,通史鑑,教坊流輩,咸不逮焉。 Zhao Zhenzhen625 (Zhao die Wahre): (Sie) war die Gattin von Feng Manzi [馮蠻子]626. (Sie) war versiert in Komödien und hatte eine schöne klare Stimme. Ihre Tochter war Xixia Xiu [西夏秀]627, (welche) Jiang Runfu [江 閏 甫 ] 628 geheiratet hatte. Auch (sie) waren innerhalb des Gebiets von Henan bis nach Zhejiang [淮浙]629 berühmt. Jiang (verfaßte) selbst Schriften, (er kannte) das Shi [史]630 und das Jian [ 鑑 ] 631 durch und durch. (Er) war Lehrmeister an der Musikakademie für nachkommende Schauspiel- und Musikkollegen und keiner (konnte ihn) darin übertreffen.

王德名妻也。姿容姝麗,意度閑雅,時人號為『小天然』。花旦 雜劇,特妙。江浙駙馬丞相常眷之。李生辰,相君致賀禮;遇公 燕,則遺以馬腰截,至今歌館,以為盛事。 625

Dies ist der gleiche Name wie der des ersten Fräulein im obigen Eintrag von Zhao Zhenzhen und Yang Yu-E. Feng Manzi ( ) war wahrscheinlich ein Schauspieler. Weitere Daten waren nicht möglich zu eruieren. Nicht im verzeichnet. 627 Waren sie oder die Mutter oder der Vater oder gar die ganze Familie Tanguten = Dangxiang ( )? Xixia ( ) war ein tangutisches Königreich im Norden Chinas, in der Gegend von Gansu ( ) und Ningxia ( ). Es existierte von 883 bis 1227 n.Chr. Im Jahr 883 n.Chr. hatte es den Status eines Fürstentums ( ) unter der Tang Dynastie ( ). Später, 1038 n.Chr., wurde es ein mehr oder weniger unabhängiges Königreich, mit dem dynastischen Namen Da Xia ( ), eigener Schrift und Kultur, doch es wurde um 1227 n.Chr. von Genghis Khan ( ) zerstört und entvölkert, welcher aber während dieser Kampagne zu guter letzt starb. Siehe dazu Mote, Seiten 168 - 190; Wilkinson, Seiten 826 ff und The Cambridge History of China; Band 6, Seiten 154 - 204 und 674 ff und siehe : Band 6, Karte 3-4 und 36-37. 628 Jiang Runfu ( ) war ein gebildeter Mann, wohl eher kein Schauspieler. Weitere Daten waren nicht zu eruieren. Nicht im verzeichnet, nur ein Jiang Laifu ( ). 629 Mit Huai Zhe ( ) ist also das Gebiet um Anhui ( ) gemeint. Dazu siehe oben, Eintrag Tian Xixiu. 630 Mit Shi ( ) ist das Shi Ji ( ) gemeint, auch Records of the Grand Historian. Dies ist das erste große ganz China umfassende Geschichtswerk, von Sima Qian ( ) um 90 v.Chr. verfaßt. Es gilt als Vorbild der 25 Dynastien Geschichten ( ). Siehe dazu Loewe, Seiten 405 ff und siehe Watson, Seiten XV ff. 631 Mit Jian ( ) ist das Zi Zhi Tong Jian ( ) gemeint, auch Comprehensive Mirror for Aid in Government. Dieses fast 10.000 Seiten lange Geschichtswerk wurde von Sima Guang ( ), welcher von 1019 - 1089 n.Chr. lebte, verfaßt. Es erzählt die Geschichte Chinas von 403 v.Chr. bis 959 n.Chr. und war ein großer Fortschritt in der Methodik der chinesischen Historiographie. Siehe dazu Wilkinson, Seiten 488 ff und Nienhauser, Seiten 110.

馮蠻子 元人傳記資料索引

626

西夏 夏

甘肅

唐朝 孛兒只斤鐵木真

江閏甫 元人傳記資料索引 淮浙 史 史記 二十五史 鑑

大夏

中國歷史地圖集 江萊甫

安徽 司馬遷 資治通鑑

103

司馬光

黨項

寧 夏國


青樓集

Qing Lou Ji

(Liebreizendes Kind Li):

Li Jiaoer

Sie war die Ehefrau von Wang Deming [王德名] 632 . Ihr betörender Liebreiz war formvollendet bezaubernd. Vermutlich war (sie) „leichtes“ (Mädchen)633, die Leute zur damaligen Zeit nannten sie Kleine Himmlische [天然秀]. (Im Spielen der) Blumenmädchen634 Komödien war (sie) einfach fabelhaft. Der Kommandantur Ratgeber [駙馬丞相]635 vom Jiang Zhe Gebiet [江浙]636 war (sehr) oft in inniger Liebe mit ihr verbunden. An Li‘s Geburtstag überbrachten die (verschiedenen) Herren Geschenke (für sie); als (sie) beim Festmahl mit dem Herrn (Kommandantur Ratgeber) zusammentraf, da schenkte (er ihr) ein in der Mitte durchtrenntes 637 Pferd. Bis heute hält man dies (in den) Gesangstätten für ein großes Ereignis.

李牛子之妻也。姿容丰格,妙於一時。善花旦雜劇。時人目奔兒 為『溫柔旦』,李嬌兒為『風流旦』。 Zhang Bener

(Rustikale Zhang):

Sie war die Frau von Li Niuzi [李牛子]638. (Ihre) Anmut war strahlend reizvoll, zuweilen war sie wunderbar. Sie war versiert (im Spielen der) Blumenmädchen639 Komödien. In den Augen der damaligen Leute war Bener (die) Sanfte Figur [溫柔旦] 640 , Li Jiaoer 641 (die) Lustige Figur [風流旦].

632

王德名 元人傳記資料索引 花旦 駙馬丞相

Wang Deming ( ) war wahrscheinlich ein Schauspieler. Weitere Daten waren nicht zu eruieren. Nicht im verzeichnet. 633 Man könnte diese Stelle auch so übersetzten: ... anscheinend hatte (sie) eine selbstbeherrschte Art. 634 Hua Dan ( ) = The flowered female role. Siehe dazu Eintrag Zhulian Xiu. 635 Fu Ma Cheng Xiang ( ) übersetze ich mit Kommandantur Ratgeber. Hier bezeichnet Fu Ma ( ) nicht einen kaiserlichen Schwiegersohn, sonder einen Beamtentitel. Vergleiche dazu Hucker; No. 483, Seiten 126f und No. 2083, Seite 219 und siehe auch Sun, Seiten 179f. 636 Das Gebiet Jiang Zhe ( ) bezeichnet wohl den Norden des damaligen Gebiets Jiang Zhe Xing Sheng ( ), also die Provinz Zhejiang ( ) ohne Fujian ( ). Siehe dazu oben, Eintrag Xiao Yumei. 637 Das Hüft-Durchtrennen, Yao Jie ( ), war eine Form der chinesischen Todesstrafe. Was er damit ausdrücken wollte, kann ich nur mutmaßen: eventuell beschuldigte er sie, ihren Ehemann betrogen zu haben? 638 Li Niuzi ( ) war wahrscheinlich ein Schauspieler. Weitere Daten waren nicht zu eruieren. Sein Name verzeichnet. ist nicht im 639 Hua Dan ( ) = The flowered female role. Siehe dazu Eintrag Zhulian Xiu. 640 Dan ( ) = Frauenrolle. Siehe oben, Eintrag Zhao Pianxi. Siehe Idema, Seite 128 und auch Sun, Seite 136. 641 Womöglich war Li Jiaoer mit dem Ehemann von Zhang Bener verwandt, weil sie denselben Nachnamen hatten und sie anscheinend zusammen mit Zhang Bener auftrat, (da unser Autor beide zusammen erwähnt). Doch ist Li ( ) auch ein sehr kommuner Nachname. Zu Li Jiaoer siehe auch vorhergehenden Eintrag.

江浙

浙行省

李牛子 元人傳記資料索引 花旦

駙馬

浙江 腰截

福建

104


青樓集

Qing Lou Ji

皆金門高之女也。俱有姿色,專工南戲。龍則梁塵暗簌,丹則驪 珠宛轉。後有芙蓉秀者,婺州人,戲曲小令,不在二美之下,且 能雜劇,尤為出類拔萃云。 Long Loujing und Dan Chixiu642 (Drachenlauben und Zinnoberhof Schöne): Beide waren die Töchter von Jin Men’gao [金門高]643. Alle beide hatten einen berückenden Liebreiz (und) waren spezialisiert in den Südlichen Dramen [南戲]644. Long (hatte eine) so hohe Stimme, die den versteckten Staub auf den Balken (aufwühlte) 645 , Dan (hatte eine Stimme), willfährig wie die Perle des schwarzen (Drachens). Danach gab (es Fräulein) Hibiskus Schönheit [芙蓉秀] (Furong Xiu) aus Wu Zhou [婺州]646. In (den südlichen) Arien [戲曲]647 und Einzelliedern [小令]648 stand (sie) den beiden Schönen in nichts nach. Darüber hinaus konnte (sie auch) Komödien649 spielen, und man kann sagen, (sie) war (darin den meisten ihrer) Kollegen noch überlegen.

李魚頭之妻也。善歌舞,美風度。性嗜潔,玉骨冰肌,纖塵不 染。無錫倪元鎮,有潔癖,亦甚愛之,則其人可知矣。

642

Vergleiche dazu die Übersetzung bei Idema, Seiten 148f und bei Waley I, Seite 102. Jin Men’gao ( ) war wahrscheinlich ein Schauspieler bzw. eine Schauspielerin. Weitere Daten waren nicht zu eruieren. Nicht im verzeichnet. 644 Nan Xi ( ) = Southern Drama, Idema setzt Nan Xi mit Xi Wen ( ) gleich. Feifel schreibt: Nan Xi = Xi Wen = Nan Qu ( ) = Chuan Qi ( ). Auch Sun erklärt: = . Siehe dazu Feifel, Seiten 402f, siehe Idema, Seite 4 und 148 und siehe Sun, Seite 182. 645 Zu Liang Chen ( ) vergleiche oben, Eintrag Du Miaolong. 646 Der Ort Wu Zhou ( ) lag im damaligen Gebiet Jiang Zhe Xing Sheng ( ), ca. 100 km südwestlich von Hangzhou ( ) in der heutigen Provinz Zhejiang ( ) und führt heute den Namen Lan Xi ( ). Siehe dazu : Band 7, Karte 27-28, 5. 647 Xi Qu ( ) = Arie, Lied. Siehe dazu Feifel, Seite 31, Idema, Seite 85 und Sun, Seite 183. 648 Xiao Ling ( ) = Einzellied. Siehe dazu Feifel, Seite 409. 649 Za Ju ( ) = Komödie. Siehe dazu oben, den Eintrag Zhulian Xiu.

金門高

643

南戲

梁塵

蘭谿市 戲曲 小令 雜劇

元人傳記資料索引 南曲 傳奇

戲文 南曲 南曲戲文的簡稱

婺州 杭州 中國歷史地圖集

浙江

105

江浙行省


青樓集

Qing Lou Ji

Sai Tianxiang650 (Himmelsduft Sai): Sie war die Gemahlin von Li Yutou [李魚 頭 ] 651 . Sie war (sehr) bewandert in Gesang und Tanz und von verführerischer Erscheinung. (In ihrer) Wesensart sehnte (sie sich) nach (absoluter) Reinheit (und ließ) nicht zu, daß auch nur das kleinste Staubkörnchen (ihren) prachtvoll zarten, rein weißen Körper652 beschmutzte. (Auch) Ni Yuanzhen [倪元鎮]653 aus Wu Xi [無錫] 654 hatte (diese) Hygienemanie und (er) liebte sie auch zutiefst 655 . Dies zeigt, was für eine Person sie war. Bade Szene.

倪瓚] liebt das waschen. Qing-Dynastie (?); Malerei auf Seide

656

Ni Zan [ 650

.

Vergleiche dazu die Übersetzung bei Waley I, Seite 103. Li Yutou ( ) = Fischkopf Li, war wahrscheinlich ein Schauspieler. Weitere Daten waren leider nicht zu eruieren. Nicht im verzeichnet. 652 Hier übersetze ich sinngemäß Yu Gu Bing Ji ( ) = prachtvoll zarter, rein weißer Frauenkörper. Bei Zhu Po Shi Hua ( ) heißt es: . Hieraus geht hervor, daß unser Autor die Reihenfolge vertauscht hat, da es richtig Bing Ji Yu Gu ( ) heißen sollte. Siehe dazu ; Band 4, Seite 488 und siehe ; Band 6, No. 21296.362 und Band 1, No. 1648.30 + 31. 653 Ni Yuanzhen ( ) war der Anredename ( ) von Ni Zan ( ). Er besaß sehr viele Nom de Plume ( ), darunter Jing Man Min ( ), Yun Lin Zi ( ) und Jing Ming Jushi ( ). Er lebte von 1301 bis 1374 n.Chr., stammte aus Wu Xi ( ), war ein leidenschaftlicher Bücher- und Bilder-Sammler, einer der größten Landschaftsmaler des 14. Jhd. und sogar ein Poet. Er weigerte sich, eine Beamtenkarriere anzustreben. Nach seinem 40. Lebensjahr verteilte er sein Familienvermögen unter den Verwandten auf und zog mit einem Boot auf den Flüssen und Seen um Suzhou ( ) und in Jiangsu ( ) umher. Er liebte die Antike und benützte darum nur althergebrachte Sätze und schrieb nur in der Li Schrift ( ). Ni Zan wird auch in anderen Quellen als jemand erwähnt, der den Umgang mit Freudenmädchen nicht scheute (siehe Wang Shunu, Seiten 177f). Auch liebte er buddhistische Klöster und den Umgang mit Mönchen. Zu Ni Zan siehe , Seite 291, ferner siehe ; Band 2, Seiten 837 ff, , Seite 656; Giles; No. 1564, Seiten 596f; Waley I, Seite 103 und Sun, Seiten 183f. 654 Der Ort Wu Xi ( ) lag im damaligen Gebiet Jiang Zhe Xing Sheng ( ), ca. 50 km nordwestlich von Song Jiang ( ) in der heutigen Provinz Zhejiang ( ). Siehe dazu in : Band 7, Karte 27-28, 6. 655 Er hatte seine Eigenarten; so war er extrem pedantisch was Sauberkeit anging, (darum mochte er wohl Sai Tianxiang). So ist bei Cahill verzeichnet, daß er so fanatisch hygienisch war, daß er sich ständig die Hände wusch und sogar die Bäume in seinem Garten waschen ließ. Einst verbrachte er die Nacht mit einer berühmten Kurtisane (nicht Sai Tianxiang), er badete sie immer und immer wieder, war aber nie zufrieden. Am Morgengrauen bezahlte er sie ohne daß er ein Beischlaf hatte, was alle amüsierte. Siehe Cahill, Seite 114. 656 Bildquelle: Haack, Seite 19.

李魚頭

651

元人傳記資料索引 玉骨冰肌 竹坡詩話 冰肌玉骨清無汙,冰殿風來暗香滿,此詩為花蕊夫人作 冰肌玉骨 漢語大詞典 中文大辭典 倪元鎮 字 倪瓚 號 荊蠻民 雲林子 淨名居士 無錫 蘇州

鬼簿續編

無錫 松江

元人傳記資料索引

浙江

106

江蘇

隸書

中國美術家人名辭典 江浙行省 中國歷史地圖集


青樓集

Qing Lou Ji

姓李氏。雜劇為當時所推。自維揚來雲間,石萬戶置之別館。石 沒,李誓不他適,終日卻掃,焚香誦經。石之子雲壑萬戶,孫伯 玉萬戶,歲時往拜之。余見其年已七旬,鬢髮如雪,兩手指甲, 皆長尺餘焉。 Cui Hexiu657

(Grüner Lotus Schönheit):

Ihr (richtiger) Familienname war Li [李]. In Komödien658 war (sie) zu ihrer Zeit (von allen sehr) gepriesen. (Sie zog) von Wei Yang [維揚]659 (fort und) kam nach Yun Jian [雲間]660, (wo) sie vom Brigade Kommandanten661 Shi [石]662 zur Nebenfrau genommen wurde. (Als) Shi dahinschied, schwor Li, nie (wieder) jemanden zu ehelichen, und bis zu (ihrem seligen) Ende wies (sie alle Freier) zurück, verbrannte Weihrauch und rezitierte Sutren. Der Sohn von Shi, Brigade Kommandant Yun He [雲壑]663, und sein Enkel Bo Yu [伯玉]664 kamen (jedes) Neujahr zu ihr, um ihr ihre Aufwartung zu machen. Ich, (der Autor), sah sie, als sie schon siebzig Jahre alt war. (Ihre) Schläfen und Kopfhaare waren (weiß) wie Schnee, an (ihren) beiden Händen hatte (sie) Fingernägel, welche allesamt über ein Fuß [尺]665 lang waren.

張有才之妻也。美姿色,善歌舞,名雖高而壽不永。張繼娶和當 657

Vergleiche dazu die Übersetzung bei Idema, Seite 163 und bei Waley I, Seite 103. Za Ju ( ) = Komödie. Siehe dazu oben, den Eintrag Zhulian Xiu. 659 Wei Yang ( ) ist eine alte Bezeichnung für Yang Zhou ( ). Die Stadt Yang Zhou existiert noch heute ). Siehe dazu : Band 7, Karte 15-16, 11. und liegt in der Provinz Jiangsu ( 660 Der Ort Yun Jian ( ) hieß eigentlich Yun Jian ( ) und war der alte Name von Hua Ting ( ) siehe auch oben, Fußnote Hua Ting. Er liegt in der Nähe von Shanghai ( ) im Song Jiang Bezirk ( ). Siehe auch das Difangzhi ( ) von Yun Jian aus der Song Dynastie ( ), von Yang Qian ( ) verfaßt: . Siehe : Band 7, Karte 27-28, 7 und auch , No. 43170.430 & 432. 661 Wan Hu ( ) = Brigade Kommandant. Scheinbar war dies ein erbliches Amt, da der Sohn und Enkel von Shi ( ) denselben Posten innehatten. Siehe dazu Hucker; No. 7621, Seite 562 und siehe Sun, Seite 186. 662 Herr Shi ( ) hieß wahrscheinlich Shi Jiushan ( ) und war ein höherer Militärbeamter. Weitere Daten waren nicht zu eruieren. Name ist nicht im verzeichnet. Siehe Sun, Seite 186. 663 Shi Yunhe ( ) war der Sohn von Shi Jiushan ( ) und auch ein höherer Militärbeamter. Weitere Daten waren leider nicht zu eruieren. Sein Name ist nicht im verzeichnet. 664 Shi Boyu ( ) war der Anredename ( ) von Shi Qiong ( ). Er war der Sohn von Shi Yunhe ( ), stammte aus Ling Bi ( ) und war Brigade Kommandant von Song Jiang ( ), desertierte aber am Ende der Yuan ( ). Siehe ; Band 1, Seite 270. 665 Das Chi ( ) ist ein Längenmaß. 1 Chi = 1 chinesischer Fuß = 10 chinesische Zoll ( ) = 0,3581 Meter. 658

雜劇 維揚

揚州 中國歷史地圖集 雲閒 上海 宋代 ② 中文大辭典

江蘇 ④ 雲間 華亭 松江縣 地方誌 楊潛 雲 閒志 中國歷史地圖 萬戶 石 石 石九山 元人傳記資料索引 石雲壑 石九山 元人傳記資料索引 石伯玉 字 石瓊 石雲 壑 靈璧人 松江萬戶 元末亂中歸隱佘山 元人傳記資料索引 尺 寸 107


青樓集

Qing Lou Ji

當,雖貌不揚,而藝甚絕,在京師會接司燕奴排場,由是江湖馳 名。老而歌調高如貫珠。其女鸞童,能傳母之技云。 (Pflaumenkumpel Zhao):

Zhao Meige

Sie war die Ehefrau von Zhang Youcai [張有才]666. (Sie) war erfreulich wohlgestaltet und talentiert im Singen und Tanzen. (Sie) war berühmt, obwohl (sie) hochgewachsen667 war und (nur) ein kurzes Leben hatte. Zhang heiratete dann He Dangdang [和當當]. Obschon (deren) Aussehen nicht hoch gelobt war, so war doch (ihre) Kunst überragend. Ihre Auftritte in der Hauptstadt zusammen mit Si Yannu [司燕奴] 668 waren prachtvoll. Dadurch wurden (sie beide) im Jiang Hu Gebiet [ 江 湖 ] 669 berühmt. (Auch als sie schon) alt war, sang (sie trotzdem) die Töne (noch so) hoch wie aufgereihte Perlen. Ihre Tochter Luan Tong [鸞童] konnte die Kunstfertigkeit der Mutter fortführen.

善彈唱,聲遏行雲。然貌微陋,而談笑風生,應對如響,省憲大 官,皆愛重之。在絃索中,能彈唱韃靼曲者,南北十人而已。女 觀音奴,亦得其彷彿,不能造其妙也。 (Frauliches Bedauern Chen):

Chen Poxi670

Sie war begnadet im Musizieren und Singen [彈唱]671, (ihre) Stimme (konnte) den Lauf der Wolken hemmen. (In ihrem) natürlichen Aussehen war (sie zwar etwas) gedrungen und unvorteilhaft, (dafür) aber war (sie) lebhaft beim Plaudern und Scherzen. (Sie) antwortete (gekonnt und schnell) wie ein Echo. Die höchsten Provinzbeamten, liebten und schätzten sie allesamt sehr. (Bei Auftritten) mit Bogen und Seiten - Instrumenten war (sie) eine (der wenigen), die (sogar) Tatarenlieder [韃靼曲] vorspielen und singen konnte. Im Süden und Norden (Chinas) gab es nur zehn, (die dies beherrschten). Auch (Ihre) Tochter Guanyin Nu [觀音奴] hatte das Erscheinungsbild (ihrer Mutter), doch konnte (sie) nicht an deren (der Mutter) Geschick herankommen. 666

張有才

Zhang Youcai ( ) war wahrscheinlich ein relativ reicher Schauspieler, da er zwei Frauen hatte. Weitere Daten waren nicht zu eruieren. Sein Name ist nicht im verzeichnet. 667 Scheinbar entsprachen heutige hochgewachsene Model - Figuren nicht dem damaligen Schönheitsideal. 668 Weiteres berühmtes Singmädchen. Siehe oben, Eintrag Si Yannu (Eintrag No. 37). 669 Mit Jiang Hu ( ) ist der ganze Süden Chinas gemeint. Siehe oben, Eintrag Wang Bener. 670 Vergleiche dazu die Übersetzung bei Waley I, Seiten 103f. 671 Tan Chang ( ) = Strum and sing, also = Klimpern und Singen (gleichzeitig). Eine wichtige Kunstform seit der Song ( ) und Yuan ( ) Dynastie: . Idema verschrieb dabei das Zeichen Tan ( ) mit dem Zeichen Tan ( ). Siehe dazu auch Idema, Seiten 65f und Sun, Seite 189.

江湖 彈唱 宋 彈

元人傳記資料索引

宋元以來盛行的說唱藝術類別之一 談 108


青樓集

Qing Lou Ji

湖州角妓。美姿容,善雜劇。涅古伯經歷,甚屬意焉。汪曰﹕ 『若不棄寒微,當以側室處我。』涅遂備禮納之,克盡婦道,人 無間言。數年涅沒,汪髡髮為尼,公卿士夫多訪之。汪毀其形, 以絕眾之狂念,而終身焉。 Wang Lianlian672 (Mitleidige Wang): Sie war eine wohlbekannte herausragende Kurtisane in Hu Zhou [湖州]673. Sie war betörend anmutig und tüchtig in Komödien. Der Registrar674 Nie Gubo [涅古伯]675 schätzte (sie) aufs höchste. Wang sagte (einst zu ihm): „Falls (Sie mich) nicht als zu armselig und unwürdig verschmähen, dann sollten (Sie) mich als (Ihre) Konkubine (zu sich) nehmen!“ Nie nahm sie folglich (zur Frau), mit all den adäquaten Riten. (Sie) eroberte (daraufhin) vollständig den Platz („Weg“) einer (rechtmäßigen) Frau und niemand sprach (schlecht darüber). Als nach einigen Jahren Nie verschied, schor (sich) Wang ihr Kopfhaar und wurde eine Nonne. (Doch) öfters kamen Mitglieder der Aristokratie und Gentry zu ihr auf Besuch. Wang entstellte (daher) ihr Aussehen, um zu verhindern, daß diese Schar indezente Gedanken (hegen könnte), und so beendete (sie ihre) Tage 676.

回回旦色。歌喉清宛,妙入神品。貌雖不揚,而專工貼旦雜劇。 余曾識之,名不虛得也。 Mi Li Ha677

(Miranda):

(Sie war wohl eine Muslimin und spielte die) Uigurischen Frauenrollen [回回旦色]678. Ihre 672

Vergleiche dazu die Übersetzung bei Idema, Seite 163 und bei Waley I, Seite 104. Der Ort Hu Zhou ( ) lag im damaligen Gebiet Jiang Zhe Xing Sheng ( ), ca. 50 km nördlich von Hangzhou ( ) in der heutigen Provinz Zhejiang ( ). Siehe dazu im : Band 7, Karte 27-28, 6. 674 Jing Li ( ) = Registrar. Siehe dazu Hucker; No. 1227, Seite 172. Siehe oben, Eintrag Zhang Yulian. 675 Nie Gubo ( ) war Mongole und hieß Negübei bzw. Negubeg. Er lebte mindestens bis nach 1341 n.Chr. Er war ein mongolischer Beamter und ein unbedeutender Poet. Siehe dazu ; Band 4, Seite 1497 und siehe Waley I, Seite 104. 676 Zur Tugendhaftigkeit von Kurtisanen siehe auch Idema II, Seite 113 und Unten, Eintrag Liu Poxi. 677 Vergleiche dazu die Übersetzung bei Idema, Seite 166 und bei Waley I, Seite 104. 678 Hui Hui Dan Se ( ) übersetzt Idema mit Uigher female role. Waley übersetzt den Satz mit: Sie war eine Muslimin und spielte Frauenrollen. Da Hui ( ) eine muslimische Minderheit in China bezeichnet ( 673

杭州 ③ 經歷 涅古伯

湖州

回回旦色

浙江

江浙行省 中國歷史地圖集

元人傳記資料索引

109


青樓集

Qing Lou Ji

Gesangstimme war rein und wohlklingend, (ihre Auftritte) waren so wundervoll, als ob es ein göttliches Kunstwerk wäre679. Obwohl (ihr) Aussehen nicht hoch gelobt war, so war (sie) doch spezialisiert in Geschminkten Frauenrollen Komödien680. Einst machte ich ihre Bekanntschaft, (und wahrlich, ihr) Ruf war nicht unverdient.

行第四,人以『顧四姐』呼之。本良家子,因父而俱失身。資性 明慧,技藝絕倫。始嫁樂人李小大。李沒,華亭縣長哈刺不花, 置于側室,凡十二年。後復居樂籍,至今老于松江,而花旦雜 劇,猶少年時體態。後輩且蒙其指教,人多稱賞之。 Gu Shanshan681

(Hillibilly Gu):

Sie war die Viertgeborene, deshalb nannte man sie (auch) Vierte Schwester Gu [顧四姐]. Ursprünglich (stammte sie) aus einer vornehmen Familie682, doch wegen (ihres) Vaters verlor auch sie ihren freien Status683. (In ihren) Anlagen war (sie sehr) klug und scharfsinnig, (ihr) Talent und ihre Kunstfertigkeit waren überragend. Zuerst heiratete (sie) den Unterhalter684 Kleiner Großer Li [李小大]685. (Nachdem) Li aus dem Leben geschieden war, richtete der Magistrat [縣長] 686 von Hua Ting [華亭] 687 , Herr Hala Buhua [哈剌不花] 688 , (sie) als

族), meint Waley wohl, daß sie eine Muslimin war. In der Tat, der Name Miliha deutet stark auf einen „nichtHan“ bzw. islamischen Eigennamen hin. Idema meint, sie spiele muslimische Frauenrollen und sei wahrscheinlich sogar Muslimin gewesen. Sun wiederum schreibt lapidar, Hui Hui (回回) bezeichne einen

alten Staat oder die islamische Minderheit, welche heute im Nordwesten Chinas lebt. Siehe dazu Idema, Seite 166, Waley I, Seite 104 und siehe auch Sun, Seite 193. 679 Zu Shen Pin ( ) vergleiche oben, Eintrag Song Liusao. 680 Tie Dan Za Ju ( ) = Painted female role comedies. Ähnliche Rollen wie Hua Dan ( ). Sun schreibt: , ferner: ... . Siehe dazu Idema, Seite 166; Sun, Seiten 193f und Idema II; Seite 156. 681 Vergleiche dazu die Übersetzung bei Idema, Seite 147 und bei Waley I, Seite 104. 682 Liang Jia ( ) bezeichnet eine „gute“, somit freie Familie, eine ehrbare Bürgerfamilie. Siehe Yan, Seite 84. 683 Shi Shen ( ) = In Ungnade fallen, bedeutet: Verloren ihren freien Status, wie Idema und Waley bemerken. Sun ist der Meinung, dieser Satz sei falsch überliefert und hieße eigentlich: . Cu ( ) = sterben. Dies würde bedeuten: Aber weil der Vater verschied, verlor sie ihren freien Status. Beide Varianten sind plausibel, eine endgültige Entscheidung kann nicht getroffen werden. Siehe dazu Idema, Seite 147, ferner Waley I, Seite 104 und Sun, Seite 195. 684 Yue Ren ( ) = Entertainer. Siehe oben, Eintrag Yang Mainu und Idema, Seite 500. 685 Li Xiaoda ( ) war Schauspieler. Weitere Daten waren nicht zu eruieren. Nicht im verzeichnet. 686 Xian Chang ( ) = District Magistrate. Siehe Hucker; No. 2492, Seite 240. 687 Hua Ting ( ) lag ca. 30 km südwestlich der Stadt Shanghai ( ), in der Provinz Jiangsu ( ) im heutigen Song Jiang Bezirk ( ). Siehe dazu : Band 7, Karte 27-28, 7.

神品 貼旦雜劇 貼旦,是傳統戲曲腳色行當旦行中一支

故貼旦疑為花旦之花訛

良家 失身

因父殂而失身

樂人 李小大 縣長 華亭

花旦

元人傳記資料索引

松江縣

中國歷史地圖集 110

上海

江蘇


青樓集

Qing Lou Ji

Nebenfrau ein, wo sie die nächsten zwölf Jahre verbrachte. Danach ward (sie) wieder im Verzeichnis der (professionellen) Unterhalter registriert, und bis heute wurde (sie) alt in der (Präfektur) Song Jiang [松江]689. Aber in den Blumenmädchen690-Komödien (behielt sie ihre) eigentümliche Manier wie in (ihren) jungen Jahren. Die jüngere Generation (von Schauspielern) erhielt ferner Unterweisung durch sie, und die Leute priesen und lobten sie.

維揚名妓也。工小唱,尤善慢詞。王繼學中丞甚愛之,贈以詩 序。余記其一聯云﹕『善和坊裏,驊騮搆出繡鞍來;錢塘江邊, 燕子啣將春色去。』又有塞鴻秋四闋,至今歌館尤傳之。喬夢符 亦贈以詩詞甚富。女童童,兼雜劇。間來松江,後歸維揚。次女 多嬌,尤聰慧,今留京口。 Li Zhiyi691

(Glückskrautgeschenk Li):

(Sie) war eine prominente Kurtisane aus Wei Yang [維揚]692. (Sie) war geschickt im Kleinen Singen [小唱]693 und besonders bewandert in den Langsamen Liedern694. Der Minister des Zensorats695, Herr Wang Jixue [王繼學]696, liebte sie inbrünstig. (Einst) schenkte (er ihr) ein Gedichtsprolog. Ich erinnere mich an ein (bestimmtes) Couplet daraus, (welches

688

哈剌不花

Hala Buhua ( ) war Mongole und hieß Kharabukha bzw. Qara Buqa. Ich habe fünf Hala Buhua ( ) ausfindig gemacht. Die Informationen sind aber leider zu dürftig, um ihn genau zu identifizieren; ich vermute aufgrund der Lokalität, daß es sich um denjenigen Qara Buqa handeln muß, der in der Zhen Jiang Chronik ( ) verzeichnet ist. Dieser war ein mongolischer Distriktbeamter und lebte um 1330 n.Chr. Siehe dazu ; Band 4, Seite 2539 und siehe Waley I, Seite 104. 689 Der Ort, woher unser Autor stammte! Song Jiang ( ) lag ca. 30 km westlich von Shanghai ( ), bei der Ortschaft Hua Ting ( ). Siehe dazu : Band 7, Karte 27-28, 7. 690 Hua Dan ( ) = The flowered female role. Siehe dazu Eintrag Zhulian Xiu. 691 Vergleiche dazu die Übersetzung bei Waley I, Seiten 104f. 692 Wei Yang ( ) ist die alte Bezeichnung für Yang Zhou ( ) in der Provinz Jiangsu ( ). Siehe dazu : Band 7, Karte 15-16, 11, und siehe ferner oben, Eintrag Cui Hexiu. 693 Xiao Chang ( ) war eine Art von Sprechgesang, es waren populäre Liedchen. Dazu siehe oben, Eintrag Xiao E-Xiu, ferner siehe , No. 7632.629 und siehe Sun, Seite 113. 694 Man Ci ( ) = Langsame Lieder. Siehe dazu oben, Eintrag Jieyu Hua. 695 Zhong Cheng ( ) = Vice Censor-in-Chief. Siehe dazu Hucker; No. 1537, Seite 189. 696 Wang Jixue ( ) war der Anredename ( ) des Ministers Wang Shixi ( ). Er war ein Mann aus Dong Ping in Shandong ( ) und starb 1342 n.Chr. Er hatte verschiedene hohe Posten inne, war Mitglied der Hanlin Akademie ( ) und ein renommierter Landschaftsmaler, Kalligraph und Liederschreiber. Siehe ; Band 1, Seiten 150f; Waley I, Seite 105 und Sun, Seite 199.

剌不花

鎮江志 元人傳記資料索引 松江 華亭 中國歷史地圖集 花旦 維揚 揚州 中國歷史地圖集 ④ 小唱 中文大辭典 慢詞 中丞 王繼學 字 山東東平人 翰林待制 元人傳記資料索引 111

上海

江蘇

王士熙


青樓集

Qing Lou Ji

folgendermaßen) lautet: „Im Viertel Gütiger Harmonie [善和坊] 697 will (der chinesische Pegasus) Hua Liu [ 驊 騮 ] 698 von dannen ziehen, der (prachtvoll) verzierte Sattel wird hergebracht. Am Ufer des Flusses von Qian Tang [錢塘]699 fliegen die Schwalben davon, Heiterkeit (im Schnabel mit sich) tragend.“ Ferner gab es (noch die) vier Zeilen (im Lied) Unermeßliche Ernte im Grenzland [塞鴻秋]. Bis heute werden (diese Lieder) vorwiegend in den Gesangshäusern weiter tradiert. Auch Qiao Mengfu [ 喬 夢 符 ] 700 beschenkte (sie) überreichlich mit Gedichten und Liedern. Ihre Tochter Tong Tong [童童]701 war bewandert702 in Komödien. (Einst) trennte (sie sich von ihrer Mutter und) kam nach Song Jiang [松江]703. Später kehrte (sie aber wieder) nach Wei Yang zurück. Ihre zweite Tochter Duo Jiao [多嬌] war besonders intelligent und scharfsinnig. Heute (zur Zeit) verweilt (sie) in Jing Kou [京口]704.

張奔兒之女也。十餘歲,即名動江浙。色藝無比,舉止溫雅,語 不傷氣,綽有閨閣風致。達天山檢校浙省,一見遂屬意焉。周旋 三歲(一作載)達秩滿赴都,且約以明年相會,李遂為女道士,杜門 謝客,日以焚誦為事。致期,達授諸暨州同知,而來備禮取之。 後達沒,復為道士,節行愈勵云。 697

善和坊

杭州地方誌

Das Viertel Shan He ( ) fand Sun in keinem Hangzhou Difangzhi ( ), doch das Viertel Xi He Fang ( ) fand sich überall. Sun vermutet, daß es sich hierbei um eine Fehlschreibung für dieses ¸ . Siehe dazu Sun, Seite 199. berühmte Unterhaltungsviertel handelt: 698 Hua Liu ( ) war ein berühmter Hengst, einer der acht Prachtrösser König Mus ( ) der Zhou Dynastie ( ), der von 1001 bis 947 v.Chr. regierte. Ich vergleiche dieses Roß hier, dem besseren Verständnis wegen, mit Pegasus. 699 Der Ort Qian Tang ( ) lag im damaligen Gebiet Jiang Zhe Xing Sheng ( ), ca. 10 km westlich von Hangzhou ( ), Provinz Zhejiang ( ). Siehe dazu im : Band 7, Karte 27-28, 6. 700 Qiao Mengfu ( ) war der Anredename ( ) von Qiao Ji ( ), welcher die Noms de Plume ( ) Shenghe Weng ( ) und Xingxing Daoren ( ) führte. Er stammte aus Tai Yuan ( ) in der heutigen Provinz Shanxi ( ) und lebte von 1280 - 1345 n.Chr. Er war einer der berühmtesten Yuan zeitlichen Opernautoren ( ), so war er der Autor des berühmten Stücks Traum von Yang Zhou ( ). Er war ein studierter Mann, lebte zeitweise in Hang Zhou ( ) und besaß darüber hinaus ein profundes Allgemeinwissen. Er schrieb viele Lieder für seine Li Zhiyi ( ), welche bei ihm Li Chuyi ( ) hieß, die bis heute erhalten sind. Siehe dazu ; Band 3, Seite 1370, siehe ferner Waley I, Seite 105 und Sun, Seiten 196 ff. 701 Nicht zu verwechseln mit Tong Tong ( ) No. 61, aus dem obigen Eintrag No. 60 Shi Xiaotong ( ). 702 Hier steht zwar das Zeichen Jian ( ), doch macht das keinen Sinn. Im Shuo Ji ( ) und Shuo Fu ( ) steht statt dessen das Zeichen Shan ( ) = versiert sein, was bestens paßt; also eindeutig eine Fehlschreibung. Siehe dazu , Fußnote No. 439 und Sun, Seite 200. 703 Der Ort woher unser Autor stammte! Song Jiang ( ) lag ca. 30 km westlich von Shanghai ( ). Siehe dazu : Band 7, Karte 27-28, 7 und siehe auch oben, Eintrag Lian Qixiu. 704 Der Ort Jing Kou ( ) lag im damaligen Gebiet Jiang Xi Xing Sheng ( ), neben Guangzhou ( ) in Guangdong ( ). Siehe dazu : Band 7, Karte 30-31 und Karte 72-73, 14.

周代

羲和坊 驊騮

羲和坊 宋元時為歌舞盛池

穆王

錢塘 江浙行省 杭州 浙江 中國歷史地圖集 喬夢符 字 喬吉 笙鶴翁 惺惺道人 山西省 元散曲作家 州夢 杭州 李芝儀 楚儀 元人傳記資料索引 童童 兼 說集 善 中國古典戲曲論著集成 松江 中國歷史地圖集 ② 京口 江西行省 州 廣東 中國歷史地圖集 112

太原

揚 李

時小童 說郛

上海


青樓集

Li Zhentong

Qing Lou Ji

(Wahre Jungfrau Li):

(Sie) war die Tochter von Zhang Bener [張奔兒]705. Als (sie gerade erst etwas) über zehn Jahre alt war, erregte (sie) schon im Jiang Zhe Gebiet [江浙] 706 Aufmerksamkeit. (Ihre) Schönheit und Kunstfertigkeit waren ohnegleichen, (ihr) Auftreten war sanft und elegant, (ihre) Rede verdarb nie die (gute) Laune und freizügig (gab sie sich) dem „Temperament der Herren“ in (ihrem) Frauengemach (hin). Der Inspekteur707 der Zhe Provinz [浙省]708, Herr Da Tianshan [達天山]709, war von ihr auf den ersten Blick eingenommen. Drei Jahre lang wartete (sie ihm) fürsorglich auf, (bis) die Amtszeit des Herrn Da (als Inspekteur der Zhe Provinz) abgelaufen war und (er infolge) in die Hauptstadt beordert wurde. Daraufhin vereinbarten (sie), im nächsten Jahr (wieder) zusammenzukommen. Alsdann wurde Fräulein Li eine taoistische Nonne, weigerte (sich) Gäste zu empfangen und verbrachte (ihre) Tage damit, (Weihrauch) zu verbrennen und (die heiligen Schriften) herzubeten. (Alsbald) war die Zeit gekommen: Herr Da erhielt (den Posten des) Vizemagistrats710 von Zhu Ji [諸暨]711, kam (zurück) und nahm sie (Fräulein Li) zur Frau mit allen (einer solchen Hochzeit angemessenen) Riten. Später, (nachdem) Herr Da aus dem Leben gegangen war, wurde (sie) wieder eine taoistische Nonne, und es heißt, (daß ihr tugendhaftes) keusches Betragen, (so wie es sich für eine ehrenhafte Witwe geziemte), unübertroffen vorbildlich war.

Name ohne Eintrag712.

Name ohne Eintrag713. 705

李牛子 福建

張奔兒

Ihr Vater war dann wohl Li Niuzi ( ). Zu Zhang Bener ( ) siehe oben, Eintrag No. 85. Das Gebiet Jiang Zhe ( ) bezeichnet das damalige Gebiet Jiang Zhe Xing Sheng ( ) bei den ) und Fujian ( ). Siehe dazu oben, Eintrag Xiao Yumei. Provinzen Zhejiang ( 707 Jian Jiao ( ) = Proofreader. Siehe Hucker; No. 804, Seite 146. 708 Die Provinz Zhe ( ) lag im damaligen Gebiet Jiang Zhe Xing Sheng ( ) und umfaßte wohl die heutige Provinz Zhejiang ( ). Siehe dazu : Band 7, Karte 27-28. 709 Da Tianshan ( ) war ein Zivilbeamter. Weitere Daten waren leider nicht auffindbar. Sein Name ist verzeichnet. nicht im 710 Zhou Tong Zhi ( ) = Zhou Tong ( ) = Departement Vice Magistrate, fast gleich wie Tong Zhi ( ). Siehe dazu Hucker; No. 1348, Seite 179 und No. 7471, Seiten 553f, ferner siehe Sun, Seite 201. 711 Der Ort Zhu Ji ( ) lag im damaligen Gebiet Jiang Zhe Xing Sheng ( ), ca. 50 km südlich von Hangzhou ( ) in der heutigen Provinz Zhejiang ( ) und ist heute ein Distrikt ( ). Siehe dazu : Band 7, Karte 27-28, 6. 712 Im Shuo Ji ( ) Text, am Ende des Textes von Li Zhentong ( ), stand ferner: = Qiong Huayan ( ) war die Frau des Lehrmeisters in der Musikakademie Shi Liu ( ). In der Geschminkten Frauenrolle war sie überragend. Siehe Sun, Seite 200 und siehe auch , Fußnote No. 442. 706

江浙 浙江 檢校 浙省 浙江 達天山 元人傳記資料索引 州同知 知 諸暨 杭州 國歷史地圖集 說集 也 瓊花宴 成

江浙行省

江浙行省

中國歷史地圖集

州同

江浙行省

浙江

李真童

113

諸暨縣 中 瓊花宴,教坊史六婦 史六 中國古典戲曲論著集


青樓集

Qing Lou Ji

Name ohne Eintrag714.

Name ohne Eintrag715.

Name ohne Eintrag716.

Name ohne Eintrag717. Yang Cuixi [

楊翠喜]

718

Name ohne Eintrag719. 713

說集 小國秀

李真童 小國秀,事事宜,張僧奴,張童童,維陽魁首 小國秀 揚州 中國古典戲曲論著集成 說集 小國秀 張僧奴,維陽魁首 張僧奴 中國古典戲曲論著集成 說集 小國秀 張童童,維陽魁首 張童童 中國古典戲曲論著集 成 說集 李真童 李奴婢 李奴婢,妝旦色,貌藝為最。仗義施仁,嫁與傑里哥兒僉事,伯家閭監司 動言章,休還。名公士夫,多與樂府長篇,歌曲詞章。予亦有水仙子與之云:麗春園先使棘針屯,煙 月牌荒將烈焰焚。實心兒辭卻鶯花陳,誰想香車不甚穩。柳花亭進退無門,夫人是夫人分,奴婢是奴 婢身,怎作夫人?= Li Nubi (李奴婢) spielte Geschminkte Frauenrollen, (ihr) Aussehen und Kunstfertigkeit waren superb ..... sie heiratete den Assistenten Jieli Geer (傑里哥兒) ..... . Siehe 中國古典戲曲論著集成, Fußnote No. 442 und Sun, Seiten 200f. Im Shuo Ji (說集), im Anschluß an den Eintrag von Li Zhentong (李真童), stand an dritter Stelle der Eintrag Wang Yuying (王玉英), dort steht: 王玉英,妝旦色,人品藝業驚人。憲司老漢經歷側室也。予曾有朝 天曲贈之云:玉英玉英,樵樹西風淨。藍田日暖巧妝成,如琢如磨性。異鍾奇范,精神光瑩,價高如 十座城,試聽幾聲,白雪揚春伶。 = Wang Yuying (王玉英) spielte Geschminkte Frauenrollen ..... sie war die Konkubine des Registrar Lao Han (老漢經歷) ........ . Siehe 中國古典戲曲論著集成, Fußnote No. 442

Im Shuo Ji ( ), im Anschluß an den Eintrag von Li Zhentong ( ), stand weiter der Eintrag Xiao Guoxiu ( ), dort steht: = Xiao Guoxiu ( ) ..... waren die besten (Singmädchen) von Yangzhou ( ). Siehe , Fußnote No. 442 und Sun, Seiten 200f. 714 Im Shuo Ji ( ) stand weiter unter dem Eintrag Xiao Guoxiu ( ): ..... = ..... Zhang Sengnu ( ) ..... waren die besten (Singmädchen) von Yangzhou. Siehe , Fußnote No. 442 und Sun, Seiten 200f. 715 Im Shuo Ji ( ) stand weiter unter dem Eintrag Xiao Guoxiu ( ): ..... = ..... Zhang Tongtong ( ) ..... waren die besten (Singmädchen) von Yangzhou. Siehe , Fußnote No. 442 und Sun, Seiten 200f. 716 Im Shuo Ji ( ), im Anschluß an den Eintrag von Li Zhentong ( ) stand an zweiter Stelle der Eintrag Li Nubi ( ), dort steht:

717

718

und Sun, Seiten 200f. Bildquelle: Liu Dalin II, Seite 108. Berühmten Kurtisane aus Beijing (Ende Qing Dynastie)

114


青樓集

Qing Lou Ji

山東名妓也。善小唱。彭庭堅為沂州同知,確守不亂。真恃以機 辨圓轉,欲求好於彭。一日,大雪,彭會客,深夜方散,真托以 天寒不回,直造彭室,彭竟不辭,後意甚密。 Zhen Fengge720

(Echter Phönixgesang):

(Sie war eine) renommierte Kurtisane aus Shandong [山東] 721 und (sie) war (besonders) bewandert im Kleinen Singen722. (Als) Peng Tingjian [彭庭堅]723 Vize-Präfekt724 in Yi Zhou [沂州]725 war, hielt (er) streng (seine Sittsamkeit) aufrecht (und ließ) keinen Unsinn zu726. Zhen (aber) stützte sich auf List und Gegenargumente (und konnte ihn) völlig überzeugen, (bzw. versuchte auf diese Weise ihn) rumzukriegen, (und so) strebte (sie danach, sich) mit Peng auf guten Fuß zu stellen. Eines Tages, es schneite (sehr) stark, empfing Peng (mehrere) Gäste, (und erst) tief in der Nacht trennten (sie sich). Zhen (jedoch), das kalte Wetter zum Vorwand nehmend, (meinte, sie) könne (derzeit) nicht nach Hause zurückkehren727. (Daraufhin) ging (sie) schnurstracks in Peng’s Schlafgemach. Peng, zu guter Letzt, widersetzte sich nicht, (und sie) wurden alsdann in Eintracht sehr intim.

719

說集

李真童 重陽景 重陽景,丁指揮妻, 遭遇不小也。 丁指揮 國古典戲曲論著集成 沂州 中書省 北京 山西 中國歷史地圖集 小唱 彭庭堅 字 允誠 浙江溫州瑞安人 進士 沂州同知 資料索引 同知 沂州 中書省 青島 山東 臨沂縣 歷史地圖集 ⑨ 確守不亂 守 亂 彭 不回 說集 不可回 中國古典戲曲論著集成

Im Shuo Ji ( ), im Anschluß an den Eintrag von Li Zhentong ( ), stand an vierter Stelle der Eintrag Zhongyang Jing ( ), dort steht: = Zhongyang Jing ( ) war die Ehefrau des Kommandanten Ding ( ), (leider) hatte (sie) oft Pech (in ihrem Leben). Siehe , Fußnote No. 442 und Sun, Seiten 200f. 720 Vergleiche dazu die Übersetzung bei Waley I, Seite 105. 721 Die Provinz Shandong ( ) gehörte damals zum Gebiet Zhong Shu Sheng ( ), welches auch u.a. Beijing ( ) und Shanxi ( ) umfaßte. Siehe dazu : Band 7, Karte 7-8. 722 Xiao Chang ( ) war eine Art von Sprechgesang. Siehe dazu oben, Eintrag Xiao E-Xiu. 723 Peng Tingjian ( ) hatte den Anredenamen ( ) Yun Cheng ( ), war ein Mann aus Rui An aus Wenzhou in Zhejiang ( ) und lebte um 1312 - 1354 n.Chr. Im Jahr 1344 n.Chr. wurde er Jinshi ( ) und gleich darauf Vize-Präfekt von Yi Zhou ( ). Er hatte verschiedene Posten inne und war vor allem mit anti-mongolischen Revolten beschäftigt, und so starb er auch im Kampf. Siehe ; Band 3, Seite 1382, siehe ferner Waley I, Seiten 105f und Sun, Seiten 202f. 724 Tong Zhi ( ) übersetze ich hier mit = Vize Präfekt. Es kann aber manchmal auch nur Vize Magistrat bedeuten. Siehe dazu Hucker; No. 7471, Seiten 553f und siehe oben, Eintrag Wang Jin Dai. 725 Der Ort Yi Zhou ( ) lag im damaligen Gebiet Zhong Shu Sheng ( ), ca. 200 km südwestlich von Tsingtao ( ) in der Provinz Shandong ( ) und ist heute der Distrikt Lin Yi ( ). Siehe dazu : Band 7, Karte 7-8, 8. 726 Eine andere Übersetzungsvariante von Que Shou Bu Luan ( ) ist: Er wachte streng (über sein Gebiet, aufdaß es) zu keinem Aufruhr kam. Hier nun Shou ( ) = bewachen, bewahren, verteidigen und Luan ( ) = Aufruhr. Beide Übersetzungen sind grammatikalisch vertretbar, die erste ist der Vorschlag von Waley, der Leser mag entscheiden. Fest steht, daß Peng ( ) ein strikter Mann war. Siehe dazu Waley I, Seite 105. 727 Hier steht zwar Bu Hui ( ), doch viel besser paßt, was das Shuo Ji ( ) angibt. Dort steht Bu Ke Hui ( ) = nicht zurückkehren können. Siehe , Fußnote No. 447.

115

重陽景 中

元人傳記 中國


青樓集

Qing Lou Ji

姓張氏。其友張七,樂名黃子醋。善雜劇。其外腳供過亦妙。 Dadu Xiu

(Schönheit von Dadu728):

Ihr (richtiger) Familienname war Zhang [張]. Ihr Lebensgefährte729 war Zhang Qi [張七]730, ihr Künstlername war Huang Zicu [黃子醋]. (Sie) war versiert in Komödien. Darüber hinaus waren ihre Auftritte in den Nebenrollen731 exzellent.

曾九之妻也。姿色端麗,而舉止溫柔。淮浙馳名。老而不衰。江 西亦有喜溫柔,姓孫氏;其藝則不逮焉。 Xi Wenrou (2 Frauen)

(Zartheit genießen):

(Sie) war die Ehefrau732 von Seng Jiu [僧九]733. (Ihre) Schönheit war schick und anmutig, ferner war (ihre) Wesensart herzensgut und einnehmend. (Ihr) Ruf war weitverbreitet von Henan bis nach Zhejiang [淮浙]734. (Noch im) Alter wirkte (sie) kein bißchen „verwelkt“. Auch in Jiang Xi [江西]735 gab es eine Xi Wenrou [喜溫柔], ihr (richtiger) Familienname war Sun [孫]. Ihre Kunst reichte aber nicht an (die erstere Xi Wenrou) heran736. 728

大都 中書省

元代 北京 中國歷史地圖集 ⑦ 說集 其夫 其友 中國古典戲曲論著集成 張七 元人傳記資料索引 外腳 外腳,元雜劇中與正腳相對的一類腳色名稱 說集 僧九之妻也 姓曹氏 曹 中國古典戲曲論著集成 僧九 元人傳記資料索引 淮浙 安徽 江西 江西行省 江西 廣東 中國歷史地圖集 說集 喜溫柔 曾瑞卿以梧葉兒數首以贈之,其半皆寓其名,梓行于世。回回旦色末里吟,傳授其妙

Dadu ( ) war der Name der Hauptstadt zur Yuan Zeit ( ), lag im damaligen Gebiet Zhong Shu Sheng ( ) und ist das heutige Beijing ( ). Siehe im : Band 7, Karte 7-8, 7. 729 Im Shuo Ji ( ) steht Qi Fu ( ) = ihr Ehemann, statt Qi You ( ), was natürlich zu jener Zeit viel wahrscheinlicher ist. Siehe , Fußnote No. 449. 730 Zhang Qi ( ) war wahrscheinlich ein Schauspieler. Weitere Daten waren nicht aufzufinden. Sein Name ist nicht im verzeichnet. 731 Wai Jiao ( ) = (wichtige) Nebenrollen. Sun erklärt: . Siehe dazu Sun, Seite 204. 732 Im Shuo Ji ( ) steht nicht Seng Jiu Zhi Qi Ye ( ), dafür steht Xing Cao Shi ( ) = Ihr Familienname war Cao ( ). Siehe dazu , Fußnote No. 452. 733 Seng Jiu ( ) war wahrscheinlich ein Schauspieler. Weitere Daten waren nicht zu eruieren. Sein Name ist nicht im verzeichnet. 734 Mit Huai Zhe ( ) ist also das Gebiet um Anhui ( ) gemeint. Dazu siehe oben, Eintrag Tian Xixiu. 735 Mit Jiang Xi ( ) ist das damaligen Gebiet Jiang Xi Xing Sheng ( ) gemeint, die heutigen ) und Guangdong ( ). Siehe dazu : Band 7, Karte 30-31. Provinzen Jiangxi ( 736 Das Shuo Ji ( ) zählt nur eine Xi Wenrou ( ) auf, der hintere Teil fehlt vollständig. Dafür ergänzt es: = Zeng Ruiqing machte ihr die Zeilen des Liedes Wu Yeer zum Geschenk. Die Hälfte sind Metaphern zu ihrem Namen. Auf Druckstöcken gingen sie um die Welt. Die uigurische Schauspielerin Moliyin tradierte ihre wunderbare (Kunst) weiter. Zeng Ruiqing ( ) war ein bekannter Opernautor, er lebte um 1300 n.Chr.;

曾瑞卿

116


青樓集

Qing Lou Ji

山東名姝也。美姿色,善談笑。搊箏合唱,鮮有其比。賈伯堅任 山東僉憲,一見屬意焉,與之甚昵。後除西臺御史,不能忘情, 作醉高歌紅繡鞋曲以寄之曰﹕『樂心兒比目連枝,肯意兒新婚燕 爾。畫船開,拋閃的人獨自。遙望關西店兒,黃河水流不盡心 事,中條山隔不繼相思。常記得,夜深沉,人靜悄,自來時。來 時節三兩句話,去時節一篇詩,記在人心窩兒裏直到死。』由是 臺端知之,被劾而去;至今山東以為美談。 (Goldene Sängerin):

Jin Yinger

(Sie war) eine berühmte Venus aus Shandong737. (Ihr) Liebreiz war makellos und (sie) war erfahren im Unterhalten und Scherzen. Im Spielen der (alten chinesischen) Harfe und (gleichzeitigem) Singen gab (es) selten (jemand, der sich) mit ihr vergleichen konnte. Als Jia Bojian [賈伯堅]738 als Hilfsjustiziar739 in Shandong Dienst hatte, war (er) von ihr auf den ersten Blick verzückt. (Infolgedessen) liebten sie sich aufs herzlichste. Später, als er zum Zensor740 ernannt wurde (und Shandong ohne sie verlassen mußte), konnte er nicht (seine innige) Verbundenheit (zu ihr) vergessen, verfaßte (darum) das Lied Volltrunken die roten bestickten Hochzeitsschuhe besingen [醉高歌紅繡鞋]741 und schickte (es) ihr zu; es ging (folgendermaßen): „Die Augen des Fröhlichen folgen dem Finger, der Willige lädt Dich zum Hochzeitsbankett ein. Das geschmückte Boot fährt los, verlassen ist der Mensch und ganz allein. Ach, in die Ferne blickend schließt sich der westliche Laden, ohne Ende sind die Gedanken wie das Fließen des Wassers des Gelben Flusses. Das Zhong Tiao Gebirge [中條山]742 durchtrennt nicht die Sehnsucht. Die ewige Erinnerung, tief in der Nacht verborgen ist jemand im Stillen, traurig und die Zeit vergeht wie von selbst. Für die Zukunft drei zwei Sätze, für die Vergangenheit ein Gedicht. Die süße Erinnerung im

梧葉兒

末里吟

米里哈

das Lied Wu Yeer ( ) ist bis heute erhalten. Mit Moliyin ( ) ist eindeutig Miliha ( ) gemeint (siehe Eintrag oben). Siehe dazu , Fußnote No. 457 und Sun, Seiten 204ff. 737 Shandong ( ) ist das Gebiet östlich vom heutigen Beijing. Siehe oben, Eintrag Zhen Fengge. 738 Jia Bojian ( ) war der Anredename ( ) von Jia Gu ( ). Er stammte aus Yi Zhou in der heutigen Provinz Shandong ( ), seine Lebensdaten sind unbekannt. Er war ebenfalls ein berühmter Yuanzeitlicher Opernautor ( ) und versiert in Musik. Nach diesem Vorfall erhielt er einige Zeit später wieder einen Posten in Yangzhou ( ). Siehe seine Biographie im , Seite 291; siehe ferner ; Band 3, Seite 1628 und Sun, Seiten 207f. 739 Qian ( ) = Assistant ....; Xian ( ) = Fundamental laws. Es ist keine gängige Bezeichnung, ich übersetze hier Qian Xian ( ) mit Hilfsjustiziar. Siehe dazu Hucker; No. 885, Seite 152 und No. 2491, Seite 240. 740 Xi Tai ( ) = Ministry of Justice + Censorate.; Yu Shi ( ) = Censor. Ich übersetze hier Xi Tai Yu Shi ( ) einfach mit Zensor. Siehe dazu Hucker; No. 2272, Seite 228 und No. 8167, Seite 592. 741 Die Hochzeitsschuhe bzw. Pantoffeln waren in China immer rot, bis heute hielt sich der Brauch. 742 Das Zhong Tiao Gebirge ( ) lag im damaligen Gebiet Zhong Shu Sheng ( ), ca. 100 km westlich der Stadt Luo Yang ( ), in der heutigen Provinz Shanxi ( ). Siehe dazu : Band 7, Karte 9-10, 2 bis 1.

山東 賈伯堅

中國古典戲曲論著集成 字 賈固

山東以州人 元散曲作家 揚州 人傳記資料索引 僉 憲 僉憲 西臺 西臺御史 中條山 洛陽 ⑤

錄鬼簿續編

西臺御史 山西

117

中書省 中國歷史地圖集


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Herzensnest eines Menschen bleibt ewig darinnen bis zum Tode.“ Dadurch wurde (fatalerweise diese Liaison) bei der Verwaltungsspitze bekannt. (Jia Bojian) wurde daraufhin (wegen Amtsvergehens743) angeklagt und entlassen. Noch bis heute hält man in Shandong (diese Liebeserzählung) als eine reizvolle Anekdote.

姓王氏。京師角妓也。歌舞絕倫,聰慧無比。一日,丁指揮會才 人劉士昌、程繼善等於江鄉園小飲。王氏佐樽。時有小姬歌菊花 會南呂曲云﹕『紅葉落火龍褪甲,青松枯怪蟒張牙。』丁曰﹕ 『此沉醉東風首句也。王氏可足成之。』王應聲曰﹕『紅葉落火 龍褪甲,青松枯蟒張牙,可詠題,堪描畫。喜觥籌,席上交雜。 荅刺蘇,頻斟入,禮廝麻,不醉呵休扶上馬。』一座歎賞,由是 聲價愈重焉。 (Kleine Portion):

Yi Fener

Ihr (richtiger) Familienname war Wang [ 王 氏 ]. Sie war eine bedeutende Kurtisane im hauptstädtischen Bezirk. (Ihre) Gesangs- und Tanzkünste waren überragend und (sie) war unvergleichlich scharfsinnig. Eines Tages kam Kommandant 744 Ding [丁指揮] 745 mit den Scholaren746 Liu Shichang [劉士昌]747 und Cheng Jishan [程繼善]748 im Jiang Xiang Garten [江鄉園]749 zu einem kleinen Umtrunk zusammen. Fräulein Wang bediente (dort die Gäste) mit Wein. Daneben gab es ein schönes Mädchen, welches just das Lied Zusammenkunft der Chrysanthemen [菊花會] in der Nan-Lü Tonart750 sang und (folgende Strophe) anstimmte:

743

Spätestens seit dem Edikt von 1311 n.Chr. war es strengstens verboten, mit Singmädchen eine Liebschaft bzw. intime (längere?) Beziehung zu unterhalten. Siehe dazu auch Waley I, Seiten 91f und Sun, Seiten 134f. 744 Zhi Hui ( ) = Commander. Siehe dazu Hucker; No. 998, Seite 159. 745 Kommandant Ding ( ) war ein Militärbeamter am Ende der Yuan Zeit. Weitere Daten waren nicht aufzufinden. Im Eintrag Zhongyang Jing ( ) ist Kommandant Ding verzeichnet: ..... = Zhongyang Jing war die Ehefrau des Kommandanten Ding ( ) ..... . Es könnte sogar Ding Yue-E ( ) gewesen sein, ein Uigure ( ). Er starb in der Hauptstadt und liebte die Frauen ( ). Siehe dazu ; Band 1, Seite 4 und siehe auch Sun, Seiten 200f und 209. 746 Eigentlich steht hier Cai Ren ( ) = Talent, doch gemeint ist ein Gelehrter. 747 Liu Shichang ( ) war ein Mann aus Yuan Ping ( ). Er war Palastsekretär ( ) und später sogar Aufseher in den kaiserlichen Lagerhäusern ( ). Er lebte noch Anfang der Ming Zeit ( ) um ca. 1370 n.Chr., weitere Daten waren nicht möglich zu eruieren. Sein Name ist nicht im verzeichnet. Siehe dazu Sun, Seiten 209f. 748 Cheng Jishan ( ) war wahrscheinlich auch ein Beamter. Weitere Daten waren nicht zu eruieren. Nicht im verzeichnet. 749 Der Jiang Xiang Garten ( ) bedeutet in etwa Wasser-Reich Garten und lag vermutlich in der damaligen Hauptstadt Dadu ( ), dem heutigen Beijing ( ). Siehe dazu , No. 17496.375. 750 Nan Lü ( ) = Südliche Pfeife, es ist eine weibliche Tonart. Siehe auch oben, Eintrag Zhou Ren Ai.

指揮

月娥

丁指揮

回回人 元人傳記資料索引 才人 劉士昌

程繼善 元人傳記資料索引 江香園 大都 南呂

重陽景

丁指揮

宛平人 府庫院經歷

北京

118

重陽景,丁指揮妻 丁 抱女赴水死

中省掾 明代 元人傳記資料索

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青樓集

Qing Lou Ji

„Das Rote Herbstlaub schwebt hernieder, der Feuerdrachen zieht seine Krallen ein. Die junge Zypresse ist verwittert, eine seltsame Riesenschlange fletscht die Zähne751.“ (An dieser Stelle) warf Ding ein: „Das ist ja der erste Satz des Gedichts Schwer betrunkener Ostwind [沉醉東 風]! Fräulein Wang, können sie es zuende (dichten)?“ Wang willigte ein und trug vor: „Das Rote Herbstlaub schwebt hernieder, der Feuerdrachen zieht seine Krallen ein. Die junge Zypresse ist verwittert, eine seltsame Riesenschlange fletscht die Zähne. Schicklich zu besingen, würdig zu malen. Die Hochzeitsweinbecher aus Rhinozeroshorn sind hergerichtet, auf dem Fest herrscht ein Durcheinander. Entgegnungen stacheln an und beleben, unaufhörlich wird (Wein) eingeschenkt. Die Knechte auf der Feier sind (schon) eingeschlafen, noch nicht Betrunkene gähnen und, sich zurückziehend, werden sie auf (ihre) Pferde gehievt.“ Die ganze Gesellschaft lobte (sie) voller Bewunderung. Dadurch vergrößerte sich (ihr) Ruhm beträchtlich unter ihnen.

姓馬,字素卿。善詞翰,達音律,馳名江湘間。時有劉廷信者, 南臺御史劉廷翰之族弟,俗呼曰『黑劉五』,落魄不羈,工於笑 談,天性聰慧,至於詞章,信口成句,而街市俚近之談,變用新 奇,能道人所不能道者,與馬氏各相聞而未識。一日,相遇於 道,偕行者曰﹕『二人請相見。』曰﹕『此劉五舍也;此即馬般 般醜也。』見畢,劉熟視之,曰﹕『名不虛得!』馬氏含笑而 去。自是往來甚密,所賦樂章極多,至今為人傳誦。 Banban Chou752 (Erträgliche Fratze): Ihr (richtiger) Familienname war Ma [馬], ihr Anredename Su Qing [素卿]. Sie war versiert in Gedichten und Literatur und war sachkundig in Musik und (dessen) Regeln, und (ihr) Ruf war weit verbreitet im Jiang Xiang [江湘]753 Gebiet. Zu dieser Zeit gab (es einen gewissen) Liu Tingxin [劉廷信]754, ein Vetter des Zensors755 Liu Tinghan [劉廷翰]756, welchen man

明王世貞

751

曲藻

Der Ming Autor Wang Shizhen ( ) erwähnte in seinem Werk Qu Zao ( ) diese Passage. Siehe dazu Sun, Seite 210. 752 Vergleiche dazu die Übersetzung bei Idema, Seite 165. 753 Mit Jiang Xiang ( ) ist die Gegend um die Provinzen Hunan ( ) und Hubei ( ) gemeint. Xiang bezeichnet den Xiang Fluß ( ) und Jiang den Yangtse ( ). Der Xiang Fluß lag in der Nähe der Stadt Changsha ( ) und der Yangtse floß im Norden des Dongting Sees ( ), also in den damaligen Gebieten Hu Guang Xing Sheng ( ) und Henan Jiang Bei Xing Sheng ( ). Siehe dazu im : Band 7, Karte 3-4, Karte 32-33, siehe auch Idema, Seite 165. 754 Liu Tingxin ( ) hieß zuerst Liu Tingyu ( ). Er war der Fünftgeborene, und weil er dunkelhäutig war, nannte man ihn Hei Liu Wu She ( ). Auch er war ein Opernautor, wegen der Verurteilung seines Cousins Liu Tinggan ( ) kam er in Wu Chang ( ) zu Tode. Siehe dazu ; Band 3, Seite 1833 und siehe Sun, Seite 212. 755 Nan Tai ( ) = Censorate.; Yu Shi ( ) = Censor. Ich übersetze hier Nan Tai Yu Shi ( )= Zensor. Siehe Hucker; No. 4126, Seite 341 und No. 8167, Seite 592 und siehe oben, Eintrag Jin Yingger.

江湘 長沙市 中國歷史地圖集 劉廷信 南臺

湘江

長江

湖廣行省

劉廷幹

劉廷玉 黑劉五舍

御史

119

武昌

湖南

湖北

洞庭湖 河南江北行省

元人傳記資料索引 南臺御史


青樓集

Qing Lou Ji

gewöhnlich Schwarzer Liu der Fünfte [黑劉五] rief. Er war ein Draufgänger, der kein Blatt vor den Mund nahm757 (und er) war geschickt im Witze machen. Aus Veranlagung war (er) intelligent und clever. Vor allem (konnte er) beim Dichten ohne viel nachzudenken (fertige Gedichte) hervorbringen. Zudem gestaltete (er) das aktuelle pöbelhafte Gerede aus den Straßen und Märkten so um, daß es schrullig komisch war und (er somit) das sagen konnte, was (andere) Menschen nicht sagen konnten. (Er) und Fräulein Ma hatten schon voneinander gehört, einander aber persönlich nie kennengelernt. Eines Tages trafen sie sich auf der Straße, und diejenigen, welche mit (ihnen) zusammen gingen, meinten: „(Ihr) beide (solltet) euch untereinander bekannt machen!“ (Sodann) sagten (sie): „Dies ist Herr Liu Wushe [劉五舍]; das ist Fräulein Ma ‘Ziemliche Fratze’ [馬般般醜].“ Nachdem (sie sich nun) begegnet waren, musterte Liu sie ganz genau und fand: „(Euer) Name ist (wahrlich) nicht unberechtigt!“ Fräulein Ma unterdrückte ein Lachen und ging. Von da an herrschte ein reger, enger Verkehr (zwischen ihnen beiden). Die (von ihnen) verfaßten Lieder waren äußerst zahlreich und werden bis heute von den Menschen überliefert und vorgetragen.

樂人李四之妻也。江右與楊春秀同時。頗通文墨,滑稽歌舞,迥 出其流,時貴多重之。先與撫州常推官之子三舍者交好,苦其夫 間阻,一日偕宵遁,事覺,決杖。劉負愧,將之廣海居焉,道經 贛州時,有全普菴撥里,字子仁,由禮部尚書值天下多故,選用 除贛州監郡,平昔守官清廉,文章政事, 敭歷臺省,但未免 躭於 花酒。每日公餘,即與士夫酣歌賦詩,帽上常喜簪花,否則或果 或葉,亦簪一枝。一日,劉之廣海過贛,謁全公。全曰﹕『刑餘 之婦,無足與也。』劉謂閽者曰﹕『妾欲之廣海,誓不復還,久 聞尚書清譽,獲一見而逝,死無憾也。』全哀其志,而與進焉。 時賓朋滿座,全帽上簪青梅一枝行酒,全口占清江引曲云﹕『青 青子兒枝上結』,令賓朋續之。眾未有對者,劉歛衽進前曰﹕ 『能容妾一辭乎?』全曰﹕『可。』劉應聲曰﹕『青青子兒枝 上 ,引惹人攀折。其中全子仁,就裏滋味別,只為你酸留意兒 難棄舍。』全大稱賞,由是顧寵無間,納為側室。後兵興,全死 節,劉克守婦道,善終於家。 756

劉廷翰

劉廷幹

Liu Tinghan ( ) hieß eigentlich mit Anredenamen ( ) Liu Tinggan ( ), eine Fehlschreibung. Sein Name war Liu Zhen ( ), sein Nom de Plume ( ) war Hui Sou ( ). 1348 wurde er Zensor. Weiter Daten waren nicht aufzufinden. Siehe ; Band 3, Seite 1796 und Sun, Seite 212. 757 Eigentlich steht hier wörtlich Luo Tuo Bu Ji ( ) = (Sogar) Kleinmut konnte (ihn) nicht zügeln.

劉楨

號 元人傳記資料索引 落魄不羈 120

晦叟


青樓集

Liu Poxi758

Qing Lou Ji

(Stiefmutterliebe Liu):

Sie war die Ehegattin vom Unterhalter759 Li Si [李四]760, Li der Vierte. (Sie trat) im Gebiet Jiang You [江右]761 auf, zeitgleich mit Yang Chunxiu [楊春秀]762. (Sie) kannte sich ziemlich gut in Literatur aus, (ihr) Humor (und ihre) Gesangs- und Tanzkünste standen weit über denen ihrer Kategorie763, (und) viele der Noblen dieser Zeit schätzten sie sehr. Zuerst hatte (sie) ein intimes Verhältnis mit San She [三舍]764, dem Sohn des Richters765 Chang [常推官]766 von Fu Zhou [撫州]767. (Doch sie) litt darunter, daß ihr Ehemann dazwischen trat und (dies zu) unterbinden versuchte. Eines Nachts wollten (sie) gemeinsam fliehen, (doch der) Vorfall wurde entdeckt und (sie) wurde zu einer Prügelstrafe verurteilt. Liu genierte sich darob in Grund und Boden und wollte schon nach Guang Hai [廣海]768 ziehen, um (sich nun dort) niederzulassen. Als (sie) auf (ihrem) Weg Gan Zhou [贛州]769 passierte, war (dort) Quan Pu An Boli [全普菴 撥里] 770 , mit Anredenamen Ziren [子仁], welcher vom Chef des Hauptquartiers 771 , (weil

說集

758

Vergleiche dazu die Übersetzung bei Idema, Seite 164 und bei Waley I, Seiten 106f. Das Shuo Ji ( ) gibt hier eine etwas andere Textversion wieder, den ersten Teil läßt es weg und konzentriert sich mehr auf die Begegnung zwischen Liu Poxi ( ) und Quan Ziren ( ). 759 Yue Ren ( ) = Entertainer. Siehe oben, Eintrag Yang Mainu und Idema, Seite 500. 760 Li Si ( ) war ein Schauspieler. Weitere Daten waren nicht zu eruieren. Sein Name ist nicht im verzeichnet. 761 Jiang You ( ) ist eine ältere Bezeichnung für die Provinz Jiang Xi ( ). Siehe dazu oben, Eintrag Xi Wenrou, ferner : Band 7, Karte 30-31 und siehe auch Sun, Seite 215. 762 Yang Chunxiu ( ) war auch ein Singmädchen, doch leider war es nicht möglich zu eruieren wer sie war. Xiu ( ) ist ein allzu häufig benütztes Namenszeichen. Sie ist auch nicht in unseren Qing Lou Ji Biographien enthalten. Nicht im verzeichnet. 763 Jiong Chu Qi Liu ( ) = ..... (ihre Kunst) stand weit außerhalb (also höher) dessen, was gewöhnlich bei den anderen ihrer Gattung (also bei den Singmädchen und Tänzerinnen) üblich war. 764 San She ( ) war der Sohn des Richters Chang ( ), doch weitere Daten und wer er war sind nicht zu erfahren. Nicht im verzeichnet. 765 Tui Guan ( ) = Judge. Siehe Hucker; No. 7399, Seite 549. 766 Richter Zhang ( ) oder ( ?) war ein Beamter, doch weitere Daten und wer er war sind nicht zu erfahren. 767 Mit Fu Zhou ( ) ist die Präfekturstadt in der Yuan Präfektur Fu Zhou ( ) gemeint. Sie lag im damaligen Gebiet Jiang Xi Xing Sheng ( ) und ist die heutige Stadt Fu Zhou ( ), in der heutigen Provinz Jiangxi ( ) bei Nan Chang ( ). Siehe dazu : Band 7, Karte 3-4, 7, Karte 30-31, 7 und siehe Sun, Seite 215. 768 Guang Hai ( ) lag im damaligen Gebiet Jiang Xi Xing Sheng ( ), ca. 100 km südwestlich von ), in der heutigen Provinz Guangdong ( ). Siehe dazu im : Band 7, Karte Macau ( 30-31, 3 und Karte 72-73, 7. 769 Mit Gan Zhou ( ) ist die Präfekturstadt in der Yuan Präfektur Gan Zhou ( ) gemeint. Sie lag ) und ist die heutige Stadt Gan Zhou ( ), in der im damaligen Gebiet Jiang Xi Xing Sheng ( Provinz Jiangxi ( ). Siehe : Band 7, Karte 30-31, 5 und siehe Sun, Seite 215. 770 Quan Pu An Boli ( ) hieß mit richtigem Namen Quan Pu An Sali ( ) oder auch Quan Jin ( ) und mit Anredenamen ( ) Zi Ren ( ). Waley gibt seinen türkischen Namen mit Chöl Bunyansali wieder. Er stammte aus Gao Chang ( ) aus Zentralasien, genauer aus Turfan, in der heutigen Provinz Xinjiang ( ). Er war ein hoher Beamter im Dienste der Mongolen, loyal und integer. 1358, als die Rebellen die Oberhand gewannen, zog er den Suizid der Kapitulation vor. Siehe dazu ; Band 1, Seiten 187f; ferner siehe Waley I, Seiten 106f und Sun, Seiten 214f. 771 Li Bu ( ) = Headquarters Bureau (während der Yuan Dynastie), sonst meist Ritenministerium. Shang Shu ( ) = Minister, also Chef. Siehe Hucker; No. 3631, Seiten 306f und No. 5042, Seiten 410f.

劉婆惜 全子仁 樂人 李四 元人傳記 資料索引 江右 江西 中國歷史地圖集 楊春秀 秀 元人傳記資料索引 迥出其流 散舍 常推官 元人傳記資料索引 推官 張 常 撫州 元設撫州路 江西行省 撫州市 江西 南昌 中國歷史地圖集 ④ ② 廣海 江西行省 澳門 廣東 中國歷史地圖集 ⑨ ⑤ 贛州 元設贛州路 江西行省 贛州市 江西 中國歷史地圖集 ⑤ 全普菴撥里 全普菴撒里 全晉 字 子仁 高昌 新疆吐魯番 元人傳記資料 索引 禮部 尚書 121


青樓集

Qing Lou Ji

dazumal) viele Unruhen im Reich aufflammten, erwählt und (infolgedessen) zum (neuen) Aufsichtführenden Kommandanten772 von Gan Zhou ernannt worden war. Von jeher erfüllte (er seine) Amtstätigkeiten ehrlich und gewissenhaft, in Staatsangelegenheiten (war er) ordentlich und präzise und man belobigte (seine) Erfahrungen im Staatsministerium773. Aber (er konnte sich) nie von (seiner übermäßigen) Vergnügungssucht nach Blumen und Wein befreien. Jeden Tag nach (seinen) Amtsgeschäften (fing er) sofort an mit (seinen) Beamtenkollegen stark zu zechen, zu singen und Gedichte zu komponieren. An (seinen) Hut steckte (er sich) immer eine Blume zum Vergnügen, ansonsten auch mal eine Frucht oder ein Blatt, zuweilen sogar einen ganzen Zweig. Eines Tages kam Liu auf dem Weg nach Guang Hai durch Gan (Zhou) und bat Quan (ihre) Aufwartung machen zu dürfen. Quan erwiderte: „Eine verurteilte Frau ist es nicht Wert, (ihr die Ehre) zu gewähren (mich zu treffen)!“ (Doch) Liu entgegnete dem Torhüter: „Ich bin im Begriff nach Guang Hai zu gehen und habe geschworen nie wieder zurückzukehren. Ich habe schon lange vom ehrlichen Ruhm des Herrn Ministers774 gehört, und (könnt ich nur) einen Blick (von ihm) erhaschen bevor (ich) sterbe, dann würde (ich) ohne bedauern aus dem Leben scheiden.“ Quan war ob ihrer Persistenz gerührt und erlaubte ihr (gnädig) vorgelassen zu werden. Just zu der Zeit war die Feierstätte voller Gäste und Freunde. In Quan’s Kappe steckte ein Zweig mit grünen Pflaumen, (während er) Wein herumreichen ließ. (Unversehens) improvisierte Quan (eine Strophe) zum Lied Verlockung des grünen Flusses [青江引]: „Grün, grün die jungen Früchte vom Zweige getragen“ und forderte nun (seine) Gäste und Freunde auf, diese (Strophe) zu ergänzen. (Doch) in der Menge war keiner, der dem entsprechen wollte. Die Hände zum untertänigen Gruß in den Ärmeln verbergend 775 , trat Liu vor und fragte: „Konzedieren (Sie) mir ein Wort?“ Quan antwortete: „(Sie) dürfen.“ (Hierauf), der Musik entsprechend, sang Liu vor: „Grün, grün, die jungen Früchte vom Zweige getragen, verlocken Menschen hochzuklettern, um sie abzubrechen. In deren Mitte eins mit ganzem Kern und darinnen ein ganz anderer Geschmack sogar. Findest Beachtung nur, weil Du sauer bist, schwer ist es zu verzichten.“776 Quan spendete schwärmerisch viel Lob und kümmerte (sich) infolgedessen bevorzugt (um sie) ohne Unterlaß und nahm (sie) zur Nebenfrau. Nach einiger Zeit erhoben sich die Soldaten und Quan starb (infolge) für sein Vaterland777. Liu überwand (sich) und wahrte die Sitte der Frau. So beendete (sie ihre) Tage tugendhaft in (seinem) Haus.

監郡

772

Jian Jun ( ) = Departmental Magistrate (während der Qing Dynastie). Aber hier handelt es sich eindeutig um einen militärischen Posten; ich vermute, daß hier Jun ( ) mit Jun ( ) verwechselt wurde. Jian Jun ( ) = Army Supervisor. Deshalb übersetze ich hier den Titel als Aufsichtführender Kommandant. Siehe dazu Hucker; No. 816 und No. 815, Seite 147. 773 Tai Sheng ( ) = Department of State Affairs. Siehe Hucker; No. 6211, Seite 481. 774 Shang Shu ( ) = Minister. Siehe Hucker; No. 5042, Seiten 410f. 775 Hier wurde das Zeichen Han ( ) mit dem Zeichen Lian ( ) verwechselt. Die gute Sitte verlangte von den Frauen, daß sie ihre Hände verschränkt in den Ärmeln verbargen, um höflich zu grüßen. 776 Ein exzellentes Wortspiel! Man kann es auch anders übersetzten; nimmt man Quan Ziren ( ) als den Namen Quans ( ), heißt es dann so: „..... und in deren Mitte ist Quan Ziren (= Sie), welcher einen ganz anderen Geschmack besitzt, (als die übrigen Herren) und nur weil Sie sauer sind (= spießig, Prüde), erregen Sie um so mehr meine Aufmerksamkeit (= reizen mich). Und ich finde es hart Sie zu verschmähen (= ich will Sie!)“. Siehe dazu auch Idema, Seite 443 und Waley I, Seite 107. 777 Im 18. Jahr der Periode Zhi Zheng ( ) = 1358 n.Chr wurde Gan Zhou ( ) belagert.

臺省 尚書

全子仁

至正

贛州

122


青樓集

Qing Lou Ji

Erotische Szene. Aus einer Serie von 4 Blättern, die ursprünglich vermutlich eine Laterne in einem „Blumenhof“ schmückten. Späte Yuan-Zeit; Malerei auf Fötushaut oder Ölpapier778.

778

Bildquelle: Beurdeley, Seite 21. Original: Sammlung Charles Ratton, Paris.

123


青樓集

Qing Lou Ji

姓張氏。自武昌來浙西。天性聰慧,記性最高。勾闌中作場,常 寫其名目,貼於四周遭梁上,任看官選揀需索。近世廣記者,少 有其比。 Xiao Chunyan779 (Kleines Frühlingsfest): Ihr Familienname war Zhang [張氏]. Sie kam aus Wu Chang [武昌]780 nach Zhe Xi [浙西]781. Aus Veranlagung war (sie) intelligent und clever und (ihr) Erinnerungsvermögen war Spitzenklasse782. (Wenn sie) im Vergnügungsviertel783 auftrat, (dann) wurden immer Listen abgefaßt mit (allen) Namen (der Opernstücke) aus ihrem (Repertoire) und überall an allen vier Ecken und Enden heftete (man dieselbigen) an Pfosten, (so daß) jegliche Zuschauer (sich ein) Stück rauspicken und wünschen konnten. In jüngerer Zeit, gibt es von denen mit einem enormen Erinnerungsvermögen nur (sehr) wenige, die sich mit ihr messen können.

都下小旦色。名公巨卿,多愛重之。京師諺曰﹕『人間孫秀秀, 天上鬼婆婆。』 Sun Xiuxiu

(Wunderschöne Sun):

(Sie war eine Schauspielerin von) Mädchenrollen [小旦色]784 in der Hauptstadt. (Viele der) namhaften Herrschaften und eminenten Würdenträger verehrten und schätzen sie. Im ganzen kaiserlichen Hauptstadtbezirk hieß es: „Unter den Menschen gibt es Sun Xiuxiu [孫秀秀], im Himmel gibt es Gui Popo [鬼婆婆]785.“ 779

Vergleiche dazu die Übersetzung bei Waley I, Seite 107. Wu Chang ( ) ist die Hauptstadt der Provinz Hubei ( ) und lag im Norden des damaligen Gebiets Hu Guang Xing Sheng ( ). Siehe dazu : Band 7, Karte 32-33, 7. 781 Der Westen der Provinz Zhejiang ( ). Waley bezeichnet das Gebiet mit der Region um Hangzhou ( ), im damaligen Gebiet Jiang Zhe Xing Sheng ( ). Siehe im : Band 7, Karte 27-28. 782 Das Shuo Ji ( ) merkt hier an, daß sie mehr als 300 verschiedene Opernstücke auswendig konnte. Siehe , Fußnote No. 471. dazu 783 Gou Lan ( ) = Freudenhausviertel (auch: Balustrade). Hier wurde Lan ( ) mit Lan ( ) verwechselt. Siehe Gulik I, Seiten 203. 784 Xiao Dan Se ( ) = Young Female role. Siehe Sun, Seiten 218f. 785 Gui Popo ( ) ist die populäre Bezeichnung des 23. der chinesischen 28 astronomischen Häuser: Gui Su ( ). Dies sind die Sterne γ, ζ, η, ϑ im Sternbild des Krebses ( ), ihnen ist das Element Eisen ( ) und das Tier Schaf ( ) zugeordnet; die Position ist 122° 56’ 24’’. Der Spruch ist eventuell sogar eine Abwandlung des Aphorismus: = (Im Himmel) oben gibt es das Paradies, auf Erden (dafür) Suzhou und Hangzhou. Siehe dazu auch Kuhn, Seite 235 und Sun, Seite 219. 780

武昌

湖廣行省

說集 中國古典戲曲論著集成 勾闌 小旦色 鬼婆婆 鬼宿 羊

湖北 中國歷史地圖集 浙江 江浙行省

杭州

中國歷史地圖集 欄

上有天堂,下有蘇杭

124


青樓集

Qing Lou Ji

姓劉氏。姿色歌舞悉妙。其夫玳瑁歛,其叔象牛頭,皆副淨色, 浙西馳名。 Shishi Yi786

(Passende Affäre):

Ihr Familienname war Liu [劉氏]. Ihre Anmut und ihre Gesangs- und Tanzkünste waren prägnant und fabelhaft. Ihr Ehemann war Daimao Han [玳瑁歛]787, ihr Onkel788 war Xiang Niutou [象牛頭]789. Beide (spielten) die Zweite Clown [副淨色]790 Rolle. Im Zhe Xi Gebiet791 war (ihr) Ruhm weitverbreitet.

末泥任國恩之妻也。雜劇甚妙。武昌湖南等處,多敬愛之。 Lian Qianxiu

(Frühere Schönheit Lian):

Sie war die Ehefrau des Hauptrollen-Schauspielers792 Ren Guoen [任國恩]793. In Komödien war (sie) ausgefallen wundervoll. In den Orten Wu Chang [武昌]794 und Hunan [湖南]795 waren viele, die sie (sehr) verehrten.

786

揚州

Vergleiche auch oben, Eintrag Xiao Guoxiu. Darin die Anmerkung, daß sie in Yangzhou ( ) arbeitete. Zu Daimao Han ( ) meinte Sun, er hieß Daimao Lian ( ), der ursprünglich Daimao Lian ( ) geschrieben war, also Schildpattgesicht. Er war ein Schauspieler. Weitere Daten waren nicht zu eruieren. Sun meint es wäre vielleicht Daimao Tou ( ) aus der Jin Dynastie ( ), die von 1115 bis 1234 n.Chr. dauerte, doch ist die Vermutung sehr wage. Siehe dazu Sun, Seiten 219f. 788 Shu ( ) kennzeichnet den jüngeren Bruder des Vaters. 789 Xiang Niutou ( ) war ein Schauspieler. Weitere Daten waren leider nicht aufzufinden. Sein Name ist nicht im verzeichnet. 790 Fu Jing ( ) = Second comic. Siehe dazu Idema, Seiten 69 und 495 und auch Sun, Seite 47. 791 Das Gebiet im Westen, um Hangzhou ( ). Siehe dazu oben, Eintrag Xiao Chunyan. 792 Mo Ni ( ) = Male lead. Siehe oben, Eintrag Shi Xiaotong. 793 Ren Guoen ( ) war ein Schauspieler. Weitere Daten waren leider nicht zu eruieren. Sein Name ist nicht im verzeichnet. 794 Wu Chang ( ) ist die Hauptstadt von Hubei ( ). Siehe oben, Eintrag Xiao Chunyan. 795 Die Provinz Hunan ( ) war damals der nördliche Teil des damaligen Gebiets Hu Guang Xing Sheng ( ). Siehe dazu im : Band 7, Karte 1-2, Karte 3-4 und Karte 32-33. 787

玳瑁歛

玳瑁斂

玳瑁頭

玳瑁

金朝

象牛頭 元人傳記資料索引 副淨 杭州 末泥 任國恩 元人傳記資料索引 武昌 湖北 湖南 廣行省 中國歷史地圖集

125


青樓集

Qing Lou Ji

田眼睛光妻也。夫婦樂藝皆妙。 Yanshan Jing

(Schwalbenberg Panorama):

Sie war die Ehefrau von Tian Yanjing Guang [田眼睛光]796 . Die Unterhaltungskunst des Ehepaares war gänzlich Bewundernswert.

姓李氏。其夫馬二,名黑駒頭。朱簾秀之高第。旦末雙全,雜劇 無比。 Yanshan Xiu

(Schwalbenberg Schönheit):

Ihr Familienname war Li [李氏]. Ihr Ehemann war Ma Er [馬二]797, mit Künstlernamen Hei Jutou [黑駒頭]. (Sie) war eine erstklassige798 (Schülerin) von Zhu Lianxiu [朱簾秀]799. Die weiblichen und männlichen (Rollen beherrschte sie) beiderseits vollwertig, und in Komödien war (sie) ohnegleichen.

善唱。工於花旦雜劇,人呼為『小順時秀』。 Jing Jianjian

(Jing die Feste):

Sie war patent im Singen und kunstfertig in Blumenmädchen800 Komödien. Die Leute nannten (sie) Jüngere Shunshi Xiu [小順時秀]801.

田眼睛光

796

Tian Yanjing Guang ( ) war wahrscheinlich ein Schauspieler. Weitere Daten waren leider nicht zu eruieren. Sein Name ist nicht im verzeichnet. 797 Ma Er ( ) war ein Schauspieler mit Künstlernamen Hei Jutou ( ) = Schwarzer Fohlenkopf. Weitere Daten waren leider nicht zu eruieren. Name ist nicht im verzeichnet. 798 Möglicherweise wurde hier Gao Di ( ) = erstklassig, hochrangig mit dem Begriff Gao Di ( ) = Fähiger Schüler verwechselt. 799 Zhu Lianxiu ( ) ist der Name im Shuo Ji ( ), in unserem Referenzwerk heißt sie Zhulian Xiu ( ). Eine andere Schülerin war Sai Lianxiu. Siehe dazu oben, Eintrag Zhulian Xiu und Sai Lianxiu. 800 Hua Dan ( ) = The flowered female role. Siehe dazu Eintrag Zhulian Xiu. 801 Dazu siehe oben, Eintrag Shunshi Xiu.

馬二

朱簾秀 花旦

元人傳記資料索引 高第

說集

126

黑駒頭 元人傳記資料索引

高弟 珠簾


青樓集

Qing Lou Ji

善撥阮,能曼詞,獨步於時。其兒婦王心奇,善花旦,雜劇尤 妙。 Kong Qianjin

(Tausend Goldbarren Kong):

Sie war meisterhaft im Spielen der alten chinesischen Pipa802 und (zusätzlich) geschickt in den Langsamen Liedern803 . (Sie) war konkurrenzlos zu (ihrer) Zeit. Ihre Schwiegertochter war Wang Xinqi [ 王 心 奇 ], (sie) war kundig in der Rolle des Blumenmädchens 804 und (obendrein) außergewöhnlich brilliant in Komödien.

Singmädchen unterhält ihren Gast. Bordellszene aus Schanghai. Späte Qing-Zeit; Malerei Seide805.

802

阮 阮咸 辭海 上 曼詞 慢詞 花旦

古琵琶之一種,四弦有柱. Siehe

Ruan ( ) = Ruan Xian ( ) war ein altes Modell der Pipa mit 4 Seiten: dazu ; Band , Seite 1084, und siehe oben den Eintrag Yu Sijie. 803 Man Ci ( ) = Man Ci ( ), siehe dazu oben den Eintrag Jieyu Hua. 804 Hua Dan ( ) = The flowered female role. Siehe dazu oben den Eintrag Zhulian Xiu. 805 Bildquelle: Viebahn, Seite 185.

127


青樓集

Qing Lou Ji

歌喉宛轉,善雜劇。勾闌中曾唱八聲甘州,喝釆八聲。其夫帽兒 王,雜劇亦妙。凡妓,以墨點破其面者為花旦 (Bestellte Sklavin Li):

Li Dingnu

Ihre Gesangstimme war wohlklingend sanft und (sie) war einwandfrei in Komödien. Im Vergnügungsviertel 806 sang (sie) einst (das Lied) Basheng Ganzhou [ 八 聲 甘 州 ] 807 (so fabelhaft, daß die Zuschauer) ein Dakapo des Basheng [八聲] verlangten. Ihr Ehemann war Mao Erwang [帽兒王]808, auch (er) war wundervoll in Komödien. Allgemein haben die Singmädchen (sich) mit schwarzen Flecken ihre Gesichter verunziert809, nur um die Rolle des Blumenmädchens810 (spielen zu können).

勾闌

806

勾欄

Gou Lan ( ) ist hier eigentlich Gou Lan ( ) = Freudenhausviertel. Siehe oben, Eintrag Xiao Chunyan. Basheng Ganzhou ( ) war ein Gedichtname ( ) und ein Liedname ( ). Das Gedicht wurde kurz auch Basheng ( ) genannt. Siehe dazu ; Band , Seite 716. 808 Mao Erwang ( ) war ein Schauspieler. Weitere Daten waren leider nicht zu eruieren. Sein Name ist nicht im verzeichnet. 809 Während der Song und Yuan Zeit ( ), also 960 - 1368 n.Chr., haben Frauen, Adlige wie auch die Freudenmädchen, sich Muster bzw. Blumen (Schlegel nennt sie „Chinese mouches“) auf die Stirn geklebt und sich so geschmückt. Sun schreibt: . Schlegel bemerkt, daß diese „Mouches“, Huazi ( ) = Blumen oder auch Cha You Huazi ( )= Teeöl-Blumen genannt, kleine rundliche „Patches“ waren, welche aus schwarzem Papier ausgeschnitten wurden. Li Xiulian bezeichnet diese als Hua Xi Zhuang ( ) und schreibt, sie wären unter den Frauen der Jin ( ) sehr beliebt gewesen. Aber es gab auch prächtigere, die aus bis zu fünf Farben bestanden, wie vielfach auf Fresken der Tang Zeit zu sehen ist. Die Singmädchen machten das anscheinend so oft, daß sie ihr Gesicht verhunzten, (vielleicht auch weil es in späterer Zeit mit schwarzer Tinte bzw. Schminke aufgemalt war, wie unser Text suggeriert; oder war es sogar ein Tattoo?). Daher rührt wohl auch der Name Hua Dan ( ) für die Frauenrollen. Noch heute kann man solcherart geschminkte Frauenantlitze auf den alten Bildern bzw. Fresken in Dun Huang ( ) betrachten. Waley meint hingegen, daß es aufgeschminkte Tropfen bzw. Punkte aus Tusche waren, welche Tränen imitieren sollten; dem kann ich aber nicht zustimmen (siehe Waley I, Seiten 90f). Siehe dazu Artikel Schlegel, Seiten 569 ff; siehe ferner auch Li Xiulian, Seiten 46f, 52 - 55 und 79; siehe auch Gulik I, Seite 186 und siehe Sun, Seite 225. 810 Hua Dan ( ) = The flowered female role. Siehe dazu oben den Eintrag Zhulian Xiu.

八聲甘州 八聲 帽兒王 元人傳記資料索引

807

詞牌名 辭海 上

曲牌名

宋元代時 貴族婦女至妓常飾以粉白黛黑的花面靨叫做面花子亦稱茶油花子 花子 茶油花子 花細妝

敦煌

花旦

128


青樓集

Qing Lou Ji

羅春伯《聞見錄》,載陳了翁《題蔡奴像》曰﹕『觀全盛時風塵 中人物尚如此,嗚呼盛哉!』余於《青樓集》,不無感云爾。至 正丙午夏五月郡人夏邦彥書于風月樓中。 Schlußwort: Luo Chunbo [羅春伯] 811 (in seinem Werk) Wen Jian Lu [聞見錄] berichtet, daß Chen Liaoweng [陳了翁]812 (in seinem Werk) Ti Cai Nu Xiang [題蔡奴像] schreibt: „Betrachtet man diese ganze florierende Zeit, so sind die Charaktere aus dem sündig lotterhaften Milieu (leider) immer noch so. Ach herrje, was für ein Blühen!“ Ich (für meinen Teil), bezüglich dem Qing Lou Ji [青樓集], (kann dies) nicht ohne Rührung so sagen. Im Sommer des Jahres Bing Wu [丙午]813 der Periode Zhi Zheng [至正]814 im fünften Monat vom Landsmann Xia Bangyan [夏邦彥] 815 im Pavillon der weiblichen Verführung [風月 樓]816 geschrieben.

811

羅春伯 號

羅點 進士 宋人傳記資料索引 陳了翁 號 陳瓘 瑩中 了齋 南劍州沙縣人 進士 宋人傳記資料索引 丙午 至正 元朝 夏邦彥 元人傳記資料索引 中文大辭典 夏庭芝 華亭 陶宗儀 引 風月

宋代 江西崇仁人

Luo Chunbo ( ) war der Anredename ( ) von Luo Dian ( ) aus der Song Dynastie ( ). Er hatte den Nom de Plume ( ) Ci An ( ), stammte aus Jiangxi, aus dem Bezirk Chong Ren ( ), lebte von 1150 - 1194 n.Chr. und wurde zwischen 1175 n.Chr. Jinshi ( ). Er war ein großer Literat, ein hoher Beamter und war auch Tutor der kaiserlichen Enkel. Siehe im ; Band 5, Seiten 4273 ff und Sun, Seite 226. 812 Chen Liaoweng ( ) war einer der Noms de Plume ( ) von Chen Guan ( ), mit Anredenamen ( ) ) und weiterem Nom de Plume Liao Zhai ( ) aus der Song Dynastie ( ). Er lebte Ying Zhong ( von 1057 - 1122 n.Chr., stammte aus Sha in der Präfektur Nan Jian ( ), war ein kenntnisreicher Jinshi ( ) und Beamter. Siehe dazu ; Band 3, Seiten 2530 ff und Sun, Seite 226. 813 Bing Wu ( ) war das 26. Jahr der Periode, also hier das Jahr 1366 n.Chr. 814 Die Periode Zhi Zheng ( ) während der Yuan Dynastie ( ) dauerte von 1341 - 1368 n.Chr. 815 Xia Bangyan ( ) ist so nicht im und verzeichnet. Wahrscheinlich ein Verwandter von Xia Tingzhi ( ). Eventuell ist es eine Fehlschreibung für Xia Wenyan ( ), welcher auch aus Hua Ting ( ) stammte und Tao Zongyi ( ) kannte. Siehe dazu ; Band 2, Seite 861. 816 Feng Yue ( ) bedeutet weibliche Verführung.

此庵

129

宋代

夏文彥 元人傳記資料索


青樓集

Qing Lou Ji

本編所重印的元人夏庭芝的《青樓集》,是以流傳較廣的清末葉德輝輯 《雙楳景闇叢書》的刊本,做為底本。另外蒐集了這書現存的年代較古的 各種版本,計有﹕明萬歷時無名氏輯《說集》內的鈔本,一六四六年(清 順治三年)宛委山堂刻元末陶宗儀輯重校說郛的刊本,一八二一年(清道 光元年)酉山堂重刻明陸楫輯《古今說海》的刊本,還有一六零二年(明 萬歷三十年)鹿角山房刻明梅鼎祚編《青泥蓮花記》書內所採引這書的部 分,加以比勘對校;對於其中文字互相岐異的地方,一一舉出。並將《說 集》本、《雙楳景闇叢書》本這兩種最重要的版本的內容次序,列成對照 表,更附以《青泥蓮花記》所採引的目錄,籍資研究參考。 Textkritische Anmerkung zum Qing Lou Ji: Hier ohne Übersetzung. Kleine Information am Rande zu unserem Text, im modernen Mandarin verfaßt. Übersetzung wurde weggelassen.

130


青樓集

Qing Lou Ji

Erotische Szene. Aus einer Serie von 4 Blättern, die ursprünglich vermutlich eine Laterne in einem „Blumenhof“ schmückten. Späte Yuan-Zeit; Malerei auf Fötushaut oder Ölpapier817.

817

Bildquelle: Beurdeley, Seite 25. Original: Sammlung Charles Ratton, Paris.

131


青樓集

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

Qing Lou Ji

V.

Glossar:

漢字

分 達 或 羈 揜 泰 央 獲 并 遺 屑 仕 弄 留 光景 庸俗 易之 用世 世運 鬱 紓 愁 軒 寂 維 裔 攜 示 徵 奚

=

Schicksal

=

Erfolg

=

unsicher

=

Zurückhalten, unterdrücken

(ji)

=

verstecken, bedecken, verschleiern

(yan)

=

wohlhabend, florierend

(tai)

=

enden, abschließen

(yang)

=

erjagen, erhalten

(huo)

=

einigen, zusammenfügen

(bing)

=

zurücklassen

(yi)

=

mißachten

(xie)

=

ein Beamter sein

(shi)

=

spielen

(nong)

=

zurücklassen

(liu)

=

Aussicht, Umstände; vielleicht

(guangjing)

=

vulgär, gemein

(yongsu)

=

etwas als nichtig betrachten

(yizhi)

=

von Nutzen sein in der Welt

(yongshi)

=

Der Lauf der Welt, Wandel der Zeit

(shiyun)

=

deprimiert sein, trauern

(yu)

=

lockern; sich befreien von

(shu)

=

Melancholie, traurig

(chou)

=

Nebenzimmer, Balkon; Pavillon

(xuan)

=

ruhig, einsam

(ji)

=

nur, jedoch, nun

(wei)

=

Nachfahre

(yi)

=

mitbringen

(xie)

=

zeigen

(shi)

=

erbitten, anflehen, inständig werben

(cheng)

=

wie, warum, dies?

(xi)

=

(fen) (da)

also hier:

132

manchmal

(huo)


青樓集

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

庸 贅 竊 承平時 蒙 澤 贏 薄倖 然 自負 奇 節 齪 謹 書記 惜乎 憖 權 究 迴翔 紫薇 尚 奚 憶 哉 為 集 殆 覺 不然 歷歷 艷 俊 屑 優伶 則

Qing Lou Ji

=

wie?

(yong)

=

wiederholen

(zhui)

=

Ich (unterwürfig)

(qie)

=

Friedenszeiten

=

(chengpingshi)

Passivindikator

(meng)

=

profitieren

(ze)

=

übertreffen

(ying)

=

lacking in right feeling

(boxing)

aber

(ran)

=

selbstbewußt, selbstsicher

(zifu)

=

selten

(qi)

=

Reinheit, chastity

(jie)

=

schmutzig; gereizt, mürrisch; reizbar

(chuo)

=

respektvoll; umsichtig

(jin)

Sekretär

(shuji)

=

unglücklicherweise, leider

(xihu)

=

einverstanden sein, gewillt sein

=

Rechte, Autorität, Macht

(quan)

schließlich

(jiu)

=

to wheel around in the air

(huixiang)

=

Sterneigennamen; Lagerstroemia indica

(ziwei)

=

immer noch, weiterhin; hinzu

(shang)

=

wieso, wie, was

(xi)

=

entsinnen, erinnern

(yi)

=

Frage Endpartikel

(zai)

=

=

=

hier:

hier:

hier:

hier:

No. 11535

(yin)

=

hier:

Kreation, schaffen

(wei)

=

hier:

Schriftensammlung

(ji)

=

fast, genau

(dai)

=

fühlen; erwachen

(jue)

andernfalls, sonst; im Gegenteil

(buran)

=

detailliert in Reihenfolge ordnen

(lili)

=

hinreißend, wollüstig, sinnlich

(yan)

=

überragend, eminent

(jun)

=

etwas als Wert erachten

(xie)

=

Schauspieler, Spieler, Musiker

(youling)

=

folglich; wenn ... dann

(ze)

=

hier:

133


青樓集

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

賤 靡 文墨 湮沒 託 覽 尚 遇時 望 塾師 喬木 起義 殘存 軒 為人 譽 凡 寓 貧士 鄰里 細民 輒 周急 贍 乏 敘 妍麗 樂府 隱語 最初 著錄 據 附戴 署題 佔據 考訂

Qing Lou Ji

=

wertlos, tief, billig, verachtet

(jian)

=

schwach, dekadent; verschwenden

(mi)

=

Schriften

(wenmo)

=

versunken, verloren

(yinmo)

=

anvertrauen, in die Hände legen

(tuo)

=

anschauen, inspizieren, wahrnehmen

(lan)

=

hier:

schätzen

(shang)

=

hier:

rechten Zeitpunkt treffen, Glück haben

(yushi)

=

hier:

15. Tag

(wang)

=

Hauslehrer

(shushi)

=

groß, stattliche Bäume, stämmig

(qiaomu)

=

eine rechtmäßige Revolte initiieren

(qiyi)

=

nach Zerstörung übriggeblieben

(cancun)

=

Pavillon, Balkon, Seitenzimmer

(xuan)

=

Charakter; Mann sein

(weiren)

=

rühmen; Lob

(yu)

=

alle, alles, gemein; jeder

(fan)

=

Wohnort, Wohnung; residieren

(yu)

=

armer Scholar

(pinshi)

=

Nachbarschaft

(linli)

=

Bevölkerung, breite Öffentlichkeit, Volk

(ximin)

=

plötzlich, sofort

(zhe)

=

den Bedürftigen helfen

(zhouji)

=

helfen, geben, versorgen

(shan)

=

bedürftig sein

(fa)

=

Vorwort

(xu)

wunderschön

(yanli)

=

Noten- bzw. Liedersammlung

(yuefu)

=

Rätsel; an elliptical sentence

(yinyu)

=

am Anfang

(zuichu)

=

niederschreiben, aufzeichnen

(zhulu)

gemäß

(ju)

=

Appendix, Anhängsel

(fudai)

=

(verfaßte) Einleitung

(shuti)

=

usurpieren; mit Gewalt einnehmen

(zhanju)

verifizieren und festgestellten

(kaoding)

=

=

=

hier:

hier:

hier:

134


青樓集

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

篇幅 記述 片段 戲曲演員 曲藝演員 雜技 院本 曝唱 說話 宮調 舞蹈 涉及 事跡 值得 重視 著作 慕 空 見聞 博有 重校 收 正文 謬誤 典故 跋語 至於 輯 標目

• 行 • 謔 • 詼諧

Qing Lou Ji

=

hier:

Länge (eines Artikels)

=

hier:

schildern, erzählen; schriftlich aufzeichnen (jishu)

=

hier:

eine Episode (im Leben)

=

hier:

Schauspieler traditioneller Opern

(xiquyanyuan)

=

hier:

Schauspieler von volkstüml. Balladen

(quyiyanyuan)

=

hier:

Akrobatik, Varietékunst

(zaji)

=

hier:

Farce, Posse, Schwank

(yuanben)

=

hier:

passioniertes singen (unklar)

(baochang)

=

hier:

Dialogschauspiel

(shuohua)

=

hier:

alte traditionelle chin. (Palast-) Musik

(gongdiao)

=

hier:

Tanz

(wudao)

=

hier:

betreffen, in Bezug auf

(sheji)

Spuren und Taten

(shiji)

=

(pianfu) (pianduan)

=

hier:

Wert sein, sich lohnen, verdienen

(zhide)

=

hier:

beachten, schätzen, großen Wert legen

(zhongshi)

=

hier:

Werk, Buch

(zhuzuo)

bewundern, schätzen, mögen

(mu)

erfolglos, vergeblich, umsonst

(kong)

=

Erfahrungen, Kenntnisse

(jianwen)

=

reichhaltig, umfassend

(boyou)

= =

hier:

=

hier:

nochmals Korrektur lesen

(zhongjiao)

=

hier:

aufnehmen

(shou)

=

hier:

Text, Hauptteil des Textes

(zhengwen)

=

hier:

Fehler, Irrtum

(miuwu)

Zitat; Anspielung

(diangu)

Nachwort, Epilog

(bayu)

was ... (an-) betrifft

(zhiyu)

= =

hier:

= =

hier:

kompilieren, edieren; redigieren

(ji)

=

hier:

Hauptinhalt

(biaomu)

=

hier:

Geschwisterfolge

(hang)

=

Spaßen, Witze machen

(xue)

=

Witze reißen

(huixie)

135


青樓集

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

隱語 超絕 諸 殆 遍 小酌 所往 容 侍 屏 騶從 攜 饌 因 造 佳 我輩 當 爾 主人 便 壽 橫 調 酬 席 徹 休 佐 樽 俎 偶 續 菊 殘 傲霜枝

Qing Lou Ji

=

Rätsel

(yinyu)

=

unvergleichlich, exzellent

(chaojue)

之於

(zhu)

=

am Limit, fast, gerade, sogar

(dai)

=

alles, überall

(bian)

=

kleine Erfrischung, kleines Fest

(xiaozhuo)

Richtung

(suowang)

=

ertragen erdulden

(rong)

=

dienen

(shi)

=

ablehnen, zurückweisen

(bing)

=

berittene Eskorte eines Edelmann

(zoucong)

=

führen, mitnehmen

(xie)

=

Delikatessen; füttern

(zhuan)

folglich

(yin)

=

gehen zu; vorbereiten, machen, schaffen

(zao)

=

distinguiert, gut, schön, exzellent

(jia)

=

wir plural

(wobei)

nun

(dang)

=

Du (formeller als 汝)

(er)

=

Meister, Eigentümer, Hausherr, Wirt, Herr (zhuren)

=

=

=

=

hier:

hier:

hier:

hier:

=

hier:

dann, daraufhin

(bian)

=

hier:

Zuprosten, Trinkspruch machen

(shou)

=

pervers, unerwartet, böse, überbeansprucht (heng)

=

vermischen, aufschütteln, wechseln

(tiao)

=

belohnen; to pledge with wine

(chou)

=

Fest, Unterhaltung

(xi)

=

abräumen, wegnehmen; zerstören

(che)

nicht! (imperativ); modern chin. = 別

(xiu)

=

bedienen

(zuo)

=

Weinbecher

(zun)

=

Essensplatte

(zu)

=

zufällig; Idol; mate, to mate

(ou)

=

verbinden, weiterhin, hinzufügen

(xu)

=

Chrysantheme

(ju)

=

zerstören, verletzen; Hinterbliebene

(can)

=

Äste die den Frost widerstanden haben

=

hier:

136

(aoshuangzhi)


青樓集

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

卻 且止 成章 才 亦 參議 還 賦 餞 駕頭 花旦 軟末泥 閒 情任 舒 鷓鴣 憑椅 映 歛 霞 娘娘 稱 謳 編 恕 詠 耍 故人 兀 蛾眉 宇 殘 卿 態 閑 簧

Qing Lou Ji

=

ablehnen, to decline; aber, jedoch

(que)

Stop!

(qiezhi)

=

vervollständigen, vollenden

(chengzhang)

=

Talent, Können; Kraft, Macht

(cai)

=

weiter, weiterhin, und, auch, dann

(yi)

=

Ratgeber, Senator

(canyi)

=

hier:

=

hier:

gehen

(huan)

=

hier:

schenken, geben

(fu)

Abschiedsfeier, Abschiedsgeschenk

(jian)

= =

hier:

Kaiserrolle (spielen)

(jiatou)

=

hier:

Blumenmädchen Rolle

(huadan)

=

hier:

Rolle des Weichlings

(ruanmoni)

=

hier:

müßig

(xian)

=

hier:

gefühlsdurchwachsen

(qingren)

=

hier:

sich ausbreiten

(shu)

=

hier:

Frankolinhuhn, Francolinus chinensis

(zhegu)

=

hier:

sich anlehnen, anschmiegen

(pingyi)

glänzend, grell; widerspiegeln

(ying)

= =

hier:

(han / lian)

=

hier:

Morgenrot, Abendrot

(xia)

=

hier:

Kaiserin, Göttin

(niangniang)

=

hier:

rufen, benennen; loben, ehren

(cheng)

=

hier:

singen, vortragen; Lied, Gedicht

(ou)

=

hier:

verfassen

(bian)

=

hier:

gegenseitig

(shu)

singen, Lieder vortragen

(yong)

= =

hier:

spielen, scherzen

(shua)

=

hier:

alter Freund

(guren)

=

und, Fragepartikel

(wu)

=

Die Augenbrauen einer schönen Frau

(emei)

=

Haus, Veranda

(yu)

=

zerstören, verderben; das Ende des ...

(can)

=

ein Nobler, Offizier; Gutes Glück

(qing)

=

Benehmen, Auftreten, Attitüde

(tai)

=

Erzogen; Barren; Stall; Leisure

(xian)

=

Zungen in den Röhren der Sheng

(huang)

137


青樓集

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

吟 鸞 鸞鳳 擬 平生 密 偶 疾 啖 矚 經綸 澤民 嘲弄 風月 罷 敏 長 柳 驟雨 席 賦詩 鋪 漣 猗 滄洲 趣 仍 勸 尋 嘗 行李 匆匆 踏 渺 窺 玉容

Qing Lou Ji

=

summen, seufzen, intonieren

(yin)

=

Phantasievogel

(luan)

=

sexuelle Beziehungen (weiblich / männlich) (luanfeng)

=

vergleichen

(ni)

=

das ganze Leben lang, gewöhnlich

(pingsheng)

=

intim, geheimnisvoll, vertraulich

(mi)

=

zufällig, unglücklicherweise, versehen

(ou)

=

Krankheit, Unwohlsein

(ji)

=

essen, kauen, beißen

(dan)

=

starren auf

(zhu)

=

klassifizieren, arrangieren; Moral, Prinzip (jinglun)

=

dem Volk nützen

(zemin)

=

sich lustig machen über

(chaonong)

=

weibliche Verführungskünste

(fengyue)

=

fertig sein, abschließen; Finales Partikel

(ba)

=

feinfühlig; Klever, klug

(min)

=

hervorragend sein in

(chang)

=

Freude, pleasure, gaiety

(liu)

plötzlicher Regenschauer

(zhouyu)

=

to rely on, sich stützen auf

(xi)

=

ein Gedicht verfassen, to compose verse

(fushi)

=

ausbreiten

(pu)

=

fließendes Wasser; Fluß in Hunan

(lian)

=

the ripples on water

(yi)

=

Das Land der Unsterblichen

(cangzhou)

=

Tendenz, Ausrichtung, bias

(qu)

=

immer noch, wie vorher, gewöhnlich

(reng)

=

auffordern, ermutigen, überreden

(quan)

=

suchen, erforschen, streben

(xun)

Vergangenheitsanzeiger

(chang)

=

reisen

(xingli)

=

aufgeregt, in Eile, sich beeilen

(congcong)

=

treten, gehen

(ta)

=

grenzenlos, gewaltig, breit; vage

(miao)

=

betrachten, spionieren

(kui)

=

Wunderschönes Gesicht

(yurong)

=

=

hier:

hier:

138


青樓集

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

塵 悄 枕 牕

曉 姿 姿色 側室 置 嫵媚 偉 京師 俱 擅 尤 巨擘 贈 南呂 拔萃 寵 諸 精 頡頏 端 巧 慧 悉 文 (紋) 楸 握槊 武 壯 稍 逮 馳名 淮 浙

Qing Lou Ji

=

Staub; die Welt, sensual pleasure

(chen)

=

voller Trauer, erregt; ruhig, leise

(qiao)

=

Kissen

(zhen)

Fenster Morgendämmerung; verstehen, wissen

(chuang) (xiao)

Anmut, Schönheit, reizvoll, zierlich

(zi)

Schönheit

(zise)

=

Konkubine, Nebenfrau

(ceshi)

=

kaufen; etablieren; dismiss, put aside

(zhi)

=

faszinierend, attraktiv, verführend

(wumei)

=

bewundernswert, außergewöhnlich

(wei)

=

Hauptstadt, Peking

(jingshi)

=

alle, gemeinsam, jeder

(ju)

=

wagen, selbständig

(shan)

=

mehr, sehr; vor allem

(you)

=

der Größte, Bedeutendste; Daumen

(jubo)

=

schenken, geben

(zeng)

=

a classical pitch corresp. in function to A

(nanlü)

=

(Personen mit) herausragende Talente

(bacui)

=

Gunst; schätzen, bevorzugen; Nebenfrau

(chong)

=

alle, jede

(zhu)

=

versiert sein in, gut, klever

(jing)

=

halsstarrig; auf und ab fliegen

(xiehang)

=

dezent, korrekt, proper

(duan)

=

klever, begabt

(qiao)

=

klever, intellektuell, weise

(hui)

=

alle, voll, vollständig

(xi)

Schachbrett, Schach

(wenqiu)

Schachspiel, chin. Brettspiel

(woshuo)

Fußabdruck

(wu)

=

stark, gekonnt; blühend, fruchtbar

(zhuang)

=

wenig, verringern, knapp

(shao)

=

folgen, erreichen, kommen zu

(dai)

=

berühmt, weit verbreiteter Ruhm

(chiming)

=

Gebiete bei Henan und Anhui

(huai)

=

Gebiet Zhejiang

= =

hier:

= =

=

hier:

hier:

= =

hier:

139

=

浙江

(zhe)


青樓集

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

柳 顰 困 恩愛 尊 傾盡 比翼 直是 寒玉 嘶風 捲 驪珠 料 鸞 相并 童 開府 丰神 靘 雅 殊有 林下 風致 流輩 臻 咸 尚 潔 凝 謔 譖 讚 承應 為他 嬖 飲餞

Qing Lou Ji

=

hier:

Weidenbaum

(liu)

=

hier:

die Stirn runzeln, mißgestimmt, traurig

(pin)

=

hier:

betrübt

(kun)

=

hier:

Zuneigung, Anhänglichkeit

(enai)

=

hier:

verehren, achten, schätzen

(zun)

=

hier:

sich dem Ende zuneigen

(qingjin)

=

hier:

mythischer Vogel

=

鶼鶼

(biyi)

=

in der Tat

(zhishi)

=

Bambus

(hanyu)

=

hier:

Heulen des Windes

(sifeng)

=

hier:

(Regen / Schnee) mitführen

(juan)

=

hier:

schwarze Perle

(lizhu)

=

hier:

erwägen, bedenken

(liao)

=

hier:

Phönix

(luan)

=

hier:

zusammentreffen, vereinigen

(xiangbing)

Jungfrau; Knabe, Jugendlicher

(tong)

= =

hier:

hoher Beamter mit großen Vollmachten

(kaifu)

=

hier:

lieblich, hold

(fengshen)

=

hier:

dunkel, dunkelfarbig

(qing)

=

hier:

vornehm, elegant, fein, gebildet

(ya)

hat bestimmt, sicherlich

(shuyou)

zurückgezogen

(linxia)

=

Temperament (eines Mannes)

(fengzhi)

=

gleiche Klasse oder Stand

(liubei)

= =

hier:

=

hier:

äußerst, höchst, viel; erreichen

(zhen)

=

hier:

alle, ganz, zusammen

(xian)

=

weiterführen, fortfahren

(shang)

=

rein, pur, klar, keusch

(jie)

=

hier:

starr, fest; streng

(ning)

=

hier:

scherzen; spotten, verhöhnen

(xue)

verleumden, schmähen

(zen)

loben

(zan)

eine Anstellung / Posten annehmen

(chengying)

= =

hier:

= =

hier:

seinetwegen

(weita)

=

hier:

unzüchtig; Liebhaber

(bi)

=

hier:

einen Abschiedsbecher trinken

(yinjian)

140


青樓集

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

別後 善 保持 誚 貽 酬 負 刳 謝 既 迫 勢 毅然 獲 逼 徒 設 篦 駭 好事 編 高弟 步 線 行 鍼 毫髮 遏 乃 納妾 流落 鶴 啄 貌 揚 體態

Qing Lou Ji

=

hier:

nach der Trennung

(biehou)

=

hier:

tugendhaft, edel, gut; vertraut

(shan)

=

hier:

bewahren

(baochi)

=

hier:

rügen, schelten; bespötteln

(qiao)

=

hier:

vermachen, hinterlassen

(yi)

=

hier:

Weinopfer, Libation

(chou)

=

hier:

undankbar, sich vergehen gegen

(fu)

=

hier:

aushöhlen

(ku)

=

hier:

Entschädigung, Entschuldigung

(xie)

nachdem, da nun, da ja, since, when

(ji)

= =

hier:

bedrängen, drängen

(po)

=

hier:

Macht, Einfluß, Ansehen, Kraft

(shi)

=

hier:

standhaft, entschlossen, resolutely

(yiran)

erhalten, fangen

(huo)

= =

hier:

zwingen, nötigen

(bi)

=

hier:

leer, vergebens

(tu)

=

hier:

einrichten, errichten

(she)

=

hier:

feiner Kamm

(bi)

=

hier:

bestürzt, erschreckt

(hai)

=

hier:

Sachen lieben, interessiert sein

(haoshi)

=

kompilieren, arrangieren

(bian)

=

begabter Schüler / Lehrling

(gaodi)

=

hier:

Schritt, Gang

(bu)

=

hier:

Linie, Spur, Fährte; Strecke

(xian)

=

hier:

Betragen; gehen

(xing)

=

hier:

Nadel; Stich; stechen

(zhen)

=

hier:

Haaresbreite

(haofa)

=

hier:

aufhalten, hemmen

(e)

=

hier:

nämlich, überdies

(nai)

=

hier:

eine Nebenfrau nehmen

(naqie)

emigrieren, abgleiten; outcast

(liuluo)

= =

hier:

Kranich, Grus chinensis

(he)

=

hier:

picken, zupfen

(zhuo)

=

hier:

Aussehen, Anblick, Antlitz

(mao)

=

hier:

berühmt; entfalten, blühen

(yang)

=

hier:

Eigenschaften, Stil, Wesensart

(titai)

141


青樓集

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

狎 遣 開 喻 悍 遭 淩辱 賤 倡 蒙 眷 巾擳 僻 悲 啼 宛轉 夜分 寢 掐 肌膚 損 闥 宿搆 赴 刑部 處置 幸 願 獻 緡 財禮 正室 丸 阪 溜 瓴

Qing Lou Ji

=

intim, vertraulich, unschicklich

(xia)

=

hier:

entsenden, abordnen

(qian)

=

hier:

darlegen

(kai)

=

hier:

darstellen, ausdrücken, verstehen

(yu)

=

hier:

zanksüchtig, frech, grausam

(han)

=

hier:

durchmachen

(zao)

=

hier:

beschimpfen, beschämen; schänden

(lingru)

=

hier:

billig, wertlos, gering

(jian)

=

hier:

Singmädchen

=

hier:

zuteil werden lassen

(meng)

=

hier:

Liebe, Gunst

(juan)

=

hier:

Gattin

(jinjie)

=

hier:

entlegen

(pi)

=

hier:

wehleidig

(bei)

=

hier:

heulen, jammern

(ti)

=

hier:

scheinbar

(wanzhuan)

=

hier:

Mitternacht

(yefen)

=

hier:

schlafen

(qin)

=

hier:

kratzen, kneifen, zwicken

(qia)

=

hier:

Haut; Muskeln, Fleisch

(jifu)

=

hier:

verletzen

(sun)

=

hier:

Innentür

(ta)

=

hier:

vorbereiten

=

hier:

sich begeben

(fu)

=

hier:

Justizministerium

(xingbu)

=

hier:

maßregeln, Verfahren

(chuzhi)

=

hier:

glücklich, verliebt

(xing)

=

hier:

gern mögen

(yuan)

=

hier:

darbringen, opfern

(xian)

=

hier:

Kupfergeldschnur, String of Cash

(min)

=

hier:

Verlobungsgeschenke

(caili)

=

hier:

rechtmäßige Hauptehefrau

(zhengshi)

=

hier:

Kugel, Ball

(wan)

=

hier:

Abhang, Böschung

(ban)

=

hier:

fließen, strömen

(liu)

=

hier:

Wasserkrug mit Henkel

(ling)

142

=

=

準備

(chang)

(sugou)


青樓集

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

文身 繡面 四體 師事 罕 逸 點化 浪遊 髽髻 菴 化緣 疏 寓 譏 謔 不比 尋常 曾經 煉 卜 吳縣 舊好 飄 磬 賦性 聰慧 號 墜 梁 姝 頗 涉獵 臺端 豸 峨峨 悉

Qing Lou Ji

hier:

tätowieren

=

hier:

Gesicht tätowieren

(xiumian)

=

hier:

ganzer Körper

(siti)

=

jemanden als Lehrer behandeln

(shishi)

=

sonderbar, merkwürdig

(han)

sich zurückziehen, entkommen; Muße

(yi)

=

reformieren, bekehren, lehren

(dianhua)

=

wandern

(langyou)

=

hier:

=

紋身

=

(wenshen)

=

hier:

weibliche Trauerfrisur

(zhuaji)

=

hier:

Klause, Einsiedelei, buddh. Kloster

(an)

=

hier:

um Almosen bitten

(huayuan)

=

hier:

Eingabe, Gesuch

(shu)

=

hier:

Anspielung

(yu)

=

hier:

verspotten, lächerlich machen

(ji)

=

hier:

verhöhnen

(xue)

=

hier:

nicht zu vergleichen mit

(bubi)

=

gewöhnlich

(xunchang)

=

schon, schon vorbei

(zengjing)

=

hier:

erproben

(lian)

=

hier:

(bu)

=

hier:

Suzhou

=

hier:

alte Liebe, alte Gewohnheiten

(jiuhao)

=

hier:

treiben, verschlagen

(piao)

=

Klangstein

(qing)

=

Charakter, Veranlagung

(fuxing)

=

klug, gescheit, weise, fähig

(conghui)

=

蘇州

(wuxian)

=

hier:

bezeichnen

(hao)

=

hier:

fallen, sinken, hinabgleiten

(zhui)

=

Balken, Wölbung

(liang)

=

schönes Mädchen

(shu)

beträchtlich, sehr

(po)

(durch Bücher) waten und jagen (= belesen)

(shelie)

=

hier:

= =

hier:

Zensor

(taiduan)

=

hier:

Bestie (Emblem der Zensoren)

(zhi)

lofty, hochtrabend

(ee)

ganz, vollständig, gründlich

(xi)

= =

hier:

143


青樓集

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

造 盧 率 嬌 冶 迭 按 鬱 謳 翕然 嗜 憔悴 螺 拖 白帶 腔 韻 絲竹 咸 蒱博 笑談 亹亹 文雅 彬彬 率多 款 復 揮金如土 靳 惜愛 司 秩 聯 側耳 簾 尤為

Qing Lou Ji

=

hier:

=

hingehen, kommen

(zao)

Hütte, Strohhütte

(lu)

=

hier:

Regel (also Brauch)

(shuai)

=

hier:

schön, graziös

(jiao)

=

verführerisch, faszinierend

(ye)

=

wiederholen, alternierend; der Reihe nach (die)

=

ergreifen

(an)

=

hier:

schwermütig, deprimiert, bedrückt

(yu)

=

hier:

Balladen singen, vortragen

(ou)

=

harmonisch, einig, vertraut

(xiran)

=

begehren, sich sehnen nach

(shi)

=

sich abhärmen, abgemagert

(qiaocui)

=

Schnecke

(luo)

=

verwickeln

(tuo)

=

Leukorrhöe

(baidai)

=

Melodie, Tune

(qiang)

=

Reim

(yun)

=

Seiten- und Blasinstrumente

(sizhu)

=

hier:

alle, ganz, zusammen

(xian)

=

hier:

Würfelspiel, Glücksspiel

(pubo)

=

scherzen und reden, Unterhaltung

(xiaotan)

=

unermüdlich, ernst und energisch

(weiwei)

=

vornehm, vollendet, gebildet

(wenya)

=

vornehm

(binbin)

=

in großer Anzahl, sehr viele

(shuaiduo)

=

Unterhalten, gut behandeln

(kuan)

=

wiederholt, immer wieder

(fu)

=

Geld verstreuen als wär’s Dreck

(huijinrutu)

=

geizig, sparsam

(jin)

=

Mitgefühl haben mit

(xiai)

beaufsichtigen, to be in charge

(si)

Rang, Reihe

(zhi)

Couplet, ein Reimpaar

(lian)

=

sein Ohr neigen

(ceer)

=

Vorhang, Markise

(lian)

=

besonders, genau dies, mehr noch

(youwei)

=

hier:

= =

hier:

144


青樓集

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

膾炙人口 殊 從良 鬢 鯬 容色 潤 風流 遶梁 親 文墨 教坊 逮 意度 閑雅 生辰 燕 截 盛事 丰格 一時 則 簌 驪珠 宛轉 且 尤為 出類拔萃 潔 纖 塵 染 潔癖 則 可知 置之別館

Qing Lou Ji

=

to please all tastes, für jeden Geschmack (kuaizhirenkou)

=

extrem, sehr, äußerst

=

hier:

(shu)

Dirne, die loses Leben aufgibt oder heiratet (congliang)

=

das Haar an den Schläfen

(bin)

=

schwarz, dunkle fahle Farbe

(li)

=

Gesichtsfarbe

(rongse)

=

glänzend, geschmeidig, glatt

(run)

lustig

(fengliu)

=

hier:

=

Bezeichnung für eine klare schöne Stimme (raoliang)

=

hier:

selbst, persönlich

(qin)

=

hier:

Stil, Schrifttum

(wenmo)

=

hier:

Lehrmeister and der Musikakademie

(jiaofang)

erreichen, folgen

(dai)

vermuten, annehmen, mutmaßen

(yidu)

leicht, selbstbeherrschte Art

(xianya)

= =

hier:

= =

hier:

Geburtstag

(shengchen)

=

hier:

Gelage, Festmahl

(yan)

=

hier:

durchtrennen, zerschneiden

(jie)

=

Grand Affair

(shengshi)

=

graziös, reizvoll

(fengge) (yishi)

=

hier:

zuweilen

=

hier:

tun

=

hier:

hohe klirrende Stimme

=

hier:

schwarze Perle

(lizhu)

=

hier:

willfährig, sich richten nach, nachgiebig

(wanzhuan)

=

darüber hinaus, ferner

(qie)

=

noch, mehr

(youwei)

=

überragend gegenüber den Kollegen

(chuleibacui)

=

rein, klar; sauber

(jie)

=

klein, dünn, zart

(jian)

=

Staubkorn

(chen)

=

sich zuziehen, beschmutzen

(ran)

=

(ze) = 細啐聲

(su)

=

hier:

Sauberkeitssucht, Hygienefimmel

(jiepi)

=

hier:

somit, dies

(ze)

zeigen, evident daß

(kezhi)

= =

hier:

zur Konkubine nehmen 145

(zhizhibieguan)


青樓集

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

適 卻掃 歲時 拜 貌 排場 貫珠 遏 微 陋 風生 省憲 弦索 韃靼 彷彿 造 妙 屬意 寒 備禮 納 髡 毀 狂 念 歌喉 清 宛 虛 絕倫 體態 聯 鞍 春色 闋 間

Qing Lou Ji

=

hier:

=

heiraten

=

(shi)

zurückweisen und entfernen

(quesao)

=

hier:

Neujahr Fest, Frühlingsfest

(suishi)

=

hier:

Aufwartung machen

(bai)

=

hier:

Aussehen

(mao)

großartig; Pracht, Aufwand

(paichang)

Perlen aufreihen

(guanzhu)

=

hemmen, hindern, aufhalten

(e)

=

winzig, gering, klein

(wei) (lou)

= =

hier:

=

hier:

häßlich, unansehnlich

=

hier:

lebhaft

=

=

生風

(fengsheng)

Titel für höchste Provinzbeamte

(shengxian)

Bogen und Seiten - Instrumente

(xiansuo)

=

Tatar (mongolische Volksgruppe)

(dada)

=

ähnlich, gleichsam

(fangfu)

hingehen, (vorwärts) kommen

(zao)

=

Geschick, gewandt

(miao)

=

sehr schätzen

(shuyi)

=

=

hier:

hier:

=

hier:

arm, armselig, unbedeutend, bescheiden

(han)

=

hier:

vollständige Riten

(beili)

=

hier:

jemand zur Frau nehmen

(na)

sich das Kopfhaar abschneiden, rasieren

(kun)

= =

hier:

entstellen, zerstören, verderben

(hui)

=

hier:

anmaßend, impertinent, unziemend

(kuang)

=

hier:

Gedanken

(nian)

=

Gesangstimme

(gehou)

=

klar, pur

(qing)

=

sanft, grazil, wohlklingend

(wan)

=

falsch, unwahr, leer, unreell

(xu)

=

überragend, ausgezeichnet

(juelun)

=

Eigenart, Form, Manier, Kennzeichen

(titai)

Couplet, Gedichtspaar

(lian)

=

Sattel

(an)

=

(erotische) Fröhlichkeit, Heiterkeit

(chunse)

=

hier:

=

hier:

Zeile (eines Gedichts)

(que)

=

hier:

trennen, scheiden

(jian)

146


青樓集

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

舉止 綽 閨閣 風致 周旋 秩滿 赴都 杜門謝客 取 節 勵 礭 守 亂 恃 機 辨轉 圓 托 竟 辭 端 搊 箏 鮮 昵 除 燕 隔斷 沉 來時 臺端 劾 佐 樽 姬

Qing Lou Ji

=

Verhalten, Benehmen, Haltung

(juzhi)

=

freigebig, reichlich, gütig; nett

(chuo)

=

Frauengemächer, Frauenquartier

(guige)

=

Temperament (eines Mannes)

(fengzhi)

=

bedienen, aufwarten

(zhouxuan)

=

hier:

Amtszeit abgelaufen (erfüllt)

(zhiman)

=

hier:

in die Hauptstadt beordert werden

(fudu)

(sich) weigern Gäste zu empfangen

(dumenxieke)

=

=

hier:

eine Frau nehmen

=

hier:

keusch, treu, rein; Witwen Tugend

(jie)

=

hier:

vorbildlich sein, ermuntern, aneifern

(li)

=

streng, zuverlässig, sicher, fest

(que)

=

(die guten Sitten) aufrechterhalten

(shou)

wirr, wahllos; unordentlich

(luan)

vertrauen auf, sich stützen auf

(shi) (ji)

=

hier:

=

=

=

hier:

Kniffe, List; Gelegenheit

=

hier:

bekehren, überzeugen

=

hier:

voll, vollständig

=

hier:

als Vorwand gebrauchen

=

(qu)

= 辯轉

(bianzhuan) (yuan)

=

(tuo)

endlich, im Ende, schließlich

(jing)

=

hier:

ablehnen, verzichten

(ci)

=

hier:

ordentlich, schicklich

(duan)

=

(Seiteninstrumente) spielen, zupfen

(chou)

=

Harfe

(zheng)

=

hier:

selten, rar

(xian)

=

hier:

sich lieben, nahe sein

(ni)

=

berufen, ernennen (zum Beamten)

(chu)

=

Fest, Bankett

(yan)

=

durchtrennen, abschneiden, teilen

(geduan)

=

hier:

verborgen, versunken

(chen)

=

hier:

Zukunft

(laishi)

=

Sie, Euer Hochwohlgeboren = 台端

(taiduan)

=

Anklage (wegen eines Amtsvergehens)

(he)

=

beistehen, assistieren

(zuo)

=

Weinkrug, Karaffe

(zun)

=

schönes Mädchen, Singmädchen

(ji)

147


青樓集

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

褪 張 詠 題 可 堪 描畫 喜觥 交雜 荅 刺 頻 斟 廝 麻 呵 扶 歎賞 聲價 翰 達 族弟 落魄 羈 信口 俚 用 新奇 偕行 畢 熟視 虛得 含笑 密 頗 滑稽

Qing Lou Ji

=

einziehen, zurückziehen

(tun)

fletschen, ausbreiten

(zhang)

=

singen, murmeln

(yong)

=

Aufschrift, Titel, Gegenstand

(ti)

=

hier:

=

hier:

schicklich, passend

(ke)

=

hier:

würdig, geeignet

(kan)

=

malen, zeichnen

(miaohua)

=

Hochzeitsweinbecher aus Rhinozeroshorn (xigong)

=

mischen, mengen; durcheinander

=

antworten

=

=

(jiaoza) (da)

anstacheln

(ci)

=

unaufhörlich, immer noch; eilig

(pin)

=

einschenken, eingießen

(zhen)

=

Diener, Knecht

(si)

=

hier:

hier:

einschlafen

=

(ma)

=

gähnen

(he)

=

stützen, unterstützen, helfen

(fu)

=

hier:

bewundern, loben

(tanshang)

=

hier:

Ruhm, Ruf

(shengjia)

=

hier:

Literatur

(han)

=

durchdringen; verstehen, sachkundig sein

(da)

=

jüngerer Cousin (3. Grades, väterlicherseits)

(zudi)

=

mutlos, kraftlos

(luobo)

=

zügeln, festhalten, niederhalten

(ji)

=

aufs Geratewohl, ohne viel nachzudenken (xinkou)

=

gemein, pöbelhaft, ungebildet

(li)

so daß, um zu, und so, damit

(yong)

=

neuartig, eigenartig, seltsam

(xinqi)

=

begleiten, zusammen gehen / spazieren

(xiexing)

=

abschließen, aufhören; vollständig

(bi)

=

lange beobachten, genau anschauen

(shushi)

=

unberechtigt erhalten, unbegründet

(xude)

=

lächeln, Lachen unterdrücken

(hanxiao)

eng, vertraut, dick, dicht

(mi)

=

ein bißchen, ein wenig, ziemlich

(po)

=

Humor, Komik, Späße machen

(huaji)

=

=

hier:

hier:

148


青樓集

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

迥 流 交好 苦 阻 宵 遁 覺 決 杖 負愧 經 值 故 平昔 守 官 文章 歷 免 眈 公餘 酣 簪花 謁 刑餘 與 閽 妾 獲 逝 口占 子兒 結 斂衽 能容

Qing Lou Ji

=

weit weg, distant

(jiong)

Klasse, Rang, Sorte

(liu)

=

intim sein mit

(jiaohao)

=

leiden; Kummer, Not

(ku)

hindern, Widerstand leisten, unterbinden

(zu)

=

Nacht, Dunkel

(xiao)

=

entfliehen, verschwinden, sich verstecken

(dun)

=

wahrnehmen, bemerken, fühlen

(jue)

urteilen, beschließen

(jue)

=

Prügelstrafe, Prügel

(zhang)

=

sich schämen, Schande erleiden

(fukui)

passieren, hindurchgehen

(jing)

sich ereignen, begegnen

(zhi)

Unruhen, Aufstände, Aufruhr

(gu)

von jeher, regelmäßig, gewöhnlich

(pingxi)

=

=

=

=

hier:

hier:

hier:

hier:

= =

hier:

= =

hier:

erfüllen, aufrecht erhalten

(shou)

=

hier:

Amt

(guan)

=

hier:

orderly and defined

(wenzhang)

=

hier:

Erfahrung

(li)

=

befreien, entgehen

(mian)

=

Vergnügen, lüstern

=

Muße von Amtsgeschäften

(gongyu)

=

sich betrinken, angeheitert, trunken

(han)

=

Blumen einstecken ins (Haar)

(zanhua)

=

besuchen, Aufwartung machen

(ye)

=

Bestrafung erleiden, Eunuchen

(xingyu)

=

gewähren, geben, erlauben

(yu)

=

Torhüter, Wächter

(hun)

Ich

(qie)

=

kriegen, erhalten

(huo)

=

sterben, verscheiden, davongehen

(shi)

=

improvisieren

(kouzhan)

=

hier:

=

(dan)

=

hier:

Frucht

(zier)

=

hier:

tragen, bilden

(jie)

=

die Ärmel verschlagen (zum Gruß)

(lianren)

=

tolerieren, billigen, konzedieren

(nengrong)

149


青樓集

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

惹 攀 折 滋味 留意 顧 寵 興 四節 勾闌 四周遭 梁 選揀 需索 都下 諺 悉 撥 阮 獨步 宛轉 喝采 黑點 破 載 風塵 嗚呼 云爾

Qing Lou Ji

=

provozieren, erregen, erwecken

(re)

=

hochklettern, erklimmen, ersteigen

(pan)

=

brechen, abbrechen, knicken

(zhe)

=

Geschmack, Aroma; befriedigend

(ziwei)

=

beachten, Aufmerksamkeit widmen

(liuyi)

=

sich sorgen, sich kümmern

(gu)

=

bevorzugen, Gunst erweisen, schätzen

(chong)

erheben, revoltieren

(xing)

=

für sein Land sterben

(sijie)

=

Freudenhausviertel, Freudenhaus = 勾欄 (goulan)

=

überall an jeder Ecke und Seite

(sizhouzao)

=

Balken, Träger, Pfosten

(liang)

=

auswählen, rauspicken, erwählen

(xuanjian)

=

fordern, verlangen

(xusuo)

=

=

hier:

hier:

Hauptstadt

=

大都

(duxia)

=

Redensart, Überlieferung

(yan)

=

prägnant, minuziös, genau, gründlich

(xi)

=

schlagen, zupfen, spielen (Musikinstrument)

(bo)

alte Pipa

(ruan)

konkurrenzlos, unerreicht, ohne Rivalen

(dubu)

wohlklingend sanft

(wanzhuan)

=

hier:

= =

hier:

=

Beifall spenden, Dakapo, Zugabe verlangen (hecai)

=

hier:

schwarze Flecken, schwarze Punkte

(heidian)

=

hier:

verschwenden, verderben, beschädigen

(po)

=

enthalten, aufzeichnen, stehen in

(zai)

=

Wind und Staub, lasterhaft, unordentlich

(fengchen)

=

Ach, oh weh! Alas! (Ausruf des Bedauerns) (wuhu)

=

so, einfach, in this way (Schlußformel)

150

(yuner)


青樓集

Qing Lou Ji

Junge Chinesin818.

818

Bildquelle: Perckhammer I, Seite 15.

151


青樓集

VI.

Qing Lou Ji

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152


青樓集

Qing Lou Ji

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Qing Lou Ji

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Qing Lou Ji

∗ Yu Jianhua 俞劍華: Zhongguo Meishujia Renming Cidian 中國美術家人名 辭 典 . (Shanghai Renmin Meishu Chubanshe 上 海 人 民 美 術 出 版 社 ), Shanghai 上海; 1981. ∗ Yun Feizi 雲飛子: Zhongguo Fangnei Miji 中國房内秘籍. 中國房内秘籍 (Henan Kexue Jishu Chubanshe 河南科學技術出版社); 1994. ∗ Zang Quanhe 臧輇龢: Zhongguo Renming Da Cidian 中國人名大辭典. 中國人名大辭典 (Shangwu Yinshuguan 商務印書館), Taibei 臺北; 1991. ∗ Zang Quanhe 臧輇龢: Zhongguo Gujin Diming Da Cidian 中國古今地名大 辭典. 辭典 (Shangwu Yinshuguan 商務印書館), Taibei 臺北; 1994. ∗ Zhan Shichuang 詹石窗: Daojiao Yu Nüxing 道教與女性. 道教與女性 (Shijie Wenwu Chubanshe 世界文物出版社), Taibei 臺北; 1992. ∗ Zhang Gongchang 張弓長: Jinü Yu Shiwen 妓女與詩文. 妓女與詩文 (Shuxiang Mendi 書 香門第), Xindian 新店市; 2000. ∗ Zhang Zhonglan 張仲瀾: Yinyang Zhi Dao 陰陽之道. 陰陽之道 (Fengyun Shidai 風雲 時代), Taibei 臺北; 1999. ∗ Zhong Sicheng 鍾嗣成; Zhongguo Gudian Xiqu Lunzhu Jicheng 中國古典戲 曲論著集成 (Ed.): Lu Gui Bu 錄鬼簿. 錄鬼簿 Band Nr. 2. (Zhongguo Xiju Chubanshe 中國戲劇出版社), Beijing 北京; 1982. ∗ Zhongguo Gudian Xiqu Lunzhu Jicheng 中國古典戲曲論著集成 (Ed.): Lu Gui Bu Xubian 錄鬼簿續編. 錄鬼簿續編 Band Nr. 2. (Zhongguo Xiju Chubanshe 中國戲 劇出版社), Beijing 北京; 1982. ∗ Zhou Antuo 周安托: Mixitu Daguan 秘戲圖大觀. 秘戲圖大觀 (Jinfeng Chuban Youxian Gongsi 金楓出版有限公司), Taibei 臺北; 1993. ∗ Zhou Shuncheng 周 順 成 : Fangzhong Shumiben 房 中 術 秘 本 . (Guojia Chubanshe 國家出版社), Taibei 臺北; 1999. ∗ Zhu Danwen 朱 淡 文 : Ershisi Cainü Zhuan 二 十 四 才 女 傳 . (Shuxin Chubanshe 淑馨出版社), Taibei 臺北; 1996. 160


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Qing Lou Ji

∗ Zie, Alan: Centuries of Chinese Nude in Photography. (Yongder Hall Ltd.), Hongkong 香港; 1990.

Miss Wong Shuang-Mei. Prominentes Singmädchen der 20er - 30er Jahre aus Tian Jin [ ]819.

天津

819

Bildquelle: Miller, Seite 36.

161


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VII. Appendizes:

Die rechte Spalte gibt die Bedeutung von diversen Ausdrücken wieder, die in der chinesischen Literatur als Synonyme für Freudenhaus oder Vergnügungsviertel zu finden sind820:

• 北里

(beili)

=

Nordviertel (Vergnügungsviertel)

• 茶坊

(chafang)

=

Teehaus (Freudenhaus)

• 倡家

(changjia)

=

Bordell

• 娼家

(changjia)

=

Bordell

• 娼樓

(changlou)

=

Bordell

• 茶室

(chashi)

=

Teestube (Freudenhaus)

• 粉黛圍

(fendaiwei)

=

Grün getünchtes Anwesen

• 粉房

(fenfang)

=

Puderzimmer

• 風塵

(fengchen)

=

(Vergängliche) Verführungswelt

• 風月場

(fengyuechang)

=

Verführungsplatz (Bordell)

• 風月

(fengyueguan)

=

Verführungsgaststätte (Bordell)

• 風月所

(fengyuesuo)

=

Verführungsort (Bordell)

• 歌館

(geguan)

=

Singmädchenhaus

• 勾欄

(goulan)

=

Bordell / Freudenhausviertel

• 构欄

(goulan)

=

Freudenhausviertel

• 构肆

(gousi)

=

Freudenhaus

• 官庫

(guanku)

=

Staatliches Weinhaus

• 行戶

(hanghu)

=

Gewerbebude (Bordell)

• 行院

(hangyuan)

=

Gewerbehof (Bordell)

• 花店

(huadian)

=

Blumenladen (Bordell)

• 花粉樓

(huafenlou)

=

Blumen und Puderhaus (Bordell)

• 花胡同

(huahutong)

=

Blumengasse (Bordell)

820

Quellen: Gulik I, Seiten 65, 233 und 363 ff; Xu, Seiten 102 ff und Wang Shunu, Seite 329.

162


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• 花街

(huajie)

=

Blumenstraße

• 花街柳巷

(huajieliuxiang)

=

Blumenstraße und Weidengasse

• 花柳營

(hualiuying)

=

Blumen und Weidenlager

• 花門

(huamen)

=

Blumentor (Bordell)

• 花門柳戶

(huamenliuhu)

=

Blumentor und Weidenhaus

• 花台

(huatai)

=

Blumenterrasse

• 花陳錦營

(huachenjinying)

=

Blumenreihe im Brokatlager

• 火坑

(huokeng)

=

Feuerhöhle

• 火院

(huoyuan)

=

Feuerhof

• 雞兒巷

(jierxiang)

=

Hühnchengasse

• 妓館

(jiguan)

=

Freudenhaus

• 錦繡闈

(jinxiuwei)

=

Prächtiger Palast

• 錦營花陳

(jinyinghuachen)

=

Blumenallee Luxuslager

• 錦陳花營

(jinchenhuaying)

=

Luxusreigen im Blumenlager

• 妓舍

(jishe)

=

Dirnenhaus

• 妓院

(jiyuan)

=

Freudenhaus

• 酒樓

(jiulou)

=

Weinhaus (Bordell)

• 麗春園

(lichunyuan)

=

Lieblicher Frühlingsgarten

• 柳戶花門

(liuhuhuamen)

=

Weidenhaus und Blumentor

• 柳陌花街

(liumohuajie)

=

Weidenweg und Blumenstrasse

• 門戶

(menhu)

=

Tor (Bordell)

• 清呤小班

(qinglingxiaoban)

=

Kleine Singtruppe

• 青樓

(qinglou)

=

Schwarze Laube

• 皮解庫

(pijieku)

=

Bordell

• 平康

(pingkang)

=

(Name eines Viertels in Chang’an)

• 平康里

(pingkangli)

=

Rotlichtviertel

• 水茶坊

(shuichafang)

=

Teestube (Freudenhaus)

• 水局

(shuiju)

=

Wasserladen (Freudenhaus)

• 瓦舍

(washe)

=

Ziegelschuppen

• 瓦子

(wazi)

=

Ziegel (Puff)

• 瓦子勾欄

(wazigoulan)

=

Puff und Bordell

163


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Qing Lou Ji

• 下處

(xiachu)

=

Untere Stelle (Puff)

• 小下處

(xiaoxiachu)

=

Puff (unterste Kategorie)

• 小茶坊

(xiaochafang)

=

Kleine Teestube

• 煙花

(yanhua)

=

Dunstblumen (Bordell)

• 煙花市

(yanhuashi)

=

Dunstblumenmarkt

• 煙花寨

(yanhuazhai)

=

Dunstblumenlager

• 燕子樓

(yanzilou)

=

Schwalbenlaube

• 窯

(yao)

=

Bordell

• 窯子

(yaozi)

=

Bordell

• 淫坊

(yinfang)

=

Unzuchtsstätte

• 鶯花隊

(yinghuadui)

=

Pirolblumen-Truppe

• 鶯花市

(yinghuashi)

=

Pirolblumen-Markt

• 鶯花寨

(yinghuazhai)

=

Pirolblumen-Lager

• 營妓

(yingji)

=

Frauencamp (Nutten-Niveau)

• 院子

(yuanzi)

=

Bordell

• 雲雨鄉

(yunyuxiang)

=

Regen und Wolken Gemeinde

• 章臺

(zhangtai)

=

Bunte Terrasse

Folgend eine Auflistung verschiedener Bezeichnungen und Namen als Synonyme für Prostituierte bzw. Freudenmädchen in der chinesischen Sprache und Literatur821:

• 表字

(biaozi)

=

Cousine, Base (Dirne)

• 婊子

(biaozi)

=

Cousine, Base (Dirne)

• 倡

(chang)

=

Singmädchen

• 娼

(chang)

=

Prostituierte

• 娼婦

(changfu)

=

Hure

• 娼妓

(changji)

=

Prostituierte

821

Quellen: Idema, Seite 143; Xu, Seiten 3 ff; Yan, Seiten 1f und Zhang Gongchang, Seiten 12 ff und Wang Shunu, Seiten 2 ff.

164


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• 娼女

(changnü)

=

Hure

• 娼優

(changyou)

=

Prostituierte / Schauspielerin

• 頂老

(dinglao)

=

Alter Gipfel

• 弟子

(dizi)

=

Schülerin

• 風塵

(fengchen)

=

Windstaub (Prostituierte)

• 風塵女

(fengchennü)

=

Windstaubfrau

• 風塵婦人

(fengshengfuren)

=

Gerüchteweib

• 風塵賤人

(fengshengjianren)

=

Gerüchte Flittchen

• 粉頭

(fentou)

=

Puderkopf (Prostituierte)

• 粉團兒

(fentuaner)

=

Pudertruppenkind

• 浮花浪蕊

(fuhualangrui)

=

Leichte Blume liederliche Knospe

• 歌妓

(geji)

=

Singmädchen

• 官妓

(guanji)

=

Staatliches Freudenmädchen

• 苦海人

(kuhairen)

=

Frau aus dem Meer des Leidens

• 行首

(hangshou)

=

Prostituierte

• 行院

(hangyuan)

=

(Dame des) Gewerbehofs

• 花旦

(huadan)

=

Blumenmädchen (Rolle)

• 花姑

(huagu)

=

Blumenfräulein

• 花娘

(huaniang)

=

Blumenmädchen

• 花孃

(huaniang)

=

Blumenmädchen

• 火坑中人

(huokengzhongren)

=

Frauen aus der Feuerhöhle

• 妓

(ji)

=

Freudenmädchen

• 技

(ji)

=

Freudenmädchen

• 伎

(ji)

=

Freudenmädchen

• 家妓

(jiaji)

=

Hauskurtisane

• 教坊女樂

(jiaofangnüyue)

=

Professionelle Singmädchen

• 角妓

(jiaoji)

=

Hauptdarstellerin (Prostituierte)

• 校書

(jiaoshu)

=

Prostituierte

• 妓弟

(jidi)

=

(Freudenmädchen-) Adeptin

• 姐姐

(jiejie)

=

Schwester

• 妓女

(jinü)

=

Freudenmädchen

165


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• 郡君

(junjun)

=

Präfekturfürstin

• 科子

(kezi)

=

Bühnengehilfin

• 伶

(ling)

=

Musikerin, Schauspielerin

• 錄事酒糾

(lushijiujiu)

=

Prostituierte

• 賣春婦

(maichunfu)

=

Frühlingsverkäuferin

• 賣客

(maike)

=

(Jmd. der an) Gäste verkauft wird

• 賣笑人

(maixiaoren)

=

Lächeln Verkäuferin

• 門戶人家

(menhurenjia)

=

Prostituierte

• 名姝異伎

(mingshuyiji)

=

Berühmte schöne Künstlerinnen

• 賣婬婦

(maiyinfu)

=

Dirne

• 猱兒

(naoer)

=

Äffchen

• 内人前頭人

(neirenqiantouren)

=

„Häuptlingsweib“

• 女娼

(nüchang)

=

Prostituierte

• 女伎

(nüji)

=

Prostituierte

• 女樂

(nüyue)

=

Weibliche Unterhalter

• 俳

(pai)

=

Schauspieler

• 嫖

(piao)

=

Dirne

• 青樓女子

(qinglounüzi)

=

Prostituierte

• 欽妓

(qinji)

=

Verehrte Kurtisane

• 媃兒

(rouer)

=

Verführerin

• 生

(sheng)

=

Fräulein

• 聲妓

(shengji)

=

Singmädchen

• 神女

(shennü)

=

Fee (Liebesdienerin)

• 十家

(shijia)

=

„Zehner Familie“

• 水表

(shuibiao)

=

Wassercousine

• 王母

(wangmu)

=

Königinmutter

• 娃娃

(wawa)

=

Hetäre, Puppe

• 小扒頭

(xiaobatou)

=

Kleiner Späher

• 小姐

(xiaojie)

=

Fräulein

• 小娘

(xiaoniang)

=

Kleine Braut

• 小孃

(xiaoniang)

=

Kleine Braut

166


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Qing Lou Ji

• 狹邪

(xiaye)

=

„Böses Mädchen“

• 行首

(xingshou)

=

Prostituierte

• 煙花

(yanhua)

=

Dunstblume (Prostituierte)

• 煙花女

(yanhuanü)

=

Dunstblumenfrau

• 牙娘

(yaniang)

=

Prostituierte

• 煙月

(yanyue)

=

Dunstmond

• 窯妓兒

(yaojieer)

=

Dirne

• 夜度娘

(yeduniang)

=

Nachtfräulein

• 倚門

(yimen)

=

An das Tor angelehnte (Frauen)

• 營妓

(yingji)

=

Armeedirne

• 優

(you)

=

Schauspielerin

• 御妓

(yuji)

=

Kaiserliche Kurtisane

• 劄客

(zhake)

=

„Mietgast“

167


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Xia

Shang 1766 - 1122 v.Chr. (traditionell)

Zhou 1122 - 249 v.Chr. (traditionell)

2205 - 1766 v.Chr. (traditionell)

西周 Westliche Zhou 東周 Östliche Zhou

/ 1066 - 256 v.Chr. (modern)

1066 - 771 v.Chr. 770 - 256 v.Chr.

春秋 Chun Qiu (Frühling und Herbst Periode) 770 - 476 v.Chr. 453 - 259 v.Chr. 戰國 Zhan Guo (Kämpfende Reiche)

Qin

Han 206 v.Chr. - 220 n.Chr.:

221 - 206 v.Chr.

西漢 Westliche Han 東漢 Östliche Han 新

三國

Xin

206 v.Chr. - 23 n.Chr. 25 - 220 n.Chr.

9 - 24 n.Chr. (王莽 Ursurpation)

San Guo (Drei Reiche):

魏 蜀 吳

Wei 220 - 265 n.Chr. Shu 221 - 263 n.Chr. Wu 222 - 280 n.Chr.

西晉 Westliche Jin

265 - 316 n.Chr.

東晉 Östliche Jin 317 - 420 n.Chr. 十六國 南北朝 南朝 劉宋 齊 梁 陳

Sechzehn Reiche 304 - 439 n.Chr.

Südliche und Nördliche Dynastien: Südliche Dynastien: (Liu) Song 420 - 479 n.Chr.

Qi Liang Chen

479 - 502 n.Chr. 502 - 557 n.Chr. 557 - 589 n.Chr. 168


青樓集

北朝 北魏 東魏 北齊 西魏 北周

Qing Lou Ji

Nördliche Dynastien: Nördliche Wei Östliche Wei Nördliche Qi Westliche Wei Nördliche Zhou

Sui

Tang 618 - 907 n.Chr.

581 - 618 n.Chr.

Zhou 690 - 704 n.Chr. (武則天 Ursurpation)

五代十國 後梁 後唐 後晉 後漢 後周

Fünf Dynastien und Zehn Reiche: Spätere Liang Spätere Tang Später Jin Spätere Han Später Zhou

十國 Zehn Reiche 宋

907 - 923 n.Chr. 923 - 936 n.Chr. 936 - 946 n.Chr. 947 - 950 n.Chr. 951 - 960 n.Chr. 902 - 979 n.Chr.

Song 960 - 1279 n.Chr.:

北宋 南宋

386 - 534 n.Chr. 534 - 550 n.Chr. 550 - 577 n.Chr. 535 - 557 n.Chr. 557 - 581 n.Chr.

Nördliche Song Südliche Song

Liao

960 - 1127 n.Chr. 1127 - 1279 n.Chr.

916 - 1125 n.Chr.

西夏 West-Xia

1032 - 1227 n.Chr.

Jin (Gold)

1115 - 1234 n.Chr.

Yuan

1271 - 1368 n.Chr. / ab 1260 n.Chr. (忽必烈 Khublai Khan)

Ming

1368 - 1644 n.Chr.

Qing

1644 - 1911 n.Chr.

169


青樓集

Qing Lou Ji

Originaltext: Vorwort zum Qing Lou Ji

(青樓集序 青樓集序) 青樓集序 822:

君子之於斯世也,孰不欲才加諸人,行足諸己,其肯甘於自棄乎哉?蓋時 有否泰,分有窮達,故才或不羈,行或不揜焉。當其泰而達也,園林鐘 鼓,樂且未央,君子宜之;當其否而窮也,江湖詩酒,迷而不復,君子非 獲己者焉。我皇元初并海宇,而金之遺民若杜散人、白蘭谷、關已齋輩, 皆不屑仕進,乃嘲風弄月,留連光景,庸俗易之,用世者嗤之。三君之 心,固難識也。百年未幾,世運中否,士失其業,志則鬱矣,詩禍叵測, 何以紆其愁乎?小軒居寂,維夢是觀。商顏黃公之裔孫,曰雪蓑者,攜青 樓集示余,且徵序引。其志言讀之,蓋已詳矣。余奚庸贅。竊維雪蓑在承 平時,嘗蒙富貴餘澤,豈若杜樊川贏得薄倖之名乎? 然樊川自負奇節,不為齪齪小謹,至論列大事,如罪言,原十六衛,戰守 二論,與時宰論兵,論江賊書,達古今,審成敗,視昔之平安杜書記為何 如耶?惜乎天憖將相之權,弗使究其設施,迴翔紫薇,文空言耳!揚州舊 夢,尚奚憶哉。今雪蓑之為是集也,殆亦夢之覺也。不然,歷歷青樓歌舞 之妓,而成一代之艷史傳之也。雪蓑於行,不下時俊,顧屑為此。余恐世 以青樓而疑雪蓑,且不白其志也,故并樊川而論之。噫!優伶則賤藝,樂 則靡焉。文墨之間,每傳好事;其湮沒無聞者,亦已多矣。黃四娘託老杜 而名存,獨何幸也!賢是集者,尚感士之不遇。時至正甲辰六月既望觀夢 道人隴右朱經謹序。

822

這本以《青樓集箋注》(中國古典戲曲論著集成,二) 為底本。底本校勘記頗多,這次都刪除了 。 170


青樓集

Qing Lou Ji

青樓集之 青樓集之女子傳 集之女子傳 Verzeichnis der Biographien im Qing Lou Ji [青樓集目錄]:

本 書 1 2 3 4

說 集 本

Liang Yuanxiu

[梁園秀]

6 7 8

Zhang Yiyun Cao E Xiu Jieyu Hua Zhu Lianxiu Zhao Zhenzhen Yang Yu-E Liu Yange

[張怡雲] [曹娥秀] [解語花] [珠簾秀] [趙真真] [楊玉娥] [劉燕歌]

9 10 11 12 13

Shun Shixiu Xiao E Xiu Du Miaolong Xi Chun Jing Nie Tanxiang

[順時秀] [小娥秀] [杜妙隆] [喜春景]

14 15 16 17 18 19 20

Nan Chun Yan Li Xinxin* Yang Naier* Yuan Danger* Yu Panpan* Yu Xinxin* Wu Nü* Yan Xue Mei* Niu Sijie

5

21 22 23 24 25 26

823

Song Liusao Zhou Ren Ai Yu Yeer* Yao Chijing*

[聶檀香] [南春宴] [李心心] [楊奈兒] [袁當兒] [于盼盼]823 [于心心] [吳女] [燕雪梅] [牛四姐] [宋六嫂] [周人愛]

=

Liang Guoxiu

[梁國秀]

= =

Zhu Lianxiu Zhao Zhenqing

[朱簾秀] [趙貞卿]

=

Liu Yange

[劉燕哥]

=

Wu Nünü

[吳女女]

= =

Niu Simiao Song Liujie

[牛四妙] [宋六姐]

[玉葉兒] [瑤池景]

于盼盼,《說集》無之. 171


青樓集

Qing Lou Ji

27 28 29 30 31 32 33 34 35

Gu Dao Chun*

[賈島春]

Sai Jindai Wang Yudai* Feng Liuliu* Wang Xieyan* Wang Tingyan* Zhou Shoutou* Liu Xinxiang* Qin Yülian

[賽金帶] [王玉帶] [馮六六] [王榭燕] [王庭燕] [周獸頭] [劉信香] [秦玉蓮]

36 37 38 39

Qin Xiaolian Si Yannu Ban Zhenzhen* Cheng Qiaoer* Li Zhaonu*

[秦小蓮] [司燕奴] [班真真] [程巧兒] [李趙奴] [天然秀] [國玉第] [張玉梅] [蠻婆兒] [小婆兒] [王金帶] [魏道道]

40 41 42 43 44 45 46 47 48

Tianran Xiu Guo Yudi Zhang Yumei Man Poer* Xiao Poer* Wang Jin Dai Wei Daodao

49 50 51 52 53 54 55 56 57

Fan Shizhen Sai Lianxiu Tian Xixiu

58 59 60 61 62

Wang Qiaoer Wang Bener Shi Xiaotong Tong Tong* Yu Sijie

824

Yu Lianer

Tian Shengxiu* Si En Shen* Zhang Xinge* Zhang Shuntong Jin Shoutou Zhou Xige

[玉蓮兒] [樊事真] [賽簾秀] [天錫秀] [天生秀] [賜恩深]824 [張心哥] [張順童] [金獸頭] [周喜歌] [王巧兒] [王奔兒] [時小童] [童童] [于四姐]

=

Huawang Yudai

[花王玉帶]

= =

Wang Tingyan Zhou Shoutou

[王廷燕] [周獸頭]

=

Si Zhennu

[思真奴]

=

Guo Yudai

[國玉帶]

=

Yü Jin Dai

[玉金帶]

=

Wang Lianer

[王蓮兒]

=

Tian Sixiu

[天賜秀]

=

Zhou Xige

[周喜哥]

=

Yu Huiqing

[于慧卿]

賜恩深,《說集》無之. 172


青樓集

Qing Lou Ji

63 64 65 66 67 68 69 70 71

Zhu Chuner*

[朱春兒]

Baobao Pingyang Nu Guo Cixiang* Han Shoutou* Zhao Pianxi

[保保] [平陽奴] [郭次香] [韓獸頭] [趙偏惜] [連枝秀] [閩童]825 [王玉梅]

=

Fu Baobao

[傅保保]

=

Guo Tianxiang

[郭天香]

72 73 74 75

Li Zhixiu Zhu Jinxiu

= = =

Li Qixiu Zhu Jinxiu Fan Xiuge

[李枝秀] [朱錦秀] [樊秀哥]

=

Xiao Qimei

[小枝梅]

Zhang Yulian Qian Jiao* Fen Er* Zhao Zhenzhen Xixia Xiu*

[李芝秀] [朱錦繡] [樊香歌] [小玉梅] [匾匾] [寶寶] [楊買奴] [張玉蓮] [倩嬌] [粉兒] [趙真真] [西夏秀]

=

Zhao Zhenxiu

[趙真秀]

Li Jiaoer Zhang Bener Long Loujing Dan Chixiu

[李嬌兒] [張奔兒] [龍樓景] [丹墀秀]

Furong Xiu* Sai Tianxiang

[芙蓉秀] [賽天香] [翠荷秀] [趙梅哥] [和當當] [鸞童] 826 [陳婆惜] [觀音奴] [汪憐憐] [米里哈]

= =

Furong Sai Tianxiu

[芙蓉] [賽天秀]

=

Wang Lianlian

[汪憐憐]

76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93

Lian Qixiu Min Tong* Wang Yumei

Fan Xiangge Xiao Yumei Bian Bian* Bao Bao* Yang Mainu

Cui Hexiu Zhao Meige He Dangdang* Luan Tong*

94 95

Chen Poxi Guanyin Nu*

96 97

Wang Lianlian Mi Li Ha

825 826

閩童,《說集》無之. 鸞童,《說集》無之. 173


青樓集

98

Gu Shanshan

99 Li Zhiyi 100 Tong Tong* 101 Duo Jiao* 102 Li Zhentong 103 Qiong Huayan 104 Xiao Guoxiu 105 Zhang Sengnu 106 Zhang Tongtong 107 Li Nubi 108 Wang Yuying 109 Zhongyang Jing 110 Zhen Fengge 111 Dadu Xiu 112 Xi Wenrou 113 Jin Yinger 114 Yi Fen Er 115 Banban Chou 116 Liu Poxi 117 Xiao Chunyan 118 Sun Xiuxiu 119 Shishi Yi 120 Lian Qianxiu 121 Yan Shanjing 122 Yan Shanxiu 123 Jing Jianjian 124 Kong Qianjin 125 Wang Xinqi* 126 Li Dingnu

827 828 829 830 831 832 833 834

Qing Lou Ji

[顧山山] [李芝儀] [童童] [多嬌]827 [李真童]

=

Li Chuyi

[李楚儀]

=

Zhen Fengge

[真鳳哥]

[瓊花晏] [小國秀] [張僧奴] [張童童] [李奴婢] [王玉英] [重陽景] [真鳳歌] [大都秀] [喜溫柔]828 [金鶯兒] [一分兒]829 [般般醜] [劉婆惜] [小春晏] [孫秀秀] [事事宜] [簾前秀] [燕山景] [燕山秀]830 [荊堅堅]831 [孔千金]832 [王心奇]833 [李定奴]834

多嬌,《說集》無之. 二人也. 一分兒,《說集》無之. 燕山秀,《說集》無之. 荊堅堅《說集》無之. 孔千金,《說集》無之. 王心奇《說集》無之. 李定奴《說集》無之. 174


青樓集

Qing Lou Ji

傳: 1.

Liang Yuanxiu

(梁園秀 梁園秀): 梁園秀

姓劉氏,行第四。歌舞談謔,為當代稱首。喜親文墨,作字楷媚;間呤小 詩,亦佳。所製樂府,如小梁州、青歌兒、紅衫兒、枳塼兒、寨兒令等, 世所共唱之。又善隱語。其夫從小喬,樂藝亦超絕云。 2.

Zhang Yiyun

(張怡雲 張怡雲): 張怡雲

能詩詞,善談笑,藝絕流輩,名重京師。趙松雪、商正叔、高房山、皆為 寫怡雲圖以贈,諸名公題詩殆遍。姚牧菴、閻靜軒,每於其家小酌。一 日,過鐘樓街,遇史中丞,中丞下道笑而問曰﹕『二先生所往,可容侍行 否?』姚云﹕『中丞上馬。』史於是屏騶從,速其歸攜酒饌,因與造海子 上之居。姚與閻呼曰﹕『怡雲今日有佳客,此乃中丞史公子也!我輩當為 爾作主人。』張便取酒,先壽史,且歌『雲間貴公子,玉骨秀橫秋』水調 歌一闋。史甚喜。有頃,酒饌至,史取銀二定酬歌。席終,左右欲徹酒器 皆金玉者,史云﹕『休將去,留待二先生來此受用。』其賞音有如此者。 又嘗佐貴人樽俎,姚閻二公在焉。姚偶言『暮秋時』三字,閻曰﹕『怡雲 續而歌之。』張應聲作小婦孩兒,且歌且續曰﹕『暮秋時,菊殘猶有傲霜 枝,西風了卻黃花事。』貴人曰﹕『且止。』遂不成章。張之才亦敏矣。 3.

Cao E Xiu

(曹娥秀 曹娥秀): 曹娥秀

京師名妓也。賦性聰慧,色藝俱絕。一日鮮于伯機開宴,座客皆名士。鮮 于因事入內,命曹行酒適遍,公出自內,客曰﹕『伯機未飲。』曹亦曰﹕ 『伯機未飲。』客笑曰﹕『汝以伯機相呼,可為親愛之至。』鮮于佯怒 曰﹕『小鬼頭,敢如此無禮!』曹曰﹕『我呼伯機便不可,卻只許爾叫王 羲之也。』一座大笑。

175


青樓集

4.

Qing Lou Ji

Jieyu Hua

(解語花 解語花): 解語花

姓劉氏。尤長於慢詞。廉野雲招盧疏齋、趙松雪飲於京城外之萬柳堂。劉 左手持荷花,右手舉杯,歌驟雨打新荷曲。諸公喜甚,趙即席賦詩云﹕ 『萬柳堂前數畝池,平鋪雲錦蓋漣漪。主人自有滄洲趣,遊女仍歌白雪 詞。手把荷花來勸酒,步隨芳草去尋詩。誰知咫尺京城外,便有無窮萬里 思。』 5.

Zhu Lianxiu

(珠簾秀 珠簾秀): 珠簾秀

姓朱氏,行第四。雜劇為當今步;駕頭、花旦、軟末泥等,悉造其妙。胡 紫山宣慰,嘗以沉醉春風曲贈云﹕『錦織江邊翠竹,絨穿海上明珠。月淡 時風清處,都隔斷落紅麈土。一片閒情任春舒,挂盡朝雲暮雨。』馮海粟 待制,亦贈以鷓鴣天云﹕『憑倚東風遠映樓,流鶯窺面燕低頭。蝦鬚瘦影 纖纖織,龜背香紋細細浮。紅霧歛,彩雲收,海霞為帶月為鉤。夜來捲盡 西山雨,不著人間半點愁。』蓋朱背微僂,馮故以簾鉤寓意。至今後輩以 『朱娘娘』稱之者。 6.

Zhao Zhenzhen 7.

(趙真真 趙真真) 趙真真

Yang Yu-E (楊玉娥 楊玉娥): 楊玉娥

善唱諸宮調。楊立齋見其謳張五牛、商正叔所編雙漸小卿,恕因作鷓鴣天 哨遍要孩兒煞以詠之。後曲多不錄,今錄前曲云﹕『煙柳風花錦作園,霜 芽露葉玉裝船。誰知皓齒纖腰會,只在輕衫短帽邊。啼玉靨,咽冰絃,五 牛身去更無傳。詞人老筆佳人口,再喚春風在眼前。』 8.

Liu Yange

(劉燕歌 劉燕歌): 劉燕歌

善歌舞。齊參議還山東,劉賦太常引以餞云﹕『故人別我出陽關,無計銷 調鞍。今古別離難,兀誰畫蛾眉遠山。一尊別酒,一聲杜宇,寂寞又春 殘。明月小樓間,第一夜相思淚彈。』至今膾炙人口。

176


青樓集

9.

Qing Lou Ji

Shun Shixiu

(順時秀 順時秀): 順時秀

姓郭氏,字順卿,行第二,人稱之曰﹕『郭二姐』。姿態閑雅。雜劇為閨 怨最高,駕頭諸旦本亦得體。劉時中待制,嘗以『金簧玉管,鳳呤鸞鳴』 擬其聲韻。平生與王元鼎密。偶疾,思得馬板腸,王即殺所騎駿馬以啗 之。阿魯溫參政在中書,欲矚意於郭,一日戲曰﹕『我何如王元鼎?』郭 曰﹕『參政,宰臣也;元鼎,文士也。經綸朝政,致君澤民,則元鼎不及 參政;嘲風弄月惜玉憐香,則參政不敢望元鼎』。阿魯溫一笑而罷。 10.

Xiao E Xiu

(小娥秀 小娥秀): 小娥秀

姓邳氏。世傳『邳三姐』是也。善小唱,能曼詞。張子友平章,甚加愛 賞。中朝名士,贈以詩文盈軸焉。 11.

Du Miaolong

(杜妙隆 杜妙隆): 杜妙隆

金陵佳麗人也。盧疏齋欲見之,行李匆匆,不果所願,因題踏沙行於壁 云﹕『雪暗山明,溪深花早,行人馬上詩成了。歸來聞說妙隆歌,金陵卻 比蓬萊渺。寶鏡慵窺,玉容空好,梁塵不動歌聲悄。無人知我此時情,春 風一枕松牕曉。』 12.

Xi Chun Jing

(喜春景 喜春景): 喜春景

姓段氏。姿色不逾中人,而藝絕一時。張子友平章,以側室置之。 13.

Nie Tanxiang

(聶檀香 聶檀香): 聶檀香

姿色嫵媚,歌韻清圓。東平嚴侯甚愛之。 14.

Nan Chun Yan

(南春宴 南春宴): 南春宴 (李心心 李心心) 李心心

15.

Li Xinxin

16.

Yang Naier (楊奈兒 楊奈兒) 楊奈兒

17.

Yuan Danger (袁當兒 袁當兒) 袁當兒

18.

Yu Panpan

(于盼盼 于盼盼) 于盼盼 177


青樓集

Qing Lou Ji

19.

Yu Xinxin

(于心心 于心心) 于心心

20.

Wu Nü

(吳女 吳女) 吳女

21.

Yan Xuemei (燕雪梅 燕雪梅) 燕雪梅

22.

Niu Sijie

(牛四姐 牛四姐) 牛四姐

姿容偉麗。長於駕頭雜劇,亦京師之表表者。 李心心、楊奈兒、袁當兒、于盼盼、于心心、吳女、燕雪梅,此數人者, 皆國初京師之小唱也。又有牛四姐,乃元壽之妻,俱擅一時之妙。壽之尤 為京師唱社中之巨擘也。 23.

Song Liusao

(宋六嫂 宋六嫂): 宋六嫂

小字同壽。元遺山有贈觱栗工張觜兒詞,即其父也。宋與其夫合樂,妙入 神品;蓋宋善謳,其夫能傳其父之藝。滕玉霄待制,嘗賦念奴嬌以贈云﹕ 『柳顰花困,把人間恩愛,尊前傾盡。何處飛來雙比翼,直是同聲相應。 寒玉嘶風,香雲捲雪,一串驪珠引。元郎去後,有誰著意題品。誰料濁羽 清商,繁絃急管,猶自餘風韻。莫是紫鸞天上曲,兩兩玉童相並。白髮梨 園,青衫老傅,試與留連聽。可人何處,滿庭霜月清冷。』 24.

Zhou Ren Ai

(周人愛 周人愛): 周人愛

25.

Yu Yeer

(玉葉兒 玉葉兒) 玉葉兒

26.

Yao Chijing

(瑤池景 瑤池景) 瑤池景

27.

Gu Dao Chun (賈島春 賈島春) 賈島春

28.

Sai Jindai

(賽金帶 賽金帶) 賽金帶

29.

Wang Yudai

(王玉帶 王玉帶) 王玉帶

30.

Feng Liuliu

(馮六六 馮六六) 馮六六

31.

Wang Xieyan

(王 王榭燕)

32.

Wang Tingyan

(王庭燕 王庭燕) 王庭燕

33.

Zhou Shoutou

(周獸頭 周獸頭) 周獸頭

34.

Liu Xinxiang (劉信香 劉信香) 劉信香

京師旦色,姿藝並佳。其兒婦玉葉兒,元文苑嘗贈以南呂一枝花曲。又有 瑤池景,呂總管之妻也,賈島春,蕭子才之妻也,皆一時之拔萃者。王玉

178


青樓集

Qing Lou Ji

帶,馮六六,王榭燕,王庭燕,周獸頭,皆色藝兩絕。又有劉信香,因李 侯寵之,名尤著焉。 35.

Qin Yulian

(秦玉蓮 秦玉蓮) 秦玉蓮

36.

Qin Xiaolian

(秦小蓮 秦小蓮): 秦小蓮

善唱諸宮調。藝絕一時,後無繼之者。 37.

Si Yannu

(司燕奴 司燕奴): 司燕奴

38.

Ban Zhenzhen

(班真真 班真真) 班真真

39.

Cheng Qiaoer

(程巧兒 程巧兒) 程巧兒

40.

Li Zhaonu

(李趙奴 李趙奴) 李趙奴

精雜劇,聲名與宋郭相頡頏。後有班真真,程巧兒,李趙奴,亦擅一時之 妙。 41.

Tianran Xiu

(天然秀 天然秀): 天然秀

姓高氏;行第二,人以『小二姐』呼之。母劉,嘗侍史開府。高丰神靘 雅,殊有林下風致。才藝尤度越流輩;閨怨雜劇,為當時第一手。花旦、 駕頭,亦臻其妙。始嫁行院王元俏,王死,再嫁焦太素治中。焦後沒,復 落樂部,人咸以國香深惜,然尚高潔凝重,尤為白仁甫、李溉之所愛賞 云。 42.

Guo Yudi

(國玉第 國玉第): 國玉第

教坊副使童關高之妻也。長於綠林雜劇,尤善談謔,得名京師。 43.

Zhang Yumei

(張玉梅 張玉梅): 張玉梅

44.

Man Poer

(蠻婆兒 蠻婆兒) 蠻婆兒

45.

Xiao Poer

(小婆兒 小婆兒) 小婆兒

劉子安之母也。劉之妻,曰蠻婆兒,皆擅美當時。其女關關,謂之『小婆 兒』,七八歲已得名湘湖間。 179


青樓集

46.

Qing Lou Ji

Wang Jin Dai

(王金帶 王金帶): 王金帶

姓張氏,行第六。色藝無雙。鄧州王同知娶之,生子矣。有譖之於伯顏太 師,欲取入教坊承應,王因一尼為地,求間於太師之夫人,乃免。 47.

Wei Daodao

(魏道道 魏道道): 魏道道

勾欄內獨舞鷓鴣四篇打散,自國初以來,無能繼者。妝旦色,有不及焉。 48.

Yu Lianer

(玉蓮兒 玉蓮兒): 玉蓮兒

端麗巧慧,歌舞談諧,悉造其妙;尤善文楸握槊之戲。嘗得侍於英廟,由 是名冠京師。 49.

Fan Shizhen

(樊事真 樊事真): 樊事真

京師名妓也。周仲宏參議嬖之。周歸江南,樊飲餞于齊化門外。周曰﹕ 『別後善自保持,毋貽他人之誚。』樊以酒酬地而誓曰﹕『妾若負君,當 刳一目以謝君子。』亡何,有權豪子來,其母既迫於勢,又利其財,樊則 始毅然,終不獲己。後周來京師,樊相語曰﹕『別後非不欲保持,卒為豪 勢所逼。昔日之誓,豈徒設哉。』乃抽金篦刺左目,血流遍地,周為之駭 然,因歡好如初。好事者編為雜,曰樊事真金篦刺目,行於世。 50.

Sai Lianxiu

(賽簾秀 賽簾秀): 賽簾秀

朱簾秀之高弟,侯耍俏之妻也。中年雙目皆無所睹,然其出門入戶,步線 行鍼,不差毫髮;有目莫之及焉。聲遏行雲,乃古今絕唱。 51.

Tian Xixiu

(天錫秀 天錫秀): 天錫秀

52.

Tian Shengxiu (天生秀 天生秀) 天生秀

53.

Si En Shen

(賜恩深 賜恩深) 賜恩深

54.

Zhang Xinge

(張心哥 張心哥) 張心哥

姓王氏,侯總管之妻也。善綠林雜劇;足甚小,而步武甚壯。女天生秀, 稍不逮焉。後有工於是者賜恩深,謂之『邦老趙家』。又有張心哥,亦馳 名淮浙。 180


青樓集

Qing Lou Ji

55.

Zhang Shuntong

(張順童 張順童) 張順童

56.

Jin Shoutou

(金獸頭 金獸頭): 金獸頭

無章

湖廣名妓也。貫只歌平章納之。貫沒,流落湘湖間。酸齋嘗有『老鶴啄』 之誚。 57.

Zhou Xige

(周喜歌 周喜歌): 周喜歌

字悅卿。貌不甚揚,而體態溫柔。趙松雪書『悅卿』二字,鮮于困學、衛 山齋、都廉使公、及諸名公,皆贈以詞,至今其家寶藏之。 58.

Wang Qiaoer

(王巧兒 王巧兒): 王巧兒

歌舞顏色,稱於京師。陳雲嶠與之狎,王欲嫁之。其母密遣其流輩開喻 曰﹕『陳公之妻,乃鐵太師女,妒悍不可言,爾若歸其家,必遭凌辱 矣。』王曰﹕『巧兒一賤倡,蒙陳公厚眷,得侍巾櫛,雖死無憾。』母知 其志可奪,潛挈家僻所,陳不知也。旬日後,王密遣人謂陳公曰﹕『母氏 設計,置我某所。有富商約某日來,君當圖之,不然恐無及矣!』致期, 商果至,王辭以疾,悲啼宛轉。飲至夜分,商欲就寢,王掐其肌膚皆損, 遂不及亂。既五鼓,陳宿搆忽刺罕赤闥,縳商欲赴刑部處置。商大懼,告 陳公曰﹕『某初不知,幸寢其事,願獻錢二百緡,以助財禮之費。』陳笑 曰﹕『不須也』。遂厚遺其母,攜王歸江南。陳卒,王與正室鐵,皆能守 其家業,人多所稱述云。 59.

Wang Bener

(王奔兒 王奔兒): 王奔兒

長於雜劇,然身背微僂。金玉府總管張公,置於側室。嘗有『買得不直』 之誚。張沒,流落江湖,為教師以終。

181


青樓集

60.

Qing Lou Ji

Shi Xiaotong 61.

(時小童 時小童): 時小童

Tong Tong (童童 童童) 童童

善調話 — 即世所謂小說者,如丸走板,如水建瓴。女童835亦有舌 辨,嫁 末泥度豐年,不能盡母之伎云。 62.

Yu Sijie 63.

(于四姐 于四姐): 于四姐

Zhu Chuner (朱春兒 朱春兒) 朱春兒

字慧卿。尤長琵琶,合唱為一時之冠。名公士夫,皆以詩贈之。後有朱春 兒亦得名於淮浙。 64.

Baobao

(保保 保保) 保保

65.

Pingyang Nu

(平陽奴 平陽奴): 平陽奴

無章

(郭次香 郭次香) 郭次香

66.

Guo Cixiang

67.

Han Shoutou (韓獸頭 韓獸頭) 韓獸頭

姓徐氏。一目眇,四體文繡。精於綠林雜劇。又有郭次香,陳德宣之妻 也,亦微眇一目。韓獸頭,曹皇宣妻也,亦善雜劇,皆馳名金陵者也。 68.

Zhao Pianxi

(趙偏惜 趙偏惜): 趙偏惜

樊孛闌奚之妻也。旦末雙全。江淮間多師事之。樊院本,亦罕與比。 69.

Lian Qixiu

(連枝秀 連枝秀): 連枝秀

70.

(閩童 閩童) 閩童

Min Tong

姓孫氏。京師角妓也。逸人風高老點化之,遂為女道士,浪遊湖海間。嘗 至松江,引一髽髻,曰閩童,亦能歌舞。有招飲者,酒酣則自起舞,唱青 835

女童,《說集》本作「女童童」. 182


青樓集

Qing Lou Ji

天歌,女童亦舞而和之,真仙音也。欲於東門外化綠造菴,陸宅之為造 疏,語多寓譏謔。其中有『不比尋常鉤子,會經老大鉗槌,百煉不回,萬 夫難敵』之句。孫於是飄然入吳,遇醫人李恕齋,乃欲卜舊好,遂從俗嫁 之,後不知所終。 71.

Wang Yumei

(王玉梅 王玉梅): 王玉梅

善唱慢調,雜劇亦精致。身材短小,而聲韻清圓,故鍾繼先有『聲似磬 圓,身如磬槌』之誚云。 72.

Li Zhixiu

(李芝秀 李芝秀): 李芝秀

賦性聰慧,記雜劇三百餘段;當時旦色,號為廣記者,皆不及也。金玉府 張總管,置於側室。張沒後,復為娼。 73.

Zhu Jinxiu

(朱錦繡 朱錦繡): 朱錦繡

侯要俏之妻也。雜劇旦末雙全,而歌聲墜梁塵,雖姿不逾中人,高藝實超 流輩。侯又善院本。時稱負絕藝者,前輩有趙偏惜、樊孛闌奚,後則侯朱 也。 74.

Fan Xiangge

(樊香歌 樊香歌): 樊香歌

金陵名姝也。妙歌舞,善談謔,亦頗涉獵書史。臺端雖廌角峨峨,悉皆愛 賞;士夫造其廬,盡日笑談。惜壽不永,二十三歲而卒,葬南關外。好事 者春遊,必攜酒奠其墓,至今率以為常。 75.

Xiao Yumei

(小玉梅 小玉梅): 小玉梅

76.

Bian Bian

(匾匾 匾匾) 匾匾

77.

Bao Bao

(寶寶 寶寶) 寶寶

姓劉氏。獨步江浙。其女匾匾,姿格嬌冶,資性聰明。雜劇能迭生按之, 號小技。後嫁末泥安太平,常鬱鬱而卒。有女寶寶,亦喚『小枝梅』,藝 則不逮其母云。

183


青樓集

78.

Qing Lou Ji

Yang Mainu

(楊買奴 楊買奴): 楊買奴

楊駒兒之女也。美姿容,善謳唱。公卿士夫,翁然加愛。性嗜酒。後嫁樂 人查查鬼張四為妻,憔悴而死。貫酸齋嘗以『髻挽青螺,裙拖白帶』之句 譏之;蓋以其有白帶疾也。 79.

Zhang Yulian

(張玉蓮 張玉蓮): 張玉蓮

80.

Qian Jiao

(倩嬌 倩嬌) 倩嬌

81.

Fen Er

(粉兒 粉兒) 粉兒

人多呼為『張四姐』。舊曲,其音不傳者,皆能尋腔依韻唱之。絲竹咸 精,蒱博盡解,笑談亹亹,文雅彬彬。南北令詞,即席成賦;審音知律, 時無比焉。往來其門,率多貴公子。積家豐厚,喜延款士夫,復揮金如 土,無少靳惜愛。林經歷,嘗以側室置之。後再占樂籍,班彥功與之甚 狎。班司儒秩滿北上,張作小詞折桂令贈之,末句云﹕『朝夕思君,淚點 成班』;亦自可喜。又有一聯云:『側耳聽門前過馬,和淚看簾外飛 花』;尤為膾炙人口。有女倩嬌、粉兒,數人皆藝殊絕;後以從良散去。 余近年見之崑山,年逾六十矣。兩鬢如黧,容色尚潤,風流談謔,不減少 年時也。 82.

Zhao Zhenzhen

(趙真真 趙真真): 趙真真

83.

(西夏秀 西夏秀) 西夏秀

Xixia Xiu

馮蠻子之妻也。善雜劇,有遶梁之聲。其女西夏秀,嫁江閏甫,亦得名淮 浙間。江親文墨,通史鑑,教坊流輩,咸不逮焉。 84.

Li Jiaoer

(李嬌兒 李嬌兒): 李嬌兒

王德名妻也。姿容姝麗,意度閑雅,時人號為『小天然』。花旦雜劇,特 妙。江浙駙馬丞相常眷之。李生辰,相君致賀禮;遇公燕,則遺以馬腰 截,至今歌館,以為盛事。

184


青樓集

85.

Qing Lou Ji

Zhang Bener

(張奔兒 張奔兒): 張奔兒

李牛子之妻也。姿容丰格,妙於一時。善花旦雜劇。時人目奔兒為『溫柔 旦』,李嬌兒為『風流旦』。 86.

Long Loujing

(龍樓景 龍樓景) 龍樓景

87.

Dan Chixiu

(丹墀秀 丹墀秀): 丹墀秀

88.

Furong Xiu (芙蓉秀 芙蓉秀) 芙蓉秀

皆金門高之女也。俱有姿色,專工南戲。龍則梁塵暗簌,丹則驪珠宛轉。 後有芙蓉秀者,婺州人,戲曲小令,不在二美之下,且能雜劇,尤為出類 拔萃云。 89.

Sai Tianxiang

(賽天香 賽天香): 賽天香

李魚頭之妻也。善歌舞,美風度。性嗜潔,玉骨冰肌,纖塵不染。無錫倪 元鎮,有潔癖,亦甚愛之,則其人可知矣。 90.

Cui Hexiu

(翠荷秀 翠荷秀): 翠荷秀

姓李氏。雜劇為當時所推。自維揚來雲間,石萬戶置之別館。石沒,李誓 不他適,終日卻掃,焚香誦經。石之子雲壑萬戶,孫伯玉萬戶,歲時往拜 之。余見其年已七旬,鬢髮如雪,兩手指甲,皆長尺餘焉。 91.

Zhao Meige

(趙梅哥 趙梅哥): 趙梅哥

92.

He Dangdang (和當當 和當當) 和當當

93.

Luan Tong

(鸞童 鸞童) 鸞童

張有才之妻也。美姿色,善歌舞,名雖高而壽不永。張繼娶和當當,雖貌 不揚,而藝甚絕,在京師會接司燕奴排場,由是江湖馳名。老而歌調高如 貫珠。其女鸞童,能傳母之技云。

185


青樓集

94.

Qing Lou Ji

Chen Poxi 95.

(陳婆惜 陳婆惜): 陳婆惜

Guanyin Nu (觀音奴 觀音奴) 觀音奴

善彈唱,聲遏行雲。然貌微陋,而談笑風生,應對如響,省憲大官,皆愛 重之。在絃索中,能彈唱韃靼曲者,南北十人而已。女觀音奴,亦得其彷 彿,不能造其妙也。 96.

Wang Lianlian

(汪憐憐 汪憐憐): 汪憐憐

湖州角妓。美姿容,善雜劇。涅古伯經歷,甚屬意焉。汪曰﹕『若不棄寒 微,當以側室處我。』涅遂備禮納之,克盡婦道,人無間言。數年涅沒, 汪髡髮為尼,公卿士夫多訪之。汪毀其形,以絕眾之狂念,而終身焉。 97.

Mi Li Ha

(米里哈 米里哈): 米里哈

回回旦色。歌喉清宛,妙入神品。貌雖不揚,而專工貼旦雜劇。余曾識 之,名不虛得也。 98.

Gu Shanshan

(顧山山 顧山山): 顧山山

行第四,人以『顧四姐』呼之。本良家子,因父而俱失身。資性明慧,技 藝絕倫。始嫁樂人李小大。李沒,華亭縣長哈刺不花,置于側室,凡十二 年。後復居樂籍,至今老于松江,而花旦雜劇,猶少年時體態。後輩且蒙 其指教,人多稱賞之。 99.

Li Zhiyi

(李芝儀 李芝儀): 李芝儀

100. Tong Tong

(童童 童童) 童童

101. Duo Jiao

(多嬌 多嬌) 多嬌

維揚名妓也。工小唱,尤善慢詞。王繼學中丞甚愛之,贈以詩序。余記其 一聯云﹕『善和坊裏,驊騮搆出繡鞍來;錢塘江邊,燕子啣將春色去。』 又有塞鴻秋四闋,至今歌館尤傳之。喬夢符亦贈以詩詞甚富。女童童,兼 雜劇。間來松江,後歸維揚。次女多嬌,尤聰慧,今留京口。

186


青樓集

102. Li Zhentong

Qing Lou Ji

(李真童 李真童): 李真童

張奔兒之女也。十餘歲,即名動江浙。色藝無比,舉止溫雅,語不傷氣, 綽有閨閣風致。達天山檢校浙省,一見遂屬意焉。周旋三歲(一作載)達秩 滿赴都,且約以明年相會,李遂為女道士,杜門謝客,日以焚誦為事。致 期,達授諸暨州同知,而來備禮取之。後達沒,復為道士,節行愈勵云。 103. Qiong Huayan

(瓊花晏 瓊花晏) 瓊花晏

104. Xiao Guoxiu

(小國秀 小國秀) 小國秀

105. Zhang Sengnu

(張僧奴 張僧奴) 張僧奴

106. Zhang Tongtong

(張童童 張童童) 張童童

107. Li Nubi

(李奴婢 李奴婢) 李奴婢

108. Wang Yuying

(王玉英 王玉英) 王玉英

109. Zhongyang Jing

(重陽景 重陽景) 重陽景

無章

無章

無章

無章

無章

無章

無章

187


青樓集

110. Zhen Fengge

Qing Lou Ji

(真鳳歌 真鳳歌): 真鳳歌

山東名妓也。善小唱。彭庭堅為沂州同知,確守不亂。真恃以機辨圓轉, 欲求好於彭。一日,大雪,彭會客,深夜方散,真托以天寒不回,直造彭 室,彭竟不辭,後意甚密。 111. Dadu Xiu

(大都秀 大都秀): 大都秀

姓張氏。其友張七,樂名黃子醋。善雜劇。其外腳供過亦妙。 112. Xi Wenrou

(喜溫柔 喜溫柔): 喜溫柔

曾九之妻也。姿色端麗,而舉止溫柔。淮浙馳名。老而不衰。江西亦有喜 溫柔,姓孫氏;其藝則不逮焉。 113. Jin Yinger

(金鶯兒 金鶯兒): 金鶯兒

山東名姝也。美姿色,善談笑。搊箏合唱,鮮有其比。賈伯堅任山東僉 憲,一見屬意焉,與之甚昵。後除西臺御史,不能忘情,作醉高歌紅繡鞋 曲以寄之曰﹕『樂心兒比目連枝,肯意兒新婚燕爾。畫船開,拋閃的人獨 自。遙望關西店兒,黃河水流不盡心事,中條山隔不繼相思。常記得,夜 深沉,人靜悄,自來時。來時節三兩句話,去時節一篇詩,記在人心窩兒 裏直到死。』由是臺端知之,被劾而去;至今山東以為美談。 114. Yi Fen er

(一分兒 一分兒): 一分兒

姓王氏。京師角妓也。歌舞絕倫,聰慧無比。一日,丁指揮會才人劉士 昌、程繼善等於江鄉園小飲。王氏佐樽。時有小姬歌菊花會南呂曲云﹕ 『紅葉落火龍褪甲,青松枯怪蟒張牙。』丁曰﹕『此沉醉東風首句也。王 氏可足成之。』王應聲曰﹕『紅葉落火龍褪甲,青松枯蟒張牙,可詠題, 堪描畫。喜觥籌,席上交雜。荅刺蘇,頻斟入,禮廝麻,不醉呵休扶上 馬。』一座歎賞,由是聲價愈重焉。

188


青樓集

115. Banban Chou

Qing Lou Ji

(般般醜 般般醜): 般般醜

姓馬,字素卿。善詞翰,達音律,馳名江湘間。時有劉廷信者,南臺御史 劉廷翰之族弟,俗呼曰『黑劉五』,落魄不羈,工於笑談,天性聰慧,至 於詞章,信口成句,而街市俚近之談,變用新奇,能道人所不能道者,與 馬氏各相聞而未識。一日,相遇於道,偕行者曰﹕『二人請相見。』曰﹕ 『此劉五舍也;此即馬般般醜也。』見畢,劉熟視之,曰﹕『名不虛 得!』馬氏含笑而去。自是往來甚密,所賦樂章極多,至今為人傳誦。 116. Liu Poxi

(劉婆惜 劉婆惜): 劉婆惜

樂人李四之妻也。江右與楊春秀同時。頗通文墨,滑稽歌舞,迥出其流, 時貴多重之。先與撫州常推官之子三舍者交好,苦其夫間阻,一日偕宵 遁,事覺,決杖。劉負愧,將之廣海居焉,道經贛州時,有全普菴撥里, 字子仁,由禮部尚書值天下多故,選用除贛州監郡,平昔守官清廉,文章 政事,敭歷臺省,但未免躭於花酒。每日公餘,即與士夫酣歌賦詩,帽上 常喜簪花,否則或果或葉,亦簪一枝。一日,劉之廣海過贛,謁全公。全 曰﹕『刑餘之婦,無足與也。』劉謂閽者曰﹕『妾欲之廣海,誓不復還, 久聞尚書清譽,獲一見而逝,死無憾也。』全哀其志,而與進焉。時賓朋 滿座,全帽上簪青梅一枝行酒,全口占清江引曲云﹕『青青子兒枝上 結』,令賓朋續之。眾未有對者,劉歛衽進前曰﹕『能容妾一辭乎?』全 曰﹕『可。』劉應聲曰﹕『青青子兒枝上 ,引惹人攀折。其中全子仁, 就裏滋味別,只為你酸留意兒難棄舍。』全大稱賞,由是顧寵無間,納為 側室。後兵興,全死節,劉克守婦道,善終於家。 117. Xiao Chunyan

(小春宴 小春宴): 小春宴

姓張氏。自武昌來浙西。天性聰慧,記性最高。勾闌中作場,常寫其名 目,貼於四周遭梁上,任看官選揀需索。近世廣記者,少有其比。 118. Sun Xiuxiu

(孫秀秀 孫秀秀): 孫秀秀

都下小旦色。名公巨卿,多愛重之。京師諺曰﹕『人間孫秀秀,天上鬼婆 婆。』 189


青樓集

119. Shishi Yi

Qing Lou Ji

(事事宜 事事宜): 事事宜

姓劉氏。姿色歌舞悉妙。其夫玳瑁歛,其叔象牛頭,皆副淨色,浙西馳 名。 120. Lian Qianxiu

(簾前秀 簾前秀): 簾前秀

末泥任國恩之妻也。雜劇甚妙。武昌湖南等處,多敬愛之。 121. Yan Shanjing

(燕山景 燕山景): 燕山景

田眼睛光妻也。夫婦樂藝皆妙。 122. Yan Shanxiu

(燕山秀 燕山秀): 燕山秀

姓李氏。其夫馬二,名黑駒頭。朱簾秀之高第。旦末雙全,雜劇無比。 123. Jing Jianjian

(荊堅堅 荊堅堅): 荊堅堅

善唱。工於花旦雜劇,人呼為『小順時秀』。 124. Kong Qianjin

(孔千金 孔千金): 孔千金

125. Wang Xinqi (王心奇 王心奇) 王心奇

善撥阮,能曼詞,獨步於時。其兒婦王心奇,善花旦,雜劇尤妙。 126. Li Dingnu

(李定奴 李定奴): 李定奴

歌喉宛轉,善雜劇。勾闌中曾唱八聲甘州,喝釆八聲。其夫帽兒王,雜劇 亦妙。凡妓,以墨點破其面者為花旦。

190


青樓集

Epilog

Qing Lou Ji

(題跋):

羅春伯《聞見錄》,載陳了翁《題蔡奴像》曰﹕『觀全盛時風塵中人物尚 如此,嗚呼盛哉!』余於《青樓集》,不無感云爾。至正丙午夏五月郡人 夏邦彥書于風月樓中。

Textkritische Anmerkung zum Qing Lou Ji

(青樓集校勘記):

本編所重印的元人夏庭芝的《青樓集》,是以流傳較廣的清末葉德輝輯 《雙楳景闇叢書》的刊本,做為底本。另外蒐集了這書現存的年代較古的 各種版本,計有﹕明萬歷時無名氏輯《說集》內的鈔本,一六四六年(清 順治三年)宛委山堂刻元末陶宗儀輯重校說郛的刊本,一八二一年(清道 光元年)酉山堂重刻明陸楫輯《古今說海》的刊本,還有一六零二年(明 萬歷三十年)鹿角山房刻明梅鼎祚編《青泥蓮花記》書內所採引這書的部 分,加以比勘對校;對於其中文字互相岐異的地方,一一舉出。並將《說 集》本、《雙楳景闇叢書》本這兩種最重要的版本的內容次序,列成對照 表,更附以《青泥蓮花記》所採引的目錄,籍資研究參考。

∗ Sun Chongtao 孫崇濤 und Xu Hongtu 徐宏圖: 青樓集箋注. (中國戲劇出版 社), Beijing 北京; 1990. ∗ 中 國 古 典 戲 曲 論 著 集 成 , 十 册 , 北 京 : 中 國 戲 曲 出 版 1980.7 年 ( 1959.7 年 第 一 版 ) : 青 樓 集 . Volume Nr. 2. Beijing 北 京 ; 1982. Signatur: PL 2356. C 54. 1982 ∗ Yan Ming 嚴明: 中國名妓藝術史. (文津出版社), Taibei 臺北; 1992.

© O.A.Fischer 2001 191


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